Orgel: Waldkirch – Stiftskirche St. Margarethen (Hauptorgel)
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Gebäude oder Kirche
Stiftskirche St. Margarethen (Hauptorgel)Konfession
KatholischOrt
WaldkirchPostleitzahl
79183Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelvideos von User Stephan Ronkov (Stiftsorganist bis 2015) – Kanal
Louis Vierne Toccata B flat minor Op.53 no.6, Stephan Ronkov – E. F. Walcker Organ (1869)
J. Brahms: „Herzlich tut mich verlangen“ op. 122 – Stephan Ronkov – E. F. Walcker Organ (1869)
J.S. Bach – BWV 659 – „Nun komm, der Heiden Heiland“ – Stephan Ronkov – E. F. Walcker Organ (1869)
Orgelvideo „Daria Burlak – F. Mendelssohn,Sonate op. 65 Nr. 3 A-Dur“ User DadMazay auf Youtube – Kanal
Glockenvideo „Waldkirch (D/BW), kath. Stiftskirche St.Margarethen: Plenum (Turmaufnahme)“ von User Kirchen und Glocken auf Youtube – Kanal
Glockenvideo „Waldkirch (D/BW), kath. Stiftskirche St.Margarethen: Osanna läutet!“ von User Kirchen und Glocken auf Youtube – Kanal
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
Mitte des 15. Jahrhunderts wird eine Orgel erwwähnt.
Nach 1530 Orgelneubau eines Werkes I/9 ohne Pedal.
1578 Reparatur des Instrumentes.
1731 Abbau des Instrumentes im Zuge des Kirchenneubaus.
1738 wird die Orgel mit neuem Gehäuse und erweitertem selbständigen Pedalwerk in der neuen Kirche aufgestellt I/13. Es handelte sich um eine mechanische Springladenorgel. Zusätzlich erhält die Kirche eine Chororgel mit 7 Registern, welche von einem unbekannten Standort erworben wird.
1746 Reparatur der Balganlage durch Orgelbauer Franz Anton Albrecht (Sohn des Waldshuter Orgelbauers Albrecht).
1776 Reparatur beider Orgeln durch Orgelbauer J. Zipfel.
1820 Instandsetzung durch Orgelbauer Mathias Martin (Waldkirch/Breisgau).
1827 – 1830 Orgelneubau durch die Gebrüder Martin (Waldkirch/Breisgau) II/23. Bei dem Neubau wird die Chororgel abgebaut und in die neue Orgel integriert.
1843 und 1855 Reparaturen des schadhaften Werkes durch Orgelbauer Joseph Merklin (Freiburg-Wiehre).
1861 Reparatur durch Orgelbauer Eduard Stadtmüller (March-Hugstetten).
Derzeitige Hauptorgel
1869 mechanische Kegelladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Chor), erbaut als Opus 244 von Orgelbauer E.F.Walcker & Cie. (Ludwigsburg/Württemberg) II/26.
1973 erfolgt der erste Eingriff in Form einer Umdisponierung und Neuintonation, das Gehäuse wird verkürzt und ein Schwimmerbalg geschaffen sowie die Stimmung auf 440 Hz angepasst (ursprünglich 436 Hz). Die gewechselten Register werden bei der ausführenden Orgelbauwerkstatt Freiburger Orgelbau Inh. August Späth (March-Hugstetten) eingelagert. Die anderen Stimmen wurden abgeschnitten und teilweise gerückt. Vor dieser Massnahme gab es Bestrebungen eine neue Orgel zu bauen.
1997 – 1998 Rekonstruktion der Originaldisposition und der originalen Stimmung durch Freiburger Orgelbau (March-Hugstetten). Das grosse Glück ist, dass die gelagerten Register noch vorhanden waren und somit lediglich die verkürzten Register wieder angelängt werden mussten.
2004 wird der 1973 zugefügte Schwimmerbalg entfernt, da dieser zu schwach für das Instrument war. Die Orgel erhält einen neuen Magazinbalg durch Freiburger Orgelbau Späth.
Disposition
Disposition nach Rückführung 1997 – 1998 Freiburger Orgelbau Späth
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon. 16′ Holz Princi-pal. 8′ Viola.di Gamba. 8′ tiefe Octave mit Hohlflöte zusammen Gedeckt. 8′ Holz Hohlflöte. 8′ Holz Gemshorn 8′. 1998 angelängt und ergänzt Dolce 8′. tiefe Octave Holz – 1998 rek. aus Einlagerung, teilw. angelängt Octav. 4′ Rohrflöte. 4′ Super-Octav. 2′ Cornett. 5fach 8′ ab g° Mixtur. 2 2/3′ 4fach Trompete. 8′
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II Manual C – f“‘Prinzipal 8′. tiefe Octave Holz – 1998 angelängt Salicional. 8′ Holz Lieblich. Gedeckt. 8′ Holz Traversfloete. 4′ Holz ab c‘ überblasend Gemshorn 4′. – 1998 rek. aus Einlagerung Dolce 4′. – 1998 rek. aus Einlagerung Clarinett. 8′ durchschlagend |
Pedal C – d‘Violon-Bass. 16′ offen Subbass. 16′ Octav-Bass. 8′ Holz Gedeckt-Bass. 8′ Holz vor 1998 angelängt Violoncello 8′. Holz -1998 rek. aus Einlagerung Posaunen-Bass. 16′ |
Die Beschriftung der Manubrien nach der Rekonstruktion der Originaldisposition wurde nicht nach der originalen Bezeichnung geführt. Einzig die originalen Schildchen der veränderten Pedalregister waren noch vorhanden. Bei der originalen Schreibweise setzte Walcker hinter jedem Registernamen einen Punkt, die rekonstruierten Register weisen auf den Manubrien den Punkt nach der Fusszahl und dem Fusszeichen aus.
Disposition nach 1973 (Umbau Späth)
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon. 16′ Holz Princi-pal. 8′ Viola.di Gamba. 8′ tiefe Octave mit Hohlflöte zusammen Gedeckt. 8′ Holz Hohlflöte. 8′ Holz Octav. 4′ Rohrflöte. 4′ Gemshorn 4′ (abgeschnitten) Quinte 2 2/3′ teilweise neu und gerückt aus 8′ Gemshorn Super-Octav. 2′ Cornett. 5fach 8′ ab g° Mixtur. 2 2/3′ 4fach Trompete. 8′
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II Manual C – f“‘Salicional. 8′ Holz Lieblich. Gedeckt. 8′ Holz Principal 4′ abgeschnitten Traversfloete. 4′ Holz ab c‘ überblasend Octav 2′ neu Piccolo 1′ neu Clarinett. 8′ durchschlagend |
Pedal C – d‘Violon-Bass. 16′ offen Subbass. 16′ Octav-Bass. 8′ Holz Flötbass 4′ abgeschnitten Holz Posaunen-Bass. 16′ Trompetenbass 8′ neu |
Originaldisposition 1869 (Originalbeschriftungen der Manubrien)
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon. 16′ Holz Princi-pal. 8′ Viola.di Gamba. 8′ tiefe Octave mit Hohlflöte zusammen Gedeckt. 8′ Holz Hohlflöte. 8′ Holz Gemshorn. 8′ Dolce. 8′ tiefe Octave Holz Octav. 4′ Rohrflöte. 4′ Super-Octav. 2′ Cornett. 5fach 8′ ab g° Mixtur. 2 2/3′ 4fach Trompete. 8′
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II Manual C – f“‘Principal. 8′ tiefe Octave Holz Salicional. 8′ Holz Lieblich. Gedeckt. 8′ Holz Traversfloete. 4′ Holz ab c‘ überblasend Gemshorn. 4′ Dolce 4′ Clarinett. 8′ durchschlagend |
Pedal C – d‘Violon-Bass. 16′ offen Subbass. 16′ Octav-Bass. 8′ Holz Gedeckt-Bass. 8′ Holz Violoncello. 8′ Holz Posaunen-Bass. 16′ |
Gebrüder Martin-Orgel 1830 – 1869 (gemäss Sulzmann)
I Rückpositiv C – f“‘Bourdon 8′ Salicional 8′ Principal 4′ Flöth 4′ Flageolet 2′ Mixtur 3fach 1′ Krummhorn 8′
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II Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Flauto 8′ Holz Bourdon 8′ Prestant 4′ Waldflöte 4′ Quinte 3′ Superoctav 2′ Sifflet 1′ Cornet 5fach 8′ ab c‘ Mixtur 4fach 2′ Fagot 8′ Bass Trompet 8′ Discant
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Pedal C – d°Sub Bass 16′ Octav Bass 8′ Bompard 16′ Fagott Bass 8′
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Disposition der Orgel vor Abbruch 1827 (genauere Daten nicht bekannt) gemäss Sulzmann
ManualPrincipal 8′ Zinn Porton 8′ Holz Flöt 8′ Holz Dulzian 8′ Holz (labial) Quinta major 6′ Metall Principal 4′ Holz Flöt 4′ Holz Nasart 3′ Holz Mixtur 3f Metall
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Pedal (später ergänzt)Sub Bass 16′ Holz Octav Bass 8′ Holz Principal Bass 4′ Holz Fagot Bass 8′ Zinn
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Spielhilfen
Walcker-Orgel 1869 / Zustand seit 1998
Linke Seite: Copula II. Man. zum I. Man. (Registerzug unterste Reihe rechts aussen)
Rechte Seite: Copula I.Man. zum Pedal (Registerzug unterste Reihe links innen)
Fuß: Collektivtritte MF und Tutti (bei beiden Kombinationen können die Handregister additiv zuregistriert werden, die Zungen sind bei beiden Kombinationen nicht integriert)
Gebrüder Martin-Orgel 1827
Pedalcoppel II/P, Manualcoppel I/II
Orgel 16. Jahrhundert
2 Tremulanten (doux et fort)
Gebäude oder Kirchengeschichte
08. Jahrhundert Existenz einer Martinskirche in Waldkirch.
09. Jahrhundert Bau einer Margrethenkirche. Diese wird später vom um 918 entstandene Benediktinerinnenkloster als Klosterkirche genutzt, es entsteht ausserdem eine Leutkirche St. Walburga.
994 Erhebung zum Reichskloster.
1431 Erhebung der Klosters zum Chorherrenstift infolge Verwaisung des Frauenklosters.
1451 wird die Klosterkirche auch zur Ortskirche.
1517 Glockenaufzug von einer oder mehreren Glocken von Giesser Jerg zu Strassburg (Jörg Grundheim).
1698 Aufzug dreier Glocken des Giessers Ignaz Joseph Thouvenel (Wandergiesser aus Lothringen).
1734 – 1738 Bau der heutigen Margrethenkirche nach Plänen des Baumeisters Peter Thumb (Konstanz). Dia Ausmalung bzw. die Deckengemälde schuf Franz Bernhard Altenburger (Freiburg). Die 12 Apostel schuf Bildhauer Johann Michael Winterhalter (Vöhrenbach) und die Kanzel stammt von Johann Josef Christian (Riedlingen).
1769 Ergänzung des Geläuts um eine Glocke des Giessers Matthias Edel II (Strassburg).
1806 Aufhebung des Klosters in Waldkirch.
1951 Renovierung des Innenraumes.
1956 werden weitere Glocken der Giesserei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) aufgezogen, von welchen zwei im Jahr 2003 durch historische Glocken aus Kapellen ersetzt wurden – Nominale cs‘ (1517 – Osannaglocke) + cs‘ /1769) + e‘ (1956) + fs‘ (1956) + gs‘ (1956) + h‘ (1698) + cs“ (1698) + ds“ (1698).
1973 Ambo und Volksaltar von Hubert Bernhard (Waldkirch).
1976 Aussenrenovierung.
1986 – 1987 umfangreiche Renovierungsarbeiten im Kircheninnenraum.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Rainer Ullrich
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Rainer Ullrich
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde, zitiert aus Kirchenführer „Seelsorgeeinheit Waldkirch“ Kunstverlag Josef Fink 2012 – ISBN 9783898707442 von Dr.Dr.h.c.Hans-Otto Mühleisen und Pfarrer Heinz Vogel
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt, eigene Sichtung und Konzerte mit Brita Schmidt-Essbach am 19.05.2013, Sichtung Rainer Ullrich am 13.02.2021, Angaben des Kirchenmusikers Stephan Ronkov (ehemals Stiftsorganist Waldkirch) und Pfarrer und Kirchenmusiker Heinz Vogel, Aufzeichnungen Bernd Sulzmann und zitiert aus dessen Buch „Die Orgelbauerfamilie Martin in Waldkirch“ Breitkopf & Härtel 1975, Angaben Festschrift Orgelwissenschaft und Orgelpraxis. Festschrift zum zweihundertjährigen Bestehen des Hauses Walcker von Hans Heinrich Eggebrecht und zitiert aus „Eberhard Friedrich Walcker (1794-1872). Zum Gedenken an seinen 200. Geburtstag 3. Juli 1994“ von Ferdinand Moosmann und Rudi Schäfer
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