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Orgel: Salzatal / Bennstedt – Dorfkirche

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Gebäude oder Kirche

Dorfkirche

Konfession

Evangelisch

Ort

Salzatal / Bennstedt

Postleitzahl

06198

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

Außenansichten

Ansichten des Innenraumes

Altarraum mit Epitaphen und barocken Leuchtern

Kanzel und Schalldeckel

Orgelprospekt

Spieltisch

Orgelinneres



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1675 Errichtung eines ersten Orgelwerkes für 80 Schock und 5 Groschen durch den Orgelbauer Hieronymus Wächter und Söhne.
1681 Zerstörung dieses Werkes unbekannter Größe durch den Brand von Dorf und Kirche.
1684 ist wieder eine Orgel unbekannter Provenienz vorhanden, es handelt sich wohl um ein Positiv, da die Bälge gezogen, nicht wie bei großen Orgeln getreten wurden.
1775 Neubau einer vorderspieligen mechanischen Orgel I/9 mit mechanischen Schleifladen und neuem Gehäuse durch zwei Mitglieder der Familie Zuberbier:
Johann Christoph (seit 1770 in Halle ansässig) begann den Bau 1775, verstarb aber am 27.4.1775 durch einen Schlaganfall auf dem Weg nach Halle. Die Fertigstellung mit
leicht geänderter Disposition besorgte sein Sohn Johann Friedrich Leberecht Zuberbier (einst war bei Kostenvoranschlag der Orgel statt Gamba 8′ eine Trompete 8′ vorgesehen!)
19. Jahrhundert Besichtigung der Orgel in Bennstedt mit der Kritik, dass sie zu enge Kanzellen habe.
1930 Kostenvoranschlag für „Prospekterneuerung“ [gemeint ist vermutlich das Einsetzen neuer Prospektpfeifen] durch Orgelbauer Reinhold Strobel/Bad Frankenhausen.
2009 umfassende Restaurierung der Orgel durch Orgelbauer Thomas Schildt/Halle, dabei auch Einbau neuer Prospektpfeifen aus Zinn.

Disposition

Disposition 2022 (=1775)

Manual C, D – c“‘

Gedact. 8. Fuß.

Flaut. 8. Fuß.

Gamba. 8. Fuß. [Fr. Leberecht Zuberb.]

Prinzipal. 4. Fuß.

Gedactflöt. 4. Fuß.

Octave. 2. Fuß.

Mixtur. 3fach, 2 F.

Pedal C, D – c‘

Subbaß. 16. Fuß.

Octavbaß. 8. Fuß.

 

Geplante Disposition von J.Chr. Zuberbier

Manual C, D – c“‘

Gedact. 8. Fuß.

Flaut. 8. Fuß.

Principal. 4. Fuß.

Gedactflöt. 4. Fuß.

Octave. 2. Fuß.

Mixtur. 3fach, 2 F.

Trompeta. 8. Fuß.

Pedal C, D – c‘

Subbaß. 16. Fuß.

Octavbaß. 8. Fuß.

 

Spielhilfen

Als Registerzug links unten: Pedalcoppe [sic!, I/P]
Als Registerzug links mittig: Vacat [Symmetriezug]
Als Registerzug rechts unten: Calcant [heute außer Funktion]

Gebäude oder Kirchengeschichte

Um 1250 Errichtung einer romanischen Steinkirche in Bennstedt.
1298 erste urkundliche Erwähnung der Kirche in Bennstedt.
14. Jahrhundert Verlängerung/Erneuerung des Chorraumes, statt einer romanischen Rundapsis wurde ein gotischer Chorraum erbaut. Guss der heutigen kleinen Glocke.
Ab 1527 besuchten lutherische Christen aus Halle die Dorfkirche Bennstedt zum lutherischen Gottesdienst, nachdem in Halle Prediger und Reformator Georg Winckler gewaltsam zu Tode kam.
1535 wurden die lutherischen Gottesdienste im halleschen Umland durch Kardinal Albrecht von Brandenburg untersagt – damit endete die Nutzung der Kirche durch hallesche Bürger.
1657 kaufte die Marschallsfamilie von Bieberstein Bennstedt von der Familie von Trotha und erwarben damit das Kirchenpatronat.
20. April 1681 die Kirche brennt, wie ein Großteil des Ortes, bis auf die Grundmauern nieder.
1682 Wiederaufbau der Kirche mit neuem Kirchenschiff mit Gruftanbau auf Geheiß des Kirchenpatrons Joachim Wilhelm Marschall von Bieberstein, dabei wurde auch die nahezu komplette
Innenausstattung samt Empore geschaffen.
1682-83 Errichtung der Patronatsloge auf der Nordseite der Kirche.
Um 1690 Errichtung des gemalten Altaraufsatzes.
Um 1740 Fertigung des Taufgestells mit Lesepultaufsatz für die Kirche zu Köllme – wann dieses nach Bennstedt gelangte ist nicht mehr bekannt – Köllme war damals Filiale von Bennstedt. Mittlerweile steht dieses Lesepult wieder in Köllme in der Kirche.
1781 Reparaturarbeiten an der Empore.
19. Jahrhundert Einbau einer neuen Turmuhr und eines neuen Turmdaches.
1917 Abgabe zweier Glocken zu Rüstungszwecken
Nach 1920 Guss zweier neuer Stahlglocken bei den Stahlwerken Lauchhammer/Torgau.
1971 Restaurierungsarbeiten im Inneren, dabei Änderung der Farbfassung der Emporen.
1996 Restaurierungsarbeiten an den Epitaphien im Altarraum.
2003 Gründung eines Fördervereins für die Restaurierung der Kirche.
2004 Gründungssitzung des Fördervereins.
2006 Sanierung der Bleiglasfenster im Turmraum, Stabilisierung des Kirchenschiffes, Reparatur am Dachstuhl.
2007 Restaurierung des Turmes samt Turmuhr.
2008 Erneuerung der Elektrik und der Beleuchtung, Sanierung und teilweise Neubau der Kirchenfenster, Putzarbeiten und farbliche Neugestaltung von Kirchenschiff und Chor.
2009 Putzarbeiten und Verfugung an den äußeren Kirchenmauern.
2010/11 Überarbeitung der Kirchenbänke und Emporenaufgänge, farbliche Neufassung des Gestühls, Neubau einer Eingangstür im Süden.
2011 Einbau einer neuen Läuteanlage sowie neuer Klöppel der Glocken.
2012 Restaurierung der Kanzel samt Schalldeckel sowie des Gruftanbaus.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Besichtigung und Spiel
Orgelgeschichte: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Schautafel vor Ort, ergänzt durch Informationen aus: W. Stüven – Orgel und Orgelbau im Halleschen Land vor 1800,
Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964
Kirchengeschichte: Johannes Richter, eigene Sichtung vor Ort mit Informationen einer Schautafel in der Kirche

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