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Orgel: Neubrandenburg – St. Johannis (Hauptorgel)

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Gebäude oder Kirche

St. Johannis

Konfession

Evangelisch

Ort

Neubrandenburg

Postleitzahl

17033

Bundesland / Kanton

Mecklenburg-Vorpommern

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

Hauptorgel Prospekt Ansichten Kirchenraum und Empore und Blick ins Schiff

 

Spieltisch und Spielhilfen

 

Blick ins Untergehäuse

 

Unterlade Hauptwerk  C- und Cis-Seite

 

Oberlade Hauptwerk

 

Wellenbrett Hauptwerk

 

Schwellwerk

 

Groß- und Kleinpedal C- und Cis-Seite

 

Kirche St. Johannis

 

Video „Homestory Orgeltage 2021“ von User Musik an St. Johannis Neubrandenburg auf Youtube – Kanal

 

Video Neubrandenburg – Johanniskirche und Franziskanerkloster – Kanal www.nbfotos.de



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1752 Beschädigung einer Orgel durch abgebrochene Gewölbeteile.
1894 Kegelladenorgel mit mechanischer Spiel- und röhrenpneumatischer Registertraktur, erbaut mit freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Chor) als Opus 638 von Orgelbau Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) II/20.
Ab 1945 Wartung durch Orgelbauer Otto Müller (Frankfurt/Oder).
1964 und 1969 Umdisponierung des Werkes durch Orgelbauer Otto Müller und Wolfgang Nußbücker (Plau am See). Es wird versucht durch Gewichte an den Ventilen eine weniger schwere Spielbarkeit zu erreichen.
1969 Erneuerung der Spieltraktur durch Orgelbau Wolfgang Nußbücker, der Spieltisch wird auf die linke Seite versetzt und zwei freie Kombinationen zugefügt, anstelle der festen Kombinationen P und MF. Es werden neue Registerwippen eingesetzt.
1976 werden massive Schäden in der Konstruktion der Empore entdeckt und die Orgel muss aus Sicherheitsgründen vorerst gestützt werden.
1978 Aufstellung einer erworbenen pneumatischen Kleinorgel der Firma Gebrüder Jehmlich (Dresden), welche für eine methodistische Kirche erbaut worden war. Durch die schwierigen Heizungsverhältnisse wird die Orgel nicht mehr nutzbar. Das Werk wird 1987 weiterverkauft.
1981 wird die Sauer-Orgel als unzureichend empfunden und ein Orgelneubau entschlossen. Der Auftrag wird an VEB Schuke Orgelbau (Potsdam) vergeben und 1989 zur Ausführung kommen.
1989 Verkauf der Sauer-Orgel von 1894 an die Kirchgemeinde St. Nikolai in Röbel. 1993 wird die Orgel in einem vorhandenen Prospekt in Röbel neu aufgebaut und ist in leicht umdisponierter Form erhalten.

Derzeitige Hauptorgel

1989 – 1990 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest eingebautem Spielschrank, erbaut als Opus 560 nach Plänen des Kirchenmusikdirektors Wolfgang Rosenmüller (Neubrandenburg) II/32 – 2’200 Pfeifen, Einweihung März 1990.
2010 Renovierung, Überarbeitung der Spieltraktur und Nachintonation durch die Erbauerfirma. Das Nassat im Brustwerk wurde auf 2 2/3′ gerückt – gleichstufige Stimmung.

Link zur Truhenorgel der St. Johannis-Kirche → Link

Disposition

Schuke-Orgel 1990

I Hauptwerk C – g“‘

Bordun 16′

Principal 8′   C – d“ Prospekt

Rohrflöte 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Spitzflöte 4′

Hohlquinte 2 2/3′

Gemshorn 2′

Mixtur 5f 2′

Cymbel 3f 1/2′

Trompete 8′

 

II Brustwerk im SW C – g“‘

Holzgedackt 8′

Quintadena 8′

Principal 4′   C – a‘ Prospekt

Blockflöte 4′

Nassat 2 2/3′   (urspr. 1 1/3′)

Oktave 2′

Waldflöte 2′

Terz 1 3/5′

Sifflöte 1′

Scharff 4-5f 1′

Dulcianregal 16′

Schalmei 8′

Tremulant

 

Pedal C – f‘

Principal 16′   Großpedal E – d° Zinn Prospekt

Subbaß 16′   Großpedal

Oktavbaß 8′   Großpedal

Gedacktbaß 8′   Kleinpedal

Oktave 4′   Kleinpedal

Flötenbaß 4′   Kleinpedal

Hintersatz 4f 2 2/3′   Kleinpedal, nicht rep.

Posaune 16′   Großpedal

Trompete 8′ Großpedal

 

 

Die Orgel wurde in den Jahren 1989 und 1990 erbaut und ist somit eines der letzten größeren Orgelwerke, das noch zu DDR-Zeiten errichtet wurde. Es handelt sich dabei um eine vollmechanische Schleifladenorgel der Firma Schuke Orgelbau Potsdam.

Das Register Nassat 11/3‘ im Schwellwerk ist zwischenzeitlich eine Oktave tiefer gerückt worden. Vor einiger Zeit erfolgte dazu noch eine Umintonation.

Neben dem mittig eingebauten Spieltisch ist im Untergehäuse linksseitig die Windanlage eingebaut. Oberhalb des Spieltisches ist hinter Plexiglas-Jalousien das kompakte Schwellwerk untergebracht. Flankiert wird dieses durch die C- und Cis-Lade der unteren Hauptwerks-Oktave. Ganz außen auf gleicher Ebene befinden sie die Großpedalladen, wobei – wie auch bei den unteren Hauptwerksladen – die Cis-Seite links und die C-Seite rechts liegt. Das Kleinpedal liegt eine Ebene höher im oberen Teil der Pedaltürme. Mittig über dem Schwellwerk sind die restlichen Hauptwerkspfeifen ab c° untergebracht.

Die Orgel wird außer in Gottesdiensten auch rege konzertant genutzt, unter anderem während der Mittagsmusiken oder der Internationalen Orgeltage.

 

Sauer-Orgel nach 1969

I Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16′

Prinzipal 8′

Gedackt 8′

Flöte 8′ (Flûte harmonique 8′ umbenannt)

Oktave 4′

Rohrflöte 4′

Flöte 2′ (abgeschn. Gambe 8′)

Rauschquinte 2-fach 2 2/3′ + 2′

Mixtur 4 fach

 

II Manual C – f“‘

Rohrflöte 8′

Flauto dolce 8′ (Geigenprincipal 8′ umbenannt)

Aeoline 8′

Prinzipal 4′ (abgeschn. Salizional 8′)

Gedackt 4′ (Flauto dolce 4′ umbenannt)

Oktave 2′ (abgeschn. Fugara 4′)

 

Pedal C – d‘

Violon 16′

Subbaß 16′

Oktavbaß 8′

Gedackt 4′ (vorher 8′)

Posaune 16′

 

In Röbel ist die Octave 2′ im Hauptwerk und die Flöte (Flötgen) im zweiten Manual. Das Gedackt im Pedal ist wieder 8′.

 

Sauer-Orgel 1894 Opus 638

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdun 16′

Principal 8′

Gedackt 8′

Flûte harmonique 8′

Ganba 8′

Oktave 4′

Rohrflöte 4′

Rauschquinte 2-fach

Mixtur 4 fach

 

II Manual C – f“‘

Geigenprincipal 8′

Rohrflöte 8′

Salicional 8′

Aeoline 8′

Fugara 4′

Flauto dolce 4′

 

 

Pedal C – d‘

Violon 16′

Subbaß 16′

Oktavbaß 8′

Gedackt 8′

Posaune 16′

 

 

Spielhilfen

Schuke-Orgel 1990

Linke Seite: II/I als Registerzug (Nr. 12)
Rechte Seite: I/P, II/P als Registerzüge Nr. 35 und Nr. 36), Einschaltungen für Motor (Knopfschaltung), Licht oben und Licht unten als Regler
Fuß: Schwelltritt II (Brustwerk im Schweller mit Plexiglas-Jalousien), I/P, II/P, II/I als Fußtritte

Sauer-Orgel nach Umbau W. Nußbücker 1969

II/I, I/P, II/P, 2 freie Kombinationen, Tutti

Sauer-Orgel 1894

II/I, I/P, II/P, P/Auslöser, MF/Auslöser, Tutti

Gebäude oder Kirchengeschichte

Um 1260 Errichtung einer Bettelordenskirche mit Unterstützung von Markgraf Otto III von Brandenburg, welcher nach 1300 durch einen typischen Backsteinbau ersetzt bzw. umgebaut wurde.
Nach 1330 Ausbau und Erweiterung um das Langhaus und den dreijochigen Chorraum.
Um 1450 wurde ein Dachreiter errichtet.
Um 1500 Entstehung des gotischen Flügelaltares, welcher in der St. Georgs-Kapelle stand.
1541 Auflösung des Klosters.
Ab 1535 wird die Kirche im Zuge der Reformation für evangelische Gottesdienste genutzt, die Ordensgemeinschaft nutzt die angrenzenden Gebäude zur Feier der Messe.
1567 Übertragung des Patronates an die Stadt Neubrandenburg.
16. Jahrhundert Entstehung der Kanzel.
1614 massive Schäden durch einen Stadtbrand, welcher auf finanziellen Mängeln nicht behoben wird. Der beschädigte Teil wird im Jahr 1803 vom Bauwerk abgetrennt und als Getreidespeicher genutzt.
18. Jahrhundert wird die Kirche zur Ratskirche erhoben.
1863 Abtragung des Grossteils des Chorraumes zu Gunsten einer neuen Strassensituation.
1887 Absturz der Mauer zum Getreidelager.
1891 – 1894 Restaurierung der Kirche und Aufsatz eines neuen hölzernen Dachreiters, die neugotische Innengestaltung wurde der Klosterkirche Chorin nachempfunden.
1945 wird die Johanniskirche Stadtkirche nach schweren Schäden an der Marienkirche.
1976 – 1980 Renovierung der Kirche.
Ab 2008 Sanierungsarbeiten in Etappen.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Robert Schulz
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde und zitiert aus Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz von Georg Krüger 1929 – Neubrandenburg Kommissionsverlag der Brünslowschen Buchhandlung (E Brückner), eigene Sichtung Robert Schulz
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und regelmässiges Spiel Robert Schulz, Angaben der Kirchenmusik St. Johannes Neubrandenburg (Link folgend), Auskunft Kirchenmusiker Christian Stähr (Neubrandenburg), Friedrich Drese – Seite des Mecklenburgischen Orgelinventares – Link,
Buch von Hans-Joachim Falkenberg „Der Orgelbauer Wilhelm Sauer“ ISBN-13: 9783921848173 124. Veröffentlichung der GDO, Bestandesaufnahme Brita und Horst Schmidt 31. Mai 1976

Video Neubrandenburg – Johanniskirche und Franziskanerkloster – Kanal www.nbfotos.de

Musik an Sankt Johannis Neubrandenburg – Seite

Video „Homestory Orgeltage 2021“ von User Musik an St. Johannis Neubrandenburg auf Youtube – Kanal

Internetauftritt der Kirchgemeinde St. Johannis

Robert Schulz – Glocken im Norden und Kanal Orgeln im Norden

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