Orgel: Esslingen am Neckar – Frauenkirche (Hauptorgel)
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Gebäude oder Kirche
FrauenkircheKonfession
EvangelischOrt
Esslingen am NeckarPostleitzahl
73728Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1498 Bau einer ersten Orgel durch den Stuttgarter Stiftskirchenorganist Hans.
1603 wird von stattlichen Orgeln in den Esslinger Kirchen berichtet.
Derzeitige Hauptorgel
1862 – 1863 mechanische Kegelladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch vor Prospekt (Blickrichtung Chor, erbaut als Opus 51 (gemäss Werksliste – Firmenschild Opus 52) mit vier Kastenbälgen II/25.
1936 – 1942 wird das Werk nach Plänen des Organisten und Orgelsachverständigen Dr. Walter Supper (Organist der Frauenkirche Esslingen von 1930 – 1984) als Opus 815 umgebaut und erweitert. Die Arbeiten werden zusammen mit Orgelbau E.F.Walcker & Cie (Ludwigsburg/Württemberg) ausgeführt, welche vor allem das Pedalwerk erweitern. Weigle erweitert das Instrument um ein Rückpositiv (III.Manual) auf Schleifladen und stellt vorhandene Register um III/35.
1978 – 1979 weitere Veränderungen durch Orgelbau Weigle unter Anleitung von Dr. Supper.
2002 umfangreichere Reparaturen.
Circa 70 Prozent des Weigle-Materials ist noch vorhanden, einige Register wurden jedoch umgearbeitet. Die Frauenkirche war Wirkungsort des Organisten und Orgelsachverständigen Dr. Walter Supper von 1930 – 1984.
Am Spieltisch steht oberhalb des dritten Manuales geschrieben:
Ich Orgel / die in Friedenstagen vor acht Jahrzehnten erstmals hier erstand; Die heut’erweitert ward / im Klang verschönt durch treuer Freunde liebe Hand. In einer schweren Zeit / da Kriegsgeschrei erfüllt der Erde weites Land. Euch, da ich Krieg und Frieden / Fried, Krieg einander folgen sah verkünd mein Mund:
Zu hoher Spendenzeit / zu tiefer Zeit der Not all meine Töne klingen, In hellem Lobgesang / in ernstem Bittgebet sie zu dem Schöpfer Schwingen. Der Töne Einheit einig‘ Euch / erfüll vereinend = hebend euer Herz, Dass Ihr der Liebe Kinder seid / …. klingend … oder … ‚Erz. (Letzter Teil nicht entzifferbar)
Disposition
I Hauptwerk C – f“‘Groß=Copula 16′ Holz ged. Prinzipal 8′ Anm. 1 Hölzernflöte 8′ Quintadena 8′ ab c° Metall (C-H Holz) Oktave 4′ Rohrflöte 4′ ab fs“ offen Quinte 2 2/3′ Flachflöte 2′ Terzflöte 1 3/5′ Mixtur 4fach 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 2/3′ rep. c“‘ Trompete 8′ Dulzian 4′
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II Seitenwerk C – f“‘Gedackt 8′ Holz Dulzflöte 8′ ab c° Metall (C-H holz offen) Suavialprinzipal 4′ Querpfeife 4′ C – H offen Klein=Oktave 2′ Sifflötenquinte 1 1/3′ Scharfzimbel 3f. 1/2′ rep. E/c°/e°/e’/gs’/c“/gs“/c“‘ Sackpfeife 8′ C – H konisch
Obertönezug 2.Man. (Gruppenzug aus Klein=Octave 2’/Sifflötenquinte 1 1/3′ und Scharfzimbel 3f. 1/2′)
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III Rückpositiv C – f“‘Spitz=Gedackt 8′ C-e° Prospekt Gemsrohrpommer 4′ ab fs“ offen Gedackt=Nasat 2 2/3′ Disc. ab a‘ Holz ged., ab c“ Metall Klein-Gedacktflöte 2′ Holz ged., ab c‘ Metall Glitzernd=Prinzipal 1′ Sept-Terzianscharf 2-4f. rep. FS/c°/fs°/g’/c“‘ Harfen=Regal 16′ Baß Krummhornregal 16′ Disc.
Teilung h°/c‘ |
Pedal C – d‘Groß=Untersatz 32′ ab H Quintext. Sub=Baß 16′ Holz=Prinzipalbaß 16′ Sub=Baß 16′ Groß-Oktavbaß 8′ Nachthornbaß 4′ Choralbaß 3fach 2′ + 1 1/3′ + 1′ Posaunenbaß 16′ Zinken=Baß 2′
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Anm. 1 – Prinzipal 8′ HW Prospekt – C – fs“ Hauptgehäuse
Veränderungen des Pfeifenwerkes gemäss Bestandesaufnahme und Information Aushang
I Hauptwerk C – f“‘Groß=Copula 16′ alt Aufschnitte erniedrigt Prinzipal 8′ neu nach 1960 Hölzernflöte 8′ alt Quintadena 8′ C-c° ehem. Gedackt 8′ aus I, ab c° umgearbeitetes Salicional 8′ aus II Oktave 4′ alt Rohrflöte 4′ alt Quinte 2 2/3′ Flachflöte 2′ alt (aus Cornett 3 fach II) Terzflöte 1 3/5′ Mixtur 4fach 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 2/3′ rep. c“‘ teilw. alt Trompete 8′ verm. 1936 Dulzian 4′ 1978 neu
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II Seitenwerk C – f“‘Gedackt 8′ Holz alt Aufschnitte erniedrigt Dulzflöte 8′ alt (umintoniert) Suavialprinzipal 4′ 1942 Querpfeife 4′ alt (Traversfl.) Klein=Oktave 2′ alt aus Manual I Sifflötenquinte 1 1/3′ aus Fugara 4′ II.Man. umgearbeitet Scharfzimbel 3f. 1/2′ rep. E/c°/e°/e’/gs’/c“/gs“/c“‘ 1942 Sackpfeife 8′ C – H konisch 1978 neu
Obertönezug 2.Man. (Gruppenzug aus Klein=Octave 2’/Sifflötenquinte 1 1/3′ und Scharfzimbel 3f. 1/2′)
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III Rückpositiv C – f“‘ neu 1942Spitz=Gedackt 8′ Gemsrohrpommer 4′ Gedackt=Nasat 2 2/3′ Klein-Gedacktflöte 2′ Glitzernd=Prinzipal 1′ Sept-Terzianscharf 2-4f. rep. FS/c°/fs°/g’/c“‘ Harfen=Regal 16′ Baß Krummhornregal 16′ Disc.
Teilung h°/c‘ |
Pedal C – d‘Groß=Untersatz 32′ ab H Quintext. Sub=Baß 16′ 1942 Holz=Prinzipalbaß 16′ alt Sub=Baß 16′ alt Groß-Oktavbaß 8′ alt Nachthornbaß 4′ 1942 Choralbaß 3fach 2′ + 1 1/3′ + 1′ 1942 Posaunenbaß 16′ alt Zinken=Baß 2′ 1942
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Weigle Orgel 1862
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Holzflöte 8′ Gedackt 8′ Gemshorn 8′ Viola di Gamba 8′ Octav 4′ Rohrflöte 4′ Quint 2 2/3′ Octav 2′ Mixtur 5fach 2 2/3′ Trompete 8′
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II Seitenwerk C – f“‘Geigenprincipal 8′ Lieblich Gedackt 8′ Salicional 8′ Dolce 8′ Traversflöte 4′ Fugara 4′ Cornett 3fach 2 2/3′ Clarinette 8′ durchschlagend
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Pedal C – d‘Holzprincipal 16′ Violonbaß 16′ Subbaß 16′ Oktavbaß 8′ Posaune 16′ 1 Vacat
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Spielhilfen
Spielhilfen seit 1942 – Zustand 2024
Rechte Seite: Zimbelstern 6fach als Registerzug
Fuß: III/II, III/I. II/I, Trem. III (Tremulant), F/P, I/P, II/P, III/P als Tritte zum Einrasten (von links nach rechts)
F/P = Fortepedal (Lade) schaltet folgende Pedalregister zum Registrieren frei:
Choralbaß 3-fach 2′ + 1 1/3′ + 1′ / Posaunenbaß 16′ / Zinken=Baß 2′ / Holz=Principalbaß 16′ / Groß=Oktavbaß 8′ / Nachthornbaß 4′. Die Register Groß=Untersatz 32′ und Sub=Baß 16′ sind ohne Fortepedal zuschaltbar.
Weigle 1862
Normalkoppeln
Gebäude oder Kirchengeschichte
1325 Baubeginn der Frauenkirche anstelle einer Marienkapelle als dreischiffige Hallenkirche.
Bis 1340 Entstehung der Langhausjoche.
1330 – 1360 Entstehung der Chorfenster.
Um 1500 Entstehung des Beblinger Ziboriums.
1516 Fertigstellung des Kirchturmes.
1560 ist die Kirche baulich vollendet.
1860 umfangreiche Restaurierung der Kirche unter der Leitung des Hofbaudirektors Egle (Stuttgart).
1864 Einbau einer neuen Kanzel und Stiftung des Kruzifixes.
1865 Einbau der neuen Bänke.
1990 und 1999 Entstehung zweier Fenster im Ausgangsbereich von Hans Gottfried von Stockhausen.
1994 – 2016 umfangreiche Aussenrenovierung in Bauetappen.
2012 Rückführung dreier historische Glocken (Pantalion Sydler 1496, Martin Miller 1587 und unbekannt um 1350) )als Ergänzung zu den drei neuzeitlichen Glocken Heinrich Kurtz (Stuttgart) aus dem Jahr 1951 und von den Gebrüder Rincker (Sinn) – Nominale as‘ (1951) + b‘ (1981) + c“ (1496) + c“ (1951) + des“ (1587) und es“ (um 1350).
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt, Innenbilder Orgel: Mike Wyss
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von der Seite der Kirchgemeinde (Link folgend)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 05/24, Orgelarchiv H.G.Schmidt, Angaben vor Ort gemäss Bestandesaufnahme und Dokumenten, zitiert aus dem Buch „Orgeln in Württemberg“ von Helmut Völkl – Hänssler-Verlag 1986 – ISBN 3-7751-1090-9
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Glockenvideo von User Quintade8 auf Youtube – Kanal