Orgel: Wikon – Ehemaliges Benediktinerinnenkloster Marienburg – Institutskirche (Marienkapelle zur schmerzhaften Muttergottes)
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Gebäude oder Kirche
Institutskirche (Marienkapelle zur schmerzhaften Muttergottes) - Ehemaliges Benediktinerinnenkloster MarienburgKonfession
KatholischOrt
WikonPostleitzahl
4806Bundesland / Kanton
Kanton LuzernLand
SchweizBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1932 wird im Zuge des Neubaus vom Schwesternhaus eine erste Pfeifenorgel angeschafft, die Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch und elektropneumatischer Traktur wurde von Orgelbau Gebrüder Mayer (Feldkirch/Vorarlberg) erschaffen II/25 + 3 Transmissionen.
1957 Abbruch der bisherigen Orgel, da der Trakt des neuen Institutes errichtet wird.
Ab 1957 Nutzung einer elektronischen Orgel.
Derzeitige Orgel
1966 Schleifladenorgel mit hinterspielig fest in das turmartige Gehäuse eingebauten Spieltisch, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur, erbaut von Orgelbau Walter Graf (Sursee) II/17 – Einweihung am 16. Oktober 1966 mit Abt Leonhard Bösch (Engelberg) und Stiftsorganist Pater Norbert Hegner (Engelberg).
Der Aufbau der Orgel ist folgendermassen angelegt. Das schwellbare Brustwerk oberhalb des Spieltisches entfaltet den Klang in die seitliche Kapellen-Nische des Schwesternchores. Das darüber befindliche Haupt- und Pedalwerk bringt den Klang in die Institutskirche. Die Expertise oblag Victor Frund und P.Norbert Hegner.
1988 und 2004 Renovierungen der Orgel durch die Erbauerfirma.
2021 ist die Orgel in einem spielbaren Zustand und wird weiterhin gespielt, gepflegt und im Raum erhalten.
Disposition
I Hauptwerk C – g“‘Suavial 8′ Rohrflöte 8′ C – H Holz Principal 4′ Nachthorn 4′ Waldflöte 2′ Sesquialtera 2 2/3′ + 1 3/5′ – ab c° + Terz, C – H nur Quinte Mixtur 5-6 f. 1′ rep. c°/g°/c’/g’/g“
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II Brustwerk im SW (Schwesternchor) C – g“‘Gedackt 8′ C – H Holz, ab c° Metall Spitzflöte 8′ Koppelflöte 4′ Principal 2′ Larigot 1 1/3′ Zimbel 2-3 f. 1/2′ rep. B/f°/b°/f’/b’/f“/b“ Schalmey 8′ Tremolo
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Pedal C – f‘Subbass 16′ Dulcian 8′ Piffaro 4′ + 2′
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Spielhilfen
Mixturen- und Zungeneinzelabsteller (Zimbel 1/2′ ab, Mixtur 1′ ab, Schalmey 8′ ab) linksseitig der Registerstaffel, 1 freie Kombination
II – I, II – P, I – P als Register (Nr. 9 – 11)
Spieltisch Druckknöpfe unter Manual I: Reg. I (Handregister), Reg. II (Freie Kombination), Ausl., MF, T
Fuß: II – I, II – P, I – P, Cresc. ab als Pistons, Crescendo (Tritt), Schwellwerk (Schweller als Tritt für Brustwerk zu Schwesternchor), Reg. I (Handregister), Reg. II (Freie Kombination), MF, T, Mixt. an, Zungen an als Pistons
Gebäude oder Kirchengeschichte
Burg Wikon
11. Jahrhundert Errichtung mehrerer Burgen (gesichert 4 Burgen, es werden auch 6 Burgen genannt) für die Herrschaft der Grafen zu Lenzburg, welche bis 1173 den Besitz inne hatten. Anschliessende Übernahme durch die Grafen von Frohburg.
1256 siedelt Graf Hermann von Kyburg nach Wikon. Hier wird der Ort erstmalig erwähnt.
1373 wird die Anlage von Graf Rudolf von Neuenburg übernommen und 1409 ist Graf von Thierstein Besitzer des Gutes.
1415 eine der Burgen kommt in den Besitz von Luzern, die anderen werden in Bernischen Besitz genommen.
Ab 1420 residieren die Grafen zu Falkenstein auf dem Anwesen.
1444 wird die Burganlage Luzern zugesprochen.
1470 wird die Gemeinde Wikon Luzern zugesprochen und 1476 werden Burg und Herrschaft an Luzern verkauft.
1483 – 1484 Veränderungen durch Baumeister Hans Fortisch (Luzern).
1635 Einweihung der Burgkapelle, welche mit einer kostbaren Pietà aus der Zeit um 1400 ausgestattet war und somit zum Pilgerort wurde.
1774 – 1778 Entstehung des Barockaltares in der Kapelle.
1798 Plünderung der Bauten durch die Bevölkerung. Nach Besitznahme durch die Gemeinde im Jahr 1801 und die Korporation im Jahr 1861, wird die Anlage Ende des 19. Jahrhunderts von Pfarrer Josef Leupi übernommen.
Kloster Marienburg
1890 – 1891 Gründung des Klosters und der Mädchenschule Marienburg durch die Benediktinerin Gertrud Leupi.
1900 – 1903 Anbau des Traktes mit dem Institut.
1904 – 1906 Erweiterung der Schlosskapelle, der bisherige Chor wird zur Seitenkapelle und enthält als Altar das Gnadenbild.
1933 – 1934 Bau des neuen Schwesternhauses nach Plänen des Architekten Vinzenz Fischer (Luzern).
1938 Vergrösserung der Seitenkapelle und Erhöhung des Altarbereiches.
1939 erhält die Kapelle und das Institut eine Heizanlage.
1953 wird der alte Schlosstrakt erweitert und der Estrich des Schwesternhauses ausgebaut.
1956 – 1963 Erweiterung des Anwesens durch neue Anbauten für die Klosterschule nach Plänen des Architekten Hans Baumann-Meyer (Reiden).
1965 Bau der neuen Institutskirche nach Plänen des Architekten Alois Anselm (Luzern). Die alte Schlosskapelle bleibt im neuen Raum integriert erhalten. Dort befindet sich der Barockaltar mit dem Gnadenbild. Entstehung der Glasmalereien „Kreuzweg des Herrn“ und der „Himmelsleiter“ im Chorraum durch Pater Karl Stadler (Engelberg). Von ihm stammen auch die Wandbilder der Gottesmutter und Maria Magdalena. Die Figuren und Statuen stammen von Bruder Xaver Ruckstuhl (Engelberg) – Einweihung der Kirche am 01. September 1965.
1970 – 1972 Erweiterung um einen neuen Anbau des Instituts in Sichtbetonbauweise der Architekten Hans-Peter Baumann und Peter Ammann (Luzern/Zug). Im gleichen Jahr wird der historische Turm restauriert.
1988 Ersatz der Rüetschi-Glocke aus dem Jahr 1832 im Turm nach einem Sprung durch eine neue Glocke der Giesserei Bachert (Heilbronn).
2003 wird die Schule geschlossen und die Gebäude zur Nutzung freigegeben.
2004 – 2010 werden die Schulgebäude durch das Kompetenzzentrum Gesundheit Zentralschweiz genutzt und ab 2014 für ein Jahr durch das Alters- und Pflegezentrum Waldruh (Willisau).
2019 Schliessung des Klosters Marienburg und Profanierung der Institutskirche.
2020 wird die Pietà aus der Marienburg in der Pfarrkirche Reiden aufgestellt und am 02. Februar von Abt Christian Meyer (Engelberg) eingesegnet.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kapelle, Burg und Orgel: Andreas Schmidt
Geschichte der Burg und der Kapelle: Angaben vor Ort und zitiert aus dem Buch „1891 – 1991 Benediktinerinnen-Kloster Marienburg Wikon“ 1991 Herausgabe von Benediktinnerinnen-Kloster Marienburg – Kanisiusdruckerei Freiburg.
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt, eigene Sichtung und Spiel am 02. Januar 2022, Angaben der Schwesterngemeinschaft Wikon und von Herrn W. Brunner, zitiert aus dem Buch „1891 – 1991 Benediktinerinnen-Kloster Marienburg Wikon“ 1991 Herausgabe von Benediktinnerinnen-Kloster Marienburg – Kanisiusdruckerei Freiburg.
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