Orgel: Weil am Rhein – St. Peter und Paul (Leopoldshöhe)
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Gebäude oder Kirche
St. Peter und Paul (Leopoldshöhe)Konfession
KatholischOrt
Weil am RheinPostleitzahl
79576Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Werktagskapelle
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Orgelgeschichte
Alte Pfarrkirche St. Peter und Paul (seit 1994 Stadtbibliothek):
1905 – 1930 wird ein Harmonium zur Gemeindebegleitung genutzt.
1930 Erwerb einer gebrauchten Kleinorgel, erbaut von Orgelbauer Willy Dold (Freiburg im Breisgau) I/8.
1939 elektropneumatische Kegelladenorgel mit seitlich freistehendem Spieltisch, erbaut unter Verwendung der erworbenen Kleinorgel von 1930 durch Orgelbauer Willy Dold (Freiburg/Breisgau) III/28 + 1 Windabschwächung und 4 Extensionen. Interessant war besonders, dass das zweite Manual Positivwerk in zwei geteilten Prospekthälften aufgestellt wurde, welche genialerweise die Kirchenfenster der Empore aussparen konnten – Einweihung am 22. Januar 1939.
1962 / 1964 Wartung und Reparaturen durch Orgelbau Gebrüder Späth (Mengen-Ennetach) und später August Späth – Freiburger Orgelbau (March-Hugstetten).
Vor 1994 Abbruch des Werkes.
Neue Pfarrkirche St. Peter und Paul Leopoldshöhe:
1990 rein mechanische Schleifladenorgel, erbaut als Opus 563 ebenerdig im Eingangsbereich der Kirche nach Plänen von Albrecht Klär (Organist Weil am Rhein) und den Orgelsachverständigen Kurt Binninger und Bernhard Marx durch Metzler Orgelbau AG (Dietikon) III/36. Besonders interessant ist die Platzierung des Schwellwerkes auf einer Holzbrücke, welche sich dem Hauptgehäuse anschliesst, in welchem sich Hauptwerk, Brustwerk und Pedalwerk befinden. Ein Teil des Subbass 16′ befindet sich hinter dem Hauptgehäuse – Einweihung am 11. März 1990 mit Bernhard Marx an der Orgel.
Zur Weihe erklangen Werke von Louis-Nicolas Clérambault (Suite im I.Ton zum Magnificat), Johann Sebastian Bach (BWV 542 und BWV 655), Josef Gabriel Rheinberger (Introduktion und Passacaglia e-moll Opus 132) und Jehan Alain (Postlude pour l’Office de Complies und Litanies)
2010 Ausreinigung und Einbau eines Zimbelsterns durch die Erbauerfirma.
2021 Renovierung des Werkes und Ersatz des Motors und Überarbeitung der Traktur durch Michael Klahre (Basel) und Orgelbau Metzler (Dietikon).
Disposition
Metzler-Orgel 1990
I Brustwerk C – g“‘Gedackt 8′ C – H Holz Principal 4′ Rohrflöte 4′ C – E gedeckt, ab fs“ offen Principal 2′ Flageolet 2′ C-h° ged., ab c‘ offen Larigot 1 1/3′ Sesquialter II rep. c° (C-H 1 1/3’+4/5′) Zimbel 1/2′ (II) rep. f°/f’/c“/c“‘ Vox humana 8′ Tremulant BW/HW
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II Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ ged. C-h° Holz, ab c‘ Metall Principal 8′ Prospekt C-e“ mit Octavb.C-F Hohlflöte 8′ Octave 4′ Spitzflöte 4′ Quinte 2 2/3′ principalisch Superoctave 2′ Cornet V 8′ ab c‘ Mixtur 1 1/3′ (IV) rep. c°/c’/g‘ Trompete 8′
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III Schwellwerk C – g“‘Rohrflöte 8′ C-H Holz Viola 8′ Principal 4′ Nachthorn 4′ C-H gedeckt, ab c° offen Nasard 2 2/3′ C-H gedeckt Waldflöte 2′ Terz 1 3/5′ Mixtur 2′ (IV) rep. c°/g‘ Dulcian 16′ Trompete 8′ Oboe 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Subbass 16′ C-ds‘ hinter Gehäuse Octavbass 8′ C Mittelfeld Prospekt Octave 4′ Mixtur 2′ (III) Fagott 16′ Posaune 8′
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Zusammensetzung Zimbel BW
C: 2/3′ 1/2′
f0: 1′ 2/3′
f1: 1 1/3′ 1′
c2: 2′ 1 1/3′
c3: 2 2/3′ 2′
Zusammensetzung Mixtur HW
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
c1: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
g1: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Mixtur SW
C: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c0: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
g1: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Mixtur Pedal – C (2′ + 1 1/3′ + 1′)
Dold-Orgel 1939
I Hauptwerk C – g“‘Quintadena 16′ Principal 8′ Dulcianflöte 8′ Octave 4′ Rohrgedackt 4′ Oberoctave 2′ Mixtur 4-6 fach 2′ Trompete 8′
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II Positiv (Seitenwerke) C – g“‘Singend Gedackt 8′ Weitprincipal 4′ Schweizerpfeife 2′ Sifflöte 1′ Zimbel 3-fach 2/3′ Krummhorn 8′ Tremulant
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III Schwellwerk C – g“‘Rohrflöte 8′ Salicional 8′ Unda maris 8′ ab c° Praestant 4′ Blockflöte 4′ Gemsquinte 2 2/3′ Nachthorn 2′ Terz 1 3/5′ Scharf 4-fach 1 1/3′ Dulcian 16′ Oboe 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Principalbass 16′ Subbass 16′ Zartbass 16′ Windabschwächung Octavbass 8′ Ext. Principalbass 16′ Gedecktbass 8′ Ext. Subbass 16′ Choralbass 4′ Ext. Principalbass 16’/Octavbass 8′ Principal 2′ Ext. Principalbass 16’/Octavbass 8’/ Choralbss 4′ Posaune 16′
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Spielhilfen
Metzler-Orgel 1990
Linke Seite: Zimbelstern (2010) als Registerzug mit Reguliervorrichtung für die Geschwindigkeit, Vogelsang als Registerzug, Tremulant SW als Registerzug
Rechte Seite: Tremulant BW/HW als Registerzug
Fuß:
SW 4′ – Ped, SW-Ped, HW-Ped als Rastentritte auf der linken Seite
HW-SW, HW-BW als Rastentritte auf der rechten Seite, Schwelltritt III, Organo pleno an/ab als Hebel auf der rechten Seite
Organo Pleno schaltet
Pedal – Subbass 16’/Octavbass 8’/Octave 4’/Mixtur 2′
HW – Principal 8’/Octave 4’/Superoctave 2’/Mixtur 1 1/3′
Dold-Orgel 1939 (abgetragen)
2 freie Kombinationen
II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P als Registerwippen und Pistons
6 Octavkoppeln (Super ausgebaut bis g““ / Sub ab c°)
HR ab, Zungen ab, Mixturen ab, Autom. Piano-Pedal (frei einstellbar), Walze ab, Tutti
Walze, Generaltutti
Gebäude oder Kirchengeschichte
Alte Pfarrkirche St. Peter und Paul (seit 1994 Stadtbibliothek):
1904 – 1905 Bau der Kirche St. Peter und Paul nordöstlich des Bahnhofs nach Plänen des erzbischöflichen Bauamtes in Freiburg mit Gründung der Kirchgemeinde St. Peter und Paul Weil am Rhein – Einweihung 22. Oktober 1905.
Die Altäre stammten von den Gebrüder Moroder (Gröden).
1908 Aufzug eines dreistimmigen Geläuts der Giesserei Benjamin Grüninger (Villingen).
1926 Ersatz der beiden im ersten Weltkrieg abgegebenen Glocken durch zwei neue Glocken der Giesserei Grüninger – Nominale h‘ + ds“ (1908) + fs“.
1927 – 1928 Verlängerung des ursprünglichen Kirchenschiffs und Umgestaltung zu einer dreischiffigen Kirche. Das Vorzeichen wird abgetragen.
1937 Erhebung zur selbständigen Pfarrei.
1964 Bau eines Gemeindehauses.
1968 Umgestaltung der Kirche im Zuge der Neuerungen des zweiten vatikanischen Konzils, dabei wurden die Altäre modernisiert bzw. der rechte Altar gänzlich abgetragen.
1981 – 1982 Planungen zu einem Kirchenneubau im Stadtteil Leopoldshöhe.
1994 wird die alte Kirche für den Einzug der Stadtbibliothek umgebaut. Von der alten Ausstattung ist nichts erhalten geblieben.
Neue Pfarrkirche St. Peter und Paul Leopoldshöhe:
1987 – 1989 Bau der neuen Pfarrkirche im Ortsteil Leopoldshöhe als moderne Zeltdachkirche mit einem die Dachkonstruktion abschließenden zeltartigen Glockenturm – Grundsteinlegung am 23. Oktober 1987 – Einweihung im Juni 1989. Die Ausgestaltung des Kirchenraumes in blauem Grundton und mit Oberlichtfenstern und Triptychon-Fenstern wurde vom Künstler Emil Wachter (Karlsruhe) geprägt.
Der Kirchturm beherbergt zwei historische Glocken von Hans Friedrich Weitenauer von 1690 und eine Grüninger-Glocke der alten Kirche aus dem Jahr 1926. 1989 wurden von der Karlsruher Glockengiesserei eine dritte und vierte Glocke ergänzt – Nominale h‘ + d“ (neu) + fs“ (1690) und g“ (1926).
1994 Fertigstellung des Altarbildes durch Wachter.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt und Mike Wyss
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert aus Buch „Kirchen und Kapellen im Markgräflerland“ 1991 von Johannes Helm ISBN: 3921709164, zitiert aus „100 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Weil am Rhein“ 1905 – 2005
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 04/24, Bestandesaufnahme vor Ort, Sichtung Horst Georg Schmidt 1999 und 2008, zitiert aus „Festschrift zur Orgelweihe“ der Druckerei Beil 1990
Metzler-Orgel auf der Partnerseite www.pipeorganpictures.net – Link
Orgelvideo von OrganMusicProduction auf Youtube mit Els Biesemans – Kanal
Glockenvideo von Unser Auferstehungsglocke auf Youtube – Kanal.