Orgel: Teutschenthal / Steuden – St. Trinitatis (auch: St. Mauritius)
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Gebäude oder Kirche
St. Trinitatis (ehem. St. Mauritius)Konfession
EvangelischOrt
Teutschenthal / SteudenPostleitzahl
06179Bundesland / Kanton
Sachsen-AnhaltLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
JRorgel: Teutschenthal/Steuden (D-ST) – St. Trinitatis – Glocke 4 und Vollgeläut (Turmaufnahme) auf Youtube, 27. Januar 2023
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1745 Verpachtung von Ackerland durch die Kirchengemeinde zu Steuden, um Gelder für einen Orgelneubau zu aquirieren.
Um 1750 Neubau einer mechanischen Schleifladenorgel mit neuem Prospekt durch unbekannten Erbauer.
1802 Bericht über Reparaturbedürftigkeit der Orgel, Ersuchen der Gemeinde um Gelder für die Reparatur.
1845 Reparatur der Orgel durch August Apel/Querfurt.
1850 Reparatur durch Apel.
1852/53 erneute Arbeiten an der Orgel durch August Apel/Querfurt.
1855 letzte Reparatur durch Apel/Querfurt.
1915 Neubau einer vorderspieligen pneumatischen Kegelladenorgel II/19+1 (Op.384, 1022 Pfeifen) durch Wilhelm Rühlmann sen./Zörbig hinter dem alten Prospekt. Das Schwellwerk steht im Turmraum, die Schwelltüren werden per Seilzug betrieben.
2006/07 Restaurierung/Überholung durch Thomas Schildt/Halle.
12. August 2007 Weihe der überholten Orgel mit einem Festgottesdienst (Predigt: Pfarrer Volker Rösiger, Orgel: Kantor Martin Fritzsche, Ekatarina Leontjewa, beide Halle).
2022 die Orgel ist vorhanden und gut spielbar, zeigt v.a. im Pedal aber einige Ausfälle.
Disposition
Manual I – Hauptwerk C – f“‘Bordun 16′ (ab C) Principal 8′ (durchg. offen) Flaut. trav. 8′ (C-H gedeckt, ab c° offen) Doppel-flöte 8′ (durchg. offen) Gambe 8′ (durchg. offen) Octave 4′ Flaut. amab. 4′ Mixtur 3-4fach (C: 2 2/3′, ab c° 4fach 4′, rep. c‘)
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Manual II – Schwellwerk C – f“‘Geigen principal 8′ Liebl. Gedackt 8′ Hohlflöte 8′ Salicional 8′ Vox celeste 8′ (ab c°) Fugara 4′ Flaut. harm. 4′
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Pedal C – d‘Subbass 16′ Violon 16′ Still Gedackt 16′ (Tr. I) Principal bass 8′ Cello 8′
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Spielhilfen
Als Registerschalter ganz rechts: Kalkant [heute ohne Funktion]
Als Registerschalter mittig links, von links: Manual Koppel [II/I], Pedal Koppel z.M.I, Pedal Koppel z.M.II, Sub-Octav Koppel M.II z. M.I
Als Kollektivdrücker in der Vorsatzleiste unter Manual I, von links:
Auslöser, 2 feste Kombinationen [unbeschriftet] p, mf, Tutti, Pianopedal [an, ab – zu M.II]
Mittig über dem Pedal: Balanciertritt für Jalousieschweller Manual II
Gebäude oder Kirchengeschichte
11. Jahrhundert Gründung einer Kirche in Steuden, damals noch dem Hl. Mauritius geweiht.
1336 Guss der kleinsten Glocke (Nominal: f“) durch einen unbekannten Gießer.
Um 1500 Anbau eines dreiseitigen Ostabschlusses.
1697 ist die Kirche „neu erbauet“ – das Kirchenschiff wurde erhöht und dadurch vergrößert.
1741 wird die Kirche repariert, dabei wird auch eine barocke Innenausstattung eingebaut.
Um 1880 Fertigung des Taufsteins in neogotischen Formen, Einbau gusseiserner Öfen in das Innere, Einbau neuer Spitzbogenfenster, Aufsatz des Dachreiters auf das Turmdach.
1924 Guss von drei Eisenhartgussglocken durch Schilling&Lattermann (Nominalfolge: es‘-g‘-b‘).
Um 1960 Einbau elektrischer Läutmaschinen.
1990er Jahre Überholung der Anlage durch Laszlo Szabo/Artern – die Kirche wird von der KPS (Kirchenprovinz Sachsen) ausweislich durch das Schild am Eingang als „St. Trinitatis“, nicht als „St. Mauritius“, wie vorher jahrhundertelang üblich, geführt.
1998 großes Jubiläum der Kirche, im Zuge dessen Sanierung des gesamten Baukörpers.
2022 guter Zustand des Bauwerkes, regelmäßige Nutzung.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Sichtung und Spiel
Orgelgeschichte: Johannes Richter, ergänzt durch Informationen aus: W. Stüven – Orgel und Orgelbau im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964.
Kirchengeschichte: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Informationen aus: G. Dehio – Handbuch Deutscher Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt II: Regierungsbezirke Dessau und Halle.
Deutscher Kunstverlag München/Berlin, 1999 (Erweiterte Auflage, u.a. von U. Bednarz)
Glockenvideo von Johannes Richter auf dem Youtube-Kanal JRorgel