Orgel: Stade – St. Cosmae und Damiani
Für Anfragen kontaktieren Sie bitte das Orgel-Verzeichnis über das Kontaktformular.
Gebäude oder Kirche
St. Cosmae und DamianiKonfession
Evangelisch-lutherischOrt
StadePostleitzahl
21682Bundesland / Kanton
NiedersachsenLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Kirche und Hauptorgel
Chororgel
Video vom Greifenberger Institut „Orgel in Stade Ss. Cosmae et Damiani“
Video Toccata d-Moll / D-Minor BuxWV 155, P.D.Peretti, Schnitger organ Stade, Dieterich Buxtehude von User NOMINEeV
Glockenvideo von User Hans Jörg Gerdes auf Youtube
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1493 wird eine erste Orgel erwähnt.
1591 Orgelneubau oder Umbau der bestehenden Orgel durch Orgelbauer Hans Scherer der Ältere (Hamburg).
1606 – 1607 Umbau und Erweiterung des Werkes um ein Rückpositiv und Pedaltürme durch Antonius Wilde (Otterndorf) II/28.
1629 Reparatur durch Orgelbauer Hans Scherer der Jüngere.
1635 erneute Reparatur des Werkes, vermutlich durch Orgelbauer Friedrich Stellwagen (Lübeck).
1656 – 1658 Erweiterung durch Orgelbauer Hans Riege (Hamburg).
1659 Zerstörung des Werkes durch Brand.
Bis 1668 Behelf zur Gemeindebegleitung mittels zweier Orgelpositive und eines Regals.
Derzeitige Orgel
1668 mechanische Schleifladenorgel (Springladen im Hauptwerk) mit fest eingebautem Spieltisch, erbaut von Orgelbauer Berendt Huß oder Hus (Glückstadt). In dem ersten Bauabschnitt werden Hauptwerk, Oberwerk, Brustwerk und Rückpositiv (1670) errichtet. Das Brustwerk wird gemäss anderen Quellen erst 1673 fertiggestellt.
1671 – 1673 Ergänzung des Werkes durch das Pedal. Die Orgel wird 1673 abgenommen. Huß arbeitete an der Orgel bis 1675 III/42.
1688 Dispositionsänderung durch Orgelbauer Arp Schnitger (Hamburg) gemäss Auftrag des Organisten Vincent Lübeck. Das Hauptwerk wird durch eine Trompete 16′ und eine Zimbel 3-fach ergänzt und das Brustwerk um ein Krummhorn 8′ und eine Schalmei 4′ ergänzt.
1727 – 1728 Reparatur durch Orgelbauer Otto Dietrich Richborn (Hamburg).
1782 Dispositionsänderung und Reparatur durch Orgelbauer Georg Wilhelm Wilhelmy (Stade). Die Hauptwerkszimbel wird durch eine Rauschpfeife ersetzt und das Cornet 2′ im Pedal durch eine 4′ Trompete. Der Subbass erhält die vier tiefsten Pfeifen aus Holz anstelle der bisherigen Metallpfeifen. Am Gehäuse werden kleine Veränderungen vorgenommen.
1837 – 1841 Renovierung durch Orgelbauer Georg Wilhelm (Stade). Die Klaviaturen werden erneuert und eine Koppel Rückpositiv zu Pedal zugefügt.
1870 tiefgreifende Veränderungen durch Orgelbauer Johann H.Röver (Stade). Das Rückpositiv wird hinter die Pedaltürme versetzt, die Tonhöhe durch Rücken der Pfeifen um einen Ton erniedrigt und Dispositionsänderung. Entfernt wird Sesquialter und Sifflöte im Rückpositiv, Hohlflöte und Gambe 8′ auf Kegelladen zugefügt und die Quintadena 8′ wird zum Gedackt 16′. Quint 1 1/2′ und Sedez 1′ werden durch ein Gemshorn 8′ ersetzt und der Dulcian 16′ im Pedal weicht einem Flötenbass 8′.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen.
1919 Ersatz der Prospektpfeifen durch Zinkpfeifen – Ausführung von Orgelbauer Furtwängler & Hammer (Hannover).
1924 Einbau eines elektrischen Gebläses und Ausbau der Waldflöte 2′ im Rückpositiv, Ersatz durch eine Aeoline 8′.
1939 Planungen zur Rekonstruktion der Orgel.
1949 Renovierungsarbeiten und erste Umsetzung der Rekonstruktion der Huß-Orgel durch Orgelbauer Paul Ott (Göttingen). Das Rückpositiv wird mit neuem Gehäuse versehen und mittig auf der Empore aufgestellt. Das Pfeifenwerk wird umgearbeitet da ein recht geringer Winddruck festgelegt wird.
1956 Erweiterung des Tonumfanges durch Zubau von Zusatzladen.
1972 – 1975 Restaurierung und Rekonstruktion der Huß-Orgel auf den Originalzustand als Opus 81 durch Orgelbauer Jürgen Ahrend (Leer-Loga). Die Empore wird wieder auf den Urpsrungszustand zurückgebaut und die Schnitzarbeiten der Pedaltürme, das Gehäuse des Rückpositives sowie die Tonumfänge rekonstruiert. Die Orgel erhält neue Prospektpfeifen, welche nach dem Ursprungszustand rekonstruiert wurden.
1983 Restaurierung des Glockenspiels durch Orgelbauer Ahrend, welches vermutlich 1782 eingebaut wurde.
1993 – 1994 erneute Restaurierung durch Orgelbauer Ahrend. Rekonstruktion des Hintergehäuses des Hauptwerks.
2007 Rekonstruktion der originalen Farbfassung des Gehäuses.
Positiv
Im Chorraum der Kirche befindet sich ein italienisches Positiv aus dem Raum Neapel mit mechanischen Schleifladen als Leihgabe. Der Erbauer des Instrumentes (aus der Zeit um 1783) ist unbekannt I/7 ohne Pedal.
Truhenorgel
1990 Bau einer mechanischen Truhenorgel auf Schleifladen durch Orgelbauer Claus Sebastian (Geesthacht) I/5 ohne Pedal. Diese Orgel wurde 2020 nicht im Kirchenraum gesichtet, wird aber auf der Seite des Orgelbauers beschrieben.
Disposition
I Rückpositiv (Register am RP) C, D, E, F, G, A – c“‘Principal 8′ Huss/Ahrend Prospekt ab F (C-E mit Rohrflöt) Rohrflöt 8′ Huss/Ahrend Quintadena 8′ Huss Octav 4′ Huss Waldflöt 2′ Huss Sieflöt 1 1/2′ Ahrend Sesquialter 2-fach Ahrend Scharff 5-fach Ahrend Dulcian 16′ Huss Trechter Regal 8′ Huss |
II Oberwerk (HW/Springlade) C, D, E, F, G, A – c“‘Principal 16′ Huss/Ahrend Prospekt ab F (C-E mit Quintadena) Quintadena 16′ Huss Octav 8′ Huss Gedackt 8′ Huss Octav 4′ Huss Rohrflöt 4′ Huss Nassat 3′ Huss Octav 2′ Huss Mixtur 6-fach Huss/Ahrend Cimbel 3-fach Ahrend Trommet 16′ Schnitger Trommet 8′ Huss |
III Brustwerk C, D, E, F, G, A – c“‘Gedackt 8′ Huss Querflöt 8′ ab c‘ Huss Flöt 4′ Huss Octav 2′ Huss Tertia 1 3/5′ Huss Nassat Quint 1 1/2′ Huss/Ahrend Sedetz 1′ Huss/Ahrend Scharff 3-fach Huss/Ahrend Krumphorn 8′ Schnitger Schalmey 4′ Schnitger/Ahrend
|
Pedal C, D, E – d‘Principal 16′ Huss/Ahrend Prospekt Sub-Bass 16′ Huss Octav 8′ Huss Octav 4′ Huss Nachthorn 1′ Huss Mixtur 5-6 fach Huss Posaun 16′ Huss Dulcian 16′ Ahrend Trommet 8′ Huss Cornet 2′ Huss/Ahrend |
Stimmung modifiziert mitteltönig mit drei reinen Grossterzen (c, g, d) – 1 Ton über Normaltonlage (a‘ = 493 Hz), Winddruck 80 mm/WS (gemäss 40 Jahre Orgelbau Ahrend 83 mm/WS) – 6 Keilbälge (4 restauriert)
Italienische Orgel Chorraum
Manual C, D, E, F, G, A – c“‘Principale otto 8′ Voce umana 8′ Discant Ottava 4′ Flauto in duodecima 2 2/3′ Decima quinta 2′ Decima nona 1 1/3′ Vigesima seconda 1′ |
Truhenorgel
Manual H – d“‘Holzgedackt 8′ Prinzipal 4′ Gedackt 4′ Quinte 2 2/3′ ab c‘ Oktave 2′ Teilung bei c’/cis‘ |
Spielhilfen
Hauptorgel
Manualschiebekoppel OW/BW (III/II)
Verschliessbare Türen des Brustwerkes
Linke Seite: Glockenspiel Oberwerk (45 Schalenglocken in der 2′-Lage).
Rechte Seite: Tremulant (für das ganze Werk in der Reihe der Register des Oberwerks)
Italienische Chororgel
Ripieno
Truhenorgel
Transponiervorrichtung 415 / 440 Hz
Gebäude oder Kirchengeschichte
09./10. Jahrhundert wird die Existenz einer Vorgängerkirche vermutet.
1132 wird der Name der heiligen Cosmae und Damiani das erste mal in einer Urkunde zu Stade erwähnt.
Nach 1350 Bau der Kirche im Stil der Backsteingothik als einschiffiger Saalbau.
15. Jahrhundert Erweiterung des Kirchensaales.
1522 Einzug der Reformation in Stade.
1529 wird die Cosmae und Damianikirche zur evangelisch-lutherischen Kirche.
1604 Bau des Brauthauses.
1659 Zerstörung der Inneneinrichtung und Teile des Turmes durch einen verheerenden Stadtbrand – anschliessender Wiederaufbau. Ein Kronleuchter kann in die wiederaufgebaute Kirche übernommen werden.
1663 Aufzug von Glocken des Giessers Hermann Benninck.
1674 – 1677 Entstehung des Barockaltares von Meister Christian Precht (Hamburg).
1684 Fertigstellung des neuen Turmhelmes.
17. Jahrhundert Erweiterung der Kirche und Veränderungen im Kirchenraum.
19. Jahrhundert Einbau des um 1500 entstandenen Gertrudenaltars aus der ehemaligen Nicolaikirche in den südlichen Seitenraum.
1910 Erweiterung der Orgelempore.
1959 Aufzug zusätzlicher Glocken zu den bestehenden von 1663, gegossen von der Giesserei Rincker (Sinn) – Schlagtöne alt H°+ cis’+ dis’+ e’+ fis‘ / neu gis“+ ais“+ h“+ dis“’+ fis“‘.
1963 – 1966 Renovierung und Umgestaltung des Innenraumes.
1985 – 1991 umfangreiche Kirchenrenovierung.
2013 Auszeichnung der Kirchgemeinde für das Engagement „Lebensraum Kirchturm“.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Michael Beier
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde auf der Gemeindeseite (Link nachfolgend)
Orgelgeschichte: Harald Vogel und Günter Lade „Orgeln in Niedersachsen“ ISBN-13 : 978-3931785505, Golon / Kröncke „Historische Orgeln im Landkreis Stade“ ISBN-13 : 978-3876970097, Internetseite des Greifenberger Institutes – Link, Orgelseite nomine.net, Buch „Festschrift 40 Jahre Orgelbau Ahrend“ von Günter Lade
Glockenvideo von User Hans Jörg Gerdes auf Youtube – Kanal
Video vom Greifenberger Institut „Orgel in Stade Ss. Cosmae et Damiani“ – Kanal Greifenberger Institut für Musikinstrumentenkunde
Video Toccata d-Moll / D-Minor BuxWV 155, P.D.Peretti, Schnitger organ Stade, Dieterich Buxtehude von User NOMINEeV – Kanal