Orgel: Seewis im Prättigau – Reformierte Kirche (ehem. St. Lorenz)
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Gebäude oder Kirche
Reformierte Kirche (ehem. St. Lorenz)Konfession
ReformiertOrt
Seewis im PrättigauPostleitzahl
7212Bundesland / Kanton
Kanton GraubündenLand
SchweizBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1770 Stiftung einer Orgel, erbaut von Johann Nepomuk Holzhey (Ottobeuren) I/8 – Einweihung am 28. November 1770. Die Orgel dürfte eines der ersten Werke Holzheys gewesen sein.
1901 Orgelneubau einer pneumatischen Orgel durch Orgelbauer Jakob Metzler (Jenaz). Die Holzhey-Orgel wird eingelagert und 1922 mit einigen Veränderungen in der Kirche Igis/Graubünden aufgestellt und 1965 durch einen Neubau im alten Gehäuse in Igis ersetzt.
Derzeitige Orgel
1959 rein mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest eingebautem Spielschrank, erbaut ebenerdig in den Chorraum als Opus 313 in ein Gehäuse aus der Kirche Messen/Solothurn (Rückpositiv der ehemaligen Orgel zu Messen aus dem Jahr 1787 von Niklaus Kaderli/Bern) durch Orgelbau Metzler & Söhne (Dietikon/ZH Felsberg/GR) II/17.
1990 Renovierung des Werkes durch Orgelbau Felsberg.
Disposition
Metzler-Orgel 1959
I Hauptwerk C – g“‘Principal 8′ C – b‘ Prospekt, ab h‘ innen Spitzflöte 8′ C – DS Holz ged., ab E Metall konisch Octav 4′ Nachthorn 4′ C – H Metall ged., ab c° offen Sesquialtera 2 2/3′ + 1 3/5′ ab c° Superoctav 2′ Mixtur 1 1/3′ IV – rep. c°/c’/c“
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II Positiv (OW) C – g“‘Gedackt 8′ C – H Holz ged., ab c° Metall ged. Principal 4′ Rohrflöte 4′ Metall rohrged. Flageolet 2′ Spitzquinte 1 1/3′ Metall konisch Zimbel 2f. 1′ rep. c°/f°/f’/f“/c“‘
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Pedal C – f‘Subbaß 16′ Holz ged. Octavbass 8′ C – G Kupfer, ab GS Metall Spitzgedackt 8′ Metall konisch ged. Octav 4′
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Anmerkung zu Prospektpfeifen
Principal 8′ HW im Prospekt, C – FS Rundturm Mitte, G – gs° Rundtürme aussen, a° – b‘ Flachfelder
Zusammensetzung Mixtur HW:
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
c°: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c‘: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
c“: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Zimbel Pos./OW:
C: 1/2′ 1/3′
c°: 2/3′ 1/2′
f°: 1′ 2/3′
f‘: 1 1/3′ 1′
f“: 2′ 1 1/3′
c“‘: 2 2/3′ 2′
Gebläse: G. Meidinger, Basel; Typ:DFH605/NTK31; Nr.: V2583/4; 1’380U/min.
Holzhey-Orgel 1770 – 1901
Manual C, D, E, F, G, A – c“‘Gedeckt 8′ Principal 4′ Flöte 4′ Octave 2′ Quinte 1 1/3′ Mixtur 3fach Cimbal 2fach
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Pedal C, D, E, F, G, A – a°Subbass 16′ vermutlich fest angehängt
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Spielhilfen
Fuß: II – I, II – P, I – P als Einhaktritte auf der linken Seite
Forte, 0, Mixtur (HW), Zimbel (Pos.) als Hebeltritte auf der rechten Seite
Forte schaltet:
HW – Principal 8′ / Octav 4′ / Superoctav 2′
OW/Pos. – Gedackt 8′ / Principal 4′ / Flageolet 2′ / Spitzquinte 1 1/3′
Ped. – Subbaß 16′ / Octavbass 8′
Gebäude oder Kirchengeschichte
1300 ist eine Kirche vorhanden, welche als Filialkirche zur Marienkirche zu Burg Solavers gehörte.
1483 Nennung des Patronats St. Laurentius (Lorenz).
1487 Anbau einer Sakristei, Erneuerung des Chorraumes und Erweiterung des Kirchenschiffes und des Kirchturmes. Zur gleichen Zeit Abtrennung von der Mutterkirche Solavers.
1586 Einzug der Reformation. Entfernung der Bilder, Malereien und Altäre.
1622 Gegenreformation und Übernahme durch die Kapuziner.
1631 Glockenaufzug.
1663 Glockenguss und Aufzug einer grossen Glocke des Giessers Gaudentz Hempel (Chur).
1645 Aufsatz des Spitzhelmes auf den Kirchturm.
1682 Einbau einer Empore.
1717 Schäden am Dach durch Blitzschlag.
1754 Beschluss zur Kirchenerneuerung.
1756 – 1758 Erneuerung und Erweiterung der Kirche mit neuem Tonnengewölbe. Entstehung der Stuckarbeiten von Meister Hans Georg Ludwig.
1758 Entstehung der Kanzel und des Taufsteines.
1764 Aufzug einer weiteren Glocke des Giessers Gabriel Felix (Feldkirch).
1795 Ersatz des Daches.
1862 Reparatur am Kirchendach.
1913 Ersatz des Turmhelmes.
1924 Innenrenovierung nach Plänen des Architekten Nikolaus Hartmann (St. Moritz).
1931 Aufzug eines neuen vierstimmigen Geläuts der Giesserei Rüetschi (Aarau) – Nominale cs‘ + e‘ + fs‘ + gs‘.
1959 Entfernung der Orgelempore.
1960 Entstehung der beiden Buntglasfenster im Chorraum von François Ribas (Zürich).
1964 Aussenrenovierung.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von der Internetseite der Kirchgemeinde (Link folgend), zitiert aus dem Buch von Hans Batz „Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden“ Band IV Seiten 172 – 175 Casanova Druck und Verlag AG – ISBN 3856372865
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel sowie Bestandesaufnahme 07/24, zitiert aus Acta Organologica Band 24 – Seite 196 (Artikel von Ulrich Höflacher „Johann Nepomuk Holzheys Leistung im süddeutschen Orgelbau“, zitiert aus dem Buch „Orgellandschaft Graubünden“ von Friedrich Jakob und Willi Lippuner – Verlag Bündner Monatsblatt 1994
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