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Orgel: Scheidegg – St. Gallus

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Gebäude oder Kirche

St. Gallus

Konfession

Katholisch

Ort

Scheidegg

Postleitzahl

88175

Bundesland / Kanton

Bayern

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Pfarrkirche St. Gallus

 

Video Orgelsanierung vom Kanal allgäu.tv – fernsehen fürs allgäu – Link

 

Glockenvideo von User Glockenfampf auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1794 Orgelneubau durch Orgelbauer Franz Anton Haaser (Stiefenhofen) I/12.

Derzeitige Orgel

1895 Kegelladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Chor), erbaut als Opus 536 mit mechanischer Spieltraktur für das Hauptwerk, pneumatischer Spieltraktur für das Nebenwerk sowie Pedalwerk und pneumatischer Registertraktur durch Orgelbau G.F.Steinmeyer & Co (Oettingen am Ries) II/24.

Einweihung am 27. Mai 1895 mit Werken von J.G.Rheinberger (Sonaten Des Dur und Cis Moll), Werken von Bernhard Klein, E. Stehle (Fantasie über „O Sanctissima“), F. Mendelssohn-Bartholdy, G.F. Händel und Johann Sebastian Bach (Präludium und Fuge c-moll).

1958 – 1959 umfangreicher Umbau des Werkes im neobarocken Stil mit Veränderungen im technischen Bereich und Aufteilung des Pfeifenwerkes in zwei zusätzliche seitliche Gehäuse durch Orgelbau Enzensberger (Lindau) II/24.
1963 – 1964 erneuter Umbau mit technischen Korrekturen der Arbeiten von 1959 und neuem freistehendem Spieltisch sowie Erweiterung um zwei Register im zweiten Manual durch Orgelbau Maximilian Offner (Kissing) II/26 + 1 Windabschwächung.
1980 und 1988 Erstellung von Gutachten, welche einen Neubau empfehlen. 1988 wird die Wiederverwendung des Pfeifenwerkes und des historischen Gehäuses von Steinmeyer empfohlen.

2008 Restaurierung der Orgel und Rückführung auf den Zustand von 1895 als Opus 323 unter Beibehaltung der Erweiterung durch Orgelbau Sandtner (Dillingen/Donau) II/26 + 1 Windabschwächung. Die erweiterten Register wurden mit Stimmen besetzt, welche dem Stil der Steinmeyer-Orgel entsprechen, die Windabschwächung im Pedalwerk wurde beibehalten. Für die Rekonstruktion des Pfeifenwerkes konnte auf gelagerte Stimmen der ehemaligen Orgel der St. Nikolauskirche Immenstadt zurückgegriffen werden (Steinmeyer 1891 Opus 427). Circa 35 % der Pfeifen, die Balganlage und das Gehäuse zählten noch zum Originalbestand in Scheidegg. Rekonstruktion des Gehäuses und des Spieltisches (Nussbaumholz) auf den Zustand von 1895. Das Gehäuse wurde durch Restaurator Johannes Riggenmann (Holzheim) zurückgeführt. Vom Spieltisch aus wird über mechanische Verbindungen ein Relais angesteuert, welches auf pneumatische Funktion umschaltet. Für das Hauptwerk wurde ein pneumatisches Vorgelege angefertigt, welches über Bälge auf mechanische Funktion schaltet um Kegelhebewellen anzusprechen.

Einweihung der Orgel am 19. Oktober 2008 mit Willibald Guggenmos (St. Gallen). Es erklangen Werke von Alexandre Guilmant (Marche funèbre et chat séraphique), Léon Boëllmann (Paraphrase Laudate Dominum), Franz Liszt (Fantasie über Ave Maria von Arcadelt), Louis Vierne, Charles M. Widor, Paul Huber (Toccata über die Glocken von der Kathedrale St. Gallen) und Jaques Vogt (Ländliche Szene mit Gewitter).

Disposition

Disposition ab 2008

I Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16′    C – E Holz ged. im Unterbau, ab F auf Lade

Principal 8′   C – D Holz offen, H – a° Prospekt Mittelfeld

Gedeckt 8′   Holz ged, ab d“ Metall, ab c“‘ offen

Gamba 8′

Salicional 8′

Tibia 8′        C – GS aus Gedeckt 8′, ab A Holz offen, ab c° Metall, ab c‘ aufgebänkt

Octav 4′

Gemshorn 4′

Octav 2′

Mixtur 2 2/3′  IV – ohne Rep.

Cornet 4′       IV ab c°, aufgebänkt

Trompete 8′  (nicht eingebaut, vorher Calcant)

 

II Manual C – f“‘

Geigen-Principal 8′   Metall

Lieblich-Gedeckt 8′   Holz ged., ab d“ Metall, ab c“‘ offen

Hohlflöte 8′   C – F aus Liebl.-Ged., ab FS Holz ged., ab c‘ Metall offen

Aeoline 8′     C – D gekröpft

Dolce 8′        C – DS Holz ged, ab E Holz offen, ab c° Metall

Vox coelestis 8′   ab c°

Traversflöte 4′     Holz offen, ab c‘ Metall

Fugara 4′

Flautino 2′     2008

Fagott 8′       2008 durchschlagend, ab gs“ labial

 

Pedal C – d‘

Violon 16′       C – F 8′ + 5 1/3′, ab FS offfen Violon

Subbass 16′   Holz ged.

Zartbass 16′   Windabschwächung Subbass

Octavbass 8′  Holz offen

Cello 8′           Holz offen, innenlabiiert

Posaune 16′   durchschlagend dt. Bauart 1/2 Länge

 

Zusammensetzung Mixtur:

C:  2 2/3′   2′   1 3/5′   1′

 

Zusammensetzung Cornet:

C:  4′   2 2/3′   2′   1 3/5′

 

Winddruck: 90mmWS – ab Hauptbalg

Doppelfaltenbalg auf dem Dachboden; in Box mit Klimaisolation; Luftansaugung aus dem Kirchenraum

Prospekt bis auf Mittelfeld stumm

Stimmtonhöhe 440 Hz bei 18°C (gleichstufig)

 

Disposition 1895

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′

Tibia 8′

Gedeckt 8′

Viola di Gamba 8′

Salicional 8′

Octav 4′

Gemshorn 4′

Octav 2′

Cornett 8  V

Mixtur 2 2/3′  IV

 

II Schwellwerk C – f“‘

Geigenprincipal 8′

Lieblichgedeckt 8′

Hohlflöte 8′

Aeoline 8′

Dolce 8′

Voix celeste 8′

Fugara 4′

Traversflöte 4′

 

Pedal C – d‘

Violon 16′

Subbass 16′

Octavbass 8′

Cellobass 8′

Posaune 16′

 

 

Spielhilfen

Steinmeyer Orgel / Rekonstruktion 2008

Linke Seite: II P, I P als Registerzüge Nr. 26 und 27
Rechte Seite: II I, II I sub (ab c°) als Registerzüge Nr. 28 und 29
Fuß: Aus, P, MF, F als Hebeltritte

Piano

II – Traversflöte 4′ / Dolce 8′ / Lieblich-Gedeckt 8′
I – Gedeckt 8′ / Salicional 8′ / Gemshorn 4′
P – Zartbass 16′, II/P

Mezzoforte

II – Fugara 4′ / Hohlflöte 8′ / Geigen-Principal 8′ / Dolce 8′ / Lieblich-Gedeckt 8′
I – Principal 8′ / Gamba 8′ / Gedeckt 8′ / Salicional 8′ / Gemshorn 4′
P – Subbass 16′ / Zartbass 16′ / Cello 8′, I/P

Forte

Alles ausser Posaune 16′ Pedal, Fagott 8′ und Vox coelestis 8′ II und ohne Sub II/I

Steinmeyer-Orgel 1895

II/I, I/P, II/P, 3 Collectivtritte P, MF, F, Schwelltritt II

Gebäude oder Kirchengeschichte

1491 Gründung der Pfarrei.
1548 Zerstörung der Kirche durch Brand. Anschliessender Wiederaufbau.
1789 – 1798 Bau der heutigen Galluskirche.
1823 – 1825 Errichtung eines neuen Glockenturmes.
1886 – 1889 Restaurierung der Kirche und Umgestaltung im Rokokostil.
1889 – 1918 Entstehung der Gemälde des Hochaltares und der Deckengemälde durch Maler Ludwig Glötzle (München).
1897 Ergänzung des Geläuts um drei weitere Glocken der Giesserei Hamm (Augsburg).
1918 Abschluss der Inneneinrichtung der Kirche.
Nach 1940 Abgabe der Glocken zu Rüstungszwecken, lediglich die kleinste Hamm-Glocke h‘ bleibt in Scheidegg.
1949 Aufzug von fünf Glocken der Giesserei Karl Czudnochowsky (Erding) – Nominale a° + d‘ + e‘ + fs‘ + a‘ + h‘.
1993 – 1994 umfangreiche Kirchenrestaurierung mit neuem Zelebrationsaltar mit den Reliquien des seligen Adolph Kolping.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt und Mike Wyss
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von den Seiten der Pfarrgemeinde Scheidegg (Link folgend)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 06/24 – Bestandesaufnahme vor Ort, freundliche Auskunft von Kirchenmusiker Uwe Gebert, Orgelarchiv Schmidt, Orgelarchiv Horst Georg Schmidt

Orgel auf der Partnerseite pipeorganpictures.net – Link

Video Orgelsanierung vom Kanal allgäu.tv – fernsehen fürs allgäu – Link

Glockenvideo von User Glockenfampf auf Youtube – Kanal

Geschichts- und Museumsvereines Lindenberg

Internetauftritt der Pfarrei Scheidegg

Herzlichen Dank an die Pfarrgemeinde, Herrn Gebert und Herrn Tomczak

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