Orgel: Schallstadt / Mengen – Evangelische Kirche
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Gebäude oder Kirche
Evangelische KircheKonfession
EvangelischOrt
Schallstadt / MengenPostleitzahl
79227Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1757 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest eingebautem Spielschrank, erbaut für die Vorgängerkirche der Mengener Ortskirche im Weiler Bechtoldskirch durch Orgelbauer Mathias Steyb (Breisach / ehemals Tirol) I/12. Steyb war Schüler von Johann Andreas Silbermann (Strassburg).
1837 Abbau des Werkes im Zuge des Abrisses der Bechtoldskircher Kirche.
1841 Versetzung der Orgel in die neue Ortskirche in Mengen.
1880 Erweiterung des Werkes um eine Pedaltrompete (auf Kegellade), geringfügige Umdisponierung und Veränderung des Gehäuses durch Orgelbauer Jacob Forrell (Freiburg im Breisgau) I/13.
1911 soll eine Reparatur durch Orgelbauer Josef Schneider erfolgt sein. Schneider könnte auch für den Einbau eines elektrischen Gebläses beauftragt worden sein.
1960 wird das Instrument unter Denkmalschutz gesetzt.
1964 – 1965 Restaurierung des Werkes und Rekonstruktion der Disposition Steybs unter Beibehaltung der Pedalzunge durch Orgelbau Ernest Mühleisen (Strassburg) I/13. Der Tonumfang im Pedal wird auf d‘ erweitert.
2005 Renovierung des Werkes durch Orgelbau Georges Heintz (Schiltach).
Bernd Sulzmann deutete, dass die Mengener Orgel einst im Jahr 1784 für die katholische Kirche in Ulm bei Renchen von Orgelbauer Johann Ignaz Seuffert (Kirrweiler) erbaut wurde. Diese Seuffertorgel gelangte allerdings durch einen Verkauf im Jahr 1870 in die katholische Kirche St. Martin in Obersäckingen und wurde bis zum Kauf einer anderen Gebrauchtorgel im Jahr 1913 genutzt. Gemäss einiger Angaben wird noch zusätzlich der Name des Rastatter Orgelbauers Stieffell genannt. Die Zusammenarbeit mit Orgelbauer Stieffell endete jedoch bereits im Jahr 1768.
Disposition
Aktuelle Disposition seit 1965
Manual C – c“‘Bordun 8′ Salicional 8′ C – H gedeckt Prästant 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ C – H andere Mensur Sup.Octav 2′ Terz 1 3/5′ Cornett 5 fach. ab c‘ Mixtur 4 fach. 1 1/3′ Trompete 8′
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Pedal C – d‘Sub.-Bass 16′ Octav.-Bass 8′ Tromp.-Bass 8′ – 1880
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Disposition 1880 – 1965
Manual C – c“‘Principal 8′ – 1880 Bordun 8′ Gamba 8′ – 1880 Salicional 8′ C – H gedeckt Prästant 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ C – H andere Mensur Sup.Octav 2′ Cornett 5 fach. ab c‘ Mixtur 4 fach. 1 1/3′
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Pedal C – ?Sub.-Bass 16′ Octav.-Bass 8′ Tromp.-Bass 8′ – 1880
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Spielhilfen
Coppelzug (Pedalkoppel als Registerzug unten links außen)
Gebäude oder Kirchengeschichte
Um 1100 Erwähnung einer ersten Kirche in Bechtoldskirch.
1556 Einzug der Reformation.
1669 Aufzug einer Glocke in der Bechtoldskircher Kirche des Giessers Gabriel Spalt (Breisach) – Nominal b‘.
1764 Aufzug einer zweiten Glocke – Nominal f‘.
1808 wird erstmals eine Verlegung des Gotteshauses vom abgelegenen Weiler Bechtoldskirch nach Mengen gefordert.
1833 Errichtung des Pfarrhauses in Mengen. 1837 Abbruch der bisherigen Kirche.
1836 – 1841 Bau der Mengener Kirche im klassizistischen Stil nach Plänen des Baumeisters Johann Voß – Einweihung am 31. Oktober 1841. Die Glocken, die Orgel und einige Ausstattungsstücke werden in die neue Kirche in Mengen übernommen.
1926 Ergänzung des Geläuts um eine dritte Glocke – c“.
Nach 1940 Abgabe der grösseren Glocke zu Rüstungszwecken.
1949 wird die aus dem Rohstofflager gerettete Glocke neu gegossen und wieder in Mengen aufgezogen.
1988 Erweiterung des Geläuts um eine vierte Glocke – g“.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Christoph Mutterer, Roman Hägler und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, eigene Sichtung, zitiert aus dem Bürgerforum Mengen – Link
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 19. November 2019, Aufzeichnungen H.G.Schmidt Orgelarchiv & Bernd Sulzmann, freundl. Auskunft Klaus Schleinitz – Orgelbau Heintz an H.G. Schmidt.