Orgel: Rostock / Biestow – Dorfkirche
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Gebäude oder Kirche
DorfkircheKonfession
Evangelisch-lutherischOrt
Rostock / BiestowPostleitzahl
18059Bundesland / Kanton
Mecklenburg-VorpommernLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1759 erste Erwähnung eines Organisten in Biestow.
1791 Reparatur einer pedallosen Orgel durch Orgelbauer Christian Heinrich Kersten (Rostock) I/11 ohne Pedal.
1851 wird der schlechte Zustand der Orgel bezeugt.
1863 Abbruch des Werkes durch Orgelbauer Friese, anschliessende Nutzung eines Harmoniums.
Derzeitige Orgel
1870 seitenspielige mechanische Schleifladenorgel mit linksseitig fest angebautem Spieltisch, erbaut als Opus 37 von Orgelbau Friedrich Friese III (Schwerin) II/11 – Einweihung am 24. Juli 1870.
1893 Reinigung des Werkes durch Friedrich Friese III (Schwerin).
1911 Einbau einer Äoline 8′ anstelle der Viola di Gamba durch Orgelbauer Christian Börger (Gehlsdorf).
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1918 Zinkersatz der Prospektpfeifen durch Christian Börger (Gehlsdorf).
1928 Einbau eines Gebläses durch Christian Börger (Gehlsdorf).
1933 Einbau einer Flauto traverso 8′ im Oberwerk auf pneumatischer Zusatzkanzelle durch Christian Börger (Gehlsdorf).
1973 Änderung der Gehäusefassung mit neuer hellgrauer Fassung.
1978 Diebstahl von Pfeifenwerk, welches später zurückgeführt werden konnte.
1991 Instandsetzung und kleinere Veränderungen durch Mitarbeiter der ehem. Orgelbaufirma Kemper (Lübeck), dabei Entfernung der Flauto traverso 8′ samt pneumatischer Zusatzkanzelle und Einbau eines neuen Gebläses.
2012 Reinigung, Überarbeitung der Klaviaturen und Rekonstruktion der Viola di Gamba durch Johann-Gottfried Schmidt (Rostock).
2020 – 2021 Restaurierung durch Kristian Wegscheider (Dresden), dabei Rekonstruktion des Zinnprospekts und Einbau einer originalen Friese-Gambe, die zuvor in der Klosterkirche zu Ribnitz bei einem Umbau der dortigen Rasche-Orgel eingebaut worden war – Expertise Friedrich Drese (Malchow). Rekonstruktion der ursprünglichen Gehäusefassung durch Veit Müller (Dresden).
Disposition
I Hauptwerk C – d“‘Bordun 16. Fuss Holz ged. Principal 8 Fuss. C – DS Holz offen, E – gs‘ Prospekt rek. 2021, a‘ – d“‘ innen Gedact 8 Fuss. Holz ged. Flöte 8. Fuss. Holz, ab g° doppelt labiiert Octave 4 Fuss. Metall
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II Oberwerk C – d“‘Lieblich=Gedact 8. Fuss Holz ged. Viola di Gamba 8. Fuss C – H Salicional 8′ , ab c° Metall (2021 aus Ribnitz) Salicional 8. Fuss. C – H Holz ged. ab c° Metall konisch Principal 4. Fuss. enge Mensur, Metall
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Pedal C – c‘Subbass 16. Fuss Holz ged. Bassflöte 8. Fuss Holz ged.
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Die Registerbezeichnungen sind gemäss Spieltisch wiedergegeben und weisen tatsächlich Unterschiede in der Punktsetzung auf.
Winddruck: 78 mmWS
Stimmung: leicht ungleichstufig („Schweriner Stimmung“)
Temperatur: a‘ = 441,4 Hz bei 15 °C
Vorgängerorgel bis 1870
ManualGedackt 8 Fuß C – H Holz, ab c° Metall Quintadene 8 Fuß Metall Principal 4 Fuß Prospekt Flöte 4 Fuß gedeckt Quinte 3 Fuß Nassat 3 Fuß Octave 2 Fuß Waldflöte 2 Fuß Tertie 1 1/2 Fuß (1 3/5′) Mixtur 3fach 1 Fuß Trompete 8 Fuß C – H komplett Holz, ab c° Becher Metall |
Spielhilfen
Friese-Orgel
Linke Seite: Manualcoppel als Registerzug
Rechte Seite: Calcant, Pedalcoppel als Registerzüge
Vorgängerorgel bis 1870
Tremulant, Stern
Gebäude oder Kirchengeschichte
Nach 1250 Bau der Feldsteinkirche Biestow.
1298 Einweihung der Dorfkirche Biestow am 28. Oktober 1298.
Um 1420 Entstehung eines hölzernen Kruzifixes und einer Kirchenglocke, gegosssen von Rickert de Monkehagen (Rostock).
Ab 1499 ist Biestow Tochterkirche von St. Jakobi Rostock.
15. Jahrhundert Entstehung des Triumphkreuzes mit den beiden Figuren der Gottesmutter Maria und des heiligen Johannes.
Um 1571 Einzug der Reformation.
1642 und 1763 Entstehung zweier Beichtstühle, Gemälde u.a. Marienbilder und einer Ritterstatue – alles nicht mehr existent.
1785 Renovierung der Kirche gemäss Tafelinschriften.
1859 – 1863 Renovierung der Kirche mit Schliessung des Nord- und des Südportals und Erneuerung des Altares und des Gestühls – Einweihung am 29. November 1863.
1894 Beschädigung des Turmes durch Blitzschlag.
1912 Ersatz des Holzturmes durch einen steinernen Kirchturm.
1958 Guss einer Eisenhartgussglocke der Giesserei Schilling & Lattermann (Morgenröthe) – Nominale e‘ (Rickert-Glocke) + fs‘.
20. Jahrhundert Veränderungen im Kirchenraum und am Kirchturm.
1988 Erneuerung der Fenster.
1992 Neueindeckung des Kirchendaches.
1998 Neugestaltung des Altarraumes, das Holzkruzifix wird am Altar aufgehängt.
2000 – 2001 Innenrenovierung mit Freilegung von Wandmalereien insbesondere von vier Erzengeln.
2006 Sanierung der historischen Glocke.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Robert Schulz
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Robert Schulz
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von der Seite der Kirchgemeinde (Link folgend), zitiert aus dem Buch von Friedrich Schlie „Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs“ 1899 und „Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar“ 1990 Henschel-Verlag von Heinrich Trost, Gerd Baier, Horst Ende und Brigitte Oltmanns – ISBN 3362005233
Orgelgeschichte: eigene Sichtung, Spiel- und Bestandesaufnahme Robert Schulz (Kanal Orgeln im Norden) , zitiert aus Buch „Friese Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen“ von Max Reinhard Jaehn ISBN 978-3-940207-95-1 Thomas Helms-Verlag 2014 – Seiten 831 – 848
Kanal Orgeln im Norden von Robert Schulz
Kanal Glocken im Norden von Robert Schulz
Internetauftritt der Kirchgemeinde
Glockenvideo von Robert Schulz – Kanal Glocken im Norden