Orgel: Richterswil – Heilige Familie – Chororgel
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Gebäude oder Kirche
Heilige FamilieKonfession
KatholischOrt
RichterswilPostleitzahl
8805Bundesland / Kanton
Kanton ZürichLand
SchweizBildergalerie + Videos
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Orgelgeschichte
1923 Bau einer ersten Orgel in der Kirche Richterswil mit Taschenladen und pneumatischer Traktur durch Orgelbau Carl Theodor Kuhn (Männedorf) II/16. Die Pläne stammten von P. Joachim Gisler und A. Häringer.
Derzeitige Hauptorgel
1979 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest ins Gehäuse eingelassenen Spieltisch, erbaut nach Plänen des Orgelsachverständigen Jakob Kobelt durch Orgelbau Th. Kuhn AG (Männedorf) II/18.
Das Gehäuse wurde von Kurt Lifart gestaltet, die Intonation oblag Eduard Müller.
Derzeitige Chororgel
2014 Ankauf der 1934 von Hans Eisenschmid (München) für die Pfarrkirche St. Georg in Oberding (Landkreis Erding) erbauten pneumatischen Kegelladenorgel II/11 + 1 Transmission. Die Orgel wurde von der Kirchgemeinde Oberding im Jahr 2010 zum Verkauf angeboten und wurde zunächst privat nach Dulliken (Kanton Solothurn) verkauft und sollte in einem grösseren Raum als Konzertorgel im Projekt „Orgelpunkt Dulliken“ genutzt werden.
Geschichte der Orgeln in der Pfarrkirche St. Georg Oberding
Nach 1810 ist eine Kleinorgel vorhanden, welche 1842 von Orgelbauer Josef Glonn in die Kirche St. Stephan Rappoltskirchen versetzt wird. Das Werk wurde zwischenzeitlich im Jahr 1834 von Ludwig Ehrlich (Landshut) repariert. 1906 erhält Rappoltskirchen eine neue Orgel von Franz Borgias Maerz (München) I/5.
1842 Orgelneubau in Oberding durch Josef Wagner (Glonn) I/9.
1853 Reparatur durch Anton Schin (Neuburg an der Donau), 1860 Reparatur durch Peter Koppenberger (Freising), 1876 Reparatur durch Franz Pfanner und 1902 Reparatur bzw. Übernahme der Wartung durch Franz Borgias Maerz (München).
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1919 Ersatz der Prospektpfeifen durch Orgelbauer Julius Zwirner (München).
1934 pneumatischen Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch vor Prospekt (Blickrichtung Chorraum), erbaut von Orgelbauer Hans Eisenschmid + Orgelbauwerkstätte + Jnh.: Eisenschmid, Haas u.Wohlfahrtstetter MÜNCHEN II/11 + 1 Transmission. Das Gehäuse wurde zu einem späteren Zeitpunkt in einem cremefarbenen Ton gefasst.
2010 wird die Orgel zum Verkauf angeboten und ein Orgelneubau für das Jahr 2014 geplant, obschon es sich um die letzte original erhaltene und grösste Orgel von Hans Eisenschmid handelte.
Aufstellung in Dulliken und Restaurierung
2011 – 2012 wird das Werk durch Orgelbauer Thomas Reilich (Oberschweinbach) in Oberding abgebaut, eingelagert und anschliessend umfassend restauriert. Das Werk wurde durch einen Privatmann in Dulliken (Kanton Solothurn) für ein Haus erworben und sollte fortan als Konzertinstrument für den gegründeten „Orgelpunkt Dulliken“ genutzt werden.
Bei der Restaurierung wurde die Windanlage komplett erneuert und das Gehäuse im Orgelsaal zunächst in einem Grünton gefasst, ehe man sich kurz vor der Einweihung für eine Neufassung in Nussbaum-Optik mit einem neuen separiert dunkler gefasstem Schwellwerks-Gehäuse entschied. Die Fassung führte Marius Fontana (Rapperswil-Jona) aus. Bei dem Instrument wurden im Zuge der Restaurierung sämtliche Membranen erneuert, ein neuer Schwimmerbalg geschaffen, die Windladen überarbeitet.
2013 Einweihung des Werkes in Dulliken am 13. April mit Jean-Christophe Geiser (Organist Kathedrale Lausanne). Kurze Zeit später wurde das Projekt „Orgelpunkt Dulliken“ durch Beschwerden aus dem Umfeld der Liegenschaft beendet und das Werk erneut zum Verkauf ausgeschrieben.
2014 Erwerb des Werkes durch die Pfarrgemeinde Richterswil. Aufstellung und Erweiterung des Umfanges im Superkoppelbereich durch Orgelbau Kuhn AG (Männedorf/ZH) II/11 + 1 Transmission. Das Schwellwerk wurde im separaten dunklen Gehäuse rechtsseitig der Eisenschmid-Orgel etwas entfernter als in Dulliken aufgebaut, was eine Erweiterung der Windkanäle mit sich führte.
Die Eisenschmid-Orgel ist ein ganz besonders kostbares Zeugnis der Münchner Orgelbautradition. Eisenschmid’s spezialisierten sich auf den Bereich Spieltischbau und sind bis heute noch in diesem Markt tätig. Sie setzten die Tradition des Orgelbauers Georg Beer (München) fort und führten dessen Werkstatt weiter. Winddruck 68 mm WS.
Disposition
I Hauptwerk – f“‘Principal 8′ teilw. Prospekt Dolce 8′ Gedeckt 8′ Holz Gemshorn 4′ Mixtur 3-4 fch 2 2/3′ |
II Schwellwerk C – f“‘ (2014 ausgebaut f““)Fugara 8′ Salicional 8′ Flauto amab. 8′ C – H gedeckt Flöte 4′ ab c° überblasend Metall, C – h° Holz (Traversflöte) |
Pedal C – f‘Subbass 16′ Zartbass 16′ Windabschwächung Oktavbass 8′ |
Spielhilfen
Pedalk. I, Pedalk. II, Man. II – I, Sub II – I (ab c°), Sup II – I
Spieltisch unter Manual I: P., MF., T., AL., Autom.Ped.Umsch.ab, Crescendo ab
Fuß: Crescendo (Tritt), Schwellwerk (Schwelltritt II)
Gebäude oder Kirchengeschichte
Um 1230 Errichtung einer ersten Martinskirche in Richterswil, vermutlich an der Stelle einer älteren Kapelle. Dies belegt eine Legende einer Taufe zwischen den Jahren 835 und 861.
1265 wird eine Kirche urkundlich erwähnt.
Nach 1450 werden ein gotischer Chorraum und ein neuer Kirchturm 1472 errichtet.
1529 wird die Reformation in Richterswil eingeführt.
1908 Bau einer Notkirche, welche in einem Haus integriert ist.
1913 – 1914 Bau der Pfarrkirche Heilige Familie in Richterswil nach Plänen des Architekten Adolf Gaudy (Rorschach), die ausführende Firma Gebrüder Ferrari (Wädenswil) – Grundsteinlegung am 03. August 1913 -Einweihung am 14. Juni 1914.
1916 Erhebung zur eigenständigen Pfarrei.
1930 Aufzug vierer Glocken der Giesserei Fritz Hamm (Staad).
1933 werden zwei Altäre erschaffen.
1939 Umgestaltung des Innen- und Chorraumes mit einer räumlichen Erweiterung durch ein Seitenschiff.
1977 – 1979 Renovierung und erneute Umgestaltung des Innenraumes unter der Leitung des Baumeisters Josef Riklin (Wädenswil) und Josef Rickenbacher (Steinen). Entfernung der Altäre und des Chorgestühls.
Ein Gemälde von Jakob Edwin Bachmann verbleibt als Altarbild.
1985 – 1993 Bau des Pfarreiheimes.
2015 – 2016 Renovierung der Kirche unter der Leitung des Architekten Walter Moser (Zürich) – Einweihung am 10. Dezember 2016.
2016 Renovierung des Glockenstuhls und des Geläuts. Es wird eine neue fünfte Glocke der Giesserei Rüetschi (Aarau) aufgezogen – Nominale h° + d‘ + e‘ + g‘ + a‘ (neu).
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Orgelgeschichte: eigene Sichtung und Spiel am 30. Januar 2019, Orgelgeschichte der Pfarrkirche Richterswil auf dem Archiv der Firma Kuhn – Link , Geschichte in Oberding Michael Bernhard „Orgeldatenbank Bayern“ 2009
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort und auf dem entsprechenden Eintrag im Wikipedia
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