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Orgel: Rheinmünster / Schwarzach – Münster St. Peter und Paul (ehem. Benediktinerabtei)

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Gebäude oder Kirche

Münster St. Peter und Paul (ehemalige Benediktinerabtei)

Konfession

römisch-katholisch

Ort

Rheinmünster / Schwarzach

Postleitzahl

77836

Bundesland / Kanton

Baden-Württemberg

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

Glockenvideo „RHEINMÜNSTER-SCHWARZACH Münster St. Peter und Paul – Plenum“ von User Christ-König-Glocke auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1730 Bau einer Chororgel durch Johann Georg Rohrer, Straßburg I/13.

1758 Bau der Hauptorgel, ebenfalls durch Johann Georg Rohrer, Straßburg II/30.

1765 Umbau von Mechanik und Bälgen durch Georg Hladky, Baden-Baden. Bei diesem Umbau war auch Johann Andreas Silbermann zugegen, bzw. wurde vom Abt um seinen Rat zur Neuanordnung der Bälge gefragt.

1804 Verkauf der Chororgel nach Haueneberstein.

1808 Reparatur der grossen Orgel durch Mathias Martin, Waldkirch.

Ab 1831 übernehmen die Gebrüder Stieffell aus Rastatt die Wartung der Orgel ab 1841 Johann Baptist Alffermann , ab 1855 Louis Voit.

1880 Reparatur durch Louis Voit & Söhne (Durlach).

1896 Neubau einer röhrenpneumatischen Kegelladenorgel im alten Gehäuse durch Orgelbau Heinrich Voit & Söhne, Durlach II/32.

Derzeitige Orgeln

1969 Neubau einer Schleifladenorgel mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur durch Orgelbau Johannes Klais, Bonn im alten Gehäuse als Opus 1373. Die Disposition stammt von Pater Albert Hohn. Von Rohrer werden C-Ds des Principal 16′ HW, die großen Pfeifen des Subbass 16′ und der Bourdon 8′ C-c“‘ verwendet. Von Voit stammen noch die Gambe, die innenlabierte 4′ Holztraverse des HW wie auch das Salicional 4′ im SW (war bei Voit ein 8′). Pater Albert hatte ursprünglich geplant die Namen der Register noch französischer zu gestalten, was dann aber nicht zur Ausführung kam, u.a. Cromhorne im Positiv und Chalumeau im Pedal.

1971 Neubau der Chororgel als Opus 1491 durch Orgelbau Johannes Klais, Bonn. Dabei wurde das Salicional 4′ aus dem SW der Hauptorgel wieder als 8′ in die Chororgel gesetzt. Anstelle des Salicional 4′ trat eine neue Fugara 4′ . Die Chororgel kann lediglich vom zweiten Generalspieltisch unten mechanisch angespielt werden und besitzt Registerzüge im Rückenbereich des Organisten.

Um 1990: Umbau der Trakturen der Hauptorgel von Seilzügen auf Holzabstrakten, zudem Nachintonation und neue Steuerkarten für die Registermagneten durch Klais. Umbenennung der Fugara in Principal 4′.

2016 Generalreparatur beider Orgeln durch Klais.

2021 Reinigung der Chororgel durch Klais

Disposition

Hauptorgel – Klais 1969

I. Rückpositiv C – g“‘

Praestant 8′

Rohrgedackt 8′

Principal 4′

Blockflöte 4′

Doublette 2′

Sesquialter 2fach ab fs°

Mixtur 4fach 1′

Krummhorn 8′ frz. Bauart

Tremulant

 

II. Hauptwerk C – g“‘

Praestant 16′ C-Ds Rohrer 1758

Principal 8′

Bourdon 8′ C-c3 Rohrer 1758

Viola di Gamba 8′ C-f“‘ Voit 1896

Octav 4′

Holztraverse 4′ C-f“‘ Voit 1896

Quinte 2 2/3′

Superoctav 2′

Larigot 1 1/3′

Cornett 5fach 8′ ab c‘

Fourniture 4fach  1 1/3′

Cymbale 3fach 1/2′

Trompete 8′

Clairon 4′ frz. Bauart

 

III. Schwellwerk C – g“‘

Holzgedackt 8′

Quintatön 8′

Principal 4′ 1969: Salicional 4′ Voit 1895

Rohrflöte 4′

Nasard 2 2/3′ ab c°

Quarte 2′

Tierce 1 3/5′ ab c°

Sifflet 1′

Acuta 4fach 2/3′

Vox humana 8′ frz. Bauart

Tremulant

Pedalwerk C – f‘

Principalbass 16′

Subbass 16′ C-d‘ Rohrer 1758 (aus Bourdon 16′)

Octavbass 8′

Gemshorn 8′ Kleinpedal

Superoctave 4′ Kleinpedal

Koppelflöte 2′ Kleinpedal

Hintersatz 4f 2 2/3′ Kleinpedal

Bombarde 16′

Trompete 8′ Kleinpedal

Schalmey 4′ Kleinpedal

Chororgel – Klais 1971

I. Hauptorgel – Rückpositiv C – g3

II. Hauptorgel – Hauptwerk und Chororgel C – g3

Gedeckt 8′

Salicional 8′ C-H aus Ged., c°-f“‘ Voit 1896

Praestant 4′

Spillpfeife 4′

Waldflöte 2′

Mixtur 3-4fach 1′

Registerzüge im Rücken des Spielers am Chororgelgehäuse

III. Hauptorgel – Schwellwerk C – g3

Pedal – Hauptorgel C – f‘

Die Chororgel besitzt keinen eigenen Spieltisch und kann ausschliesslich vom grossen Zweitspieltisch mechanisch angespielt werden. Es gibt Registerzüge für die Register der Chororgel im Rücken des Spielers am Chororgelgehäuses, welche nachträglich bestellt wurden. Die Traktur ist etwas schwergängiger, da keine Mechanik angedacht war.

Disposition Voit 1896

I. Manual C – f“‘

Principal 16′

Principal 8′

Gedeckt 8′

Quintatön 8′

Viola di Gamba 8′

Dolce 8′

Soloflöte 8′

Quintflöte 5 1/3′

Octave 4′

Gemshorn 4′

Rohrflöte 4′

Octave 2′

Piccolo 1′

Cornett 3-5f

Mixtur 3-4f 2′

Trompete 8′

II. Manual C – f“‘

Bordun 16′ (anstelle 2′ und Mixtur gebaut)

Principal 8′

Gedeckt 8′

Salicional 8′

Aeoline 8′

Vox coelestis 8′

Fugara 4′

Dolce 4′

Traversflöte 4′

(nicht gebaut: Piccolo 2′)

(nicht gebaut: Mixtur 2 2/3′)

Pedal C – d‘

Principalbaß 16′

Subbaß 16′

Violonbaß 16′

Quintbaß 10 2/3′

Octavbaß 8′

Cello 8′

Bombarde 16′

 

Disposition Rohrer 1758

Positif C – c“‘

Montre 8′

Bourdon 8′

Prestant 4′

Flutte 4′

Nazard 3′

Doublette 2′

Tierce 1 3/5′

Fourniture 3f

Cromhorne 8′ (Bass/Diskant)

Grand Orgue C – c“‘

Montre 16′

Bourdon 16′

Flutte 8′ (kein Montre 8′ !)

Bourdon 8′

Gamba 8′

Prestant 4′

Flutte 4′

Nazard 3′

Doublette 2′

Tierce 1 3/5′

Cornet 5f

Fourniture 4f

Cymbale 3f

Trompette 8′

Voix humaine 8′

Pédale C – d°

Subpaß 16′ (Großpedal, offen)

Bompartte 16′ (Großpedal)

Flutte 8′ (Kleinpedal)

Prestant 4′ (Kleinpedal)

Quint 6′ (Kleinpedal)

Trompette 8′ (Kleinpedal)

 

Spielhilfen

Spieltische Klais-Orgeln

An beiden Spieltischen: I/P, II/P, III/P, III/II, III/I, I/II als Registerschaltungen und Pistons, zwei freie Kombinationen, Einzelzungenabsteller, Handregister in den Kombinationen an Schwelltritt III
HR, FC 1, FC 2m Null, Tutti als Pistons

Am Chorspieltisch zusätzlich: Chororgel an Pedal, Hauptorgel HW + Pedal ab

Die Chororgel ist nur vom Spieltisch im Chorraum auf dem 2. Manual und Pedal mechanisch anspielbar.

 

Voit-Orgel 1896 – 1969

II/I, I/P, II/P, Super I, Super II, Super Pedal als Druckknöpfe
P, MF, F, Tutti als Tritte

Rohrer-Orgel 1758

Tremblant forte, Tremblant doux, Tremblant Voix humaine, Coppel II/P

Gebäude oder Kirchengeschichte

826 erste urkundliche Erwähnung des Klosters.

Bis 1190 wurde das heutige Kirchengebäude errichtet.

1525 schwere Schäden durch Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges.

1653 Durch die Übertragung der Gebeine der heiligen Rufina, wurde das Kloster wieder in Betrieb genommen.

1688 – 1697 Schäden im Pfälzischen Erbfolgekrieg.

1724 – 1732 Renovierung und durchgreifende Umgestaltung des Innenraumes im barocken Stil durch Baumeister Peter Thumb (Bezau/Konstanz).

1752 Entstehung des Barockaltares.

1765 Umbau der Kirche unter Abt Anselm Gaukler, das Langhaus wird erweitert und der Aussenbereich erhielt neuen Verputz. Die Seitenschiffe wurden mit hölzernen Emporen versehen.

Nach der Säkularisierung des Klosters in den Jahren 1802 – 1803 wurde das Münster Pfarrkirche des Ortes.

Neugestaltung des Inneren 1887-1897 unter der Leitung des Architekten Josef Durm (Karlsruhe).

1953 Aufzug von fünf Glocken der Giesserei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg), diese werden durch zwei weitere Glocken aus den Jahren 1920 und 1985 von der Karlsruher Glockengiesserei ergänzt – Nominale c‘ (1985) + f‘ + as‘ + b‘ + c“+ es“ (1920) + f“.

1967 – 1969 Abschluss der tiefgreifenden Restaurierung und Teilneubau/Rekonstruktion der Kirche in den romanischen Zustand nach Plänen von Arnold Tschira (Karlsruhe).

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Philipp Pelster – regelmäßiges Spiel auf den Orgeln, u.a. am 25.12.2020
Orgelgeschichte: Klais-Information Dezember 1972, zitiert aus dem Buch von Bernd Sulzmann: Historische Orgeln in Baden, München/Zürich 1980, S. 70 – Verlag Schnell & Steiner (München) – ISBN 3795404215 und zitiert aus P. Albert Hohn: Die Orgeln in der ehemaligen Abteikirche von Schwarzach, in: „Die ehemalige Benediktinerabtei Schwarzach“, hg. v. Arnold Tschira, 2. Auflage Karlsruhe 1977, S. 65-71
Kirchengeschichte: „Die ehemalige Benediktinerabtei Schwarzach“, hg. v. Arnold Tschira, 2. Auflage Karlsruhe 1977, zitiert aus Kirchenführer „Schwarzach, Abteikirche St. Peter und Paul“ Fink-Kunstverlag Lindenberg 1996 – 2. Auflage.
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