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Orgel: Pfaffenweiler – St. Columba

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Gebäude oder Kirche

St. Columba

Konfession

Katholisch

Ort

Pfaffenweiler

Postleitzahl

79292

Bundesland / Kanton

Baden-Württemberg

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1784 wird eine Empore eingezogen und die Orgel des Klarissenklosters der Predigervorstadt Freiburg angekauft, welche von Johann Georg Fischer im Jahr 1740 erbaut wurde. Dieses Werk soll 1805 von Schuble angekauft worden sein und wurde 1809 in der Kirche St. Martin Feldkirch/Breisgau aufgestellt.
1803 – 1804 Orgelneubau einer einmanualigen Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur und fest eingebautem Spieltisch als Opus 1 von Orgelbauer Nikolaus Schuble (Pfaffenweiler) I/11.
1810 Reparatur durch den Erbauer.
1847 Reparatur durch den Freiburger Orgelbauer Joseph Merklin (Freiburg).
1855 Reparatur durch Orgelbauer Leo Risch (Hugstetten).
1858 Reparatur durch den Werkstattführer von Leo Risch – Orgelbauer Eduard Stadtmüller (Hugstetten).

Anmerkung zur Orgelgeschichte
Ein Orgelneubau nach 1826 durch die Gebrüder Martin bzw. Xaver Bernauer kann ausgeschlossen werden. Der Befund von 1855 weist eindeutig die Disposition der Schuble-Orgel aus dem Jahr 1803/04 auf. Ebenso ist eine Reparatur durch den wegen laufender Verfahren flüchtigen Orgelbauer Sebastian Thoma im Jahr 1863 auszuschliessen, da dieser sich aus Schutzgründen im Elsass aufhielt.

Derzeitige Orgel

1880 mechanische Kegelladenorgel mit Spieltisch freistehend vor Prospekt (Blickrichtung Chorraum), erbaut als Opus 382 von Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg/Württemberg) II/16.
1916 Einbau eines elektrischen Gebläses.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen aus Zinn zu Rüstungszwecken.
1928 Ersatz der Prospektpfeifen durch Orgelbauer Friedrich Wilhelm Schwarz (Überlingen/Bodensee).
Um 1930 Bemalung des Gehäuses in roten und grünen Tönen durch Orgelbauer Schwarz.
1944 erneute Abgabe der Prospektpfeifen.
1952 Versetzung des Werkes an die Seite der Kirchenrückwand.
1960 Renovierung und Umbau des Werkes durch Orgelbau Gebrüder Späth (Mengen-Ennetach) – nach Übernahme der Arbeiten von der geschlossenen Werkstatt Willy Dold. Der Spieltisch wird 180° gedreht und an die Brüstung versetzt. Sechs Register werden verändert und im neobarocken Stil aufgehellt, zum Teil abgeschnitten oder durch neues Pfeifenmaterial ersetzt II/17. Es wird eine neue Windversorgung eingebaut und die Wellenbretter umgebaut.
1974 Abbau des Werkes und Einlagerung auf Grund des Umbaus und Erweiterung der Pfarrkirche. Gespräche zu einem kompletten Orgelneubau stehen im Raum.
1978 – 1979 wird das Werk in der fertiggestellten Kirche mit neuen Zinn-Prospektpfeifen durch Orgelbau Späth aufgestellt, was lange Zeit als provisorische Lösung angesehen wurde. Den fehlenden finanziellen Mitteln zu dieser Zeit ist der Fortbestand dieser Orgel zu verdanken.
1998 – 1999 umfangreiche Restaurierung mit neuer Windversorgung (Magazindoppelfaltenbalg neben Gehäuse in Kasten), Rekonstruktion der veränderten Register und der originalen Spielanlage vor dem Gehäuse, zusätzliche Erweiterung des Werkes um ein drittes Manual (Solowerk – ebenfalls Kegelladen) durch Orgelbauer Hermann Weber (Leutkirch/Allgäu) III/25. Die Erweiterung wurde mit einer Klaviatur aus Elfenbein aus dem Schloss Zeil vorgenommen, die Registerzüge wurden in der gleichen Art der Walcker-Register hergestellt. Das Gehäuse wurde um einen Meter vorgezogen, nach hinten erweitert für die Erstellung der zusätzlichen Pedal-Windlade und in den Schnitzarbeiten vergoldet.

Die Erweiterung ist durch den vergrößerten Kirchenraum unumgänglich geworden und wurde behutsam unter Wahrung des originalen Klangbildes und zusätzlich zu den rekonstruktiven Massnahmen ausgeführt. Orgelbauer Weber ist es gelungen eine Einheit aus historischem Bestand und der Wahrung des originalen Bildes der Walcker-Orgel in Kombination mit neuen und teilweise gebrauchten Registern anderer abgetragener romantischer Orgeln zu schaffen. Die Walcker-Orgel überzeugt mit dem zeittypischen warmen, vollen und runden Klangbild zu welchem sich die hinzugefügten Register harmonisch einfügen und dem Organisten zahlreiche weitere Registriermöglichkeiten bieten und dennoch kann auch nach Bedürfnis ausschließlich das historische Werk gespielt werden. Pfaffenweiler’s Orgel ist ein löbliches Beispiel für eine durchwegs positive Ergänzung einer historischen Orgel, bei welcher der kostbare Originalbestand gewahrt wurde und die Ergänzung sich klanglich, wie auch optisch zu einer Einheit verschmelzen.

Disposition

Aktueller Zustand seit 1998/1999

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′      1880

Principal 8′        C – G Holz Fichte, teilw. Prospekt Gs – ds‘ 1979 – Rest 1880

Floete 8′           1880 offen

Viola da Gamba 8′ C-Ds Quintatoen 1998, ab E rekonstruiert

Octav 4′           1880 ausser Ton E im Prospekt 1979

Rohrfloete 4′    Röhrchen bis g“

Mixtur (4-fach) 2 2/3′ 1/4 Orig. 1880 *1

Trompete 8′      1880 deutsche Bauart mit französischen Rundkehlen

II Manual C – f“‘

Geigenprincipal 8′    tiefe Octave Holz – aus Schwarz-Orgel Hinterzarten 1929 Opus 233

Lieblich Gedeckt 8′ 1880

Salicional 8′            1880 C-H Holz

Aeoline 8′                tiefe Octave Holz, C – H aus Späth Bestand

Flauto dolce 4′        1880 Holz, c“‘ – f“‘  Späth

III Solo C – f“‘

Bourdon 8′ c-fs gedeckt, ab g° Rohrflöte

Flauto 4′     C – H Prospekt, ab c° Prestant

Cornet I 2-fach 2 2/3′ + 1 3/5′ *2

Cornet II 3-fach 2’+ 1’+ 1 1/3′ *2

Clarinette 8′ nach Vorbild Cavaillé-Coll 

Pedal C – d‘

Violonbass 16′ C – H 8′ offen mit 5 1/3′ Quinte

Subbass 16′   1880

Violoncello 8′  C – H aus der Späthorgel Schemmerberg 1898 Opus 47, Rest original 1880 und wieder angelängt

neue Windlade 1998 / 1999

Octavbass 8′   1979 aus Geisingen Walcker 1911 Opus 1653

Octav 4′           1998 / 1999

Posaune 16′    Späth 1913 Opus 217 aus Hasenweiler, neue Becher, C – gs halbe Länge

Trompete 8′    1998 / 1999 C – H belederte Kehlen

*1 – C  2 2/3′ + 2′ + 1 3/5′ + 1′

c‘ 4′ + 2 2/3′ + 2′ + 1 3/5′ (Rep. c“‘)

*2 – C 2 2/3′ + 2′ + 1 3/5’+ 1 1/7′

g° 8′ + 4′ + 2 2/3′ +  2′ + 1 3/5′ + 1 1/7′

Stimmung 440 Hz bei 11°C

 

Walcker-Orgel Zustand 1978 nach Veränderungen 1960 und 1978

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′ teilw.Prospekt Gs – ds‘

Hohlflöte 8′ offen Stimmbleche abgesägt

Octav 4′

Rohrflöte 4′

Octav 2′

Mixtur 3-5 fach 2 2/3′

Trompete 8′

 

II Manual C – f“‘

Gedeckt 8′

Salicional 8′ tiefe Octave Holz

Aeoline 8′ tiefe Octave Holz – aus Voit-Orgel, 1978 eingebaut

Flauto 4′ Holz

Piccolo 2′ aus Geigenprincipal 8′ und Pfeifen einer abgeschnittenen Dolce 8′

Pedal C – d‘

Violonbass 16′ Holz offen

Subbass 16′ Holz

Oktavbass 8′ aus Walcker-Orgel Geisingen, 1978 eingebaut auf Zusatzlade

Violoncello 4′ 1960

Walcker-Orgel 1880 gemäss Abnahmegutachten

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′  teilw.Prospekt Gs – ds‘

Hohlflöte 8′ offen

Viola di Gamba 8′ mit Expression

Octav 4′

Rohrflöte 4′

Mixtur 4-fach 2 2/3′ mit Expression

Trompete 8′

 

II Manual C – f“‘

Geigenprincipal 8′ tiefe Octave Holz

Liebl. Gedeckt 8′

Salicional 8′ tiefe Octave Holz

Aeoline 8′ tiefe Octave Holz

Flauto dolce 4′ Holz

Pedal C – d‘

Violonbass 16′ Holz offen

Subbass 16′ Holz

Violoncello 8′

Nikolaus Schuble-Orgel von 1803 (Angaben Pfarrarchiv)

Manual C – f“‘

Bourdon 8′

Viol de Gambe 8′

Principal 4′

Floet 4′

Doublett 2′

Cornet 5-fach ab c‘

Mixtur 3-fach 1 1/3′

Fagot 8′

Pedal C – d°

Sub Bass 16′

Octav Bass 8′

Posaun Bass 8′

 

 

Spielhilfen

Aktueller Zustand

Rechte Seite: Coppelung II.Man.z.I.Man., Coppelung III.Man.z.I.Man. (1998-1999) als Registerzüge
Linke Seite: Coppelung I.Man.z.Ped. als Registerzug
Collectivtritte (Collektivpedal) Piano, Forte, Tutti (wirken nur auf die Walcker-Register)

 

Spielhilfen 1880

Coppelung II.Man.z.I.Man., Coppelung II.Man.z.Pedal, Coppelung I.Man.z.Ped. als Registerzüge
Collectivtritte (Collektivpedal) Tutti, Forte, Piano

 

Spielhilfen Schuble-Orgel

Copplung (Pedalkoppel als Registerzug)

Gebäude oder Kirchengeschichte

1275 wird die Pfarrei „Phaphenwil“ erstmals urkundlich erwähnt.
1294 und 1360 – 1370 wird eine Pfarrkirche genannt.
1. Hälfte 15. Jahrhundert Entstehung der Fresken an der linken Chorwand und Nahe des Tabernakelaufbaus.
1541 Erhöhung des Turmes um mehrere Obergeschosse.
1630 Errichtung eines Durchbruches mit Tür zur Sakristei, der späteren Beichtkapelle.
1641 Ausbesserung von Kriegsschäden im Langhausbereich.
1684 Entstehung des monumentalen Friedhofkreuzes.
1722 Entstehung der Gottesmutter mit Kind über dem Kircheneingangsportal.
1733 Errichtung eines neuen Hochaltares von Christian Meyer (Münstertal) mit einem Blatt des Malers Georg Dold (Münstertal). 1737 wird ein weiterer Altar eines Strassburger Meisters zu Ehren Johannes Nepomuk geweiht (Blatt 1767 von Maria Catharina Antonia von Litschgi) und 1741 der Liebfrauenaltar (vermutlich gleicher Meister). Das Blatt des Marienaltares stammt von Johann Pfunner (Schwaz/Freiburg).
1738 Aufzug dreier Glocken des Gießers Hans Weitenauer (Basel).
1763 entstehen die Statue der Patronin Columba und die Statue des Servatius von Bildhauer Johann Baptist Sellinger (Freiburg).
1778 Kreuzwegstationen, Fastenbilder und Hochaltarblatt von Malerin Maria Catharina Antonia von Litschgi (Bad Krozingen).
1784 wird eine Empore eingezogen und die Orgel des Klarissenklosters Freiburg angekauft. Ob dieses Werk gemäß Bernd Sulzmann erst 1792 aufgestellt wird bleibt offen.
1787 Sanierungsmaßnahmen am Kirchturm.
1790 – 1791 Vergrößerung der Kirche durch eine Erweiterung des Chorraumes und Verlängerung des Langhauses. Ein neuer Hochaltar wird geweiht und die kleine Glocke durch Johann Friedrich Weitenauer umgegossen.
1821 wird Pfaffenweiler dem Bistum Freiburg zugeordnet.
1857 Innenrenovierung und Ersatz des Altarblattes vom Hochaltar durch ein Werk von Maler Dominik Weber (Freiburg).
1879 – 1880 erneute Innenrenovierung mit Aufzug und Weihe der beiden durch Giesser Johann Koch (Freiburg) umgegossenen Glocken. Das Blatt des Hochaltares wird durch ein neues von Maler Melchior Paul von Deschwanden (Stans) ersetzt. Die Ausmalung der Kirche obliegt Ambros Müller (Freiburg), welcher auch beide Seitenaltäre restauriert. Zwei Fenster von Helmle & Merzweiler (Freiburg) werden im Chorraum verwirklicht.
1900 – 1901 Umgestaltung des Innenraumes im neugotischen Stil, die Ausmalungen übernehmen die Gebrüder Endres (Freiburg). Der Tabernakel wird von Bildhauer Joseph Dettlinger (Freiburg) erschaffen.
1917 Abgabe zweier Glocken zu Rüstungszwecken.
1936 Innenrenovierung – die Ausmalungen von 1900 werden abgedeckt.
1942 – 1944 erneute Abgabe von Glocken und Pfeifen des Orgelprospektes zu Rüstungszwecken.
1961 Aufzug vierer neuer Glocken der Gießerei F.W. Schilling (Heidelberg) – Nominale f‘ (ursprünglich 1738) + as‘ + b‘ + c“.
1976 – 1978 Umbau, Neugestaltung und Erweiterung des Kirchenraumes in achteckiger Form nach Plänen von Oberbaurat Josef Laule (Freiburg) und Richard Schill (Freiburg). Der Taufstein stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, bei der Renovierung werden mittelalterliche Fresken freigelegt und somit die Planung des Altarplatzes neu konzipiert. 13. Mai 1979 Einweihung der Kirche.
1981 Ergänzungen von Figuren von Bildhauer Helmut Lutz (Freiburg/Breisach), welcher beim Umbau die Gestaltung des Innenraumes ausgeführt hat und die Entwürfe für die neuen Fenster anfertigte.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Rainer Ullrich
Kirchengeschichte: Kirchenführer Pfaffenweiler / Breisgau – Verlag Schnell & Steiner 1983 – Schnell Kunstführer 1399 – Autor Manfred Hermann (Pfarrer in Ebringen(, Wikipedia Artikel mit Informationen des erwähnten Kirchenführers und Ergänzungen von Edmund Weeger (Pfaffenweiler) und Sigrid Thurm.
Orgelgeschichte: Angaben zur Baugeschichte und Restaurierung mit freundlicher Genehmigung von Orgelbauer Hermann Weber, Orgelarchiv Schmidt Aufzeichnungen, Bernd Sulzmann zitiert aus Buch „Die Orgelbauerfamilie Martin“ 1975 Verlag Breitkopf & Härtel ISBN 13: 9783765100765

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