Orgel: Nordhausen – St. Blasii (Truhenorgel)
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Gebäude oder Kirche
St. BlasiiKonfession
EvangelischOrt
NordhausenPostleitzahl
99734Bundesland / Kanton
ThüringenLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
2010 Neubau einer hinterspieligen mechanischen Truhenorgel I/4+1 Diskantregister durch Friedrich Tzschöckel/Althütte-Fautspach. Bourdon 8′ ist in Bass und Diskant geteilt, die Pfeifen C – H bilden den Prospekt und sind abnehmbar. Gambe 8′ ist nur im Diskant ab c‘ ausgebaut.
2025 Orgel vorhanden und spielbar, regelmäßige Nutzung.
Disposition
Manual C – f“‘ (Schleifenteilung h°/c‘)Bourdon 8′ B (C – H Prospekt Holz gedeckt, abnehmbar, ab c° Naturguss gedeckt) Bourdon 8′ D (Naturguss gedeckt) Gambe 8′ D (Diskant ab c‘, c‘-f‘ liegend Metall offen, Forts. Zinn offen) Flöte 4′ (C – H Naturguss gedeckt, ab c° Rohrflöte) Prinzipal 2′ (Zinn offen) |
Spielhilfen
Transponiervorrichtung durch Verschieben der Klaviatur (+/- 1 HT)
Gebäude oder Kirchengeschichte
um 1220 entsteht ein erster Vorgängerbau im romanischen Stil mit Doppelturmfassade an der heutigen Stelle.
1234 urkundliche Ersterwähnung der Kirche.
um 1340 Guss der heutigen mittleren Glocke (Nominal: d‘) durch einen unbekannten Gießer
1422 Guss einer weiteren Glocke mit 70 Zentimetern Durchmesser. Sie diente bis 2022 als Schlagglocke.
1487 Baubeginn für ein neues Kirchenschiff im gotischen Stil.
1488 Guss der großen Glocke (Durchmesser: 1,58 Meter, Masse: ca. 1900kg, Nominal: c‘) durch einen unbekannten Gießer
1489 Einwölbung dieses dreischiffigen Hallenbauwerkes.
1490 Vollendung des neuen Kirchenschiffes.
1524 wird die Kirche durch Johannes Spangenberg (Pastor an St. Blasii) evangelisch.
1591 Stiftung des Taufsteins, Anfertigung durch Bildhauer Lorentz Fronhausen (Nordhausen), umfangreiche Bauarbeiten an der Kirche.
1592 Stiftung und Fertigung der heutigen Renaissance-Kanzel.
1634 wird der nördliche Turm durch einen Blitzschlag beschädigt, die Turmhaube brennt ab. Seitdem haben die Westtürme unterschiedlich hohe Spitzhelme.
1687 Anbau eines mächtigen Strebepfeilers an die sich neigende Turmfassade im Westen. Dafür wurden Steine aus der abgebrochenen Klosterkirche Walkenried verwendet.
1712 erneute Sicherungsarbeiten am Baugrund unter den Türmen.
1726 Errichtung eines neuen Glockenstuhles
1735-1740 Barockisierung des Innenraumes, Einbau eines Hochaltares.
1945 erleidet die Kirche durch den Luftangriff auf Nordhausen am 4. April Schäden am Dach, Mauerwerk und an den Ostfenstern im Chor. Auch der barocke Hochaltar wird zerstört. Mehrere Epitaphien aus der Cranach-Werkstatt sind seit 1945 verschollen.
bis 1949 Reparatur der Schäden, Einbau neuer Altarfenster nach Entwürfen von Martin Domke (Ausführung: Glaswerkstatt Ferdinand Müller/Quedlinburg)
1969 Stiftung der Stimmglocke durch Geschwister Joedicke (Nominal: f‘) als Ersatz für eine 1927 gegossene Glocke.
1973/74 Neueindeckung des Kirchendaches.
1983 werden starke Setzungserscheinungen am Kirchenbau registriert, im Folgenden Sicherungsarbeiten bis 1990.
2001 baupolizeiliche Sperrung wegen starker Baumängel.
2004 Abschluss der Sanierung des Baukörpers.
2007 Anfertigung eines neuen Glockenstuhles für die Stimmglocke.
2014/15 Sanierung des Innenraumes.
2022 Guss einer neuen Uhrschlagglocke mit verkürzter Rippe durch Christian Schmitt (Brockscheid), Umhängen der Glocke von 1422 in den Glockenstuhl.
2024 Installation einer neuen Beleuchtungsanlage für den Turmraum.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Spiel
Orgelgeschichte: Johannes Richter, Sichtung vor Ort
Kirchengeschichte: Sichtung vor Ort, ergänzt durch Informationen aus:
-Müller, Thomas: Die Kirchen im Südharz. Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein (Hrsg.), Atelier Veit Verlag 2017, S.154ff.
-Schautafeln am Bauwerk