Orgel: Nordhausen / Leimbach – St. Martin
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Gebäude oder Kirche
St. MartinKonfession
EvangelischOrt
Nordhausen/LeimbachPostleitzahl
99734Bundesland / Kanton
ThüringenLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1765 – 1767 Neubau einer mechanischen Schleifladenorgel durch Andreas Bäcker (Nordhausen). Andere Quellen nennen den Namen Andreas Mocker als Urheber des Werkes. Vermutlich handelt es sich hierbei um verschiedene Übertragungen ein und desselben Namens.
1811 Reparatur der Orgel (vermutlich verbunden mit Dispositionsänderung) durch Johann Heinrich Adam Deppée (Nordhausen)
1852 Neubau einer mechanischen Schleifladenorgel II/20 mit klassizistischem Prospekt durch Gottlieb Knauf (Bleicherode). Haupt- und Oberwerk sind übereinander angeordnet und mit einer Strahlenmechanik versehen.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1958 umfangreiche Überarbeitung und Umdisponierung durch Gerhard Kirchner (Weimar). Die Pedalregister Choralbass 4′ und Nachthorn 2′ werden neu hinzugefügt und mit den Registerzügen Calcantenwecker bzw. einem neuen Registerzug nebst neuer Schleife verbunden.
1. September 1958 Abnahme der Orgel.
2006 ist die Orgel in einem schlechten Zustand, das Oberwerk ist gar nicht mehr, das Pedal nur mit Ausfällen und mit Pedalkoppel spielbar.
2024 vorläufiger Abschluss der Restaurierung – Rückführung auf die originale Disposition 1852. Flauto traverso aus dem Oberwerk ist gegenwärtig noch nicht eingebaut, dies soll 2025 erfolgen.
Disposition
Disposition 1852 (=2024)
Manual I – Hauptwerk C – d“‘Bordun. 16 Fuß Principal. 8 Fuß Gedact. 8 Fuß Hohlflöte. 8 Fuß. Viola=digambe. 8 Fuß Octave. 4 Fuß Flöte=dulz. 4 Fuß Octave. 2 Fuß Mixtur. 2 Fuß 4 Fach |
Manual II – Oberwerk C – d“‘Geigenprincipal 8 Fuß Flötraversa 8 Fuß [sic] Lieblich=gedact. 8 Fuß Gemshorn 4 Fuß Octave. 2 Fuß. Cornet. 4 Fach |
Pedal C – d‘Subbaß. 16 Fuß Violonbaß 16 Fuß Octavbaß. 8 Fuß Posaunbaß 16 Fuß
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Disposition 1958 gemäß Fritz Reinboth
Manual I – Hauptwerk C – d“‘Bordun 16′ Principal 8′ Gedackt 8′ Hohlflöte 8′ Octave 4′ Flöte dulz. 4′ Quinte 2 2/3′ (N) Octave 2′ Mixtur 4fach |
Manual II – Oberwerk C – d“‘Liebl. Gedact 8′ Gemshorn 4′ Waldflöte 2′ (N) Sesquialtera 2fach (N, aus Cornett) Zimbel 2fach (N) |
Pedal C – d‘Subbaß 16′ Violon 16′ Octavbaß 8′ Choralbaß 4′ (N, aus Geigenprincipal) Nachthorn 2′ (N) Posaune 16′
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Spielhilfen
Als frontale Züge: Manual=Coppel. (rechts), Pedal=Coppel. (links, I/P)
Als Registerzug links: Calcantenzug.
Gebäude oder Kirchengeschichte
14. Jahrhundert Errichtung einer ersten Kirche als Filiale der Pfarrkirche Bielen.
1717 erhält Leimbach eine eigene Pfarrstelle.
1755 Reparatur des Innenraumes der Kirche und Ausbau im barocken Stil.
1764 Verlängerung des Bauwerkes nach Westen, um Raum für die neue Orgel zu gewinnen.
1766 Ausbesserung des Turmes, Ausmauern dreier Strebepfeiler.
1775 Einbau einer zweiten Empore wegen des starken Anwachsens der Gemeinde.
1779 Umguss einer gesprungenen Glocke durch Gießer Brauhof (Nordhausen)
1790 Verlängerung/Vergrößerung des Kirchenraumes nach Westen.
1795 Reparatur des Bauwerkes wegen starken Schwammbefalls.
1800 Abtragung des Kirchturmes aufgrund von Rissbildung im Mauerwerk.
1852 erfolgte eine farbliche Neufassung des Innenraumes.
1917 Abgabe zweiter Glocken zu Rüstungszwecken
ca 1960 Umgestaltung des Inneren, u.a. Anfertigung eines neuen Altarbildes und farbliche Neufassung des Innenraumes.
ab 2007 schrittweise Restaurierung des stark angegriffenen Bauwerkes.
2024 ist die Kirche in hervorragendem Zustand und wird regelmäßig genutzt.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Spiel 2024
Orgelgeschichte: Sichtung vor Ort und mündliche Informationen der Gemeinde, ergänzt durch Informationen aus:
-Reinboth, Fritz: Reinboth, Fritz: Die Orgelbauerfamilie Knauf. Pape-Verlag Berlin 2006, S. 253f.
-Pape, Uwe; Hackel, Wolfram (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 3: Sachsen-Anhalt und Umgebung. Pape-Verlag Berlin 2015, S. 485
Kirchengeschichte: Sichtung vor Ort und Inschriften am Bauwerk, ergänzt durch:
– Beitrag auf der Seite Ahnenforschung Familien Rambos und Liesegang, abgerufen am 10. November 2024 (LINK)
-„Leimbach“ in: Nordhausen am Harz (Webauftritt Stadt Nordhausen), abgerufen am 10. November 2024 (LINK)