Orgel: Mulhouse – Sainte Marie Auxiliatrice
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Gebäude oder Kirche
Sainte Marie AuxiliatriceKonfession
KatholischOrt
MulhousePostleitzahl
68100Bundesland / Kanton
ElsassLand
FrankreichBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1529 ist eine Orgel vorhanden, welche im Zuge der Reformation beschädigt wird.
1788 Orgelneubau durch Orgelbauer Johann Jacob Brosi (Basel) I/12.
1812 wird die Orgel von der katholischen Gemeinde übernommen und 1834 an die Kirche Ste-Barthélémy in Dornach/F verkauft, welche diese 1861 nach Erschwil/Baselland weiterverkaufen. Dort ist das Werk in veränderter und erweiterter Form bis heute erhalten geblieben.
Derzeitige Orgeln
1834 mechanische Schleifladenorgel mit fest eingebautem Spieltisch, erbaut von Orgelbauer Joseph Callinet (Mulhouse) III/36.
1860 Beschädigung des Werkes durch ein undichtes Dach und Regenwasser.
1879 Reparatur und Instandsetzung durch Orgelbauer Louis-François Callinet.
1912 Umbau des Werkes im symphonischen Stil, Umstellung auf pneumatische Traktur und Erweiterung des Gehäuses als Opus 126 durch Orgelbauer Martin und Joseph Rinckenbach (Ammerschwihr) III/39.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen.
1921 Ersatz der fehlenden Prospektpfeifen durch Zinkpfeifen durch Orgelbauer Joseph Rinckenbach.
1927 Reparatur durch Orgelbauer Georges Schwenkedel (Strasbourg).
1931 Einbau eines elektrischen Gebläses.
1936 Erweiterung um eine Voix humaine.
1953 wird das Werk auf elektropneumatische Traktur umgestellt und fünf Register werden durch neue ersetzt, ausgeführt durch Schwenkedel. Ersatz der Gambe im Grand Orgue durch eine Cymbale, im Positif werden Quintaton, Unda maris und Klarinette durch Sesquialtera, Doublet und Cromorne ersetzt. Das Plein-Jeu wird durch eine andere Chorzusammenstellung zur Progression harmonique. Das Pedal erhält als zusätzliches Register Prestant.
1983 Reparatur durch Orgelbauer Christian Guerrier (Willer).
1986 schwere Beschädigung durch einen stürzenden Deckenbalken. Daraufhin wird das Instrument eingelagert und ein Positiv angeschafft und fortan zur Begleitung genutzt.
Nach 2000 Pläne zur Restaurierung der Hauptorgel.
2012 – 2013 Restaurierung und Rekonstruktion der Callinet-Orgel von 1834 mit mechanischen Schleifladen und mittig fest eingebautem Spieltisch durch Orgelbauer Hubert Braye (Le Haut Soultzbach) III/32. Einweihung mit Daniel Roth am 31.05.2013.
Altarpositiv
1986 mechanisches, fahrbares Schleifladenpositiv, erbaut von Orgelbauer Daniel Kern (Strasbourg) I/4 ohne Pedal. Das Werk wird als Hauptinstrument während der Auslagerung der Hauptorgel im Jahr 1986 angeschafft – Stimmung Valotti 415 Hz.
Disposition
Hauptorgel Hubert Brayé 2013
I Positif C – f“‘Bourdon 8 pieds Salicional 8 pds Prestant 4 pieds Flûte traversière 4-8 pieds Nazard (2 2/3′) Doublette (2 pieds) Basson Basse (8 pieds) bis c‘ Chalumeau Dessus (8 pieds) ab cs‘ Cromorne (8 pieds)
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II Grand Orgue C – f“‘Bourdon 16 pds Montre 8 pieds Bourdon 8 pieds Gambe 8 pieds Basse C – h° Gambe 8 pieds Dessus c‘ – f“‘ Prestant 4 pieds Flûte 4 pieds Nazard (2 2/3′) Doublette (2 pieds) Tierce (1 3/5′) Sifflet 1 pied Cornet (5 rangs) ab c° Fourniture (5 rangs) Trompette Basse (8 pieds) Trompette Dessus (8 pieds) Clairon (4 pieds)
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III Récit f° – f“‘ (oberhalb f° festgestellte Tasten)Flûte traversière 8 pieds Flûte octave 4 pieds Cornett (3 rangs) Hautbois (8 pieds) |
Pédale C – d‘Bourdon 16 pds Flûte 8 pieds Flûte 4 pieds Bombarde (16 pieds) Trompette (8 pieds) Clairon (4 pieds) |
Bezeichnungen in Klammern sind Ergänzungen, welche nicht auf den Registerschildern stehen
Altarpositiv Daniel Kern 1986
Manual C – d“‘Principal 8′ ab cs‘ Bourdon 8′ Flûte 4′ Doublette 2′ |
Stimmung nach Valotti 415 Hz
Disposition Rinckenbach-Orgel vor der Auslagerung 1986
I Grand Orgue C – g“‘Bourdon 16′ Montre 8′ Flûte de concert 8′ Bourdon 8′ Gamba 8′ nach 1953 Cymbale Dulciana 8′ Prestant 4′ Flûte à cheminée 4′ Doublette 2′ Cornet 5 rangs dessus Fourniture 4-5 rangs 2 2/3′ Trompette 8′ Clairon 4′
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II Positif C – g“‘Flûte à cheminée 8′ Salicional 8′ Quintaton 8′ nach 1953 Sesquialtera Unda maris 8′ ab c° nach 1953 Doublet 2′ Flûte 4′ Clarinette 8′ nach 1953 Cromorne 8′ |
III Récit expressif C – g“‘Quintaton 16′ Principal 8′ Flûte traversière 8′ Viola 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ ab c° Principal 4′ Flûte 4′ Nazard 2 2/3′ Octavin 2′ Plein jeu 5 rangs nach 1953 Progression harmonique Basson 16′ Trompette harmonique 8′ Basson-Hautbois 8′ Clairon 4′ Tremblant +1936 Voix humaine 8‚ |
Pédale C – f‘Principal 16′ Soubasse 16′ Violon 16′ Octavbass 8′ Bourdon 8′ Cello 8′ Bombarde 16′ + Prestant 4′ 1953 |
Spielhilfen
Callinet-Orgel
Accouplement I/II (Manualschiebekoppel)
Linke Seite: Tremblant äussere Reihe unten (Pos.)
Rechte Seite: Tirasse GO (II/P) als Registerzug innere Reihe unten
Altarpositiv
Keine Spielhilfen
Spielhilfen ehemalige Rinckenbach-Orgel Opus 126
II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, I/P 4′, III/I 16′, III/I 4′, I 4′
P, MF, F, Tutti, 1 freie Kombination, Automatisches Pianopedal, Walze
Gebäude oder Kirchengeschichte
1246 entsteht eine Kapelle für die Franziskaner erbaut, welche in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erweitert wird.
1297 wird eine Kirche der Franziskaner erwähnt.
1524 Einzug der Reformation. Die als Barfüsser-Kirche bezeichnete Kirche wird säkularisiert, geplündert und zeitweise als Getreidespeicher und Zeughaus genutzt.
1661 Nutzung der Kirche durch die französisch-reformierte Gemeinde, Ste-Etienne wird der deutschen Gemeinde zugesprochen.
1804 finden wieder erste katholische Messen im Chorraum statt.
1812 wird die Kirche Ste-Etienne genannt und dient wieder als katholische Pfarrkirche.
1818 Aufzug zweier Glocken.
1825 wird ein neuer Dachboden gebaut und ein Jahr später die Sakristei.
1834 Ersatz der Buntglasfenster.
1846 die Kirche wird neu zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht.
1860 wird die neue katholische Kirche Ste-Etienne in Mulhouse geweiht.
1866 wird die Barfüsser-Kirche St. Maria-Hilf zur zweiten katholischen Stadtpfarrkirche ernannt.
1869 Aufzug dreier Glocken des Giessers Charles Joseph Honoré Perrin (Robecourt).
1875 umfangreiche Kirchenrenovierung.
1910 Aussen- und Innenrenovierung mit Orgelumbau.
1935 Innenrenovierung mit Einbau einer Heizanlage.
1961 Fassadenrenovierung im Aussenbereich.
1986 – 1988 umfangreiche Restaurierung der Kirche.
2002 entsteht das Gemälde „Unserer lieben Frau).
2006 Sanierung des Daches und der Fassaden.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angabe der Kirchgemeinde (siehe nachfolgender Link)
Orgelgeschichte: Andreas Schmidt – eigene Sichtung und Spiel 2020, Angaben der Kirchgemeinde, zitiert aus dem Buch von P.Meyer-Siat „Historische Orgeln im Elsass“ 1983 Verlag Schnell & Steiner, Seite 204 – ISBN 3-7954-0448-7