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Orgel: Mücheln (Geiselt.) / Neubiendorf – Geiseltalseekirche

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Die kleine Kühn-Orgel ist trotz oder gerade wegen ihrer heterogenen Zusammensetzung ein interessantes Zeitzeugnis des Orgelbaus kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Leider ist das
Instrument in einem renovierungsbedürftigen, wenn auch spielbaren Zustand. Der Verein kann eine Restaurierung des selten gespielten Instrumentes gerade finanziell nicht stemmen. Spenden zur Unterstützung des Vereins und seiner Arbeit werden gerne entgegengenommen:

Saalesparkasse
IBAN DE91 80053762 3540001181
BIC: NOLADE21HAL




Gebäude oder Kirche

Geiseltalsee-Kirche (ehem. Herz-Jesu-Kirche)

Konfession

profaniert/konfessionslos (ehem. röm-kath.)

Ort

Mücheln (Geiselt.)/Neubiendorf

Postleitzahl

06249

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1933 Anschaffung eines ersten Orgelwerkes aus Artern. Dieses Instrument wurde vor 1900 geschaffen und besaß ein Manual und Pedal.
1952 Abbruch der alten Orgel durch Kühn/Merseburg
1952 Errichtung einer pneumatischen Kegelladen-Orgel mit freistehendem Spieltisch II/10+2 durch Rudolf Kühn/Merseburg. Geplant waren augenscheinlich II/12+2. Zwei Pfeifenstöcke (je einer in I und II) blieben unbesetzt, desweiteren wurde die Oktavkoppel II/I nicht ausgebaut.
1976 nicht näher definierte Arbeiten an der Orgel, darauf verweist eine Inschrift auf der Prospektrückseite.
1998 Überholung der Orgel
2007/08 erneute Reparatur der Orgel durch Backhaus/Mücheln
2023 die Orgel ist vorhanden und mit einigen Einschränkungen spielbar

Das Pfeifenwerk der Orgel ist überaus heterogen. Ein Beispiel sei dafür anhand des Nachthorn 8′ im Hauptwerk dargestellt- die Holzpfeifen unterschiedlicher Provinienz weisen normale Gedackt-Mensuren auf, es folgen breit labiierte Metallpfeifen, deren Inschriften auf einen einstigen Standort in der dreigestrichenen Oktave hindeuten, also aus einem 16′-Gedackt stammen müssten. Die offenen Pfeifen ab c#“‘ sind zwar mit „N“ (Nachthorn) beschriftet,sind allerdings sehr weit mensuriert und schmaler labiiert als die gedeckten Pfeifen. Sie stammen der Inschrift nach aus einer eingestrichenen Oktave (Bsp.: g#‘ auf der Pfeife, die tatsächlich auf c#“‘ steht). Manual II besitzt zwei Windladen, eine von C-f‘ und eine weitere, im 90°-Winkel zum Prospekt stehende von f#‘ bis f“‘, vorgesehen für einen Ausbau bis f““ mit Superoktavkoppel. Das Hauptwerk steht rechter Hand in chromatischer Aufstellung. Der Balg befindet sich ganz rechts im Orgelgehäuse samt Schöpfer, der Motor steht in einem kleinen Raum hinter der Orgel.
Der Spieltisch verfügt über Kippschalter in Zungenform, die eigentlich hier in der Region nicht typisch sind. Auch die Windladen sind augenscheinlich nicht für diese Orgel gemacht worden – auf den Windladen von Ober- und Hauptwerk sind jeweils zwei Stöcke frei, wobei in jedem Werk ein zusätzliches Register am Spieltisch geplant, aber nie ausgeführt wurde. Der Prospekt ist komplett klingend und mit Pfeifen von Principal 4′ und Octave 2′ besetzt. Salicional 8′ entstammt ebenfalls vermutlich dem Kühn’schen Restebestand und ist erst ab c° vorhanden.

Die Orgel ist mit Ausfällen spielbar und wird leider wenig genutzt. Im Pedal funktionieren einige Töne nicht, der Subbass 16′ ist teilweise verstimmt. Die Manuale sind durchweg funktionstüchtig, wenngleich die einzelnen Töne mit unterschiedlicher Zeitverzögerung ansprechen. Quintaton 4′ lässt sich im Manual nicht einschalten, im Pedal dagegen schon. Trotz oder gerade wegen des heterogenen Gemisches der gesamten Orgel ist das Instrument durchaus erhaltenswert und bemerkenswert klangschön.

Disposition

Manual I – Hauptwerk C-f“‘

Nachthorn 8′ (C-h° Holz gedeckt, c‘-g#‘ Zink gedeckt, b‘-c“‘ Zinn gedeckt, ab c#“‘ Metall offen.)

Principal 4′ (teilw. Prospekt, Zinn mit Seitenbärten, ab f“ innen, Metall offen)

Octave 2′ (teilw. Prospekt, Zinn mit Überlänge)

Mixtur 3 fach (1′, rep. c°, c‘, c“, durchg. Metall offen)

 

Manual II – Nebenwerk C-f“‘

Rohrflöte 8′ (C-H Holz gedeckt, ab c° Rohrflöte, d#“‘-f“‘ Metall offen, leicht konisch)

Salicional 8′ (ab c°, c°-h° Zink, offen mit Rollenbärten)

Quintaton 4′ (C-d“ Metall gedeckt, ab d#“ Metall offen, konisch)

Waldflöte 2′ (durchg. Metall, konisch)

Sesquialtera [2fach 2 2/3′ + 1 3/5′]

Pedal C-f‘

Subbass 16′ (durchg. Holz, gedeckt)

Flöten-bass 8′ (Tr. Rohrflöte 8′ II)

Quintaton 4′ (Tr. Quintaton 4′ II)

 

Spielhilfen

Als Registerschalter links außen: Pedal-koppel I, Pedal-koppel II, Manual-koppel, zwei unbeschriftete Schalter (Sub II/I, Super II/I)
Als Fußtritte zum Einhaken mittig rechts über dem Pedal: Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Manualkoppel (Tritte nicht wechselwirkend mit Schaltern)

Gebäude oder Kirchengeschichte

1912 werden erstmals wieder katholische Gottesdienste in der Region in der Kirche Stöbnitz gefeiert
1919 Besiedlung des Ortes Neubiendorf durch Arbeiter der Tagebauregion Geiseltal, darunter auch viele Katholiken
1927 Grundsteinlegung für eine katholische Notkirche in Neubiendorf
1928 Guss der heutigen Glocke (Gewicht: 120kg)
25. März 1928 Weihe der Kirche als Herz-Jesu-Kirche Neubiendorf
1934 Errichtung des Pfarrhauses neben der Kirche mit Pfarrsaal im Untergeschoss
1942 Fertigung der Josef-Statue und der Maria-Statue durch Bildhauer Hans Meier/Gelsenkirchen
1943 Anfertigung des Taufsteines aus Edelrot-Marmor durch die Marmor- und Granitwerke Dortmund
1944 Anfertigung des Taufsteindeckels mit der Reliefs der Tauf-Theologie (Sündenfall, Taufe Jesu, Friedenstaube über den Wassern) durch Fa. Edelschmiede/Weißenfels
1947 Anfertigung der Krippenfiguren der Hl. Familie und Hirte aus Lindenholz durch Bildhauer J. Mormann/Wiedenbrück
1949 Errichtung des Bildstockes samt Giebelfeld und Inschrift vor der Kirche durch Freyburger Kalksteinwerke nach Entwürfen von Architekt Reuter/Bitterfeld
1949 Ankauf eines großen, barocken Kruzifix von einer Evangelischen Kirche, Restaurierung durch Fa. Leweke/Halle
1950 Anbringung des Mosaikes (Darstellung des Guten Hirten) durch Meinolf Splett/Halle
1952 Fertigung des aus Eichenholz geschnitzten Kreuzweges durch Georg Schröter/Görlitz
1953/54 Fertigung des Hochaltars mit Darstellungen der Auferstehung (Mitte), Pfingstwunder (links) und Weltgericht (rechts) in Lasurmalerei durch Meinolf Splett/Halle
1954 Errichtung des Eingangsportals mit Tympanon aus bruchrauem Freyburger Kalkstein
1996 der letzte Müchelner Pfarrer verlässt die Gemeinde, diese wird dem Gemeindeverband Großkayna-Neumark-Mücheln angegliedert. Die Kirche wird unterdessen wenig gepflegt und gerät in einen schlechten Zustand.
2004 Bildung einer Initiativgruppe zur Restaurierung der Kirche und Nutzung als Gottesdienststation – dieser Plan findet bei amtlichen Kirchenkreisen wenig Gefallen.
2006 Profanierung der Kirche, Ausschreibung des Bauerwerkes samt Pfarrhaus zum Verkauf
12. Juni 2006 Gründung des Fördervereins Geiseltalsee-Kirche e.V.
November 2006 Ankauf der Kirche und des Pfarrhauses zu einem symbolischen Preis
2006-08 Restaurierung der Kirche im Inneren, Umstellung der Einrichtung, Umgestaltung des Außengeländes nach den Bedürfnissen des Vereines
2007 Erneuerung der Decke („Tageshimmel“) in Sprühtechnik durch Fa. S.Blankenburg/Gleina
2007 Anbringung des Raumtrenn-Elementes zwischen Gemeinde- und Kirchenraum mit Glasmalereien von Fa. TIGENO/Leuna (Holzarbeit), Fa. Bernhard/Ravensburg (Glasmalerei) und Fa. Schäfer/Querfurt (Bleiglasarbeit) – dieses Trennelement zeigt sechs Darstellungen von Mücheln aus Vergangenheit und Zukunft (Brikett-Fabrik, Abraumbagger, Korn und Wein als Darstellung der Eucharistie, Segelboot und Bienenfresser-Vogel)
2008 Eröffnung der Kirche als Geiseltalsee-Kirche als Ort der Begegnung, Ort der Stille, Raum für Ausstellungen und Gottesdienste etc.
2023 regelmäßige Nutzung der Kirche als kofessionsloser Andachtsraum, Ausstellungsraum etc.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Spiel
Kirchengeschichte: Faltblatt des Fördervereines Geiseltalsee-Kirche e.V. zur Kirche, Sichtung vor Ort

Webauftritt Förderverein Geiseltalsee-Kirche

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Fördervereins Geiseltalsee-Kirche e.V.

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