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Orgel: Merseburg/Atzendorf – St. Dionysius

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Die Krug-Orgel in Atzendorf gehört zu den wenigen erhaltenen Erzeugnissen der Merseburger Werkstatt und ist die einzige erhaltene und gar einzige neu erbaute Orgel Siegfried Krugs. Ihr wird somit ein besonderer Denkmalstatus zuteil, da das Werk – bis auf die unsägliche Rückung des Nachthorns 4′ zu 2′ – original erhalten ist. Die Zeit drängt jedoch, da der Holzwurm das Instrument nach und nach auffrisst. Die spielbaren Töne offenbaren eine farbige Klangschönheit, wie sie für das beginnende 19. Jahrhundert typisch ist. Vor allem Viola di Gamba 8′ (mit starkem Strich) und Hohlflöte 4′ sind unerhört schöne Stimmen.




Gebäude oder Kirche

St. Dionysios

Konfession

Evangelisch

Ort

Merseburg / Atzendorf

Postleitzahl

06217

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

 

 

 

 

Johannes Richter: Orgelvorstellung 29 KOMPAKT – Merseburg/Atzendorf – St. Dionysius | Tour of Stops



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1695 wird in Atzendorf die erste Orgel errichtet. Hierzu gibt eine Inschrift Aufschluss, welche den Neubau der Kirche im Jahr 1695 „nebst der Altar (sic) und der Kirchenorgel“ beschreibt.
1831/32 Neubau einer vorderspieligen, mechanischen Schleifladenorgel I/8. Urheber des Werkes soll Johann Gottfried Krug aus Merseburg sein, der zu dieser Zeit allerdings bereits verstorben war. Es gilt als sicher, dass sein sonst als Orgelbauer eher glückloser Sohn Siegfried Krug die Orgel errichtete. Das Werk steht über dem Altar im Osten der Kirche.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken
Um 1932 Einbau neuer Prospektpfeifen aus aluminiertem Zink, Kornu noctis 4′ wird zu 2′ gerückt. Vermutlich wird in diesem Zusammenhang eine neue Manualklaviatur mit Cis eingebaut, um die einen Ganzton höhere Stimmung zu „korrigieren“. Die Töne C und Cis werden an c° und cis° angekoppelt, weisen aber keine eigenen Pfeifen auf. Heute beginnt das Pfeifenwerk ab D. Der originale Tonumfang war also C-c“‘, 1 GT höher gestimmt.
Juli 1985 Reparatur der Orgel durch Thilo Lützkendorf. Es wird vom „Anfang einer späteren Wiederherstellung des Werkes“ gesprochen. Zum Schutz vor dem aus der Holztonne über der Orgel rieselnden Schmutz wurde eine Schutzfolie über der Orgel angebracht, die nur „bis zum Abschluß der notwendigen Putzarbeiten“ bleiben sollte. Dieses Provisorium währt bis heute. Des Weiteren wurde die Orgel gereinigt, das Pfeifenwerk musste in einigen Teilen (Gedackt 8′ und Hohlflöte 4′) wegen starkem Wurmbefalls neu gebaut werden. Eine neue Klaviatur wurde nicht eingebaut, die Originale scheint aber noch vorhanden gewesen zu sein, sie wurde explizit erwähnt.
2024 die Orgel ist vorhanden und bedingt spielbar. Die Balganlage samt Motor ist sehr geräuschvoll, Teile der Orgel sind stark verstimmt, die Traktur zeigt viele Hänger. Zudem leidet das Werk unter undichten Kanälen mit entsprechenden Folgen für das Orgelspiel. Das Werk ist stark vom Holzwurm befallen.

Disposition

Manual C – d“‘ (Pfeifenwerk D-d“‘, C,C# an c°,c#° gekoppelt)

Principal 8 Fuß. (ab B Prospekt, Zink)

Viola da Gamba 8 Fuß.

Grobgedackt 8 Fuß. (durchg. Holz gedeckt)

Kornu Noctis 4 Fuß. (sic, heute 2′, Metall offen, teilw. konisch)

Hohlflöte 4 Fuß. (durchgehend Holz, offen)

Cornett 3 Fach. (D-c#‘ nur Holzgedackt 4′ , ab d‘ – früher c‘ – Cornett 3fach 2 2/3’+2’+1 3/5′, Metall offen)

Pedal C – c‘

Subbaß. 16 Fuß. (Holz gedeckt)

Principalbaß 8 Fuß. (Holz offen)

 

Spielhilfen

Registerzüge links außen: Kalicanten,,ruf. (sic!), Koppel (I/P)

Gebäude oder Kirchengeschichte

Um 1200 wird in Atzendorf eine erste Kirche errichtet. Sie war wohl Filiale des nahe gelegenen Geusa.
1695 (Inschriftlich) wird das Kirchenschiff „neuerbauet“ (sic) – also zumindest teilweise neu gestaltet (ein schmales, schießschartenartiges Fenster ist in der Südwand noch erhalten und definitiv nicht barock) und sicherlich erweitert. Auch Schäden des 30jährigen Kriegs wurden behoben.
1695 (inschriftlich) Entstehung des Kanzelaltars. Als Namen werden Peder (sic) Schuncke, Andreas Dreße der ältern (sic), Johannes Krang, Andreas Betzöffs Witwe (als Spenderin?), Augustus Drese und Eva Rünckerin (auch als Spenderin) genannt. Die restliche Ausstattung stammt wohl ebenfalls aus dieser Zeit.
1912 erhält der Kirchturm das heutige Glockengeschoss mit ziegelgemauerten Ecken und Rundbogen-Schallöffnungen. Teile der inneren Ausmalung des Bauwerkes dürften aus dieser Zeit stammen.
Um 1944 erleidet die Kirche Schäden durch Bombardements auf die im Umkreis befindliche Chemie-Industrie.
Nach 1950 Reparaturen am Bauwerk, die Innenausstattung hat kaum Schaden genommen.
2024 die Kirche ist in einem guten (äußerlich) bzw. sehr guten (innerlich) Zustand. Sie wird regelmäßig genutzt.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Sichtung vor Ort und Spiel
Orgelgeschichte: Sichtung Inschriften in der Kirche und Zettel an der Orgel von Th. Lützkendorf, Inaugenscheinnahme 13. Februar 2024
Kirchengeschichte: Sichtung vor Ort (Inschriften am Bauwerk), ergänzt durch Informationen der Seite Merseburg im Bild, abgerufen am 13. Februar 2024

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