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Orgel: Malchow – Stadtkirche

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Gebäude oder Kirche

Stadtkirche

Konfession

Evangelisch

Ort

Malchow

Postleitzahl

17213

Bundesland / Kanton

Mecklenburg-Vorpommern

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Positiv Winterkirche am Standort Kirchdorf/Poel bis 2016

 

Malchow (D-MV) – Ev. Stadtkirche – Vollgeläut – Glockenvideo von Johannes Richter auf dem Youtuber-Kanal JRorgel



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

Um 1620 soll eine Orgel existiert haben, jedoch ist nicht bekannt, in welcher der beiden Malchower Kirchen diese Orgel gestanden hat.
1812 wird eine neue Kirche erbaut und die vorherige abgerissen, welche im Besitz eine Orgelpositives gewesen sein soll.
1838 wird ein gebrauchtes Werk aus Altona aufgestellt II/18 angehängtes Pedal.

Derzeitige Orgel

1873 Neubau als Opus 50 durch Friedrich Ludwig Theodor Friese (Friese III) mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal mit seitlich fest angebautem Spieltisch für die neu erbaute Stadtkirche. Hinter dem neugotischen Prospekt standen die Register auf mechanischen Schleifladen, das Instrument wurde deutlich kleiner gebaut als im Kostenvoranschlag vorgesehen, der u.a. eine Posaune 16′ vorsah.
1897 übernimmt Orgelbauer Marcus Runge die Pflege der Orgel und reinigt diese aus.
1922 Erweiterung der Orgel durch Marcus Runge um zwei Register (Aeoline 8′ und Voix celeste 8′) auf röhrenpneumatischen Zusatzladen II/18. Dabei werden neue Prospektpfeifen des Principal 8′ eingebaut.
1967 – 1968 erhebliche Umdisponierung der Orgel im neobarocken Stil durch Gebr. Jehmlich (Dresden). Dabei werden teilweise neue Register eingebaut, andere abgeschnitten, verändert und neu intoniert.
1976 Bau eines Orgelpositives im Chorraum mit mechanischen Schleifladen aus ausgebautem Material der Hauptorgel durch Orgelbauer Wolfgang Nussbücker (Plau am See) I/2 ohne Pedal.
1979 Instandsetzungsmassnahmen und Balgreparatur durch Orgelbauer Wolfgang Nussbücker (Plau am See).
1983 wird die Pedalmixtur durch ein Fagott 16′ ersetzt und 1988 die pneumatische Zusatzlade entfernt und die Register mit einer mechanischen Variante versehen.
2016 Aufstellung eines 1968 von Orgelbauer Gert Weyland (Opladen) erbauten Schleifladenpositives mit mechanischer Traktur in der Winterkirche der Stadtkirche I/4 angehängtes Pedal. Das Positiv diente bis 2016 als Chororgel für die Dorfkirche Kirchdorf auf Poel und wurde vom Ortspfarrer gespielt, da der Weg zur Emporenorgel ohne Organist vor Ort zu weit war. Das Positiv wurde über die Plattform Ebay von der evangelischen Kirche Konz bei Trier erworben. Ursprünglich wurde das Positiv für das Landeskirchenamt Düsseldorf erbaut.
2017 – 2018 Restaurierung und Rekonstruktion des Werkes durch Orgelbauer Andreas Arnold (Plau am See) und Christian Scheffler (Sieversdorf). Die originale Disposition wird wiederhergstellt und 2 Register werden im romantischen Stil auf den Zusatzladen ergänzt (Salicional 8′, Octave 4′).

Die Orgel aus der Werkstatt Friese (Hoforgelbauer zu Schwerin) zeigt sich in dem bemerkenswerten neogotischen Gehäuse als (nach der Sanierung) klassisches Instrument der Romantik, welches fast etwas bescheiden für den großen Raum anmuten mag. Ursprünglich war die Orgel größer konzipiert, doch eines fehlte – das Geld für ein grösseres Werk. Die Orgel vereint die typischen Tugenden der Friese’schen Baukunst: angenehme, direkte Traktur, tragfähige und warme Stimmen, welche sich hervorragend untereinander mischen und dabei einen warmen, gravitätischen Klang erzeugen. Bemerkenswert in dieser Orgel sind die offene, weiche und perlende Flöte 8′ im Hauptwerk sowie deren Gegenspielerin die Gambe 8′, mit viel Strich intoniert, durchdringend, solistisch, aber nie grob, stets edel hervortretend. Des Weiteren ist die zarte Flauto dolce 8′ im II. Manual sowie das Salicional zu erwähnen, welches klanglich in andere Welten zu entführen scheint. Durch die Octave 4′ erhält das 2. Manual einen Konterpart zum Hauptwerk. Das Pedal mit dem offenen 16′ erfüllt dabei voll und ganz die tragende Funktion und grundiert das Werk edel und unauffällig, gibt jedoch auch im strahlenden (gravitätischen, aber nie groben Plenum) genug Kraft von unten.

Disposition

Disposition ab 2018

I Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16 Fuß

Principal 8 Fuß

Gedact 8 Fuß

Flöte 8 Fuß

Gamba 8 Fuß

Octave 4 Fuß

Octave 2 Fuß

Mixtur 3 fach.

II Oberwerk C – f“‘

Geigen-principal 8 Fuß

Lieblichgedact 8 Fuß.

Salicional 8 Fuß (2018)

Flauto dolce 8 Fuß.

Octave 4 Fuß (2018)

Flöte 4 Fuß

Pedal C – d‘

Principal-baß 16 Fuß

Subbaß 16 Fuß

Octavbaß 8 Fuß

Baßflöte 8 Fuß

Stimmung 443 Hz 15°C

 

Disposition am 13.08.1995 Aufzeichnung Horst Georg Schmidt (Umbauten Jehmlich 1967 und Nussbücker 1983/1988)

I Hauptwerk C – f“‘

Pommer 16′ teilw.alt

Principal 8′ 1873/1922 Prospekt

Gedact 8′ umintoniert

Octave 4′

Spitzflöte 4′ neu

Nasat 2 2/3′ (aus Gambe 8′)

Oktave 2′

Mixtur 4 fach neu

II Oberwerk C – f“‘

Liebl. Gedact 8′

Flöte 4′ (1873 – neu auf pneum. Zusatzlade – wird 1988 mechanisiert)

Principal 2′ neu

Waldflöte 2′ (1968 – auf pneum. Zusatzlade – wird 1988 mechanisiert)

Sesquialtera 2fach neu

Zimbel 2fach 1/2′ neu

 Pedal C – d‘

Subbaß 16′

Bassflöte 8′

Choralbass 4′ neu

Fagott 16′ 1983 neu (vor 1983 Rauschpfeife 2 2/3′ + 2′ aus Pfeifen vom Geigenprincipal 8′ von 1873)

 

Disposition nach Umbau von Marcus Runge 1922

I Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16′

Principal 8′ Prospekt – Prospektpfeifen neu 1922

Gedact 8′

Flöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Octave 2′

Mixtur 3fach. 2 2/3′

II Oberwerk C – f“‘

Geigenprincipal 8′

Lieblichgedact 8′

Flauto dolce 8′

Aeoline 8′ (pneum. Zusatzlade 1922)

Voix céleste 8′ ab c° (pneum. Zusatzlade 1922)

Flöte 4′

Pedal C – d‘

Principalbaß 16′

Subbaß 16′

Octavbaß 8′

Bassflöte 8′

 

Disposition 1873

I Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16′

Principal 8′ Prospekt

Gedact 8′

Flöte 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Octave 2′

Mixtur 3fach. 2 2/3′

II Oberwerk C – f“‘

Geigenprincipal 8′

Liebl. Gedackt 8′

Flauto dolce 8′ C – H mit Liebl. Gedact 8′

Flöte 4′

Pedal C – d‘

Principalbaß 16′

Subbaß 16′

Octavbaß 8′

Bassflöte 8′

 

Positiv Chorraum Nussbücker 1976

Manual C – d“‘

Gedackt 8′

Principal 4′

 

Positiv Winterkirche Weyland 1968

Manual C – g“‘

Gedackt 8′

Rohrflöte 4′

Principal 2′

Octave 1′

Pedal C – f‘

angehängt

 

 

Spielhilfen

Als Registerzüge auf der linken Seite unten: Calcant., Manual-Coppel. [II/I]

Als Registerzüge auf der rechten Seite unten: Ablaß-Ventil (Windablass), Pedal-Coppel. [I/P]

Die Anordnung und der Bestand der Spielhilfen wurde nie verändert. Die Positive im Chorraum und in der Winterkirche besitzen keine Spielhilfen

Gebäude oder Kirchengeschichte

In früherer Zeit diverse Vorgängerbauten, die aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse auf der Stadtinsel nie lange Bestand hatten.
1697 wird eine Inselkirche durch Stadtbrand zerstört und 1721 die neue Kirche durch einen weiteren Brand beschädigt.
1812 Neubau der Inselkirche St. Jürgen.
1868 Abriss der Kirche aufgrund von Einsturzgefahr des Turmes.
1870 – 1873 Neubau der heutigen Kirche an erhöhter Stelle auf dem Festland nach Plänen von Georg Daniel (Schwerin) als Hallenkirche mit Querschiff und 5/8-Chor auf kreuzförmigen Grundriss. Die Kanzel schuf August Wildhagen im Jahr 1873.
1958 Erneuerung der Glasfenster des Chores durch die Werkstatt Müller (Quedlinburg).
1917 Abgabe dreier Glocken zu Rüstungszwecken.
1927 Guss neuer Glocken durch Schilling (Apolda), deren Kleinste heute erhalten ist.
1953 Guss dreier neuer Glocken aus Eisen durch Schilling & Lattermann – heutige Tonfolge unter Einbeziehung der alten Glocke fis‘-a‘-h‘-d“ (Idealquartett/Parsifalmotiv).
Seit 1999 diverse Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen am Baukörper.
2020 wird das Rundfenster über der Orgel von Gabi Weiss geöffnet und neu gestaltet.

Die Stadtkirche Malchow, leicht erhöht gegenüber der Klosterkirche gelegen, zeigt sich als Saalkirche aus rotem Backstein mit 5/8-Chor in neogotischer Gestalt und einem fast 50 Meter hohen Turm mit Spitzhelm im Westen. Die weiträumige, einschiffige Saalkirche wird durch ein (aus Kostengründen) hölzernes, bemerkenswertes Holztonnengewölbe mit gliedernden Querstreben überwölbt. An den Enden der Zugbänder sind Drachenköpfe angebracht – in der Vierung Engelsfiguren und Medaillons. Der Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe und Fenster mit biblischen Szenen – die restlichen Buntglasfenster sind zerstört worden. Bemerkenswert ist die einheitlich neogotische Ausstattung aus der Erbauungszeit, vom mit Filialen versehenen Altaraufsatz mit Kreuzigungsbild, über das dunkle Gestühl, hin zur Kanzel von 1873 mit Engels- und Lutherfiguren. Durch die dunkle Holzfassung, die im Kontrast zum hellen Gewölbe steht, erhält der Innenraum ein ernstes, aber geborgenes und warmes Gepräge.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Bilder Positiv Weyland am alten Standort Kirchdorf/Poel: Andreas Schmidt und Roman Hägler
Orgelgeschichte: Johannes Richter – ergänzt durch Informationen des Mecklenburgischen Orgelmuseums aus der Quelle zitiert Buch von Max Reinard Jaehn „Friese Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen“ Band I – ISBN 978-3-940207-95-1 / Thomas Helms Verlag 2014, zitiert Buch von Max Reinard Jaehn „Friese Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen“ Band II – ISBN 978-3944033-27-3, Aufzeichnungen Horst Georg Schmidt am 13.08.1995 vor Ort
Orgelgeschichte Positiv Winterkirche: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Wikipedia Artikel mit Informationen basierend auf Quellen von der Kirchenregion Müritz. In: Evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern und der Internetseite der Stadtkirche Malchow mit Förderverein – Link

Förderverein und Internetseite Stadtkirche Malchow
Internetauftritt der Kirchgemeinde

Glockenvideo von Johannes Richter auf dem Youtuber-Kanal JRorgel

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