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Orgel: Malchin – St. Johannis (Friese-Orgel)

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Gebäude oder Kirche

Stadtkirche St. Johannis

Konfession

Evangelisch

Ort

Malchin

Postleitzahl

17139

Bundesland / Kanton

Mecklenburg-Vorpommern

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

User bellspotter auf Youtube: Malchin (MSE), luth. Kirche St. Johannis: Geläut – 7. März 2021



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1780 Orgelneubau durch Paul Schmidt/Rostock mit neuem (dem heutigen) Prospekt und II+P
1877 Neubau hinter dem alten Prospekt durch Friedrich Friese III, vorderspielige mechanische Schleifladenorgel II/28. Das zweite Manual steht in einem Schwellkasten.
um 1905 Überholung und Dispositionsänderung durch Carl Börger/Schwerin – Einbau von durschlagenden Zungenstimmen Posaune 16′ und Trompete 8′ statt aufschlagenden, Einbau einer Flauto trav. 8′ statt Octave 2′ im OW
1917 Abgabe der großen Pedalpfeifen aus den äußeren Prospektfeldern zu Rüstungszwecken
um 1920 Verhängung der Öffnungen mit Tüchern, Anbringung einer braunen Farbfassung am Prospekt
1981 Renovierung durch Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt/Bad Liebenwerda, dabei Ausbau der Viola d’amour aus dem OW
1992 Einbau von Zinnpfeifen aus der Domorgel Schwerin in die leeren Prospektöffnungen.
2000 erste Planungen für eine Sanierung der Orgel, deren Zustand arge Mängel offenbarte.
2003/04 Restaurierung mit Dispositionsrückführung durch Orgelbau Kristian Wegscheider/Dresden, dabei Einbau aufschlagender Zungen für Posaune 16′ und Trompete 8′, Einbau von Octave 2′ OW mit Friese-Pfeifen aus der Orgel im Doberaner Münster, Rekonstruktion der Viola d’amour nach Vorbild der Friese-Orgel Bützow.
2017 die Orgel ist gut spielbar, wird aber durch Fledermäuse verschmutzt.

Disposition

Manual I – Hauptwerk C-f“‘

Bordun 16′.

Principal 8′.

Dop. Flöte 8′.

Gedact 8′.

Gamba 8′.

Octave 4′.

Spitzflöte 2′.

Quinte 2 2/3′.

Octave 2′.

Mixtur 3-5fach.

Trompete 8′. (aufschl.)

Manual II – Oberwerk (schwellbar) C-f“‘

Liebl. Gedact 16′.

Geig. Principal 8′.

Zartflöte 8′.

Liebl. Gedact 8′.

Viola d’amour 8′.

Octave 4′.

Rohrflöte 4′.

Octave 2′.

Clarinette 8′. (durchschl.)

Pedal C-d‘

Majorbaß 16′.

Principal,,baß 16′.

Subbaß 16′.

Principal,,baß 8′.

Baßflöte 8′.

Violoncell 8′. (sic)

Octave 4′.

Posaune 16′. (aufschl.)

 

Spielhilfen

Als Registerzüge links oben: Sperrventil Oberwerk., Sperrventil Hauptwerk.
Als Registerzug links unten außen: Pedal-Coppel. [I/P]
Als Registerzug rechts oben außen: Sperrventil Pedal.
Als Registerzüge rechts unten, außen: Manual-Coppel., Calcant.
Über dem Pedal rechts als Löffeltritt aus Eisen: Jalousieschweller II (in geschlossener Stellung unten einhakbar
Über dem Pedal links als Löffeltritt aus Eisen: Kollektivtritt forte

Gebäude oder Kirchengeschichte

1246 erster urkundlich überlieferter Kirchenbau in Malchin, es handelte sich um eine kleine dreischiffige romanische Hallenkirche
1397 Stadtbrand in Malchin, dabei weitgehende Zerstörung der alten Kirche. Vermutlich datiert auch ein Teil des Turm-Mauerwerkes aus dieser Zeit.
ab ca. 1400 Beginn eines repräsentativen Neubaus im Stile der Backsteingotik.
Um 1400 Guss der heutigen mittleren Glocke (Nominal: dis‘) durch Rickert de Monkehagen
um 1400 Fertigung der Triumphkreuzgruppe
1440 Weihe und Vollendung der neu erbauten dreischiffigen Basilika. Auch die im Westen befindliche, im 90°-Winkel zum Kirchenschiff stehende Marienkapelle im gotischen Stil dürfte als Seiten- oder Tauf- bzw. Sterbekapelle aus dieser Zeit stammen.
1481 Guss der kleinen Glocke (Nominal: g‘) durch Andreas Ribe
1561 Umguss einer Glocke durch Gießer Matthäus Matz
1571 Stiftung einer Kanzel durch Conradus Frolike/Malchin, Fertigung durch Hans Boeckler
1612 Guss einer Uhrschlagglocke in verkürzter Rippe (Nominal: cis‘) durch Matthäus Matz
1648 fällt die gotische Turmspitze vom Turm und wurde kurze Zeit später durch die barocke Haube mit Laterne ersetzt
1824 Fertigung eines neuen Altargemäldes durch Wilhelm Krüger/Malchin, Umgestaltung des Kircheninneren
1824 Umguss der großen Glocke durch Gießerei Gebr. Schwenn/Schwerin
1902/03 Einbau neuer Kirchenfenster im Altarraum
1917 Abgabe zweier Glocken (von 4) zu Kriegszwecken
nach 1962 Umhängung der Schlagglocke in die Glockenstube, Einbau geschweißter gekröpfter Joche aus Stahl
1990er Jahre Restaurierung der Kirche, Neuausmalung der Marienkapelle

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Sichtung vor Ort und Spiel 2018, Informationen aus Schautafeln vor Ort ergänzt durch Informationen aus einem Beitrag des Orgelmuseums Malchow (Abgerufen am 19. Januar 2023) und Informationen aus: Erika Krüger – „Die Orgel von Malchin“ in: Hamburger Abendblatt, 16. Dezember 2000
Kirchengeschichte: Eigene Sichtung vor Ort, ergänzt durch Informationen auf der Webseite der Gemeinde, abgerufen am 19. Januar 2023 und Informationsschrift: Zur Geschichte des Altars, Auslage in der Kirche, Inaugenscheinnahme im September 2018

Glockenvideo von User bellspotter auf Youtube, 7. März 2021

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