Orgel: Luzern / Reussbühl – St. Philipp Neri
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Gebäude oder Kirche
St. Philipp NeriKonfession
KatholischOrt
Luzern / ReussbühlPostleitzahl
6015Bundesland / Kanton
Kanton LuzernLand
SchweizBildergalerie + Videos
Glockenvideo „Reussbühl (CH – LU) Glocken der kath. Kirche St. Philipp Neri“ von User GlockenTV auf Youtube – Kanal
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Orgelgeschichte
18. Jahrhundert in der Reussbühler Kapelle soll eine kleine Orgel vorhanden gewesen sein.
1908 wird nach dreimalig abgelehntem Antrag eine neue Orgel als Opus 331 mit pneumatischen Taschenladen (liegende Taschen) von Orgelbauer Friedrich Goll (Luzern) erbaut II/21 + 4 Transmissionen.
1932 Umbau des Werkes, Erweiterung um ein drittes Manual (zusätzliches Schwellwerk) mit neuem freistehendem Spieltisch, Umstellung auf elektropneumatische Spiel- und Registertraktur durch Willisauer Orgelbau III/33 + 3 Auszüge und 4 Transmisionen.
1940 umfangreiche Sanierungsmassnahmen durch Orgelbau Goll (Luzern).
Ab 1960 führt die Firma Cäcilia Orgelbau AG A. Frey (Luzern) die Pflege aus.
Derzeitige Orgel
1981 rein mechanische Schleifladenorgel, erbaut mit zwei Spieltischen auf der Empore durch Orgelbau Walter Graf (Sursee) III/34. Der Hauptspieltisch ist fest mittig ins Hauptgehäuse eingebaut, der zusätzliche freistehende Spieltisch (Chor-Begleitungsspieltisch) ist einmanualig und ist lediglich für das Rückpositiv und zwei Pedalregister eingerichtet worden. Experte war Stiftsorganist Eduard Kaufmann (Luzern), welcher das Werk am 27. Dezember (Sonntag vor dem Feiertag Unschuldige Kinder) einweihte.
1998 wird das Werk durch die Erbauerfirma renoviert und um das Register Nasat 2 2/3′ erweitert III/35.
2014 Renovierung durch Graf Orgelbau.
Disposition
Graf-Orgel 1981 – Hauptspieltisch
I Rückpositiv C – g“‘Gedackt 8′ tiefe Octave Holz Praestant 4′ Rohrflöte 4′ Octave 2′ Sesquialter 2 2/3′ + 1 3/5′ Scharf 1′ 4-fach rep. c°/c’/c“/c“‘ Krummhorn 8′ Tremulant
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II Hauptwerk C – g“‘Quintatön 16′ Principal 8′ Spitzflöte 8′ Octave 4′ Nachthorn 4′ Octave 2′ Kornett 8′ 5-fach ab f° hochgebänkt Mixtur 1 1/3′ 5-6 fach rep. e°/d’/d“/a“ (6. Chor bei d‘) Trompete 8′
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III Schwellwerk C – g“‘Rohrflöte 8′ Viola 8′ tiefe Octave gedeckt Unda maris 8′ ab c° Principal 4′ Spillpfeife 4′ Nasat 2 2/3′ neu 1998 Flageolet 2′ Mixtur 2′ 4-5 fach rep. A/gs°/b’/f“ (5. Chor A) Fagott 16′ Trompete harm. 8′ Clairon 4′ Tremulant
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Pedal C – f‘Principal 16′ Subbass 16′ Octave 8′ Gemshorn 8′ Octave 4′ Mixtur 2 2/3′ 4-fach Posaune 16′ Zinke 8′
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Graf-Orgel 1981 – Zweitspieltisch Empore
Manual (Rückpositiv) C – g“‘Gedackt 8′ tiefe Octave Holz Praestant 4′ Rohrflöte 4′ Octave 2′ Sesquialter 2 2/3′ + 1 3/5′ Scharf 1′ 4-fach rep. c°/c’/c“/c“‘ Krummhorn 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Subbass 16′ Gemshorn 8′
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Umbau 1932 Orgelbau Willisau (Aufzeichnungen K. Binninger 1975)
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Liebl. Gedackt 8′ Salizional 8′ Octave 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ aus Cornett Terz 1 3/5′ aus Cornett Cornett 8′ 5-fach ab C! Mixtur 2 2/3′ Trompete 8′
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II Schwellwerk C – f“‘Hornprincipal 8′ Concertflöte 8′ Viola di Gamba 8′ Principal 4′ Gemshorn 4′ Octave 2′ Quinte 1 1/3′ aus Mixtur Mixtur 1 1/3′ Dulcian 16′ Horn 8′ Clarine 4′ Tremulant
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III Schwellwerk C – f“‘Gedacktflöte 8′ Aeoline 8′ Vox celestis 8′ ab c° Traversflöte 4′ Rohrquinte 2 2/3′ Waldflöte 2′ Mixtur 1 1/3′ Musette 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Violon 16′ Subbass 16′ Bordunbass 16′ Tr. HW Cellobass 8′ Flötbass 8′ Rauschbass 4-fach Posaunenbass 16′ Trompete 8′ Tr. HW Musette 8′ Tr. SW III Zink 4′ Tr. SW II
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Goll-Orgel 1908 – 1932
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Flöte amabile 8′ Bourdon 8′ Viola di Gamba 8′ Tr. SW Aeoline 8′ Tr. SW Octave 4′ Rohrflöte 4′ Quint 2 2/3′ Octave 2′ Mixtur 5-fach 2 2/3′ Trompete 8′ Tr. SW
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II Schwellwerk C – f“‘Liebl. Gedackt 8′ Concertflöte 8′ Gemshorn 8′ Viola di Gamba 8′ Aeoline 8′ Vox celestis 8′ ab c° Traversflöte 4′ Trompete 8′ Tremulant
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Pedal C – d‘Violon 16′ Subbass 16′ Echobass 16′ Tr. HW Cellobass 8′ Posaunenbass 16′
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Spielhilfen
Spielhilfen Hauptspieltisch
Fuß:
SW – P (III/P), RP – P (I/P), HW – P (II/P) als Fußrasten auf der linken Seite
Schwelltritt III
RP – HW (I/II), SW – HW (III/II) als Fußrasten, Pleno an, Pleno ab
Pleno schaltet folgende Register → HW Principal 8′ / Octave 4′ / Octave 2′ / Mixtur 1 1/3′, Ped. Principal 16′ / Octave 8′ / Octave 4′ / Mixtur 2 2/3′, SW Rohrflöte 8′ / Principal 4′ / Flageolet 2′
Spielhilfen einmanualiger Zweitspieltisch vor Rückpositiv
Fuß:
RP – P (Manualkoppel)
Spielhilfen Goll-Orgel 1908 – 1932
1 freie Combination
Manual-Kopplung II/I, Pedal-Kopplung I/P, Pedal-Kopplung II/P, Unteroctav-Kopplung II/I (ab c°), Oberoctav-Kopplung II/I (f““), Oberoctav-Kopplung II (f““), Oberoctav-Kopplung II/P, Melodie-Kopplung I/II
Druckknöpfe unter ersten Manual: FK an, 0 (Auslöser), P., MF., F., FF., Autom. Ped.Umschaltung
Linke Seite Absteller: Trompete 8′, Posaune 16′
Rechte Seite: Calcantenklingel
Fuß: Walze, Echo II (Schwelltritt)
Umbau 1932 – 1981 Orgelbau Willisau
zusätzliche Koppeln für das erweiterte dritte Manual, einige Octavkoppeln wurden wohl stillgelegt, zwei Schwelltritte II und III
Gebäude oder Kirchengeschichte
1649 Nachweise zur Existenz der Muttergottes-Kapelle in Reussbühl, welche später zur Philipp-Neri-Kapelle umbenannt wird.
18. Jahrhundert ist eine Kapelle auf der Reussbrücke existent.
1891 wird Reussbühl zur Kaplanei.
1892 Renovierung der Kapelle.
1895 Bau des Pfarrhauses.
1898 – 1902 Bau der Pfarrkirche nach Plänen des Architekten Wilhelm Hanauer (Luzern) – Einweihung 28. September 1902.
1902 Aufzug und Weihe des fünfstimmigen Geläuts der Bochumer Giesserei – Nominale a° + cs‘ + e‘ + fs‘ + a‘.
1904 Abbruch der ursprünglichen Ortskapelle.
1968 Renovierung und Umgestaltung des Kircheninnenraumes. Entstehung des Christ-König-Reliefs am Hauptportal durch Bildhauer Röösli (Wolhusen) und der Chorfenster von Glasmaler Josef Schwegler (Reussbühl).
1994 – 1995 umfangreiche Aussenrenovierung.
2002 Entstehung des modernen Kreuzweges durch den einheimischen Maler Joseph Beuret (Reussbühl).
Die Reussbühler Kirche ist die einzige zu Ehren Philipp Neri geweihte Kirche in der Schweiz.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde und Pfarrei vor Ort, zitiert aus der Chronik von Kirchenratschreiber Hans Koller (1974 – 1999) vom 28. September 2002
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel am 25. Mai 2022, Der Chorwächter Nr. 57 – 1932, Auszüge aus den Pfarrei-Orgelakten Pfarrarchiv Reussbühl
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