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Orgel: Lutherstadt Eisleben – St. Petri und Pauli (Zentrum Taufe)

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Gebäude oder Kirche

St. Petri und Pauli (Zentrum Taufe)

Konfession

Evangelisch

Ort

Lutherstadt Eisleben

Postleitzahl

06295

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

Kirche von außen

Innenraum

Bemerkenswerter Prospekt der Haupt-Orgel ab 1929

Voigt-Experimental-Orgel Spieltisch (bis 2019)

Voigt-Positiv 2024



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1582 Errichtung einer Orgel bislang unbekannter Größe durch Orgelbauer Valentin Vogler aus Erfurt und/oder Sangerhausen
1610 Umbau oder Revision der Orgel – in den Akten wird gemäß Falkenberg davon berichtet, dass die Schönburg-Orgel 1835 hinter ein Gehäuse von 1610 gebaut wurde.
1633 Reparatur der Orgel durch Orgelbauer Andreas Werner/Berlin
1835 Neubau einer mechanischen Schleifladenorgel mit Spielschrank II/28 als Umbau einer älteren Orgel durch Gottlieb Schönburg/Schafstädt. Falkenberg vermutet hinter den Stimmen Flaute 8′, Gemshorn 4′ und Gedackt 8′ Transmissionen von II auf I. Zwar war das Prinzip der Transmission seit langem bekannt, findet sich aber bei Schönburg sonst nirgendwo. Auch die namengleiche Bezeichnung verschiedener Stimmen in verschiedenen Werken ist nicht ungewöhnlich. Die bei Falkenberg im zweiten Manual genannte Aeoline 8′ ist in der Zeit um 1835 noch nicht geläufig. Sie dürfte eine spätere Zutat statt der bei Schönburg im zweiten Manual befindlichen Flöte 1′ oder Quinte 1 1/3′ sein. (Vgl. die Orgeln in Steigra, St. Georg oder Reinsdorf, St. Johannes baptistae).
1917 Abgabe der Prospektpfeifen aus Zinn zu Rüstungszwecken
1929 Neubau durch Wilhelm Rühlmann jun./Zörbig als Op.437 mit Art-Deco-Prospekt – vorderspielige, pneumatische Taschenladenorgel III/31+3 mit Mensuren von Herbert Bohnstedt („Maphys“ – Mathematisch-physikalische Mensuren) und orgelbewegter Reform-Disposition. Das Instrument war regelmäßig auch im Rundfunk zu hören und wurde weithin geschätzt. Der Prospekt ist mit einem Spruchband aus Psalm 150 in goldenen Lettern versehen.
1949 Veränderung der als zu weich empfundenen Disposition
um 1975 Auftreten diverser technischer Mängel vor allem im 3. Manual – Überlegungen zur Rekonstruktion oder Umbau. Durch den schlechten Zustand der Taschenladen wird die (teure) Rekonstruktion verworfen.
1986/87 Umbau durch Kühn/Merseburg – Umdisponierung und Verkleinerung auf II/26+1 auf elektropneumatischen Taschenladen, 1894 Pfeifen und zweimanualigem Spieltisch.
2016 schrittweise Abbau und Auslagerung der Rühlmann-Kühn-Orgel, Aufstellung einer Experimental-Orgel der Firma Voigt/Bad Liebenwerda mit I/3 auf elektrischen Schleifladen im Prospekt. Diese Orgel besitzt ein Stimmsystem, welches per Computer 99 verschiedene Stimmungen abrufen kann. Voigt bezeichnet das Instrument als „dynamisch stimmbare Orgel“ (vgl. Link. Das Instrument wurde in Baden-Württemberg (Entwicklung der Stimmsteuerung, Software), Sachsen (Elektronik) und Brandenburg (Magnete und Orgeltechnik) entwickelt. Bezeichnet wird dieses Stimmungs-System als „Hermode“ (vgl. HIER)
2019 Abbau der kleinen Voigt-Orgel hinter dem großen Prospekt (Mitt. Pfr. Urmoneit)
nach 2019 Aufstellung eines Positives ohne Pedal I/4 mit mechanischen Schleifladen ebenerdig im Kirchenschiff. Das Instrument wurde von Voigt/Bad Liebenwerda zur Verfügung gestellt und verfügt über geteilte Schleifen (Teilung h°/c‘), mit Transponiervorrichtung durch Verschieben der Klaviatur.
2024 Spendensammlung für einen Neubau hinter dem bestehenden Prospekt durch Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt/Bad Liebenwerda mit laut Voigt-Werkliste III/56 auf mechanischen Schleifladen. Teile der Orgel sollen eine historische Stimmung erhalten. Fertigstellung des Projektes ist bislang ungewiss.

Disposition

Disposition Voigt-Positiv 2024

Manual C-g“‘ (Teilung h°/c‘)

Gedeckt 8′ (teilweise Prospekt, mit Holzverblendung als Überlänge)

Rohrflöte 4′

Principal 2′ (teilweise Prospekt)

Quinte 1 1/3′

 

Disposition der Voigt Experimental-Orgel ab 2016 bis 2019

Manual C-g“‘

Flûte amabile 8′

Octava 4′

Pedal C-f‘

Subbass 16′

Disposition Rühlmann Op.437 gemäß Falkenberg – Repetitionen gemäß Falkenberg S.127 aus Rühlmann-Daten

Manual I – Hauptwerk C-g“‘

Bordun 16′

Prinzipal 8′

Doppelflöte 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Rohrflöte 4′

Oktave 2′

Mixtur 4fach (2′, rep. c°, c“, c“‘ – ab c“‘ mit 5 1/3′)

Kornett 3fach (2 2/3′ + 2′ + 1 3/5′)

Trompete 8′

Manual II – Oberwerk C-g“‘

Quintatön 16′

Geigenprinzipal 8′

Rohrflöte 8′

Salizional 8′

Dolce 8′

Prinzipal 4′

Blockflöte 4′

Gemshornquinte 2 2/3′

Waldflöte 2′

Scharf 4fach (1′, rep. immer C)

Manual III – Schwellwerk C-g“‘

Liebl. Gedackt 16′

Hornprinzipal 8′

Portunalflöte 8′

Quintadena 8′

Aeoline 8′

Vox coelestis 8′

Fugara 4′

Nachthorn 4′

Flautino 2′

Sesquialter 2fach

Zimbel 3fach (1/2’+1/3’+1/4′, rep. G, g°, g‘, g“)

Oboe 8′

Pedal C-f‘

Kontrabaß 16′

Subbaß 16′

Harmonikabaß 16′

Stillgedackt 16′ (Tr.III)

Octavbaß 8′

Cello 8′

Quintadena 8′ (Tr.III)

Oktave 4′ (Tr.I)

Rauschpfeife 4fach

Posaune 16′

Disposition ab 1987 gemäß Th. Ennenbach

Manual I – Hauptwerk C-g“‘

Bordun 16′

Prinzipal 8′

Grobgedackt 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Rohrflöte 4′

Oktave 2′

Mixtur 4fach

Zimbel 3fach

Trompete 8′

Manual II – Oberwerk C-g“‘

Quintatön 16′

Rohrflöte 8′

Salizional 8′

Prinzipal 4′

Blockflöte 4′

Waldflöte 2′

Quinte 1 1/3′ (aus Gemshornquinte 2 2/3′)

Scharf 4fach

Oboe 8′

Pedal C-f‘

Kontrabaß 16′

Subbaß 16′

Octavbaß 8′

Gedacktbaß 8′

Oktave 4′ (Tr.I)

Posaune 16′

Disposition Schönburg-Orgel 1835 bis 1929 gemäß Falkenberg

Klaviaturumfänge anhand anderer dem Autor bekannter Schönburg-Orgeln aus der Zeit ergänzt

Manual I – Hauptwerk (C-f“‘ – vermutet)

Quintaten 16′

Prinzipal 8′

Flaute 8′

Gedackt 8′

Hohlflöte 8′

Gambe 8′

Oktave 4′

Gemshorn 4′

Quinte 3′

Oktave 2′

Mixtur 4fach

Cornett 4fach

Trompete 8′

Manual II – Oberwerk (C-f“‘ – vermutet)

Bordun 16′

Prinzipal 8′

Flaute 8′

Gedackt 8′

Gambe 8′

Aeoline 8′ (Anm.: vermutlich spätere Zutat um 1900 statt Flageolett 1′ oder Quinte 1 1/3′)

Oktave 4′

gemshorn 4′

Flaute 4′

Oktave 2′

Mixtur 3fach

Pedal (C-d‘ – vermutet)

Subbass 32′

Subbass 16′

Prinzipalbass 8′

Gedacktbass 8′

Violonbass 8′

Oktavbass 4′

Posaune 16′

 

Spielhilfen

Spielhilfen Voigt-Positiv 2024
Registerzug links: Calcant (Motorschalter), Transponiervorrichtung durch Verschieben der Klaviatur

Spielhilfen Voigt-Experimental-Orgel ab 2016 bis 2019
Als Fußtritt über dem Pedal, unbeschriftet: I/P
Links neben dem Notenpult: Bedienfeld für Stimmcomputer

Spielhilfen Rühlmann-Orgel Op.437 gemäß Falkenberg
Koppeln II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, Oberoktavkoppeln II/I, III/I, III, Unteroktavkoppel III/II;

2 Freie Kombinationen; Feste Kombinationen: Tutti, Forte, Mezzoforte, Piano, Pianopedal II. und III.Manual;

Auslöser; Registerrollschweller (Walze); Manualumfang C-g³, Pedalumfang C-f ‘

Spielhilfen Orgel ab 1987 gemäß Th. Ennenbach
Koppeln: II/I, I/P, II/P2 Freie Kombinationen, Tutti, Zungen ab

Spielhilfen Schönburg-Orgel 1835 – 1929 gemäß Falkenberg
Sperrventile für Hauptwerk, Oberwerk, Pedal, Manualcoppel, Pedalcoppel (I/P), Kalkantenzug

Gebäude oder Kirchengeschichte

13. Jahrhundert Erwähnung eines „Petri-Kirchhofes“, also bestand bereits damals hier eine Kapelle oder Kirche.
1333 erstmalige Erwähnung der Kirche St. Petri und Pauli als Pfarrkirche. Sie unterstand dem nahegelegenen Kloster Wimmelburg.
1447 – 1474 Errichtung des 54m hohen Westturmes.
11. November 1483 Taufe von Martin Luther in der Kirche.
1499 Guss der großen Glocke (Apollonia, Nominal as°) durch Pawel Moes (auch: Paul Mas) aus Eisleben.
1509 Guss der mittleren und kleinen Glocke (c‘, es‘) durch Pawel Moes/Eisleben. Gesamtgewicht des Geläutes as°-c‘-es‘ circa 8300kg.
1513 Fertigstellung des heutigen Baukörpers (Chor und Langhaus) als dreischiffige Hallenkirche im gotischen Stil mit Westturm und einschiffigem, schlichtem Ostchor mit polygonalem Abschluss.
1993 Stilllegung der Glocken wegen Schäden am Turm, Glockenstuhl und der Klöppel.
ab 2010 umfassende Umgestaltung des Innenraumes zum „Zentrum Taufe“, u.a. Einrichtung eines kreisrunden Brunnens vor dem Altarraum für Ganzkörpertaufen, auch Verlegung eines neuen Fußbodens, Entfernung der alten Bänke und Ersatz durch bewegliche, kleinere Holzbänke.
2008 Vollendung der Restaurierung von Turm und Geläuteanlage, die Glocken wurden wieder in Betrieb genommen.
2012 Wiedereröffnung als „Zentrum Taufe“. Verantwortlich für die Gestaltung ist das Berliner Architekturbüro AFF. Die Neugestaltung wurde mit dem Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2013 ausgezeichnet.
2014 Einbau der Fenster im Langhaus. Die Gestaltung der Fenster oblag Glasmahler Günther Grohs.
November 2023 Reinigung und Neuversiegelung des Fußbodens.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Orgelgeschichte:
Falkenberg, Hans-Joachim: Zwischen Romantik und Orgelbewegung: Die Rühlmanns. Ein Beitrag zur Geschichte der mitteldeutschen Orgelbaukunst 1842 – 1940. Orgelbau Fachverlag Rensch/Lauffen, 1995. Darinnen historische Disposition auf S.131, Repetitionen auf S.132
Pape, Uwe; Hackel, Wolfram (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 3: Sachsen-Anhalt und Umgebung. Pape-Verlag Berlin, 2015, S.468, 510, 597
Beitrag zur Orgel mit dynamischer Stimmung auf dem Webauftritt von Fa. Voigt, abgerufen am 11. April 2024
Beitrag zur Orgel auf dem Webauftritt von Thomas Ennenbach, abgerufen am 11. April 2024

Kirchengeschichte:
Beitrag zur Kirche auf der Webseite der Lutherstädte Eisleben und Mansfeld, abgerufen am 11. April 2024
Constanze Treuber, Peter Oehlmann: Gegossene Vielfalt. Hrsg.: Ostdeutsche Sparkassenstiftung im Land Sachsen-Anhalt. 1. Auflage 2007. Hinstorff, Rostock, ISBN 978-3-356-01180-7, S. 40.
Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt II: Regierungsbezirke Dessau und Halle. Erweiterte Neuauflage, Deutscher Kunstverlag München/Berlin, 1999.

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