Orgel: Luckau – St. Nikolai
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Gebäude oder Kirche
St. NicolaiKonfession
EvangelischOrt
LuckauPostleitzahl
15926Bundesland / Kanton
BrandenburgLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Video Gottesdienst aus Luckau am 26.04.2020 von User Evangelische Kirche Luckau auf Youtube
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1616 – 1618 Orgelneubau durch Orgelbauer Martin Peter Grabow (Berlin) III/27.
Derzeitige Orgel
1673 mechanische Schleifladenorgel mit fest eingebautem Spieltisch, erbaut von Orgelbauer Christoph Donat der Ältere (Leipzig) III/37.
1674 wird das Werk durch Christian Hertel (Luckau) abgenommen.
Bereits 1676 wird Orgelbauer Donat beauftragt die Bälge und Laden des Hauptwerkes und Rückpositivs zu überarbeiten.
1677 Farbfassung und Vergoldung des Gehäuses durch Christoph Mätschke.
1710 Renovierung und geringfügige Umdisponierung durch Christoph Donat der Jüngere (Leipzig) III/37.
1777 wird die Orgel von Orgelbauer Johann Ephraim Hübner (Düben) teilweise renoviert. Es werden Änderungen in der Disposition vorgenommen.
1802 Reparatur durch Orgelbauer Johann Christoph Schröther der Ältere (Sonnewalde).
1845 Reparatur durch Orgelbauer Glietzsch (Luckau).
1873 tiefgreifender Umbau und Umdisponierung im romantischen Stil mit grösstenteils neuem Pfeifenwerk, Windladen und Umgestaltung des Spieltisches durch Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller (Wittstock) III/40. Das Rückpositiv wird entfernt und um ein Oberwerk erweitert.
1883 Reparatur durch Orgelbauer Lütkemüller.
1958 – 1961 erster Bauabschnitt der Restaurierung der Donatorgel als Opus 306 von Orgelbauer Alexander Schuke (Potsdam). In diesem Bauabschnitt wurde der Spieltisch, das Hauptwerk und das Brustwerk restauriert.
1961 – 1965 wird das Pedal im zweiten Bauabschnitt restauriert.
1963 – 1977 erfolgt im dritten und letzten Abschnitt die Rekonstruktion des Rückpositives durch Orgelbau Schuke (Potsdam) – Intonation von Heinrich Wallbrecht III/44 – circa 3274 Pfeifen.
2012 Renovierung des Werkes.
Disposition
Disposition seit 1977
I Rückpositiv C – f“‘Grobgedackt 8′ teilw. 1672 Quintadena 8′ teilw. 1672 Prinzipal 4′ teilw. 1672 Rohrflöte 4′ teilw. 1672 Oktave 2′ Hohlflöte 2′ Quinte 1 1/3′ Sesquialtera 2-fach Mixtur 4-5 fach 1′ Dulzianregal 16′ Trichterregal 8′ Tremulant |
II Hauptwerk C – f“‘Grobgedackt 16′ Prinzipal 8′ teilw. 1873 Rohrflöte 8′ 1672 Gamba 8′ Oktave 4′ 1672 Querflöte 4′ Quinte 2 2/3′ teilw.1672 Oktave 2′ Gemshorn 2′ Mixtur 6-fach 2′ Scharf 4-fach 1′ Trompete 8′
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III Brustwerk C – f“‘Gedackt 8′ Nachthorn 4′ Nassat 2 2/3′ teilw.1672 Prinzipal 2′ 1672 Spitzflöte 2′ Terz 1 3/5′ Sifflöte 1′ Zymbel 3-fach 1′ Glockenton 3-4 fach (2′ + 1 3/5′ + 1 1/3′ ab a° 4′ + 1 3/5′ + 1 1/3′ + 1 1/7′) Vox humana 8′ Tremulant |
Pedal C – d‘Principal 16′ 1873 Subbass 16′ 1873 Oktave 8′ teilw. 1873 Gedacktbass 8′ Oktave 4′ teilw. 1873 Bauernflöte 2′ Mixtur 5-fach Bassaliquote 3-fach teilw. 1672 Posaune 16′ Trompete 8′ Schalmei 4′ |
Disposition nach dem Umbau von Lütkemüller im Jahr 1873 gemäss Gutachten Hans Joachim Schuke 1950
I Brustwerk C – f“‘Quintatön 16′ ab c° 1672 früher 8′ Principal 8′ teilw. 1672 Gedackt 8′ Flauto major 8′ 1777 Salicional 8′ Oktave 4′ Flauto minor 4′ 1777 Traversflöte 4′ C – H Flauto minor 1777 Nassard 3′ 1672 Progressio harm. 2-5 fach teilw.1672 |
II Hauptwerk C – f“‘Bordun 16′ Principal 8′ Doppelflöte 8′ Rohrflöte 8′ 1672 Gambe 8′ Oktave 4′ Gedackt 4′ 1672 Quinte 3′ 1672 Oktave 2′ 1672 Mixtur 6-fach teilw. 1672 Trompete 8′ |
III Oberwerk C – f“‘Gedackt 16′ teilw. 1672 Gedackt 8′ 1777 Gemshorn 8′ Dolce 8′ 1777 Aeoline 8′ Principal 4′ Fugara 4′ Klarinette 8′
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Pedal C – d‘Principal 16′ Violon 16′ Subbass 16′ Quinte 10 2/3′ Oktave 8′ Violoncello 8′ Cello 8′ Bassflöte 8′ Oktave 4′ Posaune 16′ |
Disposition gemäss Vertrag Stadtarchiv Luckau 1672
I Rückpositiv C, D – c“‘Grobgedackt 8′ Quintadehna 8′ Principal 4′ Mittel Flöte 4′ Quinta 3′ Octava 2′ Sesquialtera 2-fach Mixtur 3-fach Dulcian Regal 16′ Trichter Regal 8′ |
II Hauptwerk C, D – c“‘Grobgedackt 16′ Principal 8′ Rohr Flöten 8′ Viola di Gamba 8′ Jula 8′ Octava 4′ Triversa 4′ Kleingedackt 4′ Quinta 3′ Gemshorn 2′ Sesquialtera 2-fach Mixtur 5-8 fach |
III Brustwerk C, D – c“‘Grobgedackt 8′ Nachthorn 4′ Quinta gedackt 3′ Spitz Flöte 2′ Sief Flöte 1′ Sesquialter 1-fach Trompetta 8′ |
Pedal C, D – d‘Principal 16′ Sub Bass 16′ Octav Bass 8′ Klein Octav Bass 4′ Mixtur 5-fach Posaunen Bass 16′ Trompetten Bass 8′ Schallmeien 4′ |
Disposition 1616 nach Wolf Bergelt gemäss Orgelschlüssel Züllichau 1666 (Matthäus Hertel)
HauptwerkPrincipal 16′ Grobe Octav 8′ Quinta Dehn 8′ Grobgedackt 8′ Grob Quint 6′ Octav 4′ Super Octava 2′ Gembshorn 2′ Violichin 2′ Sifflöt 1′ Mixtur 4-fach Zimbel 3-fach |
BrustwerkHollflött 2′ Krumbhorn 8′ |
RückpositivPrincipal 8′ Grobgedackt 8′ Holflött 4′ Nachthorn 4′ Quintflöt 3′ Super Octav 2′ Gembsshorn 2′ Zymbel Regal 2′ Trommet 8′ |
PedalNachthorn 4′ Posaun 16′ Schalmey 4′ Cornet 2′ |
Spielhilfen
Spielhilfen Bestand Mai 2016
I/II (RP-HW), III/II (BW-HW), II/P (HW/P), I/P (RP/P) , Sonne (HW), Mond (HW), Zimbelstern auf Rückpositiv mit bewegender Davidsfigur, Vogelgesang
Spielhilfen Originaldisposition
I/II, III/II, III/I, I/P, Sonne, Mond, Stern mit Zimbelglöckchen, Tremulant fürs ganze Werk, Vogelgesang, Sperrventile für die einzelnen Manuale und das Pedal
Spielhilfen Grabow-Orgel gem. Aufzeichnung 1666
Koppel Rückpositiv, Tremulant, Vogelgesang
Gebäude oder Kirchengeschichte
1291 erste urkundliche Erwähnung der Nikolai-(und Marien-)kirche in Luckau. Der Turmunterbau und das Westportal stammen noch aus dieser Zeit.
Nach 1350 Bau des Langhauses, welches einige Jahrzehnte bereits durch einen grösseren Langhausbau ersetzt wird. In dieser Zeit entstehen auch die beiden massiven Kirchtürme und die Sakristei. Die einst romanische Basilika wird zur gotischen Backsteinkirche.
1390 Schäden durch Stadtbrand
15. Jahrhundert neuer Westgiebel, Seitenkapelle und Errichtung eines Satteldaches.
1477 Nach einem Brand wird die Kapelle um ein Geschoss erweitert und weitere vier Kapellen errichtet.
1539 Einzug der Reformation.
1644 schwere Beschädigungen durch Brand.
1656 – 1770 etappenweiser Wiederaufbau der Kirche. Der eingestürzte Turm im Westen konnte durch Baumeister Bärgt erneut errichtet werden und ein Kreuzgewölbe eingezogen werden.
1664 – 1666 Kanzel von Andreas Schultze (Torgau).
1670 Altaraufsatz von Abraham Jäger (Torgau) und Christoph Mätschke.
1692 Bildnis von Luther.
1719 – 1724 verglaste Patrizierlogen.
1898 neuer Fussboden und neue Fenster.
1955 Umbau der Marienkapelle zur Winterkirche.
1999 – 2005 umfangreiche Renovierung der Kirche unter der Leitung des Architekten Dr. Krekeler & Partner (Brandenburg).
2001 Restaurierung des Taufsteins aus dem Jahr 1670.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Wolfgang Reich (†)
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Wolfgang Reich (User Orplid592509)
Orgelgeschichte: Wolfgang Reich Mai 2016, Orgelarchiv Schmidt – Bestandesaufnahme bei Konzerten mit Brita Schmidt-Essbach 1975 und 1978, Buch Pape Verlag Norddeutsche Orgelbauer und ihre Werke Teil 1 Friedrich Hermann Lütkemüller ISBN-13 : 978-3921140543, Wolf Bergelt „Die Mark Brandenburg“ Pape Verlag ISBN: 3921140323, Elke Lang „Barocke Pracht und schlichte Schönheit“ – Orgeln in Brandenburg ISBN-13 : 978-3941092358
Kirchengeschichte: Wikipedia Artikel mit Angaben von Markus Aghte und Hans-Joachim Beeskow, Seite Kirchen Luckauer Niederlausitz mit Angaben von Annegret Gehrmann, Dirk Schumann, Werner Ziems und Georg Dehio
Orgelvideo auf Youtube – Die Donatorgel der Nikolaikirche Luckau. Joachim Klebe. Tracks 16 17 Präludium und Fuge von User GuyMontag83 – Kanal
Orgelvideo auf Youtube – 15 Dietrich Buxtehude Passacaglia (Joachim Klebe) von User GuyMontag83 – Kanal
Video Gottesdienst aus Luckau am 26.04.2020 von User Evangelische Kirche Luckau auf Youtube – Kanal
Internetauftritt der Kirchgemeinde