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Orgel: Laucha (Unstrut) – Stadtkirche St. Marien (Hauptorgel)

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Die Arbeiten an einer der größten erhaltenen Konzertorgeln der Romantik in Ostdeutschland sind zwar weitgehend abgeschlossen, dennoch werden immer noch Spenden für die Finanzierung des gewaltigen Vorhabens gesucht. Bitte wenden Sie sich für Ihre Spende an:

Kontoinhaber: Förderverein Eifert-Orgel Laucha e.V.
IBAN: DE81 8005 3000 3055 0005 78
Bank: SPK BLK
Verwendungszweck: Eifert-Orgel Laucha

Herzlichen Dank für die Unterstützung!




Gebäude oder Kirche

Stadtkirche St. Marien

Konfession

Evangelisch

Ort

Laucha (Unstrut)

Postleitzahl

06636

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1505 Errichtung eines ersten Orgelwerkes über der Sakristei durch Valerius Hiebschmann
1599 Aufstellung eines Instrumentes im Westen der Kirche durch Heinrich Compenius den Jüngeren.
1694 Renovierung der Orgel durch Bernhard Rückert. Die Kosten wurden durch Maria Günze getragen.
13. April 1731 Stadtbrand, dabei werden Kirche und Orgel zerstört.
4. September 1738 Der Orgelbauer Conrad Wilhelm Schäfer wird mit dem Neubau beauftragt, wofür auch ein gutes Zeugnis Johann Sebastian Bachs über die Weißenseer Orgel Schäfers ausschlaggebend war.
1739 beginnt Orgelbauer Conrad Wilhelm Schäfer (Kindelbrück) mit einem groß angelegten Orgelneubau, für den ein neuer Prospekt errichtet wird. Orgelgutachter Johann Christian Kluge aus Naumburg bemängelt die Masse von 8′-Registern im Hauptwerk und die vielen 16′-Register im Pedal.
1742 Abschluss der Arbeiten – mechanische Schleifladenorgel II/32. Der Prospekt umfasst zwei 16′-Pedaltürme, ein 8′-Hauptwerk und das Oberwerk mit Principal 4′. Schäfer schreibt über seine Arbeit in einem aufgefundenen Gedicht: „Auf Hundert kam es dem Kontrakte nach, doch tat er [Schäfer] Gott zum Ruhm noch mehr als er versprach.“
Am 7. August 1742 erfolgt die erste Begutachtung durch Johann Christian Kluge, der dabei eine Reihe von Mängeln aufdeckte, welche der Orgelbauer zu beheben versicherte.
12. Dezember 1742 Abnahme der Orgel durch Kluge nach Behebung der erwähnten Mängel.
1888 Vollendung der neuen Orgel durch Adam Eifert (Stadtilm) mit III/36 auf pneumatischen Kegelladen. Der Orgelbauer legte den vorher klingenden Prospekt komplett still und stellte die neue Orgel dahinter. Bis auf Trompete 8′ (HW) sind alle Zungenstimmen durchschlagend. Zeitgenossen lobten das Werk und bescheinigten der Orgel den Status als „wohlgelungenes Meisterwerk“ und hoben den „ungemessenen Wohllaut der zarteren Stimmen“ und den „imposanten, vollen runden und brillanten Ton“ des vollen Werkes hervor. Zudem wird die Spielart durch die pneumatische Anlage als „elastisch“ beschrieben.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken, im Folgenden Ersatz durch Zinkpfeifen.
1963 Umdisponierung der Orgel, sieben Register werden ausgetauscht:
– Hauptwerk: Bordun 16′ und Hohlflöte 8′ gegen Sifflöte 1′ und Terz 1 3/5′
– Oberwerk: Traversflöte 8′, Oboe 8′, Octave 2′ und Cornett 3f. gegen Schwiegel 2′, Quinte 1 1/3′, Octavzymbel 2f. und Septimensesquialtera 3f.
– Pedal: Violon 16′ und Cello 8′ gegen Aliquotbass 4f. und Rauschpfeife 3f.
Die fünf Register des dritten Manuals werden ausgebaut – II/31 auf pneumatischen Kegelladen.
1997 ist das Instrument in schlechtem Zustand, ein Gutachten mahnt die Notwendigkeit von Reparatur bzw. Sanierung an.
2001 Gründung des Fördervereins „Eifert-Orgel Laucha e.V.“
2005-2006 Restaurierung des ersten Bauabschnittes der Orgel unter Beibehaltung des Zustandes von 1963: Instandsetzung des Spieltisches, Überholung von Ton- und Registertraktur sowie Windladen und Windanlage.
2007 Instandsetzung des Pfeifenwerkes sowie Intonation und Stimmung, noch ohne Manual III.
2009 Einbau eines neuen elektrischen Winderzeugers.
2018-2019 Abschluss der Arbeiten am zweiten Bauabschnitt der Orgel
2020/21 Einbau einer neuen Oboe 8′ im Manual II statt Oktavzimbel 2f.
2024-2025 Vollendung des letzten Bauabschnitte durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen – Rückführung der Disposition auf den Zustand 1888.
31.10.2025 Einweihung der Orgel mit einem Festwochenende. Derzeit werden noch Spenden für die Ergänzung von Porzellan-Registerschildern gesammelt. Die Orgel besitzt nun wieder III/36 auf pneumatischen Kegelladen.

Disposition

Disposition 2025 (= 1888)

Manual I – Hauptwerk C – f“‘

Principal 16′

Bordun 16′

Principal 8′

Hohlflöte 8′

Gedact 8′

Gamba 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Quinte 2 2/3′

Octave 2′

Mixtur 2′ 5fach

Trompete 8′ [aufschlagend]

Manual II – Oberwerk C – f“‘

Gedackt 16′

Geigenprincipal 8′

Rohrflöte 8′

Traversflöte 8′

Gedackt 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Waldflöte 2′ [Bezeichnung derzeit als Oktave 2′]

Cornett 3fach [2′]

Oboe 8′ [durchschlagend]

 

 

 

Manual III – Schwellwerk C – f“‘

Liebl. Gedackt 8′

Flauto amabile 8′

Salicional 8′

Engelstimme 4′

Flauto dolce 4′

Pedal C – d‘

Untersatz 32′

Principalbaß 16′

Subbaß 16′

Violon 16′

Octavbaß 8′

Gedackt 8′

Cello 8′

Octavbaß 4′

Posaune 16′ [durchschlagend]

Disposition ab 1963 nach Aufzeichnung Privatarchiv J. Richter

Manual I – Hauptwerk C – f“‘

Principal 16′

Principal 8′

Gedact 8′

Gamba 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Quinte 2 2/3′

Octave 2′

Terz 4/5′-1 3/5′

Sifflöte 1′

Mixtur 2′ 5fach

Trompete 8′ [aufschlagend]

Manual II – Oberwerk C – f“‘

Gedackt 16′

Geigenprincipal 8′

Rohrflöte 8′

Flauto traverso 8′

Gedackt 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Schwiegel 2′

Quinte 1 1/3′

Oktavzimbel 2f.

Septimensesquialter 3f.

Manual III – Schwellwerk C – f“‘

ausgelagert, nur technischer Unterbau vorhanden

Pedal C – d‘

Untersatz 32′

Principalbaß 16′

Subbaß 16′

Octavbaß 8′

Gedackt 8′

Octavbaß 4′

Aliquotbass 4f.

Rauschpfeife 3f.

Posaune 16′ [durchschlagend]

 

Spielhilfen

Spielhilfen 2025
Drücker rechts, obere Reihe außen: Pedalkoppel [I/P]
Drücker links, untere Reihe außen: Manualkoppel III/II, Manualkoppel II/I
Über dem Pedal links: Löffeltritt mit zwei Stufen zum Einhaken (Betätigen des Trittes schließt den Schwellkasten)

Spielhilfen 1888
Drücker rechts, obere Reihe außen: Pedalkoppel [I/P], Windablaß/Calcant
Drücker links, untere Reihe außen: Manualkoppel III/II, Manualkoppel II/I
Drücker links, obere Reihe außen: Feste Kombinationen Piano (Man. I+Ped.), Piano Manual II+Pedal, Forte Man. I+Ped., Forte Man. II+Ped., Tutti (Volles Werk)*
Über dem Pedal links: Löffeltritt mit zwei Stufen zum Einhaken (Betätigen des Trittes schließt den Schwellkasten)

*Anmerkung zu den festen Kombinationen: Sie wurden wie die normalen Register über die typischen Eifert-Drücker bzw. -auslöser angesteuert und befanden sich links oben neben den Registern des dritten Manuals. Sie wurden schon 1963 stillgelegt und (bislang) nicht wieder rekonstruiert, wenngleich die Drücker/Auslöser noch vorhanden sind.

Gebäude oder Kirchengeschichte

7. Jahrhundert Errichtung einer Kilianskapelle bei Laucha durch schottische Wandermönche
um 800 existiert eine Kirche in Laucha als Filiale des Erzpriestersitzes in Kirchscheidungen.
1287 Erwähnung von Laucha als selbstständige Pfarrei.
1367 Renovation der Kirche, die erstmals als „Unserer Lieben Frauen“ bezeichnet wird. Im selben Jahr wird eine Marienkapelle bei der Kirche durch Nicolaus und Gerhard von Luchowe.
1423 ist die Kirche baufällig, es wird eine Spendensammlung verordnet.
1432 erneute Spendensammlung für das baufällige Gotteshaus.
1465 wird mit dem Bearbeiten der Steine für eine neue Kirche begonnen.
1479 wird der Grundstein für die heutige gotische Hallenkirche gelegt.
1496 Vollendung des Kirchenschiffes und des Chorraumes.
1498 Beginn des Turmbaus im Westen des Kirchenschiffes.
1515/1516 wird die Glockenstube aufgesetzt und drei Glocken gegossen.
1518 Weihe von insgesamt fünf Altären durch Kardinal Albrecht von Brandenburg, den Erzbischof von Mainz.
1521 Feier des Richtfestes, das Innere der Kirche ist noch nicht vollendet.
1532 werden Kirchturm und Kircheninneres vollendet.
1538/39 Anschaffung eines neuen Taufsteines und Entfernung der fünf Altäre.
13. April 1731 wird Laucha durch einen Stadtbrand fast vollständig ausgelöscht, nur 15 Häuser bleiben bestehen. Auch die Kirche brennt vollständig aus. Im Folgenden beginnt quasi sofort der Wiederaufbau des Gotteshauses.
1735 Kirchendach und der Turm wurden erneuert.
1737 Vollendung des Innenraumes der Kirche.
1739 Vollendung des Glockenstuhls im Turm und Aufzug dreier Glocken, die Johann Georg Ulrich (Hirschfeld) schon 1732 auf dem Platz zwischen Kirche und Pfarrhaus gegossen hatte.
1753 wird noch eine Glocke aufgezogen, das Geläut wird als das Schönste des Landes bezeichnet. Die große Glocke wog 70 Zentner und stammte ebenfalls von J. G. Ulrich, sie wurde schon 1744 geschaffen.
1879 Zerstörung der größten Glocke durch Blitzschlag, im folgenden Jahr Neuguss durch Gottfried Ulrich
1896 – 1898 umfassende Renovation der Kirche, wobei die jetzige Ausstattung entsteht.
1905 Umguss der großen Glocke durch Gießerei Ulrich (Laucha), Nominal h° (3385kg).
1917 Abgabe der kleinsten Glocke zu Rüstungszwecken.
1927 Guss einer neuen kleinen Glocke, die 1942 gemeinsam mit der Mittleren abgegeben werden musste.
1956 – 1958 Renovierung der Kirche, Versetzung der Kanzel und Entfernung des oberen Emporengeschosses.
1974/75 wird das Kirchenschiff neu gedeckt, desgleichen der Kirchturm.
1992 Neueindeckung des Kirchenschiffes durch Firma Huche (Laucha)
2005 Renovierung der Innenwände, ermöglicht durch Spende von Wolfgang Heinisch (Laucha)
2009 Stiftung der kleinen Glocke durch den Heimatverein Laucha und der mittleren Glocke durch Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer, Nominale d‘ (1590kg) und f#‘ (885kg).

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter, Sichtung und Spiel 2025 und 2018
Orgelgeschichte:
– Informationen eines Aushanges vor Ort, Inaugenscheinnahme 2. November 2025
– Informationen von Kirchenmusiker R. Müller, 2025
– Besichtigung 2019 und Spiel
– Neue Bachgesellschaft Leipzig/Peter Wollny (Hrsg.): Bach-Jahrbuch 2017, 103. Jahrgang. Merseburger Verlag 2017, S. 143f.

Kirchengeschichte:
– Informationen Aushang in der Kirche, Inaugenscheinnahme 2. November 2025

Ein herzlicher Dank gilt dem Kirchenmusiker der Gemeinde Laucha für die Genehmigung der Vorstellung des einmaligen Instrumentes!

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