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Orgel: Landsberg (Saalekreis) / Zwebendorf – Dorfkirche

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Gebäude oder Kirche

Dorfkirche

Konfession

Evangelisch

Ort

Landsberg / Zwebendorf

Postleitzahl

06188

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Johannes Richter spielt Moritz Brosig Praeludium Es-Dur (Larghetto) Op.52/2

 

Johannes Richter spielt Rudolph Palme (1834 – 1909) – Choralvorspiel „Lasst mich gehn, lasst mich gehn“

 

Landsberg/Zwebendorf (D-ST) – ev. Dorfkirche – Einzel- und Vollgeläut (Turmaufnahme)



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1703/04 Aufstellung eines Positives

1777/78 Aufstellung einer Orgel durch Johann Gottlieb Kurtze/Halle, I/11

1842 Reparatur der Orgel durch Fr.W. Wäldner, Ersatz von Cornett 3fach durch Gambe 8′
1884 Neubau der heutigen Orgel durch Wilhelm Rühlmann (Zörbig) als vorderspieliges mechanisches Schleifladeninstrument mit zwei Manualen und 12 Registern als Opus 60. In Prospekt und Disposition ist das Werk baugleich zur Orgel zu Schiepzig, St.Helena (Opus 61), sicher waren aber einstmals 13 geplant, denn Vacat-Züge sind bei Rühlmann selten.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen und Ersatz durch Zinkpfeifen durch die Erbauerwerkstatt.
2009 – 2010 fachgerechte Sanierung durch Thomas Schildt (Halle), dabei wurden auch einige Pfeifen erneuert.

Die 60. Orgel der Werkstatt aus Zörbig zeigt sich heute dank fachgerechter Sanierung in einem überaus gutem Zustand. Die Manuale der zur im selben Jahr entstandenen nahezu identischen Orgel in Schiepzig (Opus 61 – bis auf Octave 2′) stehen hintereinander, durch einen Stimmgang getrennt, und sind in C- und Cis-Seite geteilt. Ganz an der Rückwand steht unter dem 2. Manual das Pedal. Alle Werke werden über Wellenbretter angesteuert.
Die Dispositionsweise des sich harmonisch mit seinem fünffeldrigen Prospekt in den Kirchenraum einfügenden Instrumentes zeigt das bei kleineren Orgeln der Firma oft angewandte Prinzip des „geteilten Hauptwerkes“, bei dem einzelne, ausdifferenzierende Register des Hauptwerkes in ein eigenes Manual ausgelagert werden und so die Vielseitigkeit der Orgel erhöhen (obligates Spiel etc.) Das Hauptwerk, dessen nicht belegter Zug („Vacat“) auf die wie in Schiepzig sicher einstmals geplante 2′-Octave hinweist, zeigt sich klangstark und schön. Der auf die Tuttistimmen 8′ und 4′ reduzierte, kraftvoll-singende Principalchor wird durch eine strahlende, aber gravitätische Mixtur bekrönt und durch einen fülligen Bordun 16′ abgerundet. Ausdifferenziert wird der Klang durch eine runde, tragfähig-warme Hohlflöte 8′ und eine lyrisch scharfe Gamba 8′, ein spritzig-helles, leicht hohles Gedackt 4′ hellt die Grundstimmen auf. Das Nebenwerk ist ein reines Pianowerk, dessen Register die des Hauptwerkes weiter abstufen. Zu einem warm-leisen, runden und etwas dumpfen Lieblich Gedackt 8′ gesellt sich ein leises, aber stark streichendes, geheimnisvolles Salicional 8′ samt einer aufhellenden, weich-sanften Flöte 4′. Das Pedal ist auf die Stützfunktion durch den füllig mitwachsenden Subbaß mit beigestellt zeichnendem Octavbaß 8′ reduziert – weitere Aufhellung ist nur durch die Koppel zu erreichen. Das Volle Werk sowie die Grundstimmenmischungen und alle weiteren Registrierungen zeigen einen stark kraftvollen, aber nicht erdrückenden Klang, der stets durch Edelkeit und Noblesse sowie hohe Mischfähigkeit in dem akustisch schwierigen Raum zu überzeugen wissen – dem Standort der Orgel hinter dem niedrigen Bogen zum Turmraum zum Trotz. Hier ist dem Erbauer sowie dem Restaurator eine hervorragende Arbeit gelungen, die es auf lange Zeit zu erhalten gilt und die Musik der Hochromantik in idealer Weise erlebbar macht.

Disposition

Manual I – Hauptwerk C – f“‘

Bordun 16′

Principal 8′

Hohlflöte 8′

Gamba 8′

Octave 4′

Gedackt 4′

Mixtur 3fach

Manual II – Oberwerk C – f“‘

Liebl. Gedackt. 8′

Salicional 8′

Flaut.amab. 4′

Pedal C – d‘

Subbaß 16′

Princ.Baß 8′

Disposition der Orgel von Joh. Gottl. Kurtze (1777/78)

Manual

Gedackt 8′

Flöte 8′

Principal 4′

Nachthorn 4′

Nassat 3′

Octava 2′

Flöte 1′

Zimbel 2fach

Cornett 3fach

Pedal

Subbaß 16′

Violon 8′

 

Spielhilfen

Als Registerzüge, alle links: Vacat., Pedalcopp. [I/P], Manualcop. [II/I], Calcant [heute Motorschalter]

Gebäude oder Kirchengeschichte

Um 1250 Bau der heutigen romanischen Bruchsteinkirche.
Um 1500 Anbau der Sakristei an der Nordwand des Kirchenschiffes.
1602 Guss der großen, heute gesprungenen Glocke durch Lorenz Richter (Halle).
1740 Einbau des Altars.
1841 Einbau neuer Fenster ins Kirchenschiff.
1744 Schaffung der Altarleuchter.
18. Jahrhundert Einbau der Hufeisenempore.
1917 Abgabe zweier Glocken als Kriegsopfer.
1922 Guss zweier neuer Eisenglocken durch Schilling&Lattermann.
2007 Innenraumuntersuchung – dabei Fund alter Malereien, die durch die Restaurierung konserviert wurden.

Die kleine, gedrungene Dorfkirche zu Zwebendorf liegt im Zentrum des Ortes, etwas versteckt abseits der Hauptstraße. Der Bau ist einschiffig, im Westen durch einen breiten Querturm mit Satteldach und romanischen Schallöffnungen begrenzt, an der Nordwand findet sich die Sakristei mit Spitzbogengewölbe – heute als Winterkirche genutzt. Hohe Halbbogenfenster durchbrechen die verputzten Wände des Kirchenschiffes, die Fenster hinter dem Altar sind spitzbogig ausgeführt. Im Inneren zeigt sich das Bauwerk durch die barocke Innenausstattung gekennzeichnet.
In der Ostwand hinter dem Altar haben sich zwei spitzbogige, gotische Sakramentsnischen erhalten. Der den Blick dominierende Kanzelaltar ist mit marmorierender Malerei versehen und wird durch korinthische Säulen mit angefügten Akanthusschnitzwangen verziert. Kanzelkorb und der giebelartige Aufsatz sind mit floraler Zier versehen, während der Baldachin des Schalldeckels mit Vorhangschnitzwerk und zwei Wappen verziert ist. Im Hintergrund des Kanzelkorbes findet sich weitere Vorhangschnitzerei. Links und rechts des Altars befinden sich zwei laufgangartige Schnitzwerke. Eine hölzerne und verputzte Flachdecke überspannt den Raum und schwingt in elegant gerundetem Übergang in die Wände des Kirchenschiffes ein. Ein rosafarbenes Zierband umläuft den Deckenübergang. Die mit Gesimsen umrahmte hufeisenförmige Holzempore wird von Stützen mit einschwingendem Schaft getragen und besitzt farblich akzentuierte Kassettenfelder, die einstmals (wie in der Region typisch) sicher kunstvoller und nicht einfarbig gestaltet waren. Architektonisch bemerkenswert ist auch der romanische Turmbogen. Dieser Bogen, ähnlich dem, der auch in Spickendorf zu finden ist, ist mit marmorierter Malerei verziert. Der Raumeindruck ist hell, warm und freundlich, regelrecht wohnlich, behaglich und atmet eine teils verspielte, teils erhabene Atmosphäre, die dem bekannten Spruch „Groß im Kleinen“ vollends gerecht wird und dem Besucher Einkehr und warme Ruhe bietet.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, ergänzt durch Informationen aus: W.Stüven: Orgel und Orgelbauer im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964, S.222
Kirchengeschichte: Internetauftritt der Gemeinde

Historische Disposition aus: W.Stüven: Orgel und Orgelbauer im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964, S.81ff.

Youtube-Videos von Johannes Richter auf dem Kanal JRorgel

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