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Orgel: Landsberg / Maschwitz – St. Nikolai

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Gebäude oder Kirche

St. Nikolai

Konfession

Evangelisch

Ort

Landsberg / Maschwitz

Postleitzahl

06188

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1770 Schenkung einer Orgel durch einen ortsansässigen Bauern an die Kirche. Diese Orgel wurde durch Johann Christoph Zuberbier (Köthen) geschaffen.
1799 Ergänzung der zwei Baßoctaven der Trompete 8′ durch Joh. Gottfried Kurtze/Halle
1833 – 1834 umfassende Reparatur der Orgel durch Johann Gottfried Kurtze aus Halle, der das Werk als sehr schadhaft beschrieb und die Trompete 8′ im Pedal durch eine Octave 4′ ersetzte
1890 Neubau der heutigen Orgel durch Wilhelm Rühlmann (Zörbig) als vorderspielige mechanische Schleifladenorgel als Opus 111 mit II/10.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken, Ersatz durch Zinkexemplare durch die Erbauerwerkstatt.
1960er Jahre Einbau eines elektrischen Winderzeugers.

Die Rühlmann-Orgel Opus 111 zeigt sich als typisches kleines Instrument ihrer Zeit. Das vorderspielige Instrument hinter einem neoromanisch inspirierten Prospekt, der drei Flachfelder aufweist, ist noch in der an Rühlmanns Lehrmeister Friedrich Ladegast gemahnenden mechanischen Art gebaut. Auch die Registerschilder des Spieltischs sind ähnlich zu denen, die Ladegast z.B. in Danstedt und Derenburg verwendete. Das Innere zeigt sich wie für Rühlmann typisch: unten steht in C- und Cis-Seite geteilt das Hauptwerk dahinter, durch einen Stimmgang getrennt, das zweite Manual. Hinten an der Rückwand kommen die beiden Pedalregister zum Stehen. Alle Werke werden durch eine Strahlentraktur angesteuert. Die Dispositionsweise zeigt sich in einer für Rühlmanns Kleinorgeln typischen Art: ein massiger Principalchor wird bis zum 2′ durchgeführt, der gleichzeitig die Mixtur ersetzt, welche bei der Größe und der trockenen Akustik der Kirche für überflüssig befunden wurde. Das Manual wird durch eine Quinte 2 2/3′ ergänzt. Differenziert wird diese Farbpalette durch einige Charakterstimmen im Achtfußbereich, welche dem Prinzip „geteiltes Hauptwerk“ folgend auf zwei Manuale verteilt sind – eine starke Flöte, ein weiches Gedeckt, eine scharfe, aber stets edle Gambe, sowie eine weich-spritzige Flöte 4′. Alle Stimmen mischen sich dabei auf edle und noble Weise, niemals grob, stets weich und gediegen. Das Pedal mit seinen zwei Registern nimmt dabei die Stützfunktion – ergänzt durch eine Pedalkoppel. Das kleine Werk vermag die Kirche bis in den letzten Winkel zu füllen ohne dabei grob oder hart zu wirken und eignet sich dabei hervorragend für die Wiedergabe hochromantischer Musik wie Mendelssohn, Ritter, Dienel und Forchhammer und ist ein wichtiges Zeugnis für den romantischen Orgelbau und die Musik auf kleinen Dörfern.

Disposition

Disposition Rühlmann-Orgel (1890)

I – Hauptwerk C – f“‘

Principal 8′

Hohlflöte 8′

Octave. 4′

Quinte 2 ²/3′

Octave 2′

II – Oberwerk C – f“‘

Liebl. Ged. 8′

Viol.di Gamb. 8′

Flaut. amab. 4′

Pedal C – d‘

Subbaß 16′

Princ. Baß 8′

Disposition der Orgel von 1770

Manual C-c“‘

Gedackt 8′

Quintatön 8′

Principal 4′

Kleingedackt 4′

Nassat 3′

Spitzflöte 1′

Mixtur 3fach

Trompete 8′ (ab c‘, 1799 durch zwei Baßoctaven ergänzt)

Pedal C-c‘

Quintatönbaß 16′

Violon 8′

Trompete 8′ (1834 durch Octave 4′ ersetzt)

Spielhilfen

Als Registerzug links unten: Pedalcopp. [I/P]
Als Registerzug rechts unten: Man.Coppel [II/I]

Gebäude oder Kirchengeschichte

Um 1150 Erbauung der Kirche.
1319 erste Erwähnung der Kirche.
Anfang 18. Jhd. umfangreiche Bauarbeiten am Turm.
1731 Reparatur und Umbau der damals baufälligen Kirche durch finanzielle Beteiligung des Königs von Preußen.
Mitte 19. Jhd. Errichtung des Ziegelanbaus am Westzugang der Kirche.
1895 Einbau der vier Buntglasfenster im Altarraum.
1897 Schaffung des Taufsteins.
1917 Abgabe einer der Glocken zu Rüstungszwecken.
1960 er Jahre Umhängung der großen Glocke an ein gekröpftes Stahljoch.
1999 Restaurierungsarbeiten an der Kirche.
2006 Neueindeckung der Kirchendächer.

Die Maschwitzer Kirche St. Nikolai ist in ihrer romanischen Bauweise das älteste Bauwerk im Ort. Sie zeigt sich in der typischen Architektur dieser Gegend als eine einschiffige Saalkirche in Bruchsteinbauweise mit angeschlossenem Querturm, welcher – durch verschiedenartig geschichtetes Mauerwerk ersichtlich – Zeichen von Umbauten trägt. Heute krönt diesen Turm ein Satteldach, unter dem sich die heute einzige Glocke befindet. An den Turm angeschlossen im Westen befindet sich der um 1850 errichtete Eingangsbau. Im Osten schließt sich die romanische Apsis mit ihrem kleinen Fenster an, welche seit dem 19.Jahrhundert ein Buntglasfenster trägt mit der Darstellung Jesus Christus. Das Kirchenschiff selbst besitzt auf jeder Seite drei Fensteröffnungen rechteckiger Bauart, die im 18. Jahrhundert entstanden sind. Das Innere des kleinen, gedrungenen Sakralbaus zeigt sich pur und schlicht – eine schmucklose Holzbalkendecke mit abgesetzten Querträgern überspannt den Raum. Die Apsis selbst besitzt ein Tonnengewölbe. Ein schlichtes Kruzifix befindet sich auf einem schlichten, quaderförmigen Altartisch, dessen einzige Zierde ein flaches Zierfeld ist. Rechts davon findet sich die hölzerne Kanzel, geschaffen im 19. Jahrhundert, deren Fuß eine dorische Säule bildet. Der polygonale Kanzelkorb weist umlaufende rundbogige Zierfelder auf, darüber schließt er mit einem mehrfach geteilten Sims ab. Seine Farbfassung ist heute weiß-grünlich mit goldenen Akzenten – eine andere Farbgebung mit Bemalung mit biblischen Zitaten und Bildern darf aber angenommen werden. Ähnlich schlicht ist der achteckige Taufstein auf einem gleichfalls achteckigen, recht massiven Schaft. Der Raum wird im Westen durch eine die Struktur der Kanzelzier aufnehmende und mittig zurücklaufende Orgelempore abgeschlossen, welche ebenfalls rundbogige Flachfelder aufweist – hier allerdings mit einem flacheren, durch ein Rechteck aufgebrochenen Bogen. Einzelne angedeutete Säulen gliedern die farblich akzentuierten Felder in Gruppen. In seiner Einfachheit und dem wirkungsvoll-schlichten Zusammenspiel von Kanzel, Orgelempore und Orgelprospekt ist die Maschwitzer Kirche ein angenehmer, stiller und schlichter Raum, der zum Denken und Überdenken einlädt.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, ergänzt durch Informationen des Webauftritts der Kirche sowie W. Stüven – Orgel und Orgelbau im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964
Kirchengeschichte: Internetauftritt der Kirchengemeinde.

Historische Disposition in: W. Stüven – Orgel und Orgelbauer im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964, S.101f.

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