Orgel: Küssnacht am Rigi – Reformierte Kirche
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Gebäude oder Kirche
Reformierte KircheKonfession
Evangelisch-ReformiertOrt
Küssnacht am RigiPostleitzahl
6403Bundesland / Kanton
Kanton SchwyzLand
SchweizBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1967 Multiplexorgel mit mittig fest eingebautem Spieltisch, rein elektrischer Spiel- und Registertraktur, erbaut mit „Solenoidventilladen“ durch Orgelbau Maag (Zürich) II/4 + 1 Vacat (II/20).
1998 wird die fehlende Terz (Vacat) aus Lagerbestand der Firma Orgelbau Genf (Genf) ergänzt II/5 (II/21).
2006 – 2008 wird die Orgel während der Kirchenrenovierung ausgelagert und anschliessend ebenerdig an der Kirchenwand aufgestellt und im Jahr 2014 Renovierung durch Orgelbau Genf.
2022 Renovierung durch Orgelbau Rolf Emmenegger (Muttenz/Nenzlingen) und Alain Ott (Genf Orgelbau).
Solenoid-Ventil von Maag – Beschrieb zitiert aus Emil Bächtold’s (geb. 1916 – gest.1998) Arbeit (Organist in Zürich, Schüler von Marcel Dupré)- Das Maagsche Orgel-System
Das Ventil wurde in vier Grössen hergestellt. Grosse Pfeifen (z.B. 16′) benötigten zwei „Vierer-Ventile“, kleine Pfeifen erhielten Einer-Ventile (Hub Ventilteller 1/10 Millimeter). Die kleinsten Pfeifen wurden mit einem „Nuller-Ventil“ versehen (Ein Eisenplättchen wird gegen den Wind und eine Blattfeder durch einen Magneten aufwärts gezogen – regulierbar ist hier nur der Druck anhand eines Nagels). Später wurde das Ventil kopfüber eingesetzt, um Störungen zu vermeiden. Die Blattfeder konnte dabei weggelassen werden. Der Wind gelangt in das Ventil. Wenn die Taste gedrückt wird, schliesst sich der Stromkreis und die Solenoidspule erzeugt eine magnetische Zugwirkung, welche den Magnetkern und Ventilteller hochzieht. So ist das Ventil geöffnet und die Pfeife erklingt. Anhand einer regulierenden Schraube kann die Bremswirkung eingestellt werden, welche durch die entweichende Luft zwischen Magnetkern und Spulenträger entsteht. Das Nullerventil für die kleinen Pfeifen besitzt keine Bremsfunktion. Das Solenoidventil wird nicht durch Ladenwind, sondern durch den Magnetzug geöffnet.
Disposition
Disposition (Vermerk zu den Extensionen und Transmissionen mittels Nummerierung in Grundregister-Tabelle – Grundregister in Farbe)
I. Manual C – g“‘Gemshorn 8′ C – H aus Rohrgedeckt 8′ II ab c° Gemshorn 4′ II / Ext. Nr. I Principal 4′ Prospekt C – d‘, Metall, Stimmrolle; ab ds1 innen; ab c3 auf Ton Rohrflöte 4′ Ext. Nr. 4 Quinte 2 2/3′ versetzte Ext. Nr. 4 Spitzflöte 2′ Ext. Nr. 4 Mixtur 2-3 fach 1 1/3′ ab c° 3-fach – rep. c°/c’/c“, Metall Stimmrolle/auf Ton
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II. Manual C – g“‘Rohrgedeckt 8′ CC-HH Holz, ged.; ab C Metall, ged., Seitenbart; c0-f0 im Prospekt; ab fs0 Metall, rohrged., Seitenbart; ab c3 offen, konisch, auf Ton Gemshorn 4′ CC-HH Metall, ged., Seitenbart; ab C Metall, konisch, offen, Stimmrolle; C-A im Prospekt; ab gs3 auf Ton Quinte 2 2/3′ versetzte Ext. Nr. 4 Principal 2′ Ext. Nr. 2 Waldflöte 2′ Ext. Nr. 4 Terz 1 3/5′ ab c° Lagerbestand, Metall, Stimmrolle; ab e1 auf Ton Larigot 1 1/3′ versetzte Ext. Nr. 4 Spitzflöte 1′ Ext. Nr. 4 |
Pedal C – f‘Gedecktbass 16′ C – H Holz eigenständig als Verl., ab c° Tr. Nr. 4 Gemshorn 8′ Tr. Nr. 1 – C – H aus Rohrgedeckt 8′ II, ab c° Gemshorn 4′ II / / Ext. Nr. I Rohrgedeckt 8′ Tr. Nr. 4 Principal 4′ Tr. Nr. 2 Rohrflöte 4′ Ext. Nr. 4 Gemshorn 4′ Tr. Nr. 1 Spitzflöte 2′ Ext. Nr. 4 |
Grundregister
Grundregister1. Gemshorn 4′ II CC-HH Metall, ged., Seitenbart; ab C Metall, konisch, offen, Stimmrolle; C-A im Prospekt; ab gs3 auf Ton 2. Principal 4′ I C-d1 im Prospekt, Metall, Stimmrolle; ab ds1 innen; ab c3 auf Ton 3. Mixtur 2-3 fach 1 1/3′ I – rep. c°/c’/c“ 4. Rohrgedackt 8′ II CC-HH Holz, ged.; ab C Metall, ged., Seitenbart; c0-f0 im Prospekt; ab fs0 Metall, rohrged., Seitenbart; ab c3 offen, konisch, auf Ton 5. Terz 1 3/5′ II ab c0; eigenständiges Register; Metall, Stimmrolle; ab e1 auf Ton |
Prospektpfeifen:
Gemshorn 4′ – CC-HH Seite und C – A Innenseite Spieltisch
Principal 4′ – C – A Flachfelder Seite, B – d‘ Flachfeld über Spieltisch
Rohrgedeckt 8′ – Flachfeld über Spieltisch
Zusammensetzung Mixtur:
C: 1 1/3′ 1′
c0: 2′ 1 1/3′ 1′
c1: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
c2: 4′ 2 2/3′ 2′
Grundregister und deren Auszüge / Transmissionen und Extensionen:
Gemshorn 4′ – Gemshorn 8′ I / Gemshorn 8′ Ped. / Gemshorn 4′ Ped.
Principal 4′ – Principal 2′ II / Principal 4′ Ped.
Mixtur 2-3 fach – eigenständig – ohne Auszüge
Rohrgedackt 8′ – C – H bei Gemshorn 8′ I / Rohrflöte 4′ I / Quinte 2 2/3′ I / Spitzflöte 2′ I / Quinte 2 2/3′ II / Waldflöte 2′ II / Larigot 1 1/3′ II / Spitzflöte 1′ II / Gedecktbass 16′ Ped. (C – H eigenständig) / Rohrgedeckt 8′ Ped. / Rohrflöte 4′ Ped. / Spitzflöte 2′ Ped.
Terz 1 3/5′ – eigenständig – ohne Auszüge
Spielhilfen
1 freie Kombination
Rechts neben der Registerstaffel befinden sich Leuchtanzeigen für B, A und TT
II – I als Registerwippe Nr. 16
Druckknöpfe unter erstem Manual: B (Freie Kombination), A (Handregister), 0 (Auslöser), TT (Tutti)
Fuß: B (Freie Kombination), A (Handregister), Tutti als Pistons
Gebäude oder Kirchengeschichte
1911 Erster reformierter Gottesdienst im Schulhaus.
1932 Gründung der Kirchgemeinde Küssnacht am Rigi.
1941 Grundsteinlegung zum Kirchenneubau und Glockenaufzug.
1942 Bau der reformierten Kirche in Küssnacht am Rigi, zuvor feierten die reformierte Gemeinde ihre Gottesdienste in der Kirche Oberarth.
1997 Küssnacht wird nicht mehr von Oberarth betreut und erhält einen eigenen Pfarrer, ein Pfarrhaus wird erbaut.
2007 – 2008 Neugestaltung der Kirche durch die Architekten Suter + Renner (Küssnacht am Rigi), Versetzung der Orgel ebenerdig an die Rückwand der Kirche – Einweihung am 21. September 2008.
Der helle und freundliche Kirchensaal mit offener Dachbalkenkonstruktion befindet sich im oberen Stock und ist über den zentralen Eingang betretbar. Im Untergeschoss wurde ein Gemeindehaus eingerichtet mit diversen Räumen für verschiedene Zwecke.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde – Geschichtstafel
Orgelgeschichte: Eigene Sichtungen und Spiel sowie Bestandesaufnahmen 2020 und 10/24, Orgelarchiv Schmidt – Andreas Schmidt, Angaben der Kirchgemeinde, Emil Bächtold „Das Maagsche Orgel-System“ Arbeit zum Nachlass von Orgelbau Maag
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