Orgel: Küsnacht – Reformierte Kirche (Hauptorgel)
Für Anfragen kontaktieren Sie bitte das Orgel-Verzeichnis über das Kontaktformular.
Gebäude oder Kirche
Reformierte KircheKonfession
ReformiertOrt
KüsnachtPostleitzahl
8700Bundesland / Kanton
Kanton ZürichLand
SchweizBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
Vor 1893 Nutzung eines Harmoniums.
1893 Bau einer pneumatischen Membranladenorgel Patent 2445 mit freistehendem Spieltisch nach Plänen der Orgelexperten J. Luz und P. Hindermann durch Orgelbau Carl Theodor Kuhn (Männedorf/ZH) II/26 – Einweihung am 19. März 1893 mit den beiden Orgelexperten als Ausführende Musiker. Ursprünglich wurden seitens des Orgelbauers 28 Register offeriert.
1918 Einbau eines Elektromotors.
1925 Generalrevision durch Orgelbau Kuhn.
1934 Planungen zum Bau einer neuen Orgel.
1938 Vertragsabschluss mit Orgelbau Kuhn zu einem Orgelneubau.
Derzeitige Orgel
1940 elektrische Schleifladenorgel mit freistehendem Spieltisch, erbaut mit Freipfeifenprospekt (Unterbau Tannengehäuse) nach Plänen von Grossmünsterorganist Viktor Schlatter (Zürich) und Jacques Handschin Organist an St. Peter Zürich – Einweihung am 23. Juni 1940 mit Organist Viktor Schlatter (Zürich) III/36 + 1 Tr.
1950 Renovierung der Orgel durch Kuhn, dabei Ersatz des Larigot 2-fach und der Dolce 4′ durch ein Suavial 4′ und eine Zimbel 1 1/3′.
1960 Renovierung und Drehung des Spieltisches für den direkten Anbau an das Gehäuse.
Vor 1969 Behebung von Schäden durch hohe Lufttrockenheit.
1972 – 1973 umfangreiche Renovierung des Werkes mit Dispositionsänderung, neuem Spieltisch und Erweiterung, ausgeführt durch die Erbauerfirma.
1991 Renovierung und Erweiterung des Werkes durch Kuhn Orgelbau III/44 + 1 Transmission und 1 Extension – 2’791 Pfeifen.
2008 Revision durch Orgelbau Kuhn.
2023 Einbau der Setzeranlage und entsprechende Überarbeitung des Spieltisches durch Orgelbau Kuhn.
Disposition
Disposition 2024
I Hauptwerk C – g“‘Quintatön 16′ C – H Holz ged., ab c° Metall ged. Principal 8′ C – b° Prospekt Koppelflöte 8′ C – H Holz ged., ab c° Metall Gambe 8′ (1991) Octave 4′ Rohrflöte 4′ Metall rohrged., ab gs“ offen Octave 2′ Pfeifen Altbestand Mixtur Mixtur 4 – 5 f. 1 1/3′ – nur noch IV, rep. B/b°/b’/d“‘ Cornett 3 f. 2 2/3′ ab f° Zinke 8′ C – H dt. Nuss, ab c° fr. Bauart, Becher NG
|
II Kronpositiv C – g“‘Suavial 8′ C – DS Holz offen, ab E Metall (1991) Gedackt 8′ C – H Holz ged., ab c° Metall ged. Octave 4′ Blockflöte 4′ C – h° Prospekt konisch, ab c‘ innen Principal 2′ Terz 1 3/5′ Superquinte 1 1/3′ prinzipalisch Octävlein 1′ rep. c“‘ zu c“ Cymbel 3 f. 1/2′ rep. G/g°/g’/g“/c“‘ Krummhorn 8′ dt. Nuss/fr. Kehle, Becher NG Tremolo
|
III Schwellwerk C – g“‘Bourdon 16′ Holz ged., ab gs‘ Metall ged. Diapason 8′ Hohlflöte 8′ C – h° Holz ged., ab c‘ Metall Salicional 8′ Voix-céleste 8′ ab c° Principal 4′ Flûte harm. 4′ ab c‘ überbl. Nazard 2 2/3′ C – H Metall ged., ab c° offen, ab fs“ Altbestand Waldflöte 2′ konisch Plein jeu 4 f. 2′ rep. c’/c“ Fagott 16′ C – h° dt. Bauart, ab c‘ fr. Nuss mit dt. Kehle, Becher NG Oboe 8′ C – H dt. Bauart, ab c° fr. Nuss mit dt. Kehle, ab c‘ fr. Bauart, Becher NG Trompete 8′ C – H dt. Nuss + fr. Kehle, ab c° fr. Bauart, Becher NG Clairon 4′ fr. Bauart, ab c“‘ labial, Becher NG Tremolo
|
Pedal C – f‘Untersatz 32′ Subbass mit egenst. Quint 10 2/3′ aus ehem. Gedecktbass 8′ Principal 16′ C/CS Holz offen, D – cs‘ Prospekt Metall Subbass 16′ Holz ged. Bourdon 16′ Tr. III Principal 8′ C – cs° Prospekt Bourdon 8′ Ext. aus Bourdon 16 (Tr.) Octave 4′ Gemshorn 4′ konisch Mixtur 4 f. 2 2/3′ – ist nur noch III Posaune 16′ dt. Nuss + fr. Kehle, Becher Naturguss Trompete 8′ C – H dt. Nuss + fr. Kehle, ab c° fr. Bauart, Becher Naturguss Schalmei 4′ doppelt konisch, fr. Bauart
|
Anmerkung Prospektpfeifen
Flachfeld – C – b° Principal 8′ HW
Kronpositiv – C – h° Blockflöte 4′ Kronpos.
Rundtürme und Flachfeld – Principal 16′ Ped.
Seitenfelder – C – cs° Principal 8′ Ped.
Zusammensetzung Mixtur HW:
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
B: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
b°: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
b‘: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
d“‘: 5 1/3′ 4′ 2 2/3′ 2′
Zusammensetzung Cornett HW
f°: 2 2/3′ 2′ 1 3/5′
Zusammensetzung Cymbel Kronpos.:
C: 1/2′ 1/3′ 1/4′
G: 2/3′ 1/2′ 1/3′
g°: 1′ 2/3′ 1/2′
g‘: 1 1/3′ 1′ 2/3′
g“: 2′ 1 1/3′ 1′
c“‘: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Plein jeu SW:
C: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c1: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
c2: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Zusammensetzung Mixtur Ped:
C: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ (1′)
Tonhöhe: a° bei 441.2Hz bei 18°C
Stimmung: Gleichstufig temperiert
Winddrücke:
HW – 71mmWS
POS – 56mmWS
SW – 89mmWS
Ped – 77mmWS
Hauptbalg – 120mmWS
Gebläse: G. Meidinger, Basel; Typ: NTK53Gvs; Nr.: 4849/2; 1’400U/min.
Kuhn-Orgel 1940
I Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Koppelflöte 8′ Octave 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Octave 2′ Mixtur 2′
|
II Kronpositiv C – g“‘Nachthorn 8′ Gemshorn 8′ Blockflöte 4′ Dolce 4′ (1893) Nazard 2 2/3′ Principal 2′ Terz 1 3/5′ Larigot 2-fach Schalmei 8′
|
III Schwellwerk C – g“‘Quintatön 16′ Diapason 8′ Hohlflöte 8′ Salizional 8′ (1893) Voix céleste 8′ (1893) ab c° Principal 4′ Flûte harmonique 4′ Waldflöte 2′ Plein jeu 2 2/3′ Basson 16′ Trompete 8′ Clairon 4′ Tremulant
|
Pedal C – f‘Prinzipal 16′ Subbass 16′ Echobass 16′ Tr. Octave 8′ Gedeckt 8′ Choralbass 4′ Mixtur 4′ Bombarde 16′
|
Kuhn-Orgel 1893 (rekonstruierte Disposition gemäss Dokument Orgelgeschichte)
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Bourdon 8′ Flöte 8′ Flauto dolce 8′ Gamba 8′ Octav 4′ Gemshorn 4′ Octav 2′ Mixtur 4f. 2 2/3′ Trompete 8′
|
II Schwellwerk C – f“‘Geigenprincipal 8′ (Hohl) Flöte 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ Fugara 4′ Traversflöte 4′ Flautino 2′ Clarinette 8′ Tremulant
|
Pedal C – d‘Principalbass 16′ Subbass 16′ Harmonicabass 16′ (ev. auch Violon 16′) Octavbass 8′ Violoncello 8′ Posaune 16′
|
Spielhilfen
Spielhilfen ab 2023
Setzeranlage (Heuss) mit Digitalanzeige oberhalb des dritten Manuals
Linke Seite: Sequenzer vorwärts, USB-Anschluss, Laden, Speichern
Rechte Seite: Sequenzer vorwärts, I – P, II – P, III – P, II – I, III – I, III – II als Registerwippen Nr. 27 – 32
Druckknöpfe unter erstem Manual: S (Setzer), Ebenen auf/ab, 0 – 4, Sequenzer rückwärts/vorwärts, 5 – 9, R (Rücksteller)
Fuß: III – II, III – I, II – I, III – P, II – P, I – P, Cr. (Crescendo an), Sequenzer vorwärts als Pistons auf der linken Seite, Crescendo (Tritt), Schwellw. (III als Tritt), Cr. 1-4, Sequenzer vorwärts/Rückwärts als Pistons auf der rechten Seite, zusätzlicher Crescendotritt für Registrant rechts aussen
Spielhilfen vor 2023
2 freie Kombinationen, III – II, III – I, II – I, III – P, II – P, I – P
Oberhalb Manual III: Anzeige A (HR), B (FK 1), C (FK2), Forte + A (HR), Tutti, , Anzeige Crescendo, Absteller Zungen, Mixturen und Man. 16′
Druckknöpfe unter erstem Manual: Auslöser, A (HR), B (FK 1), C (FK2), Forte + A (HR), Tutti
Fuß: III – II, III – I, II – I, III – P, II – P, I – P, Forte + A (HR), Tutti als Fußhebel auf der linken Seite, Crescendo (Tritt), Schwellw. (III als Tritt), Reg. A (HR), Reg. B (FK 1), Reg. C (FK 2) als Fußhebel auf der rechten Seite, zusätzlicher Crescendotritt für Registrant rechts aussen
Spielhilfen 1893 anhand rekonstruierter Disposition
II/I, I/P, II/P
3 Kollektivtritte (feste Kombinationen)
Schwelltritt II
Gebäude oder Kirchengeschichte
9./11. Jahrhundert Vermutungen zur Existenz einer Kirche nach Grabungen im Jahr 2018.
1188 erstmalige Erwähnung einer Kirche in Küsnacht.
1332 Nennung des Patroziniums St. Georg.
1336 Erweiterung der Kirche zu einer dreischiffigen Basilika.
1358 Ernennung zur Ordenskirche.
1366 Inkorporation in die Johanniterprovinz.
1482 Vergrösserung der Kirche mit Entstehung des Chorfreskos.
1519 Aufsatz eines Dachreiters.
1524 Einzug der Reformation, dabei Einbau einer hölzernen Empore und Abdeckung von Malereien.
1528 Entstehung von Kanzel und Taufstein, Errichtung einer Vorhalle.
1755 Neubau des Kirchturmes.
1773 Barockisierung des Raumes.
1857 Umgestaltung des Kirchturmes im neugotischen Stil nach Plänen von Architekt Johann Caspar Wolff (Zürich).
1857 Aufzug eines vierstimmigen Geläuts der Giesserei Keller (Unterstrass) – Nominale c‘ + e‘ + g‘ + c“ + Zusatzglocke e“ (wird an Festtagen geläutet).
1887 wird der Kirchenraum im neugotischen Stil umgestaltet (u.a. Sternengewölbe im Chor) nach Plänen der Architekten Karl Knell und Jacques Kehrer (Zürich).
1923 Freilegung von Malereien.
1939 – 1940 Innenrenovierung durch Architekt Karl Knell der Jüngere. Dabei werden Malereien restauriert und der Sternenhimmel durch eine Holzdecke ersetzt.
1970 Entstehung der Buntglasfenster von Gian Casty (Basel).
1983/84 und 2012 Aussenrenovierungen.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von den Seiten der Kirchgemeinde (Link folgend), zitiert aus dem Buch „Kirchen und Kapellen rund um den Zürichsee“ von Peter Ziegler Th.Gut Verlag 2000 – ISBN 3857171324
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 09/24, Bestandesaufnahme vor Ort, zitiert aus dem Dokument „Von Orgeln und Organisten 100 Jahre Küsnachter Orgelgeschichte“ von Martin Huggel mit freundl. Genehmigung durch Kirchenmusiker Christer Løvold
Orgel auf der Partnerseite Pipeorganpictures – Link
Glockenvideo von User Niklausglocke auf Youtube – Kanal