Orgel: Küsnacht / Itschnach – Kapelle Hinderriet (Friedhof)
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Gebäude oder Kirche
Kapelle Hinderriet (Friedhof)Konfession
Nutzung als Friedhofskirche und von der katholischen GemeindeOrt
Küsnacht / ItschnachPostleitzahl
8700Bundesland / Kanton
Kanton ZürichLand
SchweizBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1968 Bau der Multiplexorgel mit seitlich (rechte Seite) fest angebautem Spieltisch und Freipfeifenprospekt mit dem Maag’schen Solenoidventilladensystem und rein elektrischer Traktur als Werk (Opus) 33 von Orgelbau Maag AG (Zürich).
1998 Renovierung und Erweiterung des Werkes.
2022 Renovierung durch Orgelbau Genf und Rolf Emmenegger (Muttenz) II/11 + 10 Extensionen, 2 Quintextensionen und 5 Transmissionen (II/28).
Solenoid-Ventil von Maag – Beschrieb zitiert aus Emil Bächtold’s (geb. 1916 – gest.1998) Arbeit (Organist in Zürich, Schüler von Marcel Dupré)- Das Maagsche Orgel-System
Das Ventil wurde in vier Grössen hergestellt. Grosse Pfeifen (z.B. 16′) benötigten zwei „Vierer-Ventile“, kleine Pfeifen erhielten Einer-Ventile (Hub Ventilteller 1/10 Millimeter). Die kleinsten Pfeifen wurden mit einem „Nuller-Ventil“ versehen (Ein Eisenplättchen wird gegen den Wind und eine Blattfeder durch einen Magneten aufwärts gezogen – regulierbar ist hier nur der Druck anhand eines Nagels). Später wurde das Ventil kopfüber eingesetzt, um Störungen zu vermeiden. Die Blattfeder konnte dabei weggelassen werden. Der Wind gelangt in das Ventil. Wenn die Taste gedrückt wird, schliesst sich der Stromkreis und die Solenoidspule erzeugt eine magnetische Zugwirkung, welche den Magnetkern und Ventilteller hochzieht. So ist das Ventil geöffnet und die Pfeife erklingt. Anhand einer regulierenden Schraube kann die Bremswirkung eingestellt werden, welche durch die entweichende Luft zwischen Magnetkern und Spulenträger entsteht. Das Nullerventil für die kleinen Pfeifen besitzt keine Bremsfunktion. Das Solenoidventil wird nicht durch Ladenwind, sondern durch den Magnetzug geöffnet.
Disposition
I. Manual HW C – g“‘Gedeckt 16′ Ext. bzw. Tr. Nr. 1 – SW Principal 8′ C – h° Prospekt – HW Koppelflöte 8′ CC-GG innen Holz ged., GGs – F Prospekt Holz ged., Fs-H Metall ged., c°-g“‘ Koppelflöte – HW Spitzflöte 8′ Ext. bzw. Tr. Nr. 3 – SW Principal 4′ Ext. Nr. 6 – HW Offenflöte 4′ C – fs° Prospekt (ausser CS/GS/H/ds°) – HW Rohrflöte 4′ Ext. bzw. Tr. Nr. 1 – SW Flageol. 2′ Ext. bzw. Tr. Nr. 7 – HW Sesquialters 2 2/3′ 1 3/5′ ab c° – HW Mixtur 2′ 3-5 f. – wird ab c° IV, ab c‘ V – HW
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II. Manual SW C – g“‘Rohrgedeckt 8′ CC-HH Holz ged., C – H Metall ged., c° – fs‘ rohrged., c“‘ – g““‘ offen konisch – SW Koppelflöte 8′ Tr. Nr. 10 HW Spitzviola 4′ Metall konisch – SW Zartflöte 4′ C – d° Metall, ds° – g“ Metall konisch, ab gs“ Metall – SW Quinte 2 2/3′ Quintext. aus Nr. 2 – SW Principal 2′ SW Waldflöte 2′ Ext. Nr. 1 SW Larigot 1 1/3′ Quintext. aus Nr. 2 – SW Scharf 1 1/3′ 4 f. – rep. c°/c’/g“ – SW Schalmey 8′ Stiefel Met., Becher Naturguss, dt. Nuss, fr. Kehle, ab fs° rein fr. Bauart, Messing, Holzkern – SW
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Pedal C – f‘Subbass 16′ Ext. bzw. Tr. Nr. 10 – HW Gedecktbass 16′ Ext. bzw. Tr. Nr. 1 – SW Principal 8′ Tr. Nr. 6 HW Spitzgambe 8′ Ext. bzw. Tr. Nr. 3 – SW Gedeckt 8′ Tr. Nr. 1 SW Offenflöte 4′ Tr. Nr. 7 HW Schalmey 8′ Tr. Nr. 11 SW Schalmey 4′ Ext. aus Nr. 11 SW
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Grundregister Maag-Orgel
RegisterRohrgedeckt 8′ Zartflöte 4′ Spitzviola 4′ Scharff IV Principal 2′ Prinzipal 8′ Offenflöte 4′ Mixtur III-V Sesquialter II Koppelflöte 8′ Schalmey 8′ |
Lageim SW Nr. 1 im SW Nr. 2 im SW Nr. 3 im SW Nr. 4 im SW Nr. 5 im HW Nr. 6 im HW Nr. 7 im HW Nr. 8 im HW Nr. 9 im HW Nr. 10 im SW Nr. 11 |
Zusammensetzung Mixtur Nr. 8
C: 2′ 1 1/3′ 1′
c0: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
c‘: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
Zusammensetzung Scharf Nr. 4
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
c0: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c‘: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
g“: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
Anmerkung zu den Prospektpfeifen
Prinzipal 8′ – C-h0, Flachfeld, front
Offenflöte 4′ – C-fs0 (ausser Cs/Gs/H/ds0), Flachfeld, über Spieltisch
Koppelflöte 8′ – GGs-F, Holzpfeifen
Winddrücke:
Lade 1 SW – 60mmWS
Lade 2 SW – 59mmWS
Lade 3 SW – 60mmWS
Lade 4 HW – 59mmWS
Lade 4 HW – 60mmWS
Hauptbalg – 64mmWS, Schwimmer
Gebläse: G. Meidinger, Basel; Typ: DFO802NTK/23Uv; Nr. 4145/21; 2’800U/min.
Spielhilfen
1 freie Kombination (B)
II – P, I – P, II – I als Registerwippen Nr. 18 – 20
Absteller rechte Seite: Manual 16′, Mixtur 2′, Scharf 1 1/3′, Schalmey 8′ II.Man., Schalmey 8′ Ped., Schalmey 4′ Ped.
Spieltisch Druckknöpfe unter erstem Manual: B (FK), A (Auslöser), 0, T (Tutti)
Fuß: B (FK), A (Auslöser), II – P, I – P, II – I als Pistons, Schwellwerk (Schwelltritt), T (Tutti)
Gebäude oder Kirchengeschichte
1967 Bau der Friedhofskirche Hinderriet in der Siedlung Itschnach als einfacher schlichter Zeltbau mit spitzzulaufender Holzdeckenkonstruktion. Der Innenraum besticht durch seine Einfachheit, klaren Linien und wunderbare lichtdurchflutende Fenster. Den Chorraum ziert ein Holzkreuz.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt und Mike Wyss
Kirchengeschichte: Angaben vor Ort, Eigene Sichtung
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 08/24, freundl. Mitteilung des Kirchenmusikers Joachim Schwander (Pfarrei Küsnacht-Erlenbach)
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