Orgel: Kenzingen – St. Laurentius
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Gebäude oder Kirche
St. LaurentiusKonfession
KatholischOrt
KenzingenPostleitzahl
79341Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
19. Jahrhundert (circa 1813) ist eine Orgel vorhanden, vermutlich dürfte es sich um ein Werk des Staufener Orgelbauers Schaxel gehandelt haben, dies ist aber noch abzuklären.
1905 pneumatische Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch, erbaut als Opus 127 von Orgelbauer Friedrich Wilhelm Schwarz (Überlingen/Bodensee) II/20. Das bestehende Gehäuse wurde übernommen und entsprechend verändert.
1965 Verkauf des Werkes an die Kirchgemeinde St. Peter und Paul in Bamlach – Link. Dort wird das Werk durch August Späth – Freiburger Orgelbau (March-Hugstetten) verändert aufgestellt und 2012 durch eine neue Orgel ersetzt. Das ursprüngliche Gehäuse bleibt für die Wiederverwendung beim Orgelneubau in Kenzingen.
Derzeitige Orgel
1964 Schleifladenorgel mit freistehendem Spieltisch (Blickrichtung Empore), mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur, erbaut in das vorhandene Gehäuse mit ergänztem Rückpositiv als Opus 744 (bzw. Opus 4) durch Freiburger Orgelbau August Späth (Mengen-Ennetach/March-Hugstetten) III/33.
2022 – 2023 werden Instandsetzungsarbeiten durch Orgelbauer Lang ausgeführt.
Disposition
Späth-Orgel ab 1964
I Rückpositiv C – g“‘Metallgedeckt 8′ Prinzipal 4′ Nachthorn 4′ Oktave 2′ Sifflöte 1 1/3′ Zimbel 1/2′ 4 f. rep. c°/c’/c“/c“‘ Krummhorn 8′ Tremolo
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II Hauptwerk C – g“‘Gedecktpommer 16′ Prinzipal 8′ Spitzflöte 8′ Oktave 4′ Rohrflöte 4′ Schwiegel 2′ Mixtur 1 1/3′ 5-6 f. rep. B/f°/f’/d“/d“‘ Trompete 8′
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III Schwellwerk C – g“‘Rohrgedeckt 8′ Salizet 8′ C – H gedeckt Prinzipal 4′ Gemshorn 4′ Nasat 2 2/3′ Prinz. 2′ [sic] Terz 1 3/5′ Scharff 4 f. (1′) rep. A/a°/a’/a“ Dulcian 16′ Houtbois 8′ [sic] Tremolo
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Pedal C – f‘Prinzipalbass 16′ Subbass 16′ Oktavbass 8′ Gedeckt 8′ Prinzipal 4′ Mixtur 2 2/3′ 4 f. rep. c‘ Posaune 16′ Zinke 4′
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Anmerkung: das Rückpositiv ist das erste Manual der Orgel, dennoch koppeln beide Manualkoppeln ins erste Manual
Schwarz-Orgel 1905 – 1964 – Opus 127
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Prinzipal 8′ Gedeckt 8′ Gamba 8′ Dolce 8′ Oktave 4′ Gemshorn 4′ Mixtur 4-fach 2 2/3′ Trompete 8′ |
II Manual C – f“‘Geigenprinzipal 8′ Flauto amabile 8′ Lieblich Gedeckt 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Vox coelestis 8′ ab c° Traversflöte 4′ |
Pedal C – d‘Violon 16′ Subbass 16′ Oktavbass 8′ Cello 8′ |
Spielhilfen
Späth-Orgel ab 1964
2 freie Combinationen, 2 zusätzl. freie Pedal-Combinationen
Mitte oberhalb drittes Manual: Mixturen- und Zungeneinzelabsteller (beschriftet nur als Zungenabst.)
Links an den Klaviaturbacken: Einschaltungen Ped.Comb. II (neben drittem Manual), Ped.Comb. I (neben zweitem Manual), Auslöser für Ped.Comb. (neben erstem Manual)
Linke Seite: I – P, II – P, III – P als Registerwippen (Nr. 17 – 19)
Rechte Seite: II – I, III – I als Registerwippen (Nr. 20 und 21) → Anmerkung: das Rückpositiv ist das erste Manual der Orgel, dennoch koppeln die Manualkoppeln beide ins erste Manual
Spieltisch Druckknöpfe unter erstem Manual: Handreg., Fr.Comb. I, Fr.Comb. II, Pleno, Ausl., Tutti
Fuß: Walze ab, Crescendo (Walze / Rolle), Schwellwerk (Schwelltritt III)
Schwarz-Orgel 1905 – 1964
II/I, I/P, II/P, II/I 16′, I 4′, Calcant
Spieltisch Druckknöpfe unter Manual I: Auslöser, P, MF, T, Grand jeux
Gebäude oder Kirchengeschichte
773 ist die Existenz zweier Kirchen in Kenzingen belegt, St. Peter und St. Georg.
Vor 1270 werden beide Kirchen abgetragen und das Material dem Steinbruch preisgegeben.
1275 – 1320 Bau der Stadtpfarrkirche, welche in Schriften Münster „Zu unserer lieben Frau“ genannt wird.
16. Jahrhundert Entstehung der beiden Seitenkapellen als Grabesstätten. In der nördlichen Kapelle ist ein Marienaltar aus der Zeit um 1550 zu sehen und Ölbergfiguren von Johann Christian Wentzinger (Freiburg), von welchem auch die Statuen über dem Hauptportal stammen. In der Hürnheimerkapelle (südliche Kapelle) ist das Bild „Die sieben Schmerzen Mariens“ aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zu sehen.
1681 Wechsel des Patronats zu St. Laurentius. Glockenaufzug – Giesser Valentin Algeyer (Freiburg).
1714 Aufzug einer kleinen Glocke des Giessers H. Weitenauer (Basel).
1726 – 1753 wird die Innenausstattung barockisiert, lediglich der Chorraum bleibt in den gotischen Zügen erhalten. Es entstehen Stuckarbeiten von Bartholomäus Schmid (Freiburg) und Deckengemälde eines unbekannten Meisters.
1729 Ergänzung des Geläuts um zwei weitere Glocken des Straßburger Giessers Matthäus Edel.
1902 – 1906 umfangreiche Kirchenrenovierung mit teilweiser Rekonstruktion des gotischen Charakters, u.a. entsteht ein neuer Hochaltar von Franz Joseph Simmler (Offenburg). Die Kirchtürme werden verkürzt und eine Sakristei angebaut.
1904 Entstehung der Chorfenster.
1953 Guss und Aufzug einer Glocke der Giesserei F.W.Schilling (Heidelberg) – Nominale es‘ (1680/81) + f‘ (1729) + as‘ (1729) + b‘ (1953) + a“ (1714).
1959 Kreuzwegstationen von Maler Kammerer (Freiburg).
1960 und 1982 – 1989 Renovierungen der Kirche.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Christoph Mutterer und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von der Gemeindeseite (Link folgend), zitiert aus der Broschüre „Pfarrkirche St. Laurentius Kenzingen“ Februar 2014 Autor Pfarrer Jens Bader, Franz Xaver Kraus „Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg, Neustadt, Staufen und Waldkirch“ 1904, Stefan Rieder „Pfarrkirche St. Laurentius Kenzingen“ 1999
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel 17. November 2023, Angaben aus dem Orgelarchiv H.G. Schmidt mit Aufzeichnungen von Bernd Sulzmann, Vorgeschichte zur alten Orgel (siehe Bamlach)