Orgel: Kehl – Friedenskirche
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Gebäude oder Kirche
FriedenskircheKonfession
EvangelischOrt
KehlPostleitzahl
77694Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1851 Orgelneubau einer mechanischen Schleifladenorgel mit eingebautem Spielschrank durch Orgelbauer Jacob Forrell (Kehl) II/21.
1922 Umbau des Werkes und Umdisponierung durch Orgelbau Michael Weise (Plattling) II/21. Vermutlich wurde die Traktur pneumatisiert.
1953 Orgelneubau mit freistehendem Spieltisch und Freipfeifenprospekt mit elektrischer Spiel- und elektropneumnatischer Registertraktur (Taschenladen) unter Verwendung von 13 Registern der Forrell/Weise-Orgel als Opus 1836 von Orgelbau G.F.Steinmeyer & Co (Oettingen/Bayern) II/26 + 2 Transmissionen.
1959 Reparaturen auf Grund von Defekten, welche durch eine schadhafte Heizungsanlage ausgelöst werden.
1977 und 1984 entstehen Gutachten, welche Massnahmen zur Instandsetzung oder einen kompletten Neubau empfehlen.
Derzeitige Orgel
1997 Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur und mittig fest eingebautem Spieltisch, erbaut unter Verwendung von 110 Holzpfeifen der Jacob Forell-Orgel (1851) mit Wechselschleifen für Basswerk (I. Manual) und Pedal durch Orgelbau Peter Vier (Friesenheim-Oberweier) III/22 + 4 Vorabzüge und 7 Wechselschleifen (1’734 Pfeifen – 110 Holzpfeifen von 1851).
Orgelsachverständiger war Georges Aubert (Offenburg). Zur Einweihung am 27.04.1997 mit Organistin Susanne Günther erklangen Werke von Pierre Dandrieu, Louis N. Clérambault, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johann Sebastian Bach, Herbert Paulmichl, Olivier Messiaen und Louis Vierne.
Disposition
Vier-Orgel 1997
I Basswerk im SW C – g“‘ (hinter Prospekt als Pedalwerk in Doppelscheife)Bourdon 16′ 1851 Octave 8′ Gedackt 8′ 1851 Tenorflöte 4′ Rauschpf. 2-fach VZ Octave 2′ Fagott 16′ Oboe 8′ |
II Hauptwerk C – g“‘Principal 8′ Spitzflöte 8′ Octave 4′ Blockflöte 4′ Octave 2′ Cornett 5-fach ab a° Mixtur 4-fach 1 1/3′ VZ Larigot 1 1/3′ Trompete 8′ |
III Brustwerk im SW C – g“‘Bourdon 8′ 1851 Prestant 4′ Flûte 4′ Doublette 2′ Sesquialter 2-fach VZ Quinte 2 2/3′ Cymbale 3-fach 1′ VZ Sifflet 1′ Cromorne 8′ Tremulant |
Pedal im SW C – f‘ Doppelschleifen Basswerk I und PedalSubbass 16′ 1851 WS I Octave 8′ WS I Gedackt 8′ 1851 WS I Tenorflöte 4′ WS I Rauschpf. 2-fach VZ Octave 2′ WS I Fagott 16′ WS I Oboe 8′ WS I |
Winddruck 70-75 mm WS – Stimmung nach Neidhardt „Eine kleine Stadt“
Steinmeyer-Orgel 1953
I Hauptwerk C – g“‘Gedeckt 16′ alt Prinzipal 8′ alt Copel 8′ alt Oktave 4′ alt Rohrflöte 4′ alt Quinte 2 2/3′ alt Kleinprinzipal 2′ Oktävlein 1′ Mixtur 5-fach 1 1/3′ Engtrompete 8′ |
II Schwellwerk C – g“‘Gedacktflöte 8′ alt Quintade 8′ alt Engprinzipal 4′ alt Flöte 4′ alt Schwiegel 2′ Terz 1 3/5′ Gemsquinte 1 1/3′ Sifflet 1′ Zimbel 3-4 fach 1/4′ Rohrschalmey 8′ Tremulant |
Pedal C – f‘Subbass 16′ alt Gedacktbass 16′ Tr. I HW Oktavbass 8′ Bassflöte 8′ Tr. I HW Choralbass 4′ alt Mixturbass 3-fach 2′ Trompete 8′ Singend Cornett 2′ |
Forrell- / Weiseorgel 1851 / 1922 – Änderungen Klammern
I Hauptwerk C – f“‘Bordun 16′ Prinzipal 8′ Bordun 8′ Violflöte 8′ (ab 1922 Konzertflöte 8′) Viola da Gamba 8′ Oktav 4′ Rohrflöte 4′ Quinte 2 2/3′ (ab 1922 Dolce 8′) Superoktav 2′ Cornet 5-fach 8′ (1922 entfernt) Mixtur 3-4 fach 2′ (ab 1922 2-3 fach 2 2/3′) |
II Oberwerk C – f“‘Prinzipal 8′ Lieblich Gedeckt 8′ (ab 1922 Quintatön 8′) Salicional 8′ (ab 1922 Aeoline 8′) Rohrflöte 4′ (ab 1922 Traversflöte 4′) Dolce 4′ (ab 1922 Fugara 4′) Waldflöte 2′ (ab 1922 Oboe 8′) |
Pedal C – c‘Subbass 16′ Oktavbass 8′ Posaunenbass 16′ (ab 1922 Violonbass 8′) Trompetenbass 8′ |
Spielhilfen
Spielhilfen Vier-Orgel 1997
Fuß: I-P, II-P, III-P, Super II-P als Rastentritte, Schwelltritte I+Ped. und II, I-II, III-II als Rastentritte
Spielhilfen Steinmeyer-Orgel 1953
2 freie Kombinationen, Zungeneinzelabsteller
Spieltisch unter Manual I: II/I, I/P, II/P, FC 1 an, FC 2 an, Auslöser, Tutti, Handregister ab, Walze ab, Zungen ab
Fuss: Walze, Schwelltritt II, Tutti
Spielhilfen Forrell-Orgel 1851 / 1922
II/I, I/P, (II/P 1922), Calcant
Gebäude oder Kirchengeschichte
1519 wird ein erster lutherisch Geistlicher in Kehl erwähnt.
1635 Bau einer Kirche.
1678 Zerstörung des Ortes Kehl.
1683 – 1688 Bau einer Garnisonskirche und später einer katholischen Kirche.
1783 wird eine katholische Pfarrei gegründet.
1793 Zerstörung der Kirchen der katholischen und protestantischen Gemeinde, welche sich in der Festung befunden haben. Anschliessend feierten die Protestanten den Gottesdienst in einem Bethaus in Sundheim und die katholische Gemeinde in einem Gasthaus.
1817 Bau einer Notkirche für beide Konfessionen in der Nähe des Marktplatzes.
Nach 1840 wird die Notkirche abgetragen.
24. September 1847 der Grundstein zur neuen Kirche wird gelegt.
1847 – 1851 Bau einer neuen Kirche als Simultaneum nach Plänen des Weinbrenner-Schülers Friedrich Theodor Fischer – Einweihung am 27. Juli 1851.
1871 Beschädigung der Kirche durch Kriegseinwirkung. Anschliessende Sanierung und dezente Umgestaltung des Innenraumes.
1899 Entstehung zweier neugotisch geprägter Bilder des Malers Franz Rieger (München).
1914 weiht die katholische Gemeinde ihre eigene Kirche St. Nepomuk. Die Kirche am Marktplatz wird nun von der evangelischen Gemeinde genutzt und wird ab 1917 Friedenskirche genannt.
1922 Aufzug dreier Stahlglocken der Bochumer Giesserei – Nominale a’+ c“+ es“.
Nach 1945 Sanierung infolge Kriegsschäden und Neugestaltung des Innenraumes.
1993 – 1994 umfangreiche Kirchenrenovierung unter der Leitung von Gerhard A.Lehmann. Bei der Renovierung wurde die Rekonstruktion des ursprünglichen Raumbildes angestrebt.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Rainer Ullrich
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Rainer Ullrich
Kirchengeschichte: Ortschronik Kehl am Rhein – Kirchengeschichte vom Simultaneum zur eigenen Kirche St. Nepomuk, Angaben der Kirchgemeinde
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt – eigene Sichtungen 10.04.1993 und 15.09.1999, Broschüre „Die neue Orgel der Friedenskirche Kehl“ Ev. Friedensgemeinde Druckerei Wesel Baden-Baden von Susanne Günther, Anne Matern und Gerhard Vogt.