Orgel: Kandern / Riedlingen – Marienkirche
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Gebäude oder Kirche
MarienkircheKonfession
EvangelischOrt
Kandern / RiedlingenPostleitzahl
79400Bundesland / Kanton
Baden-WürttembergLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1756 ist eine neuere Orgel vorhanden I/10. Das Instrument wurde aus Tegernau erworben und um 1750 von Adrien Joseph Pottier (Burkheim) erbaut.
1822 Reparatur des Werkes durch Johann Jacob Hurst (Vögisheim).
1893 wird in einem Gutachten zu einem Neubau mit 14 Registern geraten.
1897 pneumatische Kegelladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch vor Prospekt (Blick Kirchenschiff), erbaut ebenerdig in den Chorraum auf einem erhöhten Podest durch Orgelbau August Merklin (Freiburg) I/9. Der hintere Teil des Chorraumes wird als Kohlenkeller genutzt, in welchem die Balganlage integriert wird.
Ab 1937 Wartung der Orgel durch Orgelbau Gebrüder Link (Giengen an der Brenz).
1947 Ausreinigung und Veränderung der Intonation durch Orgelbau M. Welte & Söhne (Freiburg im Breisgau).
1952 – 1967 Wartung des Instruments durch Orgelbau E.F.Walcker & Cie (Ludwigsburg/Württemberg).
1967 Wartung durch Paul Adam (Straßburg).
1971 Abtragung der Orgel im Zuge einer Kirchenrenovierung, welche den Chorraum freilegen soll.
1976 Anschaffung einer elektronischen Orgel der Firma Ahlborn F 21.
1997 Spendenaktionen zu Gunsten einer neuen Orgel.
1998 Angebote zur Übernahme von gebrauchten Orgeln.
2002 Aufstellung einer Truhenorgel von Freiburger Orgelbau, da die Ahlbornorgel nicht mehr spielbar war.
Derzeitige Orgel
2006 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest ins massive Eichenholzgehäuse eingelassenem Spieltisch, erbaut als Opus 987 von Freiburger Orgelbau Späth (March-Hugstetten) II/9 – 628 Pfeifen – Intonation Reiner Janke, Expertise Ernst-Friedrich Künkler. Einweihung am 2. April 2006 mit OSV Herbert Deininger und Orgelwerken von Johann Sebastian Bach, Claude Balbastre, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Louis J.A. Lefébure-Wély.
Disposition
I Hauptwerk C – g“‘Holzflöte 8′ C – H hinter Gehäuse, Holz offen Prinzipal 4′ Mixtur 3-4f. 2′ rep. c’/c“/c“‘, VZ Octave 2′ Oboe 8′ Stiefel/Becher Metall, C – H konisch, ab c° Oboe, dt. Bauart
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II Manual C – g“‘Gedackt 8′ C – F aus Subbaß, ab FS selbst. Holz ged., ab c° Metall ged. Traversflöte 4′ C – cs‘ Prospekt, ab d‘ innen, ab fs‘ überblasend Flöte 2′ Sesquialter 2 2/3′ VZ Quinte 2 2/3′
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Pedal C – f‘Subbaß 16′ Holz ged., hinter Gehäuse
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Anmerkung zu den Prospektpfeifen
Traversflöte 4′ im Prospekt, C – F Mittelfeld (ausser CS), FS – ds° Aussenfelder, e° – cs‘ Flachfelder
Zusammensetzung Mixtur HW:
C: 2′ 1 1/3′ 1′
c1: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
c2: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
c3: 8′ 4′ 2 2/3′ 2′
Merklin-Orgel 1897 – 1971
Manual C – f“‘Principal 8′ Gedeckt 8′ Flöte 8′ Gambe 8′ Salicional 8′ Octav 4′ Mixtur 3-fach 2 2/3′ |
Pedal C – d‘Subbass 16′ Octavbass 8′
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Spielhilfen
Spielhilfen Späth-Orgel
Tremulant auf der rechten Seite als Registerzug Nr. 10 (auf beide Manuale wirkend)
Fuß: II/I, II/P, I/P als Rastentritte auf der linken Seite
Spielhilfen Merklin-Orgel 1897 – 1971
Pedalkoppel, zwei Collektivtritte
Gebäude oder Kirchengeschichte
1275 erste Erwähnung einer Kirche in Riedlingen, vermutlich im 11. Jahrhundert entstanden.
15. Jahrhundert Entstehung der Chorfenster und der Ausmalungen.
1556 Einzug der Reformation.
16. Jahrhundert Erweiterung des Langhauses, anschliessend Schäden durch Bauernaufstände und im Dreissigjährigen Krieg in den Jahren 1634 – 1637.
1676 Nutzung der Kirche als Stall im holländischen Krieg.
1680 Entstehung des Taufsteins und der Sonnenuhr.
1726 Kirchenrenovierung mit neuem Dach, neuer Decke und neuem Glockenturm. Einzug einer Empore und Bau einer Kanzel.
1746 Bericht über ein vorhandenes dreistimmiges Geläut.
1897 – 1898 umfangreiche Kirchenrenovierung.
1904 Ersatz der Kirchenfenster.
1917 Abgabe der Glocken zu Rüstungszwecken.
1923 Ersatz der abgegebenen Glocken durch Glocken der Gebrüder Bachert (Karlsruhe).
1930 Freilegung und Restaurierung einiger Malereien u.a. einer Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1700.
1941 Abgabe der Glocken bis auf eine Glocke.
1949 Ersatz der beiden abgegebenen Glocken durch neue des Giessers Benjamin Grüninger (Villingen) – Nominale g‘ + b‘ + c“.
1961 Aussenrenovierung und Freilegung von Fresken im vorderen Chorbereich.
1972 Abschluss einer Innenrenovierung mit Restaurierung der Malereien durch Michael Bauernfeind (Freiburg/Breisgau) – Einweihung am 26. November. Die Renovierung wird bei Johannes Helm auf die Jahre 1965 – 1976 datiert.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: zitiert aus dem Buch von Johannes Helm „Kirchen und Kapellen im Markgräflerland“ 1991 ISBN: 3921709164 – Seiten 146 – 148 und aus dem Kirchenführer „Evangelische Kirche Kandern-Riedlingen“ Schnell & Steiner Nr. 1246 1. Auflage 1981
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung, Spiel und Bestandesaufnahme 05/24, Konzert mit Brita Schmidt-Essbach 2009, Orgelarchiv Schmidt – Forschungen zu Orgelbau Welte, zitiert aus „Die neue Späth-Orgel in der evangelischen Marienkirche Riedlingen“ Festschrift April 2006
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Glockenvideo von User Glockenton1 auf Youtube – Kanal