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Orgel: Isenthal – St. Theodul und Agatha

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Gebäude oder Kirche

St. Theodul und Agatha

Konfession

Katholisch

Ort

Isenthal

Postleitzahl

6461

Bundesland / Kanton

Kanton Uri

Land

Schweiz

Bildergalerie + Videos

 

 

Glockenvideo “ CH – ISENTHAL (UR) Pfarrkirche St. Theodul und Agatha“ von User Friedensglocke auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1831 wird von einer kleinen Orgel berichtet, welche kurze Zeit später durch ein vorerst leihweise erworbenes Werk aus Luzern ersetzt wird I/6.
1845 wird eine Chororgel der Kirche St. Leodegar zum Hof in Luzern erworben und aufgestellt. Das Werk stammt wohl von einem Bildhauer Geisler aus Salzburg/Luzern aus dem Jahr 1637 und hatte ursprünglich ein Werk eines Luzerner Orgelbauers Johann Geisler (keine Verwandtschaft belegt) inne I/13 angehängtes Pedal.
1855 erhält das Werk eine neue Balganlage durch den Altdorfer Orgelbauer Johann Joseph Jauch.
1884 wird das Instrument durch Orgelbau Johann Andreas Otto (Luzern) verändert und renoviert.
1914 Orgelneubau in das vorhandene Gehäuse aus dem Jahr 1637 mit pneumatischen Taschenladen und freistehendem Spieltisch als Opus 435 durch Orgelbau Goll & Cie II/11 + 1 Transmissionen welche von der Windabschwächung genutzt wird.
Nach 1940 das Werk war zuletzt verändert erhalten und durch einen nicht näher bekannten Orgelbauer Arquint im orgelbewegten Stil verändert worden und erhielt eine elektropneumatische Spieltraktur.

Derzeitige Orgel

1988 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest in das Geissler-Gehäuse eingebautem Spieltisch durch Orgelbau Hans-Jakob Füglister (Grimisuat/VS) II/13.
2005 wird das Werk durch die Erbauerfirma ausgereinigt und befindet sich 2020 in äusserst gutem Zustand.

Disposition

Füglister-Orgel 1988

I Hauptwerk C – f“‘

Prinzipal 8′

Copel 8′

Oktav 4′

Flöte 4′

Doublette 2′

Mixtur 3-fach 1 1/3′ rep. c°/c‘ und c“

II Positiv C – f“‘

Gedackt 8′

Flöte 4′

Superoktav 2′

Larigot 1 1/3′

Pedal C – f‘

Subbass 16′

Oktavbass 8′

Trompete 8′

 

Goll-Orgel 1914

I Hauptwerk C – f“‘

Echo Bourdon 16′ mit Windabschw. Pedal verbunden

Prinzipal 8′ Prospekt

Rohrflöte 8′ nach 1940 auf 2′ verändert

Viola di Gamba 8′

Octave 4′

Rauschquinte 2-3 fach 2 2/3′

II Schwellwerk C – f“‘

Liebl. Gedackt 8′

Gemshorn 8′ nach 1940 auf 4′ verändert

Dulciana 8′

Vox célestis 8′ ab c°

Flöte octaviante 4′

Pedal C – d‘

Subbass 16′

Echobass 16′ Windabschwächung

 

Geisler-Orgel vermutlich 1637

Manual C,D,E,F,G,A – c“‘ kurze Octave

Prinzipal 8′

Prinzipalflöte 8′

Octav 4′

Spitzflöth 4′

Copl 4′

Quint doppelt 3 1/5′

Super Octav 2′

Tertz 1 3/5′

Quint 1 1/3′

Mixtur 3-fach

Hörnli 2-fach

Cymbel 1/2′

Regal 8′

Pedal verkürzte Octave

fest angehängt

 

Spielhilfen

Füglister-Orgel

Fuß: HW-P (I-P), POS-P (II-P), POS-HW (II-I) als Fußrasten

Goll-Orgel

1 freie Kombination, II/I, I/P, II/P, Sub II/I ab c°, Super II/I, Sub II ab c°, Super II, Super II/P, Piano-Pedal Umschaltung
feste Kombinationen, Walze, Schwelltritt II

Geisler-Orgel

keine Spielhilfen bekannt

Gebäude oder Kirchengeschichte

Bereits Anfang des 15. Jahrhunderts wird eine hölzerne Kapelle St. Theodul in Isenthal erwähnt.
1486 Bau einer grösseren Kirche am Ortseingang.
1518 wird ein Taufstein beschafft.
Um 1600 Guss einer Glocke, welche 1616 kommt eine weitere Glocke dazu.
1620 wird die Kirche erweitert und und im Jahr 1621 eingeweiht, ebenso werden drei Glocken aufgezogen.
1621 Ablösung von der Mutterkirche Seedorf.
1724 werden zwei neue Glocken gegossen durch ortsansässige Giesser.
1750 Entstehung des Hochaltares mit Reliquie des heiligen Theodules.
1755 entsteht die Statue der Agatha.
1757 – 1759 wird die Ausstattung der Kirche komplettiert mit neuem Gestühl, Marienaltar und Kreuzwegstationen.
1768 Vergrösserung des Raumes und Umgestaltung im barocken Stil mit Stuckaturen und neuen Kreuzwegstationen.
1775 Abschluss grösserer Instandsetzungsmassnahmen infolge Schädens durch ein Erdbeben.
1817 Abtragung der baufälligen Kirche.
1819 – 1821 Bau der heutigen Kirche nach Plänen von Jacobus Natter (Einsiedeln) und Baumeister Martin Fischer. Die barocken Altäre, die Kanzel und der Taufstein entstammen den Händen von Johann Josef Moosbrugger (Au/Bregenzerwald), die Gemälde an der Decke und die Stationen stammen von Josef Anton Mesmer (Saulgau) und Niklaus Bütler (Luzern). Letzterer schuf auch die Altarblätter.
1879 Instandsetzung der Dachkonstruktion.
1882 Erneuerung der Altäre samt neuer Bilder für die beiden Nebenaltäre von Maler Heinrich Kaiser (Zug).
1888 Aufzug einer Glocke der Giesserei Rüetschi (Aarau).
1907- 1908 und 1921 umfangreiche Kirchenrenovierungen.
1934 werden drei neue Glocken der Giesserei Rüetschi (Aarau) aufgezogen und die bestehenden Glocken des 18. Jahrhunderts ersetzt, lediglich die 1888 gegossene Glocke bleibt erhalten – Nominale cis‘ + e‘ + fis‘ + a‘.
1987 – 1990 umfangreiche Restaurierung der Kirche.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt und Roman Hägler
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort und zitiert aus „Die Kunstdenmäler des Kantons Uri“ von H.Gasser 1986 Birkhäuser Verlag Basel ISBN 3-7643-1811-2.
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung Andreas Schmidt, Orgelbau Kuhn – Portrait, Orgelakten des Pfarreiarchives, Kurt Müller – Erfassung der Orgeln im Kanton Uri, Informationen vor Ort, Jakob Friedrich „Die Chororgel in der Hofkirche Luzern“ Verlag Orgelbau Kuhn 2003, „Der Chorwächter“ 1915 Nummer 3
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