Orgel: Hombrechtikon – Reformierte Kirche
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Gebäude oder Kirche
Reformierte KircheKonfession
ReformiertOrt
HombrechtikonPostleitzahl
8634Bundesland / Kanton
Kanton ZürichLand
SchweizBildergalerie + Videos
Musikvideo „Mitschnitt Neujahrskonzert Hombrechtikon“ vom Kanal Simon Fluri auf Youtube mit Maria Mark (Orgel) – Kanal
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Orgelgeschichte
1867/69 mechanische Kegelladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch vor Prospekt (Blickrichtung Chor), erbaut auf der Westempore durch Orgelbau Kuhn & Spaich (Männedorf) II/21.
1912 pneumatische Membranladenorgel mit mittig freistehendem Spieltisch vor Prospekt (Blickrichtung Kirchenschiff), erbaut ebenerdig im Chorraum nach Plänen von J. Luz (Zürich) durch Carl Theodor Kuhn (Männedorf) III/38 + 6 Transmissionen – Einweihung am 22. Dezember 1912. Die Prospektschnitzereien stammen von der Firma Eigenmann (Luzern).
1927 Reinigung des Werkes durch die Erbauerfirma.
1934 wird die Vox humana 8′ durch eine Flauto amabile 8′ ersetzt.
1949 werden Offerten für einen Orgelneubau eingeholt.
Derzeitige Orgel
1960 Schleifladenorgel (Holzschleifen/Bleipulpeten) mit mittig fest angebautem Spieltisch, mechanischer Spiel- und Registertraktur, erbaut nach Plänen des Orgelsachverständigen und Grossmünsterorganisten Viktor Schlatter (Zürich) auf der Westempore in das Gehäuse von 1912 durch Orgelbau Th. Kuhn AG (Männedorf) III/34. Das ehemalige dunkelbraun gefasste Gehäuse wurde in neuer hell-weisslicher Fassung auf der Empore errichtet und auf Grund der Platzverhältnisse in der Höhe reduziert. Die Intonation oblag Henk Vosters (Labialstimmen) und Paul Beurtin (Zungen), Planung Hans-Joachim Schacht – Einweihung 11. Dezember 1960 – eine der ersten vollmechanischen Orgeln der Schweiz.
In der Offerte von 1959 wurde anstelle des Gemshorn 8′ im HW eine Spitzgamba 8′ vorgesehen und die Hauptwerksmixtur 4-5 fach. Anstelle des Krummhorn 8′ im Brustwerk (SW) sollte eine Bärpfeife 8′ realisiert werden.
1976 wird im Zuge einer Renovierung durch Orgelbau Kuhn im Hauptwerk ein Cornett 5 f. 8′ ergänzt (auf dem Stock des Nachthorns, welches hinter der Trompete auf neuem Stock versetzt wurde). Das Pedal erhält statt der Klarine 4′ eine Zinke 8′. Die Orgel erhält eine pneumatische Traktur für das Pedalwerk (Schleifladen) und zwei freie Pedalkombinationen. Die Pedalklaviatur wird gegen ein Radialpedal gewechselt. Expertise Rudolf Meyer (Winterthur).
2002 Renovierung des Werkes mit Änderung der Hauptwerkstraktur (Übersetzungswippen) durch die Erbauerfirma Kuhn (Männedorf) III/35.
Disposition
I Hauptwerk C – g“‘Praestant 16′ C – DS Holz (Fichte) ged., E – f° Metall im Prospekt – Anm. 1, ab fs° innen Prinzipal 8′ Rohrflöte 8′ C – H Holz (Fichte) ged., ab c° Metall rohrged. Gemshorn 8′ Naturguss konisch Octave 4′ Nachthorn 4′ Octave 2′ Mixtur 4-6 f. 1 1/3′ nur noch 4 f., zwei Chöre abgesteckt, rep. A/fs°/b’/d“/d“‘ Cornett 5 f. 8′ (1976 ergänzt) aufgebänkt, 8′ rohrged., ab f° Trompete 8′ Stiefel Metall, Becher Naturguss, fr. Bauart (C – H dt. Nuss), fr. Zungenwurf)
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II Oberwerk C – g“‘Diapason 8′ C/CS innen, D – gs° Prospekt – Anm. 2, ab a° innen Rohrgedackt 8′ Metall rohrged. Suavial 4′ Querflöte 4′ Naturguss, ab fs° überbl. leicht konisch Nasat 2 2/3′ Waldflöte 2′ Metall konisch Superoctave 1′ rep. cs“‘ zu cs“ Scharf 4 f. 2′ rep. c’/c“/c“‘ Dulcian 16′ Stiefel Metall/Becher Naturguss, C – H halbe Länge, fr. Bauart (dt.Nuss), fr. Zungenwurf Schalmei 8′ Stiefel Metall/Becher Naturguss, konisch, fr. Bauart (C – e° dt.Nuss), fr. Zungenwurf
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III Brustwerk im SW C – g“‘Gedackt 8′ C – h° Holz ged. (Fichte), ab c‘ Metall ged. Blockflöte 4′ C – H Metall ged., ab c° offen konisch Prinzipal 2′ Sifflöte 1 1/3′ Sesquialtera 2 2/3′ III (2 2/3′ + 2′ + 1 3/5′) Zimbel 3 f. 2/3′ rep. B/gs°/fs’/e“/a“ Krummhorn 8′ Stiefel Metall/Becher Naturguss, fr. Bauart (dt.Nuss), fr. Zungenwurf Tremulant (nur auf III wirkend)
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Pedal C – f‘Prinzipalbass 16′ Holz (Fichte) offen Subbass 16′ Holz (Fichte) ged. Octavbass 8′ Naturguss Ged.Pommer 8′ Metall ged. Octave 4′ Mixtur 4 f. 2 2/3′ Bombarde 16′ Stiefel Metall/Becher Naturguss, fr. Bauart (C – h° dt.Nuss), fr. Zungenwurf Zinke 8′ (ursprünglich vor 1976 Klarine 4′), Stiefel Metall/Becher Naturguss, fr. Bauart (C – H dt.Nuss), fr. Zungenwurf
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Anm. 1 – Praestant 16′ HW im Prospekt, E – f° Rundtürme
Anm. 2 – Diapason 8′ OW im Prospekt, D – GS Mittelfeld, A – gs° Flachfelder
Zusammensetzung Mixtur HW:
C: 1 1/3′ 1′ 2/3′ 1/2′
A: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
fs0: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
b1: 2 2/3′ 2 2/3′ 2′ (2′) 1 1/3′ 1′
d2: 4′ 2 2/3′ 2 2/3′ 2′ (2′) 1 1/3′
d3: 5 1/3′ 4′ (4′) 2 2/3′ (2 2/3′) 2′
Zusammensetzung Scharf OW:
C: 2′ 1 1/3′ 1′ 2/3′
c1: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
c2: 4′ 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
c3: 8′ 4′ 2 2/3′ 2′
Zusammensetzung Zimbel BW:
C: 2/3′ 1/2′ 1/3′
B: 1′ 2/3′ 1/2′
gs0: 1 1/3′ 1′ 2/3′
fs1: 2′ 1 1/3′ 1′
e2: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′
a2: 4′ 2 2/3′ 2′
Zusammensetzung Mixtur Pedal:
C: 2 2/3′ 2′ 1 1/3′ 1′
Tonhöhe: a1 = 441.5Hz bei 18°C
Trakturen:
Mechanische Spieltraktur; Holzabstrakten; Eisenwellen; HW/BW/Ped liegende Wellenbretter; Wellenbrett HW neu aufgeteilt
Registertraktur für Manuale mechanisch; Pedaltraktur pneumatisch
Windanlage: Magazinbalg beim Gebläse; je Werk zusätzl. parallele Ladenschwimmer
Winddrücke:
HW – 60mmWS
OW – 58mmWS
BW – 63mmWS
Ped. – 74mmWS
Hauptbalg – 84mmWS
Weiteres: Projekt-Nr.: 3030
Kuhn-Orgel 1912
I Hauptwerk C – g“‘Principal 16′ Bourdon 16′ Principal 8′ Bourdon 8′ Flöte 8′ Gemshorn 8′ Gambe 8′ Dolce 8′ Octave 4′ Rohrflöte 4′ Octave 2′ Cornett 8′ 4-5 fach Mixtur 5-fach 2 2/3′ Trompete 8′
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II Schwellwerk C – g“‘ (g““)Bourdon doux 16′ Geigenprincipal 8′ Bourdon 8′ Viola 8′ Concertflöte 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ ab c° Gemshorn 4′ Traversflöte 4′ Piccolo 2′ Mixtur 3-4 fach 2 2/3′ Trompette harm. 8′ Clarinette 8′
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III Echo im SW C – g“‘ (g““)Bourdon d’echo 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Tr. II Voix céleste 8′ ab c° Tr. II Oboe 8′ Vox humana 8′ nach 1934 Flauto amabile 8′
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Pedal C – f‘Principalbass 16′ Violonbass 16′ Subbass 16′ Harmonicabass 16′ Echobass 16′ Tr. II Octavbass 8′ Cello 8′ Tr. II Flötenbass 8′ Tr. II Dolcebass 8′ Tr. II Posaune 16′ Trompete 8′
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Disposition Kuhn & Spaich-Orgel 1865/67
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ ab c° Principal 8′ Flauto dolce 8′ Gedeckt 8′ Viola di Gamba 8′ Octave 4′ Flûte d’amour 4′ Octave 2′ Mixtur 4f. 2 2/3′ Trompete 8′
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II Manual C – f“‘Principalflöte 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Salicional 8′ Dolce 8′ Aeoline 8′ Traversflöte 4′
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Pedal C – d‘Violonbass 16′ Subbass 16′ Octavbass 8′ Violoncello 8′ Posaune 16′
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Spielhilfen
2 freie Pedalkombinationen
Fuß: III – I, II – I, III – P, II – P, I – P als Rastentritte auf der linken Seite, Schweller-Brustwerk (Schwelltritt III), A – P (HR Pedal), B – P (Ped.Komb. I), C – P (Ped.Komb. II) als Hebeltritte auf der rechten Seite
Spielhilfen Kuhn-Orgel 1912
Normalkoppeln III/I, III/II, II/I, I/P, II/P, III/P, diverse feste Kombinationen, Schwelltritte II und III, Walze
Spielhilfen Kuhn & Spaich Orgel 1865
II/I, I/P, II/P
Gebäude oder Kirchengeschichte
1308 erste Erwähnung eine Kapelle in Hombrechtikon. Mauerreste wurden bei Ausgrabungen im Jahr 1959 entdeckt.
1500 Bau einer spätgotischen Kirche, welche 1524 mit der Inneneinrichtung fertig gestellt wurde. In dieser Zeit entsteht auch der noch erhaltene Kirchturm.
1525 Einzug der Reformation.
1646 Vergrösserung der Kirche.
1675 Glockenaufzug.
17. – 20. Jahrhundert Entstehung des Gestühls.
Anfang 18. Jahrhundert Entstehung der Kanzel und des Pfarrstuhles.
1758 Grundsteinlegung am 12. Mai 1758.
1759 Bau der heutigen Kirche unter Beibehaltung des Turmes nach Plänen von Jakob Grubenmann (Teufen).
1759 neuer Taufstein.
1786 Einsturz des Turmhelmes, anschliessender Neuaufbau des Turmhelms.
1866 Glockenaufzug eines vierstimmigen Geläuts der Giesserei Jakob Keller (Zürich-Unterstrass) – Nominale des‘ + f‘ + as‘ + des“.
1875 Renovierung der Kirche.
1878 Stiftung der Chorfenster.
1912 Kirchenrenovierung.
1957 Beschädigung der Kirche durch ein Hagelunwetter. Die Fenster werden ersetzt von der Firma Gottlieb Mäder (Küsnacht).
1959/60 Renovierung der Kirche und Einzug einer neuen Orgelempore und neuem Altartisch unter der Leitung von Architekt Hans Meier. Die Stuckarbeiten werden weiss gefärbt. – Einweihung am 3. Juli 1960. Die Kirche wird unter Schutz gestellt.
1978 elektrische Ansteuerung des Turmuhrwerkes.
1981 und 1992 Modernisierung der Akustik-Anlagen.
2001 Innenrenovierung mit Farbgebung der Stuckaturen. Freilegung des Deckenwappens.
2018 Aussenrenovierung.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Dokumentation der Kirchengeschichte vor Ort, zitiert von den Seiten der Kirchgemeinde (Link folgend)
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung und Spiel sowie Bestandesaufnahme 12/24, freundl. Mitteilungen der Organistin Maria Mark, zitiert aus den Dokumentation „Bericht Zwei-Orgel-Tag“ zu den Vorgängerorgeln vor Ort von Rudolf Meyer 2007
Orgel auf der Partnerseite Pipeorganpictures – Link
Musikvideo „Mitschnitt Neujahrskonzert Hombrechtikon“ vom Kanal Simon Fluri auf Youtube mit Maria Mark (Orgel) – Kanal
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