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Orgel: Halle (Saale) / Wörmlitz – St. Petrus

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Gebäude oder Kirche

St. Petrus

Konfession

Evangelisch

Ort

Halle (Saale) / Wörmlitz

Postleitzahl

06128

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Orgelvorstellung 12 KOMPAKT – Halle (Saale)/Wörmlitz – ev. Kirche St.Petrus

 

Johannes Richter spielt Max Drischner (1891 – 1971) – Choralvorspiel „Es ist das Heil uns kommen her“ (1929)

 

Johannes Richter spielt Max Drischner (1891 – 1971) – Choralvorspiel „Valet will ich dir geben“ (1952)



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1708 Vorhandensein einer Orgel unbekannten Ausmaßes.
1733 kleine Reparatur an der Orgel.
1748 Planungen zum Kirchbau (Umbau) und Bau einer neuen Orgel.
1753 weitere Bemühungen um das Orgelwerk.
1765 ist das neue Werk vorhanden, wer es erbaute und wie groß es war, liegt im Dunklen.
1851 Kostenvoranschlag zum Neubau durch August Ferdinand Wäldner/Halle.
1854 Genehmigung des Kostenanschlages.
1856 Neubau einer Orgel mit 4′-Prospekt durch August Ferdinand Wäldner für 350 Taler.
1936 Abbau der Wäldner-Orgel. Neubau einer pneumatischen Kegelladenorgel II/11 + 1 durch Wilhelm Rühlmann, Opus 461.
1964 Brand der Kirche, die Rühlmann-Orgel verbrannte ebenfalls.
2011 Anschaffung einer neuen Orgel.

Derzeitige Orgel

1732 Neubau durch Johann Friedrich Damm als Schleifladenorgel I/15 für die Kirche in Battgendorf bei Kölleda.
1917 Abgabe der Prospektpfeifen – Ersatz durch Zink.
1957 aufgrund des schlechten Zustandes der Kirche Battgendorf kommt der Orgelprospekt in die Barfüßerkirche Erfurt.
1960 Einbau eines neuen vorderspieligen Werkes II/10 durch A. Schuster/Zittau.
2011 Überholung der Orgel und Aufstellung in der Wörmlitzer Kirche.

Die Orgel in Wörmlitz steht hinter einem edel gestalteten, reich mit floralem Schnitzwerk und Putti verzierten Barockprospekt, dessen hohes und halbrundes Mittelfeld von zwei kleinen Flachfeldern und außen angebrachten Spitztürmen flankiert wird. Das Gehäuse fügt sich in den ansonsten sehr schlichten Raum durch seine helle Farbgebung gut ein.
Die Windladen beider Werke sind in C- und Cis-Seite geteilt und werden über Wellenbretter angesteuert, das Pedal steht unter dem zweiten Manual. Klanglich ist die Orgel eine gelungene, fein intonierte Reminiszenz an kleine barocke Dorforgeln. Das erste Manual beinhaltet neben einer warmen, etwas rauchigen Rohrflöte einen starken Principal 4′ von sehr singender und heller Intonation. Des weiteren eine runde, leuchtende Waldflöte und eine strahlend-silbrige Mixtur 3fach. Das zweite Manual besitzt ein stilles, etwas spuckendes Gedackt 8′ als Begleitregister, eine etwas raue (wirklich spitze) Spitzflöte, ein Principal 2′ zur Herstellung eines kleinen Plenums, sowie eine flötig-lyrische Sesquialtera, die dem vollen Werk auch einen Cornettklang geben und Fülle beitragen – aber auch als melancholische Solostimme eingesetzt werden kann. Das Pedal besitzt zwei Register, der Subbaß trägt und füllt den Raum sehr gut. Das Gemshorn gibt dezente, etwas rauchig-herbe Kontur und Zeichnung. Dass beide Werke an das Pedal gekoppelt werden können, erhöht die Solomöglichkeiten. Die Orgel zeigt insgesamt einen hell transparenten, aber in sich geschlossenen und nicht harten, eher warm-runden Klang. Die Trakturen lassen sich angenehm spielen. Somit wird das Werk seinem alten Prospekt im vollsten Umfange gerecht und ist ein interessantes, durchaus beachtenswertes Beispiel gelungenen Orgelbaus der neobarocken Epoche.

Disposition

Derzeitige Orgel (Schuster&Sohn, 1960)

Manual I – Hauptwerk C – g“‘

Rohrflöte 8′

Principal 4′

Waldflöte 2′

Mixtur 3f.

Manual II – Oberwerk C – g“‘

Gedackt 8′

Spitzflöte 4′

Principal 2′

Sesquialter 2f.

Pedal C – f‘

Subbass 16′

Gemshorn 8′

 

Rühlmann-Orgel (Op.461, 1936-1964)

Manual I – Hauptwerk C – g“‘

Principal 8′

Quintadena 8′

Nachthorn 4′

Rauschpfeife 2fach [2 2/3’+2′]

Manual II – Oberwerk C – g“‘

Rohrflöte 8′

Salicional 8′

Principal 4′

Schwiegel 2′

Sifflöte 1′

Pedalwerk C – f‘

Subbaß 16′

Cello 8′

Nachthorn 4′ (Tr.I)

 

Spielhilfen

Schuster-Orgel
Als Registerzug links unten: Manualcoppel [II/I]
Als Fußtritte zum Einhaken links über Pedal: II/P, I/P

Rühlmann-Orgel Op.461, 1936-64

Als Registerschalter: Manual coppel, Pedal coppel I, Pedal coppel II, Oberoctavkoppel II/I

Als Drücker in der Vorsatzleiste unter Manual I: Auslöser, Tutti 

Gebäude oder Kirchengeschichte

1184 erste Erwähnung einer Kirche in Wörmlitz als Filiale von Radewell.
17. Jahrhundert Trauung des Komponisten Samuel Scheidt in der Kirche.
1748-51 Umbau des Kirchenschiffes im barocken Stil. Abriss des alten romanischen Schiffes und der Ostapsis.
1967 brannte die Kirche durch eine vergessene Kohlepfanne vollständig nieder und blieb in den folgenden Jahren eine Ruine.
Ab 1994 Wiederaufbau und Sanierung der Kirche.
2016 Guss einer neuen Glocke (Nominal: c“) bei Mark-Maas in Brockscheid.

Die Petruskirche in Wörmlitz zeigt sich als typische Kirche des Saalekreises von recht gedrungener, massiver Gestalt. Ein einschiffiger barocker, rechteckiger Kirchsaal schließt sich an einen breiten Westquerturm in Bruchsteinbauweise mit Satteldach und romanischen Schallarkaden an. Massive Strebepfeiler stützen den Turm. Die Fenster des Kirchenschiffes sowie das Eingangsportal entstammen der Zeit des barocken Umbaus und sind als hohe rechteckige Halbbogenfenster mit flachem Bogen ausgeführt.
Das Innere ist seit dem Wiederaufbau äußerst schlicht und von einer weiß bemalten Holztonne überwölbt. Die Wände sind steinsichtig und geben dem Raum damit eine rustikale, warme Ausstrahlung. Der Altar ist ein schlichter Steinblock mit massiver Mensa, in die Weihekreuze eingelassen sind. Ein schlichtes Kruzifix ist auf dem Altar angebracht. Das bemerkenswerte Buntglasfenster hinter dem Altar zeigt blaue Farbbewegungen, die an das ewige Wasser erinnern.
Das Taufbecken steht auf achteckigem Fuß und ist mit floralem Zierwerk versehen. Weitere Zier beinhaltet das Innere nicht. Fotos der alten Innenausstattung aus dem Gemeindehaus sind beigefügt. Der Raum atmet eine edel schlichte, warme, sachliche, erhabene Atmosphäre, welche durch den barocken Prospekt einen sehr wirkungsvoll edlen Akzent erhält.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, ergänzt durch Informationen aus: W. Stüven – Orgel und Orgelbau im Halleschen Land vor 1800, Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964 sowie
online abrufbarer Konzertflyer der Gemeinde aus 2016, Abrufdatum 22.11.2021
Kirchengeschichte: Webauftritt der Gemeinde
Historische Bilder aus dem Gemeindehaus der Kirchengemeinde
Historische Disposition der Rühlmann-Orgel enntnommen aus: H.-J. Falkenberg – Die Rühlmanns: Zwischen Romantik und Orgelbewegung – Orgelbau-Fachverlag Rensch, 1995, S.194

Youtube-Videos von Johannes Richter auf dem Kanal JRorgel

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