Orgel: Halle (Saale) / Altstadt – Evang. Hochschule für Kirchenmusik (Raum 210)
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Gebäude oder Kirche
Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale)Konfession
EvangelischOrt
Halle (Saale) / AltstadtPostleitzahl
06108Bundesland / Kanton
Sachsen-AnhaltLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1987 Neubau einer vorderspieligen Schleifladenorgel I/4 mit angehängtem Pedal durch Orgelbau R. Hüfken/Halberstadt für die KMS in der Abderhalden-Strasse.
2001 Umsetzung des Werkes in den Raum 210 in das neue Gebäude im Händel-Karree.
Die Orgel im Raum 210, auch schlicht als „Hüfken-Positiv“ bezeichnet, ist eines von vielen gleichartigen Werken, welche quasi als Serienorgeln die Werkstatt in Halberstadt Ende der 80er Jahre verließen. Das Instrument besitzt keinen Prospekt, sondern verschließbare Holztüren, welche nicht geschmückt oder durchbrochen sind.
Somit ist das Äußere relativ kubisch und kantig, schlicht, aber kraftvoll. Der Spieltisch ist frontal angebracht, die Klaviatur für das Manual als Reminiszenz an den historischen Orgelbau mit schwarzen Untertasten und weißen Obertasten gebaut.
Die Registerzüge sind als Schieber links vom Notenpult ausgeführt und mit Holzschildern mit schwarzer Druckschrift versehen. Im Inneren befindet sich eine chromatische Windlade für die Manuale, welche über eine Stechermechanik mit kurzen Wegen angesteuert wird, zumal die Pfeifen dem Verlauf der Klaviatur folgend angeordnet sind. Ein Pedalregister besitzt die Orgel nicht, das Pedal spielt permanent in das Manual mit ein, was die Möglichkeiten des Werkes etwas reduziert.
Die Orgel zeigt sich für neobarocke Kleinorgeln typisch disponiert. Ein etwas hohles, aber tragfähiges Gedackt 8′ grundiert den Klang, eine spritzige Rohrflöte 4′ sowie ein heller, etwas harter, durch die Türen sehr gedämpfter Prinzipal 2′ und eine flötig runde, aber etwas schrille Quinte bauen darauf auf. Durch die meist geschlossenen Türen wird der Klang sehr gedämpft und abgemildert. Etwas erschwerend für den Klang ist es, dass die Orgel durch das Fehlen des Balges etwas windstößig ist. Der Gesamtklang ist zwar farbig, aber etwas matt und wenig charaktervoll. Das Instrument ist sehr solide gefertigt, wird aber durch ihre beschränkten Möglichkeiten recht wenig genutzt. Seit 2021 steht zusätzlich eine alte Johannus-Orgel in diesem Raum.
Disposition
Manual C – f“‘Gedackt 8′ Rohrflöte 4′ Principal 2′ Quinte 1 1/3′ |
Pedal C – f‘angehängt, keine eigenen Register |
Spielhilfen
keine Spielhilfen vorhanden
Gebäude oder Kirchengeschichte
1926 Gründung der Kirchenmusikschule, damaliger Standort Aschersleben.
1938 Umzug des Institutes in die Räumlichkeiten des Schlesischen Konviktes Halle.
1939 Eröffnung am neuen Standort.
1993 erfolgt die staatliche Anerkennung als Hochschule. Das Institut heißt fortan Evangelische Hochschule für Kirchenmusik.
2001/02 Umzug in das neu errichtete Gebäude im Händelhaus-Karree in der kleinen Ulrichstraße.
2019 Umbaumaßnamen am Foyer – Ausbau zum Andachts- und Unterrichtsraum.
Das Hochschulgebäude zeigt sich als schlichter, geradliniger Bau mit großen Fensterfronten und diversen Räumlichkeiten für Unterricht und Üben mit guter Schallabschottung und Klimatisierung. Der Raum 210 liegt im zweiten Obergeschoss ganz außen und ist durch große Fenster sehr hell und freundlich.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter, eigene Sichtung vor Ort
Kirchengeschichte: Beitrag auf der Webseite der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale), abgerufen 10.12.2021
Ein herzlicher Dank sei Rektor Prof. Peter Kopp für die Genehmigung der Veröffentlichung gesagt!