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Orgel: Halle (Saale) / Altstadt – „Dom“ (Wäldner-Orgel)

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Gebäude oder Kirche

Dom

Konfession

evangelisch-reformiert

Ort

Halle (Saale) / Altstadt

Postleitzahl

06108

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos

 

Johannes Richter August Gottfried Ritter – Erste Sonate für Orgel d-Moll Op.11

 

Johannes Richter spielt Richard Julius Voigtmann – Fantasie „Nun danket alle Gott“

 

Johannes Richter spielt Max Drischner – Norwegische Variationen I – Lofot-Variationen



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

Erste Orgel schon im 16. Jahrhundert zur Zeit des Umbaus vorhanden. Es handelte sich um eine Schwalbennestorgel an der Nordwand (Standort der Stephani-Orgel), deren Zugang von außen noch sichtbar ist.
1665-1667 Neubau einer Orgel durch Christian Förner (Wettin) II/28. Mechanische Springladenorgel mit 3 Bälgen.
1702 – 1703 war Georg Friedrich Händel probehalber hier Organist.
1750 Reparatur der Orgel durch Heinrich Andreas Contius (Halle). Später Neubaupläne, da eine Reparatur zu kostenintensiv erschien.
1842 Kostenvoranschläge durch Schulze (Paulinzella) und Friedrich Wilhelm Wäldner (Halle/Saale) – der Orgelrevisor August Wilhelm Bach empfahl Schulze.

Derzeitige Hauptorgel

1845 Anregung zum Neubau durch August Gottfried Ritter (Domorganist Merseburg). 1845 entstehen erste Entwürfe – Disposition durch Ritter genehmigt.
1848 Baustopp durch Revolution. Die Fertigstellung findet statt 1849 erst 1851 durch Vater und Sohn Wäldner statt (nach Schlaganfall des Vaters).
1851 Fertigstellung durch August Ferdinand Wäldner nachdem Friedrich Wilhelm Wäldner einen Schlaganfall erlitten hatte. Ritter stellt Wäldners Opus Magnum ein hervorragendes Zeugnis aus.
Die Orgel wurde mit mechanischen Schleifladen und fest eingebautem Spieltisch erbaut.
1874 Pläne zur Erweiterung um ein 3. Manual mit 7 Registern auf Zusatzladen (wurde nicht realisiert).
1911 erste Änderung der Disposition durch den Zörbiger Orgelbauer Wilhelm Rühlmann (u.a. Einbau einer Aeoline 8′ anstelle des Salicional 8′).
1922 erhält das Werk neue Prospektpfeifen und Zungenregister von Rühlmann.
1937 schlechter Zustand der Orgel (Pfeifen sprechen durch Holzwurmbefall teilweise nicht mehr an). Es wird über eine eventuelle Erweiterung um ein Rückpositiv gesprochen.
1946 weitere Änderungen durch Orgelbauer Jandeck (Halle/Saale), dabei ging der originale Untersatz 32′ verloren.
1951 Pläne zur Erweiterung auf 70 (!) Register auf vier Manualen. Vorgeschlagen wurde u.a. Orgelbau Sauer (Frankfurt an der Oder).
1956 weitere Änderungen der Disposition durch Gerhard Kirchner (Weimar).
1972 nochmalige Änderungen der Disposition durch Arno Voigt (Bad Liebenwerda). Danach verschlechterte sich der Zustand drastisch, die Stephani-Orgel kommt als Ersatzinstrument in den Dom. 12 der 33 Register sind noch original erhalten.
2017 bis 2018 Restaurierung und Rekonstruktion auf die Disposition von 1851 durch Orgelbauer Kristian Wegscheider (Dresden) II/33. Die fünf Einfaltenbälge wurden rekonstruiert.

Disposition

Disposition nach der Restaurierung und Rekonstruktion

I Hauptwerk C-f“‘

Principal  16 Fuß. Prospekt

Principal 8 Fuß.

Hohlflöte 8 Fuß.

Rohrflöte 8 Fuß.

Viola di Gamba 8 Fuß.

Gedackt Quinte 5  1/3 Fuß.

Principal 4 Fuß.

Rohrflöte 4 Fuß.

Quinte 2  2/3 Fuß.

Principal 2 Fuß.

Mixtur 5 fach

Cornet 3 fach ab g° 

Trompete 8 Fuß. aufschlagend

II Oberwerk C-f“‘

Bordun 16 Fuß.

Geigen Principal 8 Fuß.

Flauto traverso 8 Fuß.

Gedackt 8 Fuß.

Salicional 8 Fuß.

Geigen Principal 4 Fuß.

Gedackt 4 Fuß.

Flauto amabile 4 Fuß.

Salicional 4 Fuß.

Spitzflöte 2 Fuß.

Scharf 4 fach

Pedal C-d‘

Untersatz 32 Fuß.

Principalbaß 16 Fuß.

Subbaß 16 Fuß.

Violonbaß 16 Fuß.

Rohrquinte 10  2/3 Fuß.

Principalbaß 8 Fuß.

Gedacktbaß 8 Fuß.

Principalbaß 4 Fuß.

Posaune 16 Fuß. durchschlagend

 

Stimmung 444 Hz – 17,7 °C / Temperatur „Schwerin“

Winddruck 77mm WS Manuale und 96 mm WS Pedal

Anm.1  – gemäss Registerschild 3-fach – 3-4 fach ausgeführt

 

Disposition vor 2017 gemäss Ars Organi 1991 / Heft 3

I Hauptwerk C-f“‘

Prästant 16 Fuß. Prospekt

Prinzipal 8 Fuß.

Gamba 8 Fuß.

Rohrflöte 8 Fuß.

Oktave 4 Fuß.

Kleingedackt 4 Fuß.

Quinte 2  2/3 Fuß.

Oktave 2 Fuß.

Spitzflöte 2 Fuß.

Terz 1 3/5 Fuß.

Mixtur 5 fach

Buntzimbel 3 fach

Trompete 8 Fuß. aufschlagend

II Oberwerk C-f“‘

Quintatön 16 Fuß.

Hohlflöte 8 Fuß.

Gedackt 8 Fuß.

Engprinzipal 4 Fuß.

Rohrflöte 4 Fuß.

Holznasat 2 2/3 Fuß.

Prinzipal 2 Fuß.

Quinte 1 1/3 Fuß.

Sifflöte 1 Fuß.

Scharff 4 fach

Krummhorn 8 Fuß.

Pedal C-d‘

Principalbaß 16 Fuß.

Subbaß 16 Fuß.

Oktavbaß 8 Fuß.

Gedacktbaß 8 Fuß.

Choralbaß 4 Fuß.

Baßflöte 2 Fuß.

Hintersatz 4 fach

Posaune 16 Fuß. durchschlagend

Rankett 16 Fuß.

 

Originaldisposition 1851 gemäss Ars Organi 1991 / Heft 3

I Hauptwerk C-f“‘

Principal  16 Fuß. Prospekt engl. Zinn

Principal 8 Fuß.

Hohlflöte 8 Fuß. Holz

Rohrflöte 8 Fuß.

Viola di Gamba 8 Fuß.

Gedaktquinte 5  1/3 Fuß.

Principal 4 Fuß.

Rohrflöte 4 Fuß.

Quinte 2  2/3 Fuß.

Principal 2 Fuß.

Mixtur 2 fach 2′

Cornet 4 fach ab g° 

Trompete 8 Fuß. aufschlagend

II Oberwerk C-f“‘

Bordun 16 Fuß. Holz

Geigen-Principal 8 Fuß.

Flauto traverso 8 Fuß. Tannenholz

Gedakt 8 Fuß.

Salicional 8 Fuß.

Geigenprincipal 4 Fuß.

Gedakt 4 Fuß.

Flauto amabile 4 Fuß.

Salicional 4 Fuß.

Spitzflöte 2 Fuß.

Scharf 4 fach 1 1/2′

Pedal C-d‘

Untersatz 32 Fuß. Holz

Principalbaß 16 Fuß.

Subbaß 16 Fuß.

Violonbaß 16 Fuß.

Rohrquinte 10  2/3 Fuß.

Principalbaß 8 Fuß.

Gedaktbaß 8 Fuß.

Principalbaß 4 Fuß.

Posaune 16 Fuß. durchschlagend

 

Disposition der Förner-Orgel im Bericht zu Orgeln, welche G. F. Händel spielte Ars Organi 2009 Heft 2

Oberwerk

Quintaden 16′

Prinzipal 8′

Grobgedackt 8′

Gemshorn 8′

Octava 4′

Quinta 3′

Superoctava 2′

Sesquialtera 2-fach

Mixtur 4-fach 1′ (Ellich – 1 Elle Fuss)

Trompet 8′

Brustwerk

Quintaden 8′

Gedackt von Holz 8′

Prinzipal 4′

Kleingedackt 4′

Quinta 3′

Octava 2′

Sesquialtera

Mixtur 3-fach 1/2′ (halb Ellich)

Schallmey 4′

Pedal

Subbaß von Holz 16′

Prinzipal-Baß 8′

Octav 4′

Quinta 3′

Sesquialtera

Mixtur 4-fach 1′ (Ellich)

Posaune 16′

Trompet 8′

Cornet 2′

 

Spielhilfen

Als Registerzüge links:

Ventil zum Hauptw., Ventil zum Oberw., Ventil zum Pedal. (Sperrventile), Manual Coppel (II/I)

Als Registerzüge rechts:

Pedal Coppel (I/P), Calcant

Gebäude oder Kirchengeschichte

Älteste der vier Altstadtkirchen
1271 Klostergründung durch Dominikanermönche
1330 Vollendung der Klosterkirche „St.Paul zum Heiligen Kreuz“ gemäß den Bauregeln des Ordens ohne Querschiff und Turm, damit war der Kern des heutigen Bauwerkes gelegt.
1520 Umbau im Auftrage Kardinal Albrechts v. Brandenburg (neuer Giebelkranz, heute noch vorhanden)
1523 Weihe als Stiftskirche des Erzbistums Magdeburg – seitdem im Volksmund als „Dom“ bezeichnet
Ab 1523 Schaffung reicher Ausstattung u.a. durch Peter Schro (Mainz), Lukas Cranach der Ältere (Weimar), Matthias Grünewald (Halle/Saale). Hierdurch entstand eine bedeutende Mischung aus Gotik und Renaissance – der Dom und die Neue Residenz waren die Machtzentren nördlich der Alpen.
1541 Kardinal Albrecht verlässt die Stadt aufgrund der Reformation. Ein Teil der Kunstschätze wird von ihm mitgeführt. Anschliessende Nutzung der Kirche als Hof- und Schlosskirche der Administratoren des ehem. Bistums.
Mitte 17. Jhd. Einbau der Emporen sowie des barocken Schaualtars (2020 saniert).
Nach 1680 wurde das Gotteshaus durch den Großen Kurfürsten den reformierten Christen auf unbegrenzte Zeit zur Nutzung gegeben, dies hat bis heute Bestand.
1883 – 1896: „Regotisierung“ des Innenraums. Emporen, Altar und einige barocke Grabplatten bleiben erhalten.
1957 – 1959 Instandsetzungsmassnahmen im Inne- und Aussenbereich.
1996 – 2005 Sanierung des Doms und der angrenzenden Gebäude.

Heute zeigt sich der Dom als eine weiträumige und helle dreischiffige Hallenkirche mit hohen Spitzbogenfenstern mit schlichtestem Maßwerk, dessen Inneres durch den Schaualtar samt Chorgestühl gleichsam bestimmt wird. Frühbarocke Emporen umfassen auf drei Seiten den weiten Raum. Auf der Nordempore hat die Orgel ihren Platz gefunden. Die Pfeilerfiguren von Peter Schro samt ihren Baldachinen und Sockeln verleihen dem Raum ein ernstes, feierliches Gepräge, das lediglich durch einige wenige barocke Stücke (unter ihnen Kanzel, Hochaltar und Chorgestühl sowie Emporenbrüstungen mit Zierkartuschen) aufgelockert wird.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Bilder Dateien Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter mit Ergänzungen basierend auf Angaben der Wäldner-Webseite, Berichte zu den Domorgeln in Ars Organi 1991/3 und Ars Organi 2009/2
Kirchengeschichte: Wikipedia mit Quellen von Peggy Grötschel / Matthias Behne: Die Kirchen der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3898123529.
Holger Brülls / Thomas Dietsch: „Architekturführer Halle an der Saale“ Verlag Dietrich Reimer, Berlin 2000, ISBN 3496012021.
Martin Filitz: „Halle Dom“ Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 978-3-7954-5675-7 und andere (Heinrich L.Nickel, Ellen Horstup u.a.)
Internetauftritt der Domgemeinde

Orgelvideos von Johannes Richter auf dem Youtube-Kanal „JRorgel“

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