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Orgel: Halle (Saale) / Altstadt – „Dom“ (Wegscheider-Orgel)

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Gebäude oder Kirche

Dom

Konfession

Evangelisch-reformiert

Ort

Halle (Saale) / Altstadt

Postleitzahl

06108

Bundesland / Kanton

Sachsen-Anhalt

Land

Deutschland

Bildergalerie + Videos



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

1994 Neubau einer einmanualigen transportierbaren Orgel mit Transponiervorrichtung durch Wegscheider/Dresden für die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Halle, die Orgel besitzt 2 Stimmen und ist eine Spezialanfertigung.
2019 Umsetzung in den Dom, da der Raum, in welchem die Orgel stand, anderweitig genutzt werden sollte.

Die Wegscheider-Orgel im Dom hat eine im wahrsten Wortsinne bewegte Geschichte: Einst wurde das Unikat für die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik erbaut, zog dann aus dem Gebäude in der Abderhalden-Strasse mit in das neue Gebäude in der Altstadt um, stand dort im dritten Obergeschoss und diente als Unterrichtsorgel für Partitur- und Generalbassspiel, aber auch als Übeorgel. 2019 wurde dann der Raum umgestaltet, und die Wegscheiderorgel wanderte als Leihgabe an die Domgemeinde in die nahe gelegene einstige Dominikanerkirche.
Dort wird sie als Continuo-Orgel, aber auch für das Begleiten der Psalmen, vor allem des Genfer Psalters, genutzt. Das Instrument besteht aus zwei Teilen: Einem recht grazilen Untergestell mit vier Beinen und einem quaderförmigen Oberbau, der auf das Untergestell aufgesetzt wird. Alle Teile sind aus schlichtem Holz gefertigt. Der Oberbau beherbergt das gesamte Orgelwerk, das Oberteil lässt sich wie bei einem Konzertflügel seitlich aufklappen und fixieren, es gibt den Blick auf das Orgelinnere frei: Jenes beherbergt gleich zwei Besonderheiten. Zum Einen besteht das gesamte Pfeifenwerk aus Holz, die Pfeifen sind wegen der Transponiervorrichtung von H bis d#“‘ ausgebaut (+/- 1HT), zum Anderen ist das ganze Pfeifenwerk liegend angeordnet, sodass der Orgelkorpus außerordentlich flach und schlank, horizontal gefertigt werden konnte. Das Schleudergebläse befindet sich, über eine normale Steckdose zu betreiben, ebenfalls im Obergehäuse. Die Pfeifen des Gedackt 8′ liegen in drei Reihen ganz unten, darüber chromatisch in zwei Reihen aufgeteilt die Pfeifen der teilweise gedeckten Flöte 4′.
Die Klaviatur befindet sich frontal an der Orgel und ist in den Untertasten holzsichtig, die Obertasten sind aus dunklem Holz gefertigt. Links und rechts der Klaviaturbacken befinden sich zwei herausnehmbare Holzteile. Werden diese entfernt, kann die Klaviatur auch bei eingeschalteten Registern um einen Halbton nach oben oder unten gerückt werden. Die unbeschrifteten Registerzüge befinden sich als horizontale Schiebehebel aus dunklem Holz rechts über der Klaviatur. Die Ansteuerung der Pfeifen erfolgt über eine Steckermechanik.
Der Klang der Orgel ist außerordentlich angenehm, dabei aber auch sehr tragfähig. Das Gedackt 8′ ist im Bass eher schmal, obertonreich und transparent, aber nicht quintierend, in der Mittellage voll und rund-edel, nach oben hin öffnet es sich dezent perlend mit angenehmen Ansprachetönen. Jene sind durchweg auch der Flöte 4′ zu eigen, die im gedeckten Bass-Bereich rund und voll, warm und etwas herb ist und im offenen Bereich eine perlend-kullernde, fröhliche und durchaus kraftvolle Charakteristik aufweist. Der Gesamtklang ist hell und transparent, ohne Betonung der Basslage, aber dennoch ausreichend voll und voluminös. Die Klänge der kleinen Orgel werden durch den gotischen Raum ausgezeichnet aufgenommen, die Orgel ist im Raum angenehm kraftvoll, sehr tragfähig – dies natürlich im Rahmen der Möglichkeiten. Die leicht ungleichstufige, etwas herb-scharfe Stimmung trägt das Ihrige zum farbigen und lebendig-fröhlichen Klang bei.

Disposition

Manual C – d“‘

Gedackt 8′ (durchg. Holz, gedeckt)

Flöte 4′ (C-b° Holz, gedeckt, ab h° Holz, offen)

Die Registerzüge sind unbeschriftet.

Die Angabe des Klaviaturumfanges ist ohne Gebrauch der Transponiervorrichtung entstanden – 1 HT nach unten: H-c#“‘, 1 HT nach oben: C# – d#“‘

Spielhilfen

Transponiervorrichtung +/- 1 Halbton, ausgeführt durch Verschieben der Klaviatur

Gebäude oder Kirchengeschichte

Älteste der vier Altstadtkirchen
1271 Klostergründung durch Dominikanermönche.
1330 Vollendung der Klosterkirche “St.Paul zum Heiligen Kreuz” gemäß den Bauregeln des Ordens ohne Querschiff und Turm, damit war der Kern des heutigen Bauwerkes gelegt.
1520 Umbau im Auftrage Kardinal Albrechts v. Brandenburg (neuer Giebelkranz, heute noch vorhanden).
1523 Weihe als Stiftskirche des Erzbistums Magdeburg – seitdem im Volksmund als “Dom” bezeichnet.
Ab 1523 Schaffung reicher Ausstattung u.a. durch Peter Schro (Mainz), Lukas Cranach der Ältere (Weimar), Matthias Grünewald (Halle/Saale). Hierdurch entstand eine bedeutende Mischung aus Gotik und Renaissance – der Dom und die Neue Residenz waren die Machtzentren nördlich der Alpen.
1541 Kardinal Albrecht verlässt die Stadt aufgrund der Reformation. Ein Teil der Kunstschätze wird von ihm mitgeführt. Anschliessende Nutzung der Kirche als Hof- und Schlosskirche der Administratoren des ehem. Bistums.
Mitte 17. Jhd. Einbau der Emporen sowie des barocken Schaualtars (2020 saniert).
Nach 1680 wurde das Gotteshaus durch den Großen Kurfürsten den reformierten Christen auf unbegrenzte Zeit zur Nutzung gegeben, dies hat bis heute Bestand.
1883 – 1896: “Regotisierung” des Innenraums. Emporen, Altar und einige barocke Grabplatten bleiben erhalten.
1957 – 1959 Instandsetzungsmassnahmen im Inne- und Aussenbereich.
1996 – 2005 Sanierung des Doms und der angrenzenden Gebäude.

Heute zeigt sich der Dom als eine weiträumige und helle dreischiffige Hallenkirche mit hohen Spitzbogenfenstern mit schlichtestem Maßwerk, dessen Inneres durch den Schaualtar samt Chorgestühl gleichsam bestimmt wird. Frühbarocke Emporen umfassen auf drei Seiten den weiten Raum. Auf der Nordempore hat die Orgel ihren Platz gefunden. Die Pfeilerfiguren von Peter Schro samt ihren Baldachinen und Sockeln verleihen dem Raum ein ernstes, feierliches Gepräge, das lediglich durch einige wenige barocke Stücke (unter ihnen Kanzel, Hochaltar und Chorgestühl sowie Emporenbrüstungen mit Zierkartuschen) aufgelockert wird.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter – eigene Sichtung vor Ort 21. Februar 2022
Kirchengeschichte: Kirchengeschichte: Wikipedia-Artikel mit Quellen von Peggy Grötschel / Matthias Behne: Die Kirchen der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3898123529.
Holger Brülls / Thomas Dietsch: “Architekturführer Halle an der Saale” Verlag Dietrich Reimer, Berlin 2000, ISBN 3496012021.
Martin Filitz: “Halle Dom” Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 978-3-7954-5675-7 und andere (Heinrich L.Nickel, Ellen Horstup u.a.)
Internetauftritt der Kirchengemeinde

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