Orgel: Halle (Saale) / Altstadt – „Dom“ (Stephani-Orgel)
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Gebäude oder Kirche
DomKonfession
evangelisch-reformiertOrt
Halle (Saale) / AltstadtPostleitzahl
06108Bundesland / Kanton
Sachsen-AnhaltLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1799 Orgelneubau mit fest eingebautem Spielschrank und mechanischen Schleifladen durch Johann Gottlob Ehregott Stephani (Inschrift an der Gehäusetür rechts) für die ev. Kirche in Kreudnitz, welche 1968-71 abgetragen wurde. Später kam die Orgel nach Rötha/Sachsen.
2008 wurde sie zunächst für 25 Jahre der Domgemeinde Halle als Leihgabe zur Verfügung gestellt, nachdem sie aufgrund von Überflüssigkeit in Rötha durch Kristian Wegscheider (Dresden) abgebaut und in die Marienkirche Stralsund transferiert wurde.
Anschließend wurde die Stephani-Orgel aufgrund des schlechten Zustandes der Wäldner-Orgel in den Dom transferiert und auf der Nordempore aufgebaut. Sie wurde während der Sanierung der Wäldner-Orgel als Interimsorgel genutzt und wird heute noch regelmäßig bespielt, bedarf aber einer Sanierung.
Disposition
Derzeitige Disposition – originale Schreibweise auf den Registerschildern
Manual C-d“‘Principal disc: VIII.Fuß ab c‘ Bordun VIII.Fuß Gedact VIII.Fuß Principal IV.Fuß Kleingedact IV.Fuß Octave II.Fuß Quinte I&1/2′ Süfflöte I.Fuß Mixtur III.fach |
Pedal C-c‘Sub baß XVI.Fuß Principal baß VIII.Fuß |
Spielhilfen
Als Registerzug links: Tremulant
Als Registerzug rechts: Pedal-Coppel
Gebäude oder Kirchengeschichte
Älteste der vier Altstadtkirchen
1271 Klostergründung durch Dominikanermönche
1330 Vollendung der Klosterkirche “St.Paul zum Heiligen Kreuz” gemäß den Bauregeln des Ordens ohne Querschiff und Turm, damit war der Kern des heutigen Bauwerkes gelegt.
1520 Umbau im Auftrage Kardinal Albrechts v. Brandenburg (neuer Giebelkranz, heute noch vorhanden)
1523 Weihe als Stiftskirche des Erzbistums Magdeburg – seitdem im Volksmund als “Dom” bezeichnet
Ab 1523 Schaffung reicher Ausstattung u.a. durch Peter Schro (Mainz), Lukas Cranach der Ältere (Weimar), Matthias Grünewald (Halle/Saale). Hierdurch entstand eine bedeutende Mischung aus Gotik und Renaissance – der Dom und die Neue Residenz waren die Machtzentren nördlich der Alpen.
1541 Kardinal Albrecht verlässt die Stadt aufgrund der Reformation. Ein Teil der Kunstschätze wird von ihm mitgeführt. Anschliessende Nutzung der Kirche als Hof- und Schlosskirche der Administratoren des ehem. Bistums.
Mitte 17. Jhd. Einbau der Emporen sowie des barocken Schaualtars (2020 saniert).
Nach 1680 wurde das Gotteshaus durch den Großen Kurfürsten den reformierten Christen auf unbegrenzte Zeit zur Nutzung gegeben, dies hat bis heute Bestand.
1883 – 1896: “Regotisierung” des Innenraums. Emporen, Altar und einige barocke Grabplatten bleiben erhalten.
1957 – 1959 Instandsetzungsmassnahmen im Inne- und Aussenbereich.
1996 – 2005 Sanierung des Doms und der angrenzenden Gebäude.
Heute zeigt sich der Dom als eine weiträumige und helle dreischiffige Hallenkirche mit hohen Spitzbogenfenstern mit schlichtestem Maßwerk, dessen Inneres durch den Schaualtar samt Chorgestühl gleichsam bestimmt wird. Frühbarocke Emporen umfassen auf drei Seiten den weiten Raum. Auf der Nordempore hat die Orgel ihren Platz gefunden. Die Pfeilerfiguren von Peter Schro samt ihren Baldachinen und Sockeln verleihen dem Raum ein ernstes, feierliches Gepräge, das lediglich durch einige wenige barocke Stücke (unter ihnen Kanzel, Hochaltar und Chorgestühl sowie Emporenbrüstungen mit Zierkartuschen) aufgelockert wird.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter
Bilder Dateien Kirche und Orgel: Johannes Richter
Orgelgeschichte: Johannes Richter – basierend auf eigener Sichtung
Kirchengeschichte: Wikipedia-Artikel mit Quellen von Peggy Grötschel / Matthias Behne: Die Kirchen der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3898123529.
Holger Brülls / Thomas Dietsch: “Architekturführer Halle an der Saale” Verlag Dietrich Reimer, Berlin 2000, ISBN 3496012021.
Martin Filitz: “Halle Dom” Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2006, ISBN 978-3-7954-5675-7 und andere (Heinrich L.Nickel, Ellen Horstup u.a.)
Internetauftritt der Kirchengemeinde
Orgelvideos von Johannes Richter auf dem Youtube-Kanal „JRorgel“