Orgel: Grimmen – Stadtkirche St. Marien
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Gebäude oder Kirche
Stadtkirche St. MarienKonfession
Evangelisch-lutherischOrt
GrimmenPostleitzahl
18507Bundesland / Kanton
Mecklenburg-VorpommernLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelmusik aus Grimmen vom Kanal Haesel21 auf Youtube mit Organist Wieland Meinhold – Kanal
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1536 Erwähnung einer ersten Orgel, erbaut von David Claus (Stralsund).
1597 Neubau einer zweimanualigen Orgel durch Nikolaus Maaß (Stralsund) II/25.
17. Jh. Renovierungen und Umbauarbeiten durch verschiedene Orgelbauer.
1753 Renovierung des Werkes durch Orgelbauer Christian Welt (Danzig).
1786 Reparaturen am Orgelgehäuse, vermutlich durch den Stralsunder Orgelbauer Christian Kindt (Christian Erdmann Kindten).
1829 Abbau der Orgel.
1830 mechanische Schleifladenorgel, erbaut von Orgelbauer Carl August Buchholz (Berlin) II/29.
1854 Generalüberholung durch Orgelbauer Nikolaus Fischer (Demmin).
1908 Generalüberholung durch Orgelbauer August Stutz (Stralsund).
1917 Abgabe der Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken.
1920 neuer Zinkprospekt von August Stutz (Stralsund), dabei vermutlicher Austausch eines Registers im Oberwerk.
1930 Reinigung und Überholung des Werkes mit neuem elektrischen Gebläse durch Franz Beyer (Zingst).
1947 Notreparatur durch Barnim Grüneberg (Greifswald).
Kurze Zeit später: Generalüberholung und Veränderungen durch Orgelbau Schuke (Potsdam).
Zunehmender Verfall der Orgel während der DDR-Zeit.
1960er-Jahre erste Überlegungen zu einem Orgelneubau.
Ende der 1970er Reinigung und teilweise Spielbarmachung durch Arno Voigt (Bad Liebenwerda).
1982 Vergabe des Auftrags zum Orgelneubau.
Derzeitige Orgel
1992 mechanische Schleiladenorgel mit mittig fest in das Buchholz-Gehäuse eingebautem Spieltisch durch Orgelbau Voigt (Bad Liebenwerda) III/24 + 2 Vorabzüge. Einweihung am 27. September 1992 mit Gerhard Kaufeldt (Greifswald) und Gerd Jacob (Stockholm) mit Werken von Johann Sebastian Bach und Louis Lefébure-Wély.
Disposition
Voigt-Orgel 1992
I Hauptwerk C – g“‘Prinzipal 8′ C – ds‘ Prospekt Rohrflöte 8′ C – H ged. Metall Oktave 4′ Gemshorn 2′ Mixtur 4 – 5f. 2′ VZ Oktave 2′ Trompete 16′ C – H halbe Länge
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II Schwellwerk C – g“‘Bordun 16′ C – GS Prospekt Spillpfeife 8′ C – H Metall ged. It.Prinzipal 4′ Waldflöte 2′ Fournitur 5f. 2 2/3′ Cor anglais 8′ Tremulant
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III Brustwerk C – g“‘Gedackt 8′ D – e° Prospekt Blockflöte 4′ Prinzipal 2′ Sesquialter 2f. C – e° von 2 2/3′ Chor ged., dann konisch – Terzreihe zylindrisch Zimbel 3f. 2/3′ Krummhorn 8′ Tremulant
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Pedal C – f‘Prinzipalbaß 16′ Holz offen Subbaß 16′ Holz ged. Gemshorn 8′ Rauschpfeife 4f. 4′ VZ Oktave 4′ Posaune 16′ Stiefel Holz Trompete 8′
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Buchholz-Orgel 1830
I Hauptwerk C – f“‘Bordun 16′ Principal 8′ (z.T. Prospekt) Rohrflöte 8′ Viola da Gamba 8′ (z.T. Prospekt) Octave 4′ Spitzflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Superoctave 2′ Mixtur 4f. Trompete 8′
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II Oberwerk C – f“‘Prestant 8′ Gedackt 8′ Salicional 8′ (z.T. Prospekt) Principal 4′ Rohrflöte 4′ Viola 4′ Nasard 2 2/3′ (später Aeoline 8′) Octave 2′ Fagott 8′ Baß Hautbois 8′ Discant
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Pedal C – d‘Violon 16′ Subbaß 16′ Nasard 10 2/3′ Cello 8′ Baßflöte 8′ Gemshorn 5 1/3′ Principal 4′ Blockflöte 2′ Posaune 16′
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Maaß-Orgel 1597 nach Pfarrer Carl Friedrich Braun
HauptwerkPrincipal 8′ Quinta 8′ (Quintadena) unbekanntes Register Octava 4′ Quinte 2 1/2′ (2 2/3′) Octava 2′ Mixtur 5fach Cymbel 3fach
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RückpositivGedackt 8′ Hohl-Flöte (8′) Principal 4′ Flute douce (4′) Nasat (2 2/3′?) Quinte (2 2/3′?) Super-Octava (2′) Waldflöte (2′) Mixtur 3fach Trompete (8′)
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PedalUntersatz 16′ Gedact (8′) Octava 4′ Quinte 4′ (2 2/3′) Super-Octava 2′ Trompete 8′ Basson 8′
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Spielhilfen
Voigt-Orgel
Linke Seite: Pedalkoppel I (Nr. 7), Pedalkoppel II (Nr. 8), Manualkoppel II/I (Nr. 15), Manualkoppel III/I (Nr. 16) als Registerzüge
Rechte Seite: Manualkoppel III/II (Nr. 24) als Registerzug, Tremulant II Frequenz, Tremulant III Frequenz als drehbare Regulierer
Fuß: Schwelltritt II
Buchholz-Orgel
Crescendozug, II/I, I/P
Maaß-Orgel
Manualkoppel
Gebäude oder Kirchengeschichte
Um 1270 ist eine Kirche vorhanden, zu dieser Zeit wird ein Pfarrer erwähnt.
1275 (1267) Beginn des Baus der Marienkirche.
13. Jahrhundert Entstehung der Kalkstein-Fünte.
1326 erste urkundliche Erwähnung der Kirche. In diesem Jahr wird ein Altar errichtet.
Um 1400 Bau des Kirchturmes
1436 Bau der Barnimskapelle, später Anbau einer Sakristei und Entstehung der Moritzkapelle sowie der Agneskapelle und der nicht mehr erhaltenen Heilig-Leichnam-Kapelle. Bau eines grösseren Chorraumes.
1458 Glockenguss und Aufzug.
15. Jahrhundert Anfügung des Hallenchores mit Kreuzrippengewölbe. Entstehung der Pietá der trauernden Gottesmutter mit Gottessohn.
1535 Einzug der Reformation.
1559 wird der Anbau teilweise als baufällig bezeichnet.
1586, 1590 und 1622 Entstehung des Gestühls.
1622 Entstehung des Reliefs des gekreuzigten Jesu.
1615 Kauf der Moritzkapelle durch Albrecht Wakenitz, welcher die Kapelle als Begräbnisstätte für die Familien Wakenitz und Lancken-Wakenitz einrichtet.
1620 und 1641 Aufzug zweier Glocken vom Giesser Gottlieb Metzler (Stralsund) – Nominale d‘ + e‘ + gs‘ + h‘.
1707 Entstehung der Barockkanzel von einem unbekannten Meister.
1792 wird die grosse Glocke umgegossen.
18. / 19. Jahrhunderts Entstehung der Gemälde ehemaliger Pfarrpersonen.
1846 Abtragung des Anbaus.
Um 1850 Erneuerung des Kircheninnenraumes.
1861 Einweihung des neuen Altares.
19. Jahrhundert Erneuerung der Moritz-Kapelle (Mauritiuskapelle).
1948 Rückführung der beiden im zweiten Weltkrieg abgegebenen mittelalterlichen Glocken aus dem Hamburger Glockendepot.
1976 – 1977 Innenrenovierung und Restaurierung der entdeckten Wandmalereien.
1986 Neueindeckung des Kirchendaches.
1992 – 1993 Aussenrenovierung und Turmsanierung.
1996 Fenster- und Aussenwandsanierung.
2022 – 2023 Erneuerung der Innenraumbeleuchtung und neues Westportalfenster des Künstlers Thomas Kuzio.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Robert Schulz
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Robert Schulz (aktuell) und Andreas Schmidt (2014)
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert aus dem Buch von Norbert Buske und Sabine Bock „Die Marienkirche in Grimmen und die zum Kirchspiel gehörenden Kirchen und Kapellen“ – Thomas Helms-Verlag 2012 (Schwerin), zitiert aus dem Buch von Norbert Buske, Haik Thomas Porada und Wolfgang Schmidt (Hrsg.) „Die Marienkirche in Grimmen und ihre Gemeinde. Beiträge zur Kirchengeschichte einer pommerschen Stadt“ 2015 (Kiel) – Verlag Ludwig
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung, Spiel und Bestandesaufnahme Robert Schulz 2025 (Kanal Orgeln im Norden), zitiert aus dem Beitrag von Ina Altripp „Zur Geschichte der Orgeln in Grimmen und Stoltenhagen“ und aus dem Buch von Norbert Buske, Haik Thomas Porada und Wolfgang Schmidt (Hrsg.) „Die Marienkirche in Grimmen und ihre Gemeinde. Beiträge zur Kirchengeschichte einer pommerschen Stadt“ 2015 (Kiel) – Verlag Ludwig, Sichtungen und Orgelkonzerte mit Brita Schmidt-Essbach sel. 18.08.1973, 21.08.1974, 26.06.1975 und 27.07.2014
Orgelmusik aus Grimmen vom Kanal Haesel21 auf Youtube – Kanal
Kanal Orgeln im Norden von Robert Schulz