Orgel: Gersau – St. Marzellus (Hauptorgel)
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Gebäude oder Kirche
St. Marzellus (Hauptorgel)Konfession
KatholischOrt
GersauPostleitzahl
6442Bundesland / Kanton
Kanton SchwyzLand
SchweizBildergalerie + Videos
Glockenvideo „CH – Gersau (SZ) Pfarrkirche St. Marzellus“ von User frauenfelder82 auf Youtube – Kanal
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1621 soll die erste Orgel in Gersau erbaut worden sein.
1740 wird im Zuge der Umgestaltung der Pfarrkirche ein neues Instrument von Orgelbauer Joseph Bossard (Baar).
1812 – 1813 Orgelneubau einer grösseren mechanischen Schleifladenorgel in der neuen Kirche durch Orgelbauer Joseph Anton Braun (Spaichingen) II/28.
Bereits 1815 wurde die Orgel um eine Grosse Quinte im Hauptwerk erweitert und der Tonumfang des Pedals erweitert, die Arbeiten führte der Erbauer aus II/29.
1834 werden zwei Orgeln in der Kirche repariert durch die Orgelbauer Gebrüder Walpen (Reckingen/VS). Die Chororgel war die 1740 erbaute Bossard-Orgel aus der alten Kirche.
1875 Umbau der Windanlage und Verkleinerung des Werkes durch Orgelbauer Ludwig Schefold (Beckenried).
1885 erneute Veränderungen durch Orgelbauer Friedrich Goll (Luzern), welcher fortan die Pflege der Orgel inne hat II/23.
1939 Umbau bzw. Neuaufbau (eigentlich als Neubau unter Verwendung eines grösseren Teils des Braunmaterials) mit Schleifladen, neuem freistehendem Spieltisch, mechanischer Spiel- und elektropneumatischer Registertraktur durch Orgelbau M. Metzler & Söhne (Dietikon/ZH) III/34. Das Werk wird durch ein Kronwerk ergänzt, welches einen einfachen zusätzlichen Freipfeifenprospekt erhält, das Gehäuse wird entsprechend vergrössert und das erste Manual bekommt einen Barkerhebel.
1958 und 1974 Renovierungen, Instandsetzung des Kronwerkes nach Wasserschäden und Nachintonation durch Orgelbau Kuhn.
Derzeitige Hauptorgel
2012 Orgelneubau im Sinn einer Rekonstruktion der Braun-Orgel aus dem Jahr 1813 mit rein mechanischen Schleifladen und mittig fest eingebautem Spieltisch durch Mathis Orgelbau (Näfels/GL) II/29. Das vorhandene Braun-Material und die historischen Windladen wurde wiederverwendet und das Gehäuse nach dem originalen Vorbild rekonstruiert. Der 32′ im Pedal wurde nicht mehr realisiert. Als Experte wirkte der Orgelsachverständige Otto Tschümperlin, die Weihe fand am 27. Oktober 2012 mit Hoforganist Wolfgang Sieber (Luzern) statt.
Disposition
Rekonstruktion Braun-Orgel – Mathis Orgelbau 2012
I Hauptwerk C – f“‘Principal 16′ Principal 8′ Dulcian 8′ Copel 8′ Grossquint 6′ Octav 4′ Waldflaut 4′ Quint 3′ Octav 2′ Terz 1 3/5′ Cornet 8′ 5-fach ab c‘ Mixtur 2′ 4-fach rep. immer ab c‘ bei c Trompete 8′ |
II Positiv C – f“‘Copel 8′ Gamba 8′ Hohlflaute 8′ Dulciana 4′ Flaute 4′ Quintflaute 3′ Octav 2′ Mixtur 1 1/2′ 3-fach rep. c° /c“/c“‘ |
Pedal C – f‘Violon Bass 16′ Sub Bass 16′ Principal Bass 8′ Violoncello 8′ Quint 6′ Octav 4′ Cornet 3′ 3-fach Bombart 16′ |
Metzler Umbau / Neuaufbau 1939 nach H.G.Schmidt
I Hauptwerk C – g“‘Principal 16′ Principal 8′ B Bordun 8′ B Salicional 8′ B Octave 4′ Waldflaute 4′ B Quint 2 2/3′ B Superoctave 2′ B Terz 1 3/5′ Cornett 3-fach 2 2/3′ ab c‘ Mixtur 3-4 fach 1 1/3′ B Trompete 8′ Clairon 4′
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II Positiv C – g“‘Liebl. Principal 8′ B Rohrflöte 8′ B Spitzflöte 4′ B Dulciana 4′ B Octavin 2′ B Quint 1 1/3′ B Cymbel 2-3 fach 1′ Krummhorn 8′ Tremolo |
III Kronwerk C – g“‘Koppelflöte 8′ Prästant 4′ Waldflöte 2′ Mixtur 7-8 fach 1 1/3′ Dulcian 16′ Tremolo |
Pedal C – f‘Principalbass 16′ B Subbass 16′ B Octavbass 8′ Bordunbass 8′ B Oktavbass 4′ B Rauschbass 2-fach 2 2/3′ Bombard 16′ B Trompetenbass 8′
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Die mit B gekennzeichneten Register sind erhaltene Bestände von Braun und wurden teilweise durch Metzler ergänzt/erneuert.
Umbau Schefold / Goll nach P. Fasler und Aufzeichnungen Orgelarchiv Schmidt – Zustand nach 1885
I Hauptwerk C – f“‘Prinzipal 16′ Prinzipal 8′ Bordun 8′ Flöte 8′ Octav 4′ Waldflaute 4′ Salizional 4′ Dolce 4′ Quint 3′ Octav 2′ Trompete 8′ |
II Positiv C – f“‘Hohlflaute 8′ Coppel 8′ Gamb 8′ Flaute 4′ Quint 2 2/3“ Octav 2′
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Pedal C – d‘Sub Bass 32′ Prinzipal Bass 16′ Bordun Bass 8′ Octav Bass 4′ Mixtur Bass 3f Bombard 16′
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Braun-Orgel 1813 mit Erweiterung 1815
I Hauptwerk C – f“‘Prinzipal 16′ Prinzipal 8′ Coppel 8′ Waldflaute 8′ Grosse Quint 5 1/3′ 1815 Octav 4′ Flaute dulcis 4′ Quint 3′ Super Octav 2′ Tertz 1 3/5′ Cornet 3 f Mixtur 4f 2′ Fagott 8′ |
II Positiv C – f“‘Hohlflaute 8′ Coppel 8′ Gamb 8′ Dulcian 4′ Rohrflaute 4′ Octav 2′ Quint 1 1/2′ Mixtur 3f |
Pedal C – a° ab 1815 C – h°Sub Bass 32′ Violon Bass 16′ Prinzipal Bass 8′ Bass Quint 5 1/3′ Octav Bass 4′ Cornet Bass 3f 2 2/3′ Bombard 16′ Trompeten Bass 8′ |
Spielhilfen
Rekonstruktion Mathis 2011 / 2012
Fuß: II – I, II – PED, I – PED, Plenokombination AN/AB, Tremulant (II. Manual) als Hebeltritte
Die Plenokombination schaltet die Register Principal 8′, Octav 4′, Quint 3′, Octav 2′ im Hauptwerk und Sub Bass 16′, Principalbass 8′, Octav 4′ im Pedal
Metzler-Orgel Umbau / Neuaufbau 1939 – 2011
2 freie Kombinationen
Zungeneinzelabsteller, Mixtureneinzelabsteller
II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P als Registerwippen
Spieltisch unter Manual I: FK I, FK II, Auslöser, Mixturen ab, Walze ab, 16′ ab, Pleno, Tutti
Fuss: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, Walze, Walze ab, Tutti
Braun-Orgel 1813 – 1939
II/I, I/P
Gebäude oder Kirchengeschichte
Nach 1175 ist eine erste Kirche vorhanden.
1489 wird der Turm und der Chorraum neu errichtet – Einweihung 1501.
1596 Einweihung des Beinhauses.
1618 – 1621 Neubau der Kirche am gleichen Standort.
1661 neue Turmuhr.
1738 Beschädigung der Kirche durch Unwetter.
1738 – 1740 Umgestaltung des Innenraumes und Erweiterung der Kirche um ein Joch durch Maurer Michael Müller (Walchwil).
1807 – 1812 Neubau der Pfarrkirche nach Plänen des Bruders Jakob Natter – Einweihung am 14. September 1812. Die Innenausstattung erfolgte durch den bekannten Meister Johann Joseph Moosbrugger aus Au /Bregenzerwald (Stuckarbeiten, Altäre, Kanzel und Taufstein). Die Deckengemälde, die Blätter des Hochaltares und des Anna-Seitenaltares erschuf Maler Johann Anton Mesmer (Saulgau) – das Blatt des Heilig-Kreuz-Altares ist ein älteres Werk aus dem Jahr 1779 von Maler Johann Melchior Wyrsch (Buochs). Der Reliquienaltar ist ein Werk von Meinrad Birchler (Einsiedeln). Grundsteinlegung 4. Mai 1807.
Das Inventar der alten Kirche wird der Kirchgemeinde Lauerz vermacht.
1811 Aufzug dreier Glocken des Giessers Johann Heinrich Bär (Aarau), diese wurden zu zwei Glocken aus dem Jahr 1384 und einer Glocke aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts ergänzt.
1820 Abschluss der Gestaltung des Innenraums.
1827 wird eine der neuen Glocken umgegossen.
1876 Innenrenovierung unter der Leitung von Marzell Müller.
1911 – 1912 Sanierungsarbeiten im Innenraum.
1927 Aufzug einer weiteren Glocke der Giesserei Rüetschi (Aarau) – Nominale der Glocken h° + ds‘ + f‘ + ais‘ + d“ + fs“. Eine der Bär-Glocken wurde vermutlich umgegossen.
1933 – 1935 Aussenrenovierung.
1938 Tabernakel von Paul Nigg (Schwyz).
1938 – 1939 Innenrenovierung nach Plänen von Architekt Josef Steiner (Schwyz).
1974 Schäden durch ein undichtes Dach.
1983 Aussenrestaurierung.
2011 – 2012 umfangreiche Innenrenovierung.
2017 Fassadenarbeiten und weitere Arbeiten im Aussenbereich.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort und Informations-Auslage in der Kirche, zitiert aus „Die Pfarrkirche St. Marcellus in Gersau“ von Michael Tomaschett GSK Kunstführer 2013 – ISBN 978-3-03797-118-5
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt – eigene Sichtung und Spiel 01. Mai 2019, Bestandesaufnahme Horst Georg Schmidt am 30.11.2002, Angaben der Kirchgemeinde und freundl. Mitteilung von Herrn Stucki (Firma Mathis), Geschichte der Orgeln vor dem Neubau Braun’s – Peter Fasler Orgelverzeichnis Schweiz
Glockenvideo von User frauenfelder82 auf Youtube – Kanal
Internetauftritt des Freundeskreises der Gersauer Orgel