Orgel: Flaach – Reformierte Kirche
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Gebäude oder Kirche
Reformierte KircheKonfession
ReformiertOrt
FlaachPostleitzahl
8416Bundesland / Kanton
Kanton ZürichLand
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Orgelgeschichte
1890 mechanische Kegelladenorgel, erbaut von Orgelbau Carl Theodor Kuhn (Männedorf) I/8.
Derzeitige Orgel
1972 Multiplexorgel mit seitlich freistehendem Spieltisch und Freipfeifenprospekt, welcher mit einer Prospektpfeifenreihe in der Emporenbrüstung integriert wurde, erbaut mit dem Maag’schen Solenoidventilladensystem und rein elektrischer Traktur als Werk (Opus) 44 von Orgelbau Maag AG (Zürich) III/14 (III/30 – 13 Extensionen, 2 Transmissionen, 1 Quintauszug). Die Intonation oblag Orgelbauer Heinrich Dörig, welcher diese Maag-Orgel als sein letztes Werk vor seinem Tod im Jahr 1973 intonierte.
1993 Renovierung der Orgel durch Orgelbau Genf.
Solenoid-Ventil von Maag – Beschrieb zitiert aus Emil Bächtold’s (geb. 1916 – gest.1998) Arbeit (Organist in Zürich, Schüler von Marcel Dupré)- Das Maagsche Orgel-System
Das Ventil wurde in vier Grössen hergestellt. Grosse Pfeifen (z.B. 16′) benötigten zwei „Vierer-Ventile“, kleine Pfeifen erhielten Einer-Ventile (Hub Ventilteller 1/10 Millimeter). Die kleinsten Pfeifen wurden mit einem „Nuller-Ventil“ versehen (ein Eisenplättchen wird gegen den Wind und eine Blattfeder durch einen Magneten aufwärts gezogen – regulierbar ist hier nur der Druck anhand eines Nagels). Später wurde das Ventil kopfüber eingesetzt, um Störungen zu vermeiden. Die Blattfeder konnte dabei weggelassen werden. Der Wind gelangt in das Ventil. Wenn die Taste gedrückt wird, schliesst sich der Stromkreis und die Solenoidspule erzeugt eine magnetische Zugwirkung, welche den Magnetkern und Ventilteller hochzieht. So ist das Ventil geöffnet und die Pfeife erklingt. Anhand einer regulierenden Schraube kann die Bremswirkung eingestellt werden, welche durch die entweichende Luft zwischen Magnetkern und Spulenträger entsteht. Das Nullerventil für die kleinen Pfeifen besitzt keine Bremsfunktion. Das Solenoidventil wird nicht durch Ladenwind, sondern durch den Magnetzug geöffnet.
Disposition
Disposition (Vermerk zu den Extensionen und Transmissionen mittels Nummerierung in Grundregister-Tabelle – Grundregister in Farbe)
I Hauptwerk C – g“‘Gedeckt 16′ Ext. Nr. 5 – SW Principal 8′ DS – fs‘ Prospekt, ab g‘ innen, Metall Spitzgambe 8′ Tr. Nr. 6 – SW Octave 4′ C – FS Prospekt, ab G innen, Metall Rohrflöte 4′ Ext. Nr. 5 – SW Octave 2′ C – cs° Prospekt, ab d° innen, Metall Mixtur 1 1/3′ 4-5 fach, im Pedal ab CC – rep. C/fs°/c’/fs’/fs“/c“‘, Metall, ab fs‘ 5 fach
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II Schwellwerk C – g“‘Singend Gedeckt 8′ ab CC im Pedal, CC – HH Holz ged., ab C Metall ged., ab fs° rohrged., ab gs“‘ offen konisch Spitzgambe 8′ Metall konisch, C – E gekröpft, bis g““ Spitzflöte 4′ Ext. Nr 6 – SW Blockflöte 4′ Metall, leicht konisch, bis g““ Schwegel 2′ Metall Waldflöte 2′ Ext. Nr. 7 – SW Scharf 1′ 4-5 fach – rep. fs°/fs’/c“/fs“/c“‘, ab fs‘ 5 fach Schalmey 8′ Stiefel Metall, Becher Naturguss, ab c“‘ doppelte Becherlänge
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III Positiv C – g“‘Koppelflöte 8′ ab CC im Pedal (Subbass), C – F Holz ged. im Prospekt, FS – f° Metall ged., ab fs° Koppelflöte Offenflöte 4′ Metall, GS – h° Prospekt, ab c‘ innen Quinte 2 2/3′ Ext. Nr. 14 – POS, prinzipalisch Flageolet 2′ Ext. Nr. 12 – POS Terz 1 3/5′ ab c°, Metall, leicht konisch, prinzipalisch Larigot 1 1/3′ Metall, leicht konisch, prinzipalisch Tremolo
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Pedal C – f‘Untersatz 32′ C – H Subbass 16′ + Quinte aus Singend Gedeckt 8′ Nr. 5 – SW (F aus Subbass 16′ mit C Singend Gedackt, etc.) Subbass 16′ Ext. Nr. 11 – Pos. Gedecktbass 16′ Ext. Nr. 5 – SW Octavbass 8′ Ext. Nr. 2 – HW Octave 4′ Ext. Nr. 3 – HW Mixtur 2 2/3′ Ext. Nr. 4 – HW Contrafagott 16′ Ext. Nr. 10 – SW Fagott 8′ Tr. Nr. 10 – SW Schalmey 4′ Ext. Nr. 10 – SW
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Grundregister
Grundregister1. Principal 8′ I 2. Octave 4′ I 3. Octave 2′ I 4. Mixtur 1 1/3′ I 5. Singend Gedeckt 8′ II 6. Spitzgambe 8′ II 7. Blockflöte 4′ II 8. Schwegel 2′ II 9. Scharf 1′ II 10. Schalmey 8′ II 11. Koppelflöte 8′ III 12. Offenflöte 4′ III 13. Terz 1 3/5′ III 14. Larigot 1 1/3′ III
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Prospektpfeifen
Principal 8′ (I) : DS – fs‘ im Prospekt – d° Spieltischseite
Octave 4′ (I) : C – FS im Prospekt
Octave 2′ (I) : C – cs° im Prospekt
Offenflöte 4′ (III) : GS – h° im Prospekt Spieltischseite, ab fs° jede zweite Pfeife blind
Subbass 16′ / Koppelflöte 8′ (III) : C – f‘ Prospekt
Octavbass 8′ / Octave 4′ (I) : C – H Prospekt
Zusammensetzung Mixtur I / PED
CC 2 2/3′ + 2′ + 1 1/3′ + 1′
C 1 1/3′ + 1′ + 2/3′ + 1/2′
fs° 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 2/3′
c‘ 2 2/3′ + 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 2/3′
fs‘ 2 2/3′ + 2 2/3′ + 2′ + 1 1/3′ + 1′
fs“ 4′ + 2 2/3′ + 2 2/3′ + 2′ + 1 1/3′
c“‘ 8′ + 4′ + 2 2/3′ + 2 2/3′ + 2′
Zusammensetzung Scharf II
C 1′ + 2/3′ + 1/2′ + 1/3′
fs° 1 1/3′ + 1′ + 2/3′ + 1/2′
fs‘ 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 1′ + 2/3′
c“ 2′ + 2′ + 1 1/3′ + 1′ + 2/3′
fs“ 2 2/3′ + 2′ + 2′ + 1 1/3′ + 1′
c“‘ 4′ + 2 2/3′ + 2′ + 2′ + 1 1/3′
Sämtliche Extensionen aus den Schwellwerksregistern stehen komplett im Schwellwerk (nicht bei allen Maag-Orgeln) – das Pedal besitzt keine eigenständige Lade
Stimmung gleichstufig
Tonhöhe: a‘ = 440 Hz bei 20°C
Zur Verteilung der Register und Windladen:
Lade 1 – Spitzgambe 8′, Blockflöte 4′
Lade 2 – Singend Gedeckt 8′, Scharf
Lade 3 – Sämtliche Zungen (als Transmissionen und Verlängerungen)
Lade 4 – Schwegel 2′, Fortsetzung Scharf; auf der Oberlade: Rohrflöte; Gedecktbass 16′
Lade 11 – Fortsetzung Koppelflöte8′ , Flageolet 2′, Terz 1 3/5′, Larigot 1 1/3′; auf der Oberlade: Koppelflöte 8′
Lade X – Principal 8′, Offenflöte 4′, Octave 2′, Mixtur
Winddrücke
Lade 1 – 58mmWS
Lade 2 – 60mmWS
Lade 4 – 60mmWS
Lade 11 – 58mmWS
Lade X – 56mmWS
Ladenschwimmer – 70mmWS
Grundregister und deren Auszüge und Transmissionen
Principal 8′ (I) – keine Extensionen / Transmissionen
Octave 4′ (I) – Octavbass 8′ Extension im Pedal
Octave 2′ (I) – Octave 4′ Extension im Pedal
Mixtur 1 1/3′ (I) – Mixtur 2 2/3′ Extension im Pedal
Sing. Gedeckt 8′ (II) – Gedeckt 16′ Ext. HW, Rohrflöte 4′ Ext. HW, Gedecktbass 16′ Ext. PED + Quinte bei Untersatz 32′ C – H
Spitzgambe 8′ (II) – Spitzgambe 8′ Tr. HW, Spitzflöte 4′ Ext. SW
Blockflöte 4′ (II) – Waldflöte 2′ Extension im SW
Schwegel 2′ (II) – keine Extensionen / Transmissionen
Scharf 1′ (II) – keine Extensionen / Transmissionen
Schalmey 8′ (II) – Contrafagott 16′ Ext. Pedal, Fagott 8′ Tr. im Pedal, Schalmey 4′ Ext. Pedal
Koppelflöte 8′ (III) – Subbass 16′ Ext. Pedal bzw. Untersatz 32 C – H
Offenflöte 4′ (III) – Flageolet 2′ Ext. im Positiv
Terz 1 3/5′ (III) – keine Extensionen / Transmissionen
Larigot 1 1/3′ (III) – Quinte 2 2/3′ Ext. im Positiv
Spielhilfen
1 freie Kombination (B)
Oberhalb des dritten Manuals: Crescendo-Anzeiger 0 – 10, Einzelabsteller Schalmey 8′ / Contra=fagott 16′ / Fagott 8′ / Schalmey 4′ / Scharf 1′ / Mixtur 1 1/3′ / Mixtur 2 2/3′ / Man. 16′ aus TT u. Cresc.
Linke Seite: III – II als Registerwippe Nr. 16
Rechte Seite: III – I (Nr. 17), II – I (Nr. 18), III – P (Nr. 26), II – P (Nr. 27), I – P (Nr. 28) als Registerwippen
Druckknöpfe unter erstem Manual: 0 (Auslöser), A (HR), B (FK), TT
Fuß: III – II, III – I, II – I, B (FK), III – P, II – P, I – P, A (Auslöser) als Pistons auf der linken Seite, Crescendo (Tritt), Schweller (II als Tritt), Zungen ab, TT als Pistons auf der rechten Seite
Im Tutti (TT) fehlen folgende Register/Spielhilfen:
Terz 1 3/5′ – Schalmey 8′ (ebenso ohne Transmission und Extensionen im Pedal) und die Koppel I – P
Gebäude oder Kirchengeschichte
Mitte des 12. Jahrhunderts Erwähnung einer Kirche St. Nikolaus in Niederflaach, welche bis ins Jahr 1544 existent war. Bei dieser Kirche befand sich ein Frauenkloster.
1275 Erwähnung einer zweiten Kirche St. Georg.
1610 – 1614 Bau einer grösseren Kirche St. Georg in Oberflaach nach der Reformation. Die Kirche entstand auf der gegenüberliegenden Parzelle der alten Kirche.
1619 Bau des Kirchturmes.
1640 Glockenaufzug.
1904 Ersatz einer gesprungenen Glocke durch eine neue Glocke der Giesserei Rüetschi (Aarau). Die beiden anderen Glocken von 1640 bleiben erhalten.
1953 die Kirche wird unter kantonalen Schutz gestellt.
1971 – 1973 umfangreiche Innenrenovierung.
1996 Instandsetzungsarbeiten und Renovierung der Fenster durch die Kunstglaserei Scholz (Rümlang).
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Mike Wyss und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde vor Ort, zitiert von den Seiten der Kirchgemeinde (Link folgend) und der Seite der politischen Gemeinde – Link
Orgelgeschichte: Eigene Sichtungen und Spiel 1989, 2015 und 2025, Emil Bächtold „Das Maagsche Orgel-System“ Arbeit zum Nachlass von Orgelbau Maag
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