Orgel: Escholzmatt – St. Jakob
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Gebäude oder Kirche
St. JakobKonfession
KatholischOrt
Escholzmatt (Escholzmatt-Marbach)Postleitzahl
6182Bundesland / Kanton
LuzernLand
SchweizBildergalerie + Videos
Kapelle
Youtube-User Robin Marti KirchenGlocken: Escholzmatt LU, Pfarrkirche St. Jakobus d. Ä., Vollgeläute auf Youtube, 26. August 2018
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1868 Orgelneubau mit mechanischen Schleifladen durch Orgelbau Lütolf & Kaufmann (Horw) mit 18 klingenden Stimmen
1874 Nach dem Tod des Orgelbauers Conrad Lütolf übernahm Friedrich Goll I (Luzern) die Fertigstellung des Neubaus in Escholzmatt.
1894 Abbau der alten Orgel durch Orgelbauer Theodor Kuhn, das Werk wird nach Alterswil versetzt.
1894 pneumatische Membranladenorgel, erbaut mit freistehendem Spieltisch durch Orgelbauer Carl Theodor Kuhn (Männedorf) II/28.
1910 erhält die Orgel ein elektrisches Gebläse durch die Erbauerfirma.
Nach 1920 Erweiterung auf II/33 durch einen unbekannten Orgelbauer – Einbau von 5 neuen Stimmen im Schwellwerk und Pedal, vermutlich durch Willisauer Orgelbau.
1973 dezente Umdisponierung durch Orgelbauer Hubert Senn aus Unterengstringen.
Derzeitige Orgel
1986 Neubau einer Schleifladenorgel III/38 mit freistehendem Spieltisch, mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur durch Orgelbau Cäcilia Kriens. 15 Register wurden neu gebaut, die Oboe 8′ erhielt neue Zungen, 22 Stimmen wurden aus der alten Orgel übernommen. Die Orgel wurde in das von August Hardegger entworfene und von Emil Gauhl erschaffene Gehäuse von 1894 eingebaut.
2022 die Orgel erfüllt die Kirche mit einem runden, profund-gravitätischen Klang. Die Orgel gehört zu den beeindruckendsten Neubauten im Kanton mit einem hohen Bestand originalen Pfeifenwerks der Firma Kuhn aus dem Jahr 1894. Der Setzer ist nach wie vor 32fach.
Disposition
Disposition seit 1986 (2023)
I Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Flöte 8′ Bourdon 8′ Gamba 8′ Oktave 4′ Flöte 4′ Quinte 2 2/3′ Superoctave 2′ Mixtur 3f. 1 1/3′ * rep. c°/c’/c“/c“‘ Cornett 5f. 8′ ab g° Trompete 8′
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II Schwellwerk C – g“‘Liebl. Gedeckt 16′ Geig. principal 8′ * Liebl. Gedeckt 8′ Salicional 8′ Voix céleste 8′ ab c° Principal 4′ * Rohrflöte 4′ * Nazard 2 2/3′ * Flöte 2′ * Terz 1 3/5′ * Pleinjeu 4-5f. 2′ * rep. d°/cs’/cs“ Tromp. harm. 8′ * Tremulant
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III Positiv C – g“‘Gedackt 8′ * Viola 8′ C-H aus Gedackt 8′ * Fugara 4′ * Spitzflöte 4′ * Flöte 2′ * Oboe 8′
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Pedal C – f‘Princ. bass 16′ Subbass 16′ Octavbass 8′ Flötenbass 8′ Violoncello 8′ Oktave 4′ Posaune 16′ Trompete 8′ *
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* neue Register 1986
Kuhn-Orgel 1895 gemäss Orgelbau Kuhn
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Flöte 8′ Bourdon 8′ Gamba 8′ Dolce 8′ Octave 4′ Flöte 4′ Octave 2′ Cornet 4-5 f. 8′ Mixtur 4f. 2 2/3′ Trompete 8′
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II Schwellwerk C – f“‘Liebl. Gedeckt 16′ Geigenprincipal 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Concertflöte 8′ Salicional 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ ab c° Traversflöte 4′ Gemshorn 4′ Oboe 8′ Tremulant
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Pedal C – d‘Principalbass 16′ Violonbass 16′ Subbass 16′ Violoncello 8′ Flötenbass 8′ Posaune 16′
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Lütolf / Goll-Orgel gemäss P. Fasler
I HauptwerkBourdon 16′ Principal 8′ Bourdon 8′ Viola di Gamba 8′ Salicional 8′ Quint 5 1/3′ Oktave 4′ Oktave 2′ Mixtur 4-fach 2 2/3′
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II EchoFlöte Travers 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Dolce 8′ Gemshorn 4′ Flautino 2′
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PedalViolon 16′ Subbass 16′ Oktavbass 8′ Posaune 16′
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Spielhilfen
Cäcilia / Kuhn-Orgel seit 1986
32-fache elektronische Setzeranlage
Als Registerschalter links oben, innen: Tremulant [SW]
Als Registerschalter links unten, innen: SW.-HW. [II/I], Pos.-HW. [III/I], HW.-Ped., SW.-Ped., Pos.-Ped. [von innen nach außen]
Unter Manual I in der Vorsatzleiste als beleuchtete, rechteckige Druckknöpfe von links: SETZEN, A, B, C, D [Ebenen], 1-8 [Setzer], LOESCHEN
Über dem Pedal links als Fußtritte, wechselwirkend mit Registerschaltern: SW.-HW., POS.-HW., HW.-PED., SW.-PED., POS.-PED. [von innen nach außen]
Über dem Pedal mittig: Balanciertritt für Jalousieschweller II
Über dem Pedal rechts als Fußtritte zum Einhaken oben: ZUNGEN AB, MIXTUREN AB
Über dem Pedal rechts als Fußtritte: 1-8 [Setzer]
Kuhn-Orgel 1894 – 1986
Normalkoppeln, Schwelltritt II, vermutlich feste Kombinationen
Lütolf / Goll-Orgel 1868 – 1894
Manualcoppel, Pedalcoppel
Gebäude oder Kirchengeschichte
Um 1225 Gründung einer Kirche durch die Freiherren von Sumiswald, Bau einer steinernen Kirche.
1275 Erwähnung eines Leutpriesters im Ort.
1338 wird die Weihe einer Kirche bezeugt.
1446 Weihe der Seitenaltäre und des Hochaltares.
Nach 1482 wird der Chorraum erweitert.
1598 – 1600 Renovierung der Kirche.
1646 Errichtung einer Katharinenkapelle am Dorfausgang.
1665 – 1667 Neubau einer Kirche im frühbarocken Stil.
1754 – 1757 wird die Kirche nach Plänen des Baumeisters Jakob Singer (Luzern) erneuert und das Langhaus in spätbarocker Form neu aufgebaut. Die Stuckaturen stammen von Eugen und Johann Melchior Kuster (Engelberg) und Johann Georg Albert (Lindau).
1807 Abtrennung der Pfarrei Escholzmatt von Flühli.
1892 – 1894 Neubau der Pfarrkirche im neogotischen Stil als dreischiffige Hallenkirche nach Entwürfen von Architekt August Hardegger aus St. Gallen mit einem 87m hohen Turm – Einweihung am 24. Oktober 1894. Die Ausstattung erfolgte durch Hardegger und Josef Eigenmann (Luzern). Das alte Beinhaus wird abgebrochen.
1894 Guss der heutigen 5 Glocken durch Hermann Rüetschi/Aarau, Nominalfolge c‘- es‘- f‘- as‘- b‘.
1927 – 1929 Vermauerung der Rundfenster an der Westfassade.
1936 Aussenrenovierung.
1969 – 1971 Umbau der Krypta unterhalb des Chorraumes.
1983 – 1984 Renovation der Kirche nach Plänen von Paul Arnold (ebenso neuer Zelebrationsaltar von Arnold entworfen), dabei beschränkte archäologische Untersuchungen am Baukörper. Die Chorfenster wurden von Edy Renggli (Hellbühl) erschaffen, die Langhausfenster sind Werke von Meyer & Binessa (Luzern).
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Johannes Richter und Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Johannes Richter und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: zitiert aus Schweizerischer Kunstführer „Die Pfarrkirche St. Jakob in Escholzmatt LU“ von André Meyer – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1985 – ISBN 3-85782-379-3, zitiert aus Beitrag auf der Seite des Pastoralraumes Oberes Entlebuch, abgerufen am 1. Februar 2023 und vom weiteren Beitrag auf der gleichen Seite
Orgelgeschichte: eigene Sichtung und Spiel J.Richter und A.Schmidt am 03. September 2021 und 21. Januar 2022, zitiert aus Schweizerischer Kunstführer „Die Pfarrkirche St. Jakob in Escholzmatt LU“ von André Meyer – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1985 – ISBN 3-85782-379-3, Angaben der Pfarrei vor Ort, Kuhn-Orgel 1894 / 1895 auf der Seite von Orgelbauz Kuhn – Link, Orgel von 1868 Angabe von Peter Fasler – Link, Kirchenchöre und Orgeln von Otto Lustenberger – Brunner Verlag 1997 – ISBN 3905198371
Glockenvideo von User Robin Marti KirchenGlocken – Kanal