Orgel: Ernen – St. Georg
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Gebäude oder Kirche
St. GeorgKonfession
KatholischOrt
ErnenPostleitzahl
3995Bundesland / Kanton
Kanton WallisLand
SchweizBildergalerie + Videos
Musikdorf Ernen | Einführung Orgelrezital vom Freitag, 21. August 2020 mit Elie Jolliet
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1648 wird eine Orgel erwähnt.
Derzeitige Orgel
1679 – 1680 Bau der heutigen Orgel, rein mechanische Schleifladen mit fest eingebautem Spieltisch, durch den Solothurner Orgelbauer Christoph Aebi I/11, ständig angehängtes Pedal mit eigenem 16′-Register.
1745 Arbeiten von Orgelbauer Matthäus Carlen (Reckingen).
1792 Renovierung und Erweiterung um ein Suavial 8′ und ein 3-faches Cornett, Erweiterung des Tonumfanges durch Orgelbauer Felix Carlen (Reckingen).
1871 Veränderung und Erweiterung des Pedalwerkes um zwei 8′ Register durch Orgelbauer Eduard (von Gebrüder) Konopka (Polen).
1896 Umbau durch Orgelbauer Theodor Kuhn (Männedorf). Das Hörnlein wird durch ein Salicional 8′ ersetzt.
1934 Veränderungen durch Orgelbauer Heinrich Carlen (Glis).
Nach den Veränderungen im 18. und 19. Jahrhundert mehrere Veränderungen I/16 mit ständig angehängtem Pedal und drei eigenständigen Pedalregistern.
1968 Restaurierung und Rekonstruktion der Disposition des Manualwerkes unter Beibehaltung des erweiterten Tonumfanges und der beiden zusätzlichen Pedalregister (Konopka 1871) durch Orgelbauer Hans J.Füglister (Grimisuat) I/13. Das Gehäuse wurde wieder mit einer Rückwand ergänzt und dementsprechend die beiden Registererweiterungen von 1792 entfernt. Eine Pedalkoppel wurde zugefügt und die gesamte Pedalwindlade neu gebaut.
Die ursprünglichen Flügeltüren des Gehäuses wurden wohl bereits bei den Veränderungen zwischen den Jahren 1871 und 1896 entfernt – bereits bei der Erweiterung 1792 wurde das Gehäuse zu Gunsten einer zusätzlichen Windlade verändert.
2005 Renovierung durch Orgelbau Füglister (Grimisuat) I/13.
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Disposition
Heutige Disposition – seit 1968
Manual C – d“‘Principal 8′ (Prospekt/alt) Coppel 8′ alt, tiefe Octave Holz Octav 4′ alt Flöte 4′ (Historischer Bestand unbek. Herkunft) Quint 3′ 1968 Superoctav 2′ alt Quint 1 1/2′ teilw.alt Hörnlein 2′ ab c‘ 2-fach + 1 3/5′ 1968 Mixtur 3-fach 2′ teilw.alt Cimbel 2-fach 1/2′ rep. stets bei c ausser c“‘ teilw.alt |
Pedal C – d‘Subbass 16′ 1968 Flötbass 8′ 1871/1968 Posaune 8′ 1871/1968 |
Stimmung der Orgel – ungleichschwebend nach Werckmeister
Disposition vor 1968
Manual C – c“‘Principal 8′ Gedackt 8′ Salicional 8′ 1896 (ehem.Hörnlein) Suavial 8′ 1792 ab c‘ Octave 4′ Flöte 4′ Quintflöte 2 2/3′ Octave 2′ Quinte 1 1/3′ Cornett 3-fach 2 2/3′ 1792 Mixtur 3-fach 2′ Zimbel 3-fach 2′ Trompete 8′ ab a° |
Pedal C – g° kurze OctaveViolon 16′ Flötenbass 8′ 1871 Posaune 8′ 1871 |
Originaldisposition 1679/1680 gemäss LP „Die Orgel – Königin der Instrumente“ mit Organist Zsigmond Szathmary
ManualPrincipall 8′ Copell 8′ Octav 4′ Fletta 4′ Quint 3′ Superoctav 2′ Quint 1 1/2′ Hörenlein 2-fach Mixtur 3-fach 2′ Zimball 2-fach 1/2′ |
Pedal kurze OctaveBass 16′ |
Spielhilfen
Pedalkoppel als Fussraste (1968 vorher angehängtes Pedal)
Gebäude oder Kirchengeschichte
1214 wird eine Kirche in Ernen erwähnt, welche in den Ursprüngen wohl im 11. Jahrhundert entstanden ist. Das Patrozinium St. Georg ist seit 1311 nachweisbar.
1510 – 1511 wird der Turm neu gebaut. Aus der alten Kirche stammt der noch heute erhaltene Nothelferaltar aus dem 15. Jahrhundert.
Nach 1511 bis 1518 Anbau einer neuen Kirche durch den Baumeister Ulrich Ruffener. Aus der Bauzeit stammt die Skulptur des heiligen Georg mit dem Drachen, das Triumphkreuz und wenig später die Muttergottes-Statue. Die heilige Magdalena und die heilige Barbara wurden aus der Kapelle Mühlebach überführt.
1666 Chorgestühle.
1677 Einbau einer Orgelempore.
1679 Entstehung des Taufsteines.
Um 1718 Seitenaltäre (Triptychon) vermutlich von Anton Sigristen (Glis).
1758 – 1761 Entstehung des Hochaltares – Schnitzarbeiten von Placy Schmidt (Disentis), Fassung von Johann Caspar Leser (Sitten) und Altarblatt 1764 von J.Rabiato.
1704 Kanzel mit Veränderungen um 1787.
1760 Ausmalung der Decke im Schiff durch Johann Georg Pfefferle (Geschinen) und Joseph Kammerlander (Imst/Tirol).
1862 – 1865 Umgestaltung des Raumes im neugotischen Stil durch Baumeister Silvestre Ramoni (Brig). Die Planung oblag Antonio Croci (Mendrisio).
1964 – 1968 umfangreiche Restaurierung der Kirche unter der Leitung des Architekten A.Cachin (Brig), dabei wird der ursprüngliche spätgotische Raum rekonstruiert. Die Restaurierung der Innenausstattung und Prinzipalstücke wurden unter der Leitung des Restaurators Walter Furrer (Visp) vorgenommen.
2018 umfangreiche Restaurierung der Kirche unter der Leitung des Architekten Pascal Abgottspon – die Kirche erhielt ein neues Schindeldach.
Die ältesten Glocken der Kirche stammen aus den Jahren 1414 (Schlagton a“), 1522 (Schlagton as‘). 1736 ist die Glocke mit dem Schlagton des‘ datiert, sie stammt von Giesser Jean-Baptiste Chrétienot.
1868 – 1869 Aufzug zweier Glocken des Giessers Gustave Tréboux (Vevey) – Schlagtöne b‘ + c“.
1925 Aufzug zweier weiterer Glocken der Aarauer Giesserei Rüetschi (Schlagtöne es‘ + ges‘).
Schlagtöne der Glocken in Ernen – des‘ + es‘ + ges‘ + as‘ + b‘ + c“ + a“.
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Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt und Roman Hägler
Kirchengeschichte: Schweizerischer Kunstführer (Walter Ruppen), Basel 1976/1991 (Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1991, ISBN 978-3-85782-182-0)
Orgelgeschichte: Orgelarchiv Schmidt und Rudolf Bruhin „Orgeln im Oberwallis“ und „Das Oberwallis als Orgellandschaft“
Glockengeschichte: Glocken der Heimat SRF
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