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Orgel: Chur – Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt (Hauptorgel)

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Gebäude oder Kirche

Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt

Konfession

Katholisch

Ort

Chur

Postleitzahl

7000

Bundesland / Kanton

Kanton Graubünden

Land

Schweiz

Bildergalerie + Videos

 

Kathedrale Aussen- und Innenansichten

 

Orgelvideo „Andreas Jetter an der Kuhn-Orgel der Kathedrale Chur – Max Reger Choralphantasie Opus 52 Nr. 3“ Konzert mit Dommusikdirektor Andreas Jetter im Rahmen des Zyklus „Mit Max Reger durch die Schweiz“ – Kanal A.S. (Andreas Schmidt) auf Youtube
Internetauftritt Andreas Jetter

 

Orgelvideo „Andreas Jetter an der Kuhn-Orgel der Kathedrale Chur – Franz Schmidt Chaconne cis-moll Konzert mit Dommusikdirektor Andreas Jetter im Rahmen des Zyklus „Mit Max Reger durch die Schweiz“ –

 

Glockenvideo von User Auferstehungsglocke auf Youtube – Kanal



Bildrechte: Datenschutz

Orgelgeschichte

14. Jahrhundert Existenz von Orgeln, u.a. einer Schwalbennestorgel.
1572 und 1590 werden Organisten erwähnt.
1814 wird die grosse durch Feuerbeschädigte Orgel durch Thomas Sylvester Walpen (Reckingen) unter Verwendung der brauchbaren Teile neu aufgebaut. Die „kleinere“ Orgel wird nicht ersetzt. Die Instrumente dürften im 16. Jahrhundert entstanden sein.
1811 werden die Orgel durch Brandschaden unbrauchbar.
1815 Orgelneubau durch Orgelbauer Sylvester (Silvester) Walpen (Reckingen) I/13.
1861 Planungen für eine grössere neue Orgel, u.a. offerieren Goll, Walcker und Ladegast.
1869 Bau einer Chororgel mit mechanischen Kegelladen durch die Firma Kuhn & Spaich (Männedorf/ZH) II/13. Die Hauptorgel wird um zwei neue Register ergänzt und erhält Verbesserungen.
1887 mechanische Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch vor Prospekt, erbaut als Opus 50 von Friedrich I Goll (Luzern) II/25. Die Expertise oblag Johann G. Stehle (St. Gallen) und Otto Barblan (Chur).
1908 wird für die Hauptorgel ein elektrisches Gebläse installiert.
1938 Schleifladenorgel [sic] mit freistehendem Spieltisch und geteiltem Freipfeifenprospekt sowie elektropneumatischer Traktur, erbaut unter Verwendung eines Grossteils des Materials der Goll-Orgel durch Orgelbauer Franz Gattringer (Horn) III/50 + 2 Transmissionen.
1964 wird der Spieltisch durch einen viermanualigen Spieltisch ersetzt und das Rückpositiv vom zweiten Manual auf das vierte Manual neu angeordnet. Leider wird das vierte Manual nicht mit Koppeln zu den anderen Teilwerken verbunden. Das Cornettino wird zu einer geteilten Sesquialtera umgearbeitet.
1967 Abtragung der Chororgel.
1987 Renovierung der Gattringer-Orgel durch Orgelbau Kuhn AG (Männedorf/ZH).
2001 Entscheidung zur Errichtung zweier neuer Orgeln in der Kathedrale.

Derzeitige Hauptorgel

2007 Schleifladenorgel mit fest in die rechte Gehäusehälfte eingebautem Spieltisch, mechanischer Spiel- und mechanisch/elektrischer Registertraktur, erbaut unter Verwendung des vorhandenen Goll-Materials von 1887 mit 1’132 Pfeifen aus der Goll-Orgel und einer Ergänzung um 2’112 neue Pfeifen durch Orgelbau Kuhn (Männedorf/ZH) III/41 + 2 Transmissionen – Einweihung am 28. Oktober 2007.
Die Expertise oblag Rudolf Bruhin (Basel), das Gehäuse wurde von Architekt Gioni Signorell entworfen und die Intonation von Rudolf Aebischer ausgeführt.

Im linken Orgelturm befindet sich das Schwellwerk, auf der rechten Seite das Hauptwerk und im Unterbau das Positiv. Das Pedalwerk ist hinten angefügt.

zur Chororgel

Disposition

Kuhn-Orgel 2007

I Hauptwerk C – c““

Principal 16′

**Principal 8′

*Gedeckt 8′

*Gamba 8′

*Flauto 8′

*Octave 4′

*Flöte 4′

Quinte 2 2/3′

Superoctave 2′

*Cornett 8′   III-V ab C! (ab f° IV, ab c‘ V – rep. f°/c’/c“)

**Mixtur 2′    V – rep. G/c°/c’/c“

Tuba 16′

*Trompete 8′

 

II Positiv im SW C – c““

**Geigenprincipal 8′

*Wienerflöte 8′

*Salicional 8′

Octave 4′

Rohrflöte 4′

Flauto 2′

Sesquialtera 2f.

Mixtur 1 1/3′   IV – rep. f°/f’/f“/f“‘

*Oboe 8′

Tremulant

 

 

III Schwellwerk C – c““

*Bourdon 16′

Diapason 8′

*Gedeckt 8′

*Dolce 8′

***Vox caelestis 8′  [sic] ab c°

*Traversflöte 4′   ab c‘ gedrechselt

Octavin 2′

Plein-jeu 2 2/3′   V – rep. c°/c‘

Basson 16′

Trompette harmon. 8′

Vox humana 8′

Tremulant

 

Pedal C – g‘

*Principalbass 16′   C – H mit HW Principal 

*Subbass 16′

*Echobass 16′        Tr. SW III Bourdon 16′

Quinte 10 2/3′

*Octavbass 8′

*Violoncello 8′

*Dolce 8′                Tr. SW III

Choralbass 4′

*Bombarde 16′

Trompete 8′

 

*= Goll-Register 1887

**= teilweise Goll 1887

***= Gattringer 1938

 

Gattringer-Orgel 1938 – 2003

I Hauptwerk C – g“‘

*Principal 8′

*Gedeckt 8′

*Flauto 8′

*Gamba 8′

*Oktav 4′

*Flöte 4′

*Oktav 2′

*Cornett 5f. 8′

Mixtur 6f. 2′

Cymbel 3f. 1′

Tuba 16′

*Trompete 8′

 

 

II Positiv im SW und Rückpositiv C – g“‘

*Geigenprincipal 8′

Spitzflöte 8′

*Salicional 8′

Rohrflöte 4′

Nasat 2 2/3′

Waldhorn 2′

Terz 1 3/5′

Horn 8′

Tremulant

 

Im RP befindend (nach 1964 IV. Manual neuer Spieltisch)

*Gedeckt 8′

Oktave 4′

Sifflöte 1′

Mixtur 3f. 1 1/3′

Krummhorn 8′

 

III Schwellwerk C – g“‘

*Bourdon 16′

Hornprincipal 8′

Zartgedeckt 8′

*Wienerflöte 8′

*Dolce 8′

Vox coelestis 8′ ab c°

Viola 4′

*Traversflöte 4′

*Gemshorn 4′

Blockflöte 2′

Terz 1 3/5′

Quinte 1 1/3′

Scharf 4f. 2′

Trompete harm. 8′

*Oboe 8′

Clairon 4′

Tremulant

 

Pedal C – f‘

Principalbass 32′

*Principalbass 16′

Violonbass 16′

*Subbass 16′

*Echobass 16′   Tr. SW III

*Octavbass 8′

*Violoncello 8′

*Dolcebass 8′   Tr. SW III

Choralbass 4′

Bassmixtur 3f. 2 2/3′ aus alter HW Mixtur

*Bombard 16′

 

*= Gollregister 1886

 

Goll-Orgel 1886 – 1938

I Hauptwerk C – f“‘

Bourdon 16′

Principal 8′

Bourdon 8′

Flöte dolce 8′

Gambe 8′

Octave 4′

Flöte 4′

Octave 2′

Cornet 3-5 fach 8′ ab C!

Mixtur 3-fach 2 2/3′ – rep. c‘

Trompete 8′

 

II Schwellwerk C – f“‘

Geigen-Principal 8′

Liebl. Gedeckt 8′

Wienerflöte 8′

Salicional 8′

Dolce 8′

Gemshorn 4′

Traversflöte 4′

Oboe 8′

 

Pedal C – d‘

Principal 16′

Subbass 16′

Harmonicabass 16′

Octavbass 8′

Cellobass 8′

Posaune 16′

 

 

Spielhilfen

Kuhn-Orgel 2007

Elektronische Setzeranlage 4  x  1’000 Kombinationen

Linke Seite

III – I super (Nr. 13), III – I (Nr. 12), II – I (Nr. 11), III – P super (Nr. 28), III – P (Nr. 27), II – P (Nr. 26), I – P (Nr. 21) als Registerzüge
(Superkoppel III – I bis h“)

unterhalb der Registerstaffel:

Sequenzer vorwärts, Schlüsselebenen a, b, c

 

Rechte Seite

III – II (Nr. 51) als Registerzug

Schublade rechte Seite:

Ordner, Speichern, USB-Anschluss

 

Druckknöpfe unter erstem Manual:

S (Setzer), Ebenen ab/auf, Sequenzer rückwärts/vorwärts, 0 – 9, R (Rücksteller)

 

Fuß:
III – P SUPER, III – I SUPER, III – P, III – II, II – P, III – I, I – P, II – I, Sequenzer vorwärts, Cr. (Crescendo an) als Pistons linke Seite
Cr. (Crescendo als Tritt), II und III (Schwelltritte) Mitte
Sequenzer vorwärts, Cr. 1/2, Sequenzer rückwärts als Pistons rechte Seite

 

Gattringer-Orgel 1938 – 2003

2 freie Kombinationen (B + C), Zungeneinzelabsteller, III/II, III/I, II/I, I/P, II/P, III/P (1964 im neuen Spieltisch wurden keine Manual- und Pedalkoppeln zum vierten Manual eingebaut)
Super III, Super III/P, Super III/I, Super III/II, Super II, Super II/I
P, MF, F, TT, Handregister (A)
Walze, Schwelltritte II und III

Goll-Orgel 1886 – 1938

Normalkoppeln, Collectivtritte, Schwelltritt II

Gebäude oder Kirchengeschichte

5. und 8. Jahrhundert ist die Existenz einer Kirche annehmbar, da bei Grabungen Entdeckungen von Resten zweier Choranlagen zum Vorschein kamen.
Um 1150 Bau der neuen Kathedrale. Bis zur Fertigstellung vergingen 120 Jahre.
1178 Weihe des Chorraumes und des Hochaltares.
1208 wird der Kreuzaltar im neuen Langhaus fertiggestellt.
Nach 1220 werden die Apostelsäulen erschaffen.
1250 Entstehung des Hauptportales.
1272 Einweihung der Kathedrale am 19. Juni.
13. Jahrhundert Entstehung der Kapitelle an der Arkade und am Chorbogen.
14./15. Jahrhundert Fresken- und Bilderzyklus eines Waltensburger und eines Rhäzünser Meisters.
Um 1440 Entstehung des Krypta-Altares, welcher die Gebeine des Heiligen Fidelis enthält.
1467 Errichtung des Chores der Laurentiuskapelle mit einem Altar von 1545.
1484 errichtet Meister Claus von Feldkirch das Sakramentshäuschen.
1486 – 1492 Entstehung des Flügelaltares von Jakob Russ (Ravensburg).
Um 1500 Datierung des bedeutenden Katharinen-Altares in der Taufkapelle und Bau eines neuen Kirchturmes.
Um 1650 Entstehung der Deckenmalereien und der vier Seitenaltäre. Entstehung der oberen Sakristei.
16. – 18. Jahrhundert Entstehung der Grabplatten
1730 wird das Gitter über dem Hauptportal erschaffen.
1733 Kanzel von Meister Joseph.
1811 wird die Kathedrale durch einen Dachbrand im Ort beschädigt, u.a. wird das Dach und der Turm stark beschädigt. Infolge der Schäden wird ein Turm auf der Nordseite errichtet.
1821 – 1822 Aufzug von fünf Glocken der Giesserei Jakob Grassmayr (Feldkirch).
1828 Wiederaufbau des Kirchturmes mit Übernahme der Glocken.
1845 Rekonstruktion des Chorgestühls.
1852 neuer Marmorboden im Chorraum.
1880 Dompfarrei.
1884 Entstehung des Westfensters von Claudius Lavergne (Paris). Zudem wird der neue Pontifikalthron erschaffen.
1921 – 1926 umfangreiche Renovierung des Gotteshauses unter der Leitung von Architekt Walter Sulser (Chur). 1925 werden neue Fenster in den Seitenschiffen von Albin Schweri und Louis Halter (Bern) erschaffen.
1941 Einrichtung des Dommuseums.
1965 Weihe des Zelebrationsaltares von Architekt Damian Markus Widmer (Luzern).
1977 Aufzug einer sechsten Glocke der Giesserei Rüetschi (Aarau) – Nominale as° + c‘ + es‘ + f‘ (1977) + as‘ + c“.
1989 – 1990 bauliche Notsicherung der Altäre, der Malereien und der Schnitzkunst.
1997 – 2007 Restaurierung der Kathedrale unter der Leitung der Architekten Rudolf Fontana und Gioni Signorell – Einweihung 7. Oktober 2007.

Anfahrt

Quellenangaben


Orgelbeitrag erstellt von:

Dateien Bilder Kirche und Orgel: Roman Hägler und Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: eigene Sichtung vor Ort, Informationen vor Ort, zitiert aus „Chur Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt“ Kunstverlag Peda (Passau) 2009 ISBN-978-3-89643-738-9 Jutta Betz
Orgelgeschichte: eigene Sichtung vor Ort 27. August 2023, Konzert im Rahmen des Zyklus „Mit Max Reger durch die Schweiz“ mit Dommusikdirektor Andreas Jetter 27. August 2023, Auskünfte Dommusikdirektor Andreas Jetter, zitiert aus „Chur Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt“ Kunstverlag Peda (Passau) 2009 ISBN-978-3-89643-738-9 Jutta Betz, zitiert aus Bulletin der St. Galler Orgelfreunde 2009 Nr. 3 von Franz Lüthi, Informationen der Firma Kuhn-Orgelbau

Orgelvideo Konzert mit Dommusikdirektor Andreas Jetter im Rahmen des Zyklus „Mit Max Reger durch die Schweiz“ – Kanal A.S. (Andreas Schmidt) auf Youtube

Glockenvideo von User Auferstehungsglocke auf Youtube – Kanal

Internetauftritt Dommusikdirektor Andreas Jetter

Internetauftritt der Dommusik Chur

Internetseite der Dompfarrei

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