Orgel: Bozen – Dompfarrkirche Maria Himmelfahrt – Haupt- und Chororgel
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Gebäude oder Kirche
Dompfarrkirche Maria HimmelfahrtKonfession
KatholischOrt
BozenPostleitzahl
39100Bundesland / Kanton
SüdtirolLand
ItalienBildergalerie + Videos
Aussenbilder ergänzt mit folgenden Werken
Tuxyso / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0, Dom Maria Himmelfahrt Bozen 2015, CC BY-SA 3.0
Zairon, Bozen Dom Mariä Himmelfahrt Süd 1, CC BY-SA 4.0
Innenbilder ergänzt mit folgenden Werken
Palickap, Bolzano, Dom, Innenraum 02, CC BY-SA 4.0
I, Sailko, Duomo di bolzano, interno 02, CC BY-SA 3.0
Bild der alten Orgelsituation
Zairon, Bozen Dom Mariä Himmelfahrt Innen Langhaus West, Person entfernt am unteren Rand von Orgel-Verzeichnis, CC BY-SA 4.0
Orgelvideo 22 Zimbelstern von VKM Verband der Kirchenmusik Südtirol auf Youtube – Kanal
Bildrechte: Datenschutz
Orgelgeschichte
1484 Abbau zweier Orgeln in der Domkirche durch Orgelbauer Burkhard Dinstlinger.
1486 Bau der „kleinen“ Orgel hinter dem Hochaltar und 1487 Bau und Fertigstellung der „grossen“ Orgel zwischen der nördlichen Sommertür und des Katharinenaltares durch Dinstlinger.
Um 1500 Reparatur durch Orgelbauer Johann Balthasar Streng (Pettneu).
Nach 1520 Reparaturen durch Sebastian Diether (Strassburg).
1554 Lettnerorgel, welche von Organist Hieronymus Penzinger gestiftet wurde. Diese wurde 1614 mit der Empore abgetragen.
1557 Erweiterung der grossen Orgel um ein Regall 8′ durch Meister Ludwig Arnold (Flandern).
1595 Reparatur beider Orgeln durch Georg Gemelich (Nürnberg/Donauwörth/Innsbruck).
1614 Planung zur Versetzung der grossen Orgel.
1617 – 1618 Orgelneubau als Neuaufbau der bestehenden Orgel durch Orgelbauer Simon Hayl (Rottenbuch).
1629 und 1638 Reparaturen durch Simon Hayl.
1645 Renovierung durch Carlo Prati (Trient).
Ab 1675 Pflege durch Orgelbauer Martin Junkhans (Bozen).
1683 – 1688 versetzt Junkhans das Werk auf die Westempore, dabei Umgestaltung des Werkes. In dieser Zeit entsteht auch ein Prozessionspositiv, welches seit 1860 im Museum Bozen steht.
1716 Abbruch der Chororgel auf Grund der Einpassung des neuen Hochaltares. Die grosse Orgel wird von Giacinto Pescetti (Venedig) gereinigt.
Nach 1732 Arbeiten durch Franz Ehinger und Ignaz Franz Wörle (Bozen) ab 1742.
1765 – 1766 Orgelneubau durch Orgelbauer Johann Andreas Jäger (Füssen) II/36 mit Rückpositiv, freistehendem Spieltisch.
1768 Umintonierung und Umdisponierung durch Orgelbauer Jäger.
1778 Umdisponierung durch Orgelbauer Feyrstein (Kaufbeuren).
1785 Instandsetzung und Stimmung durch Johann Anton Fux (Innsbruck).
1796 – 1799 Orgelneubau durch Orgelbauer Joseph Höss und Thomas Höss (Ottobeuren).
1823 Erweiterung des Werkes durch Orgelbauer Mauracher (Zillertal) II/30.
1855 und 1867 Instandsetzungsarbeiten durch Orgelbauer Josefs Sies (Ottobeuren).
1876 Reparatur durch Orgelbauer Franz Reinisch jun. (Steinach am Brenner).
1896 Orgelneubau mit mittig freistehendem Spieltisch und pneumatischen Kegelladen als Opus 56 von Orgelbau Gebrüder Mayer (Feldkirch/Vorarlberg) II/35.
1906 Einbau eines elektrischen Gebläses.
1924 Umdisponierung und Erweiterung durch Orgelbauer Alois Fuetsch (Lienz).
1943 – 1944 Zerstörung des Werkes durch Kriegseinwirkung.
1949 Aufstellung der 1881 von Josef Aigner für die Kirche Mitterlana erbauten Orgel I/10.
Derzeitige Orgeln
1964 mechanische Schleifladenorgel mit mittig fest eingebautem Spieltisch, erbaut als Opus 370 von Orgelbau M.Metzler & Söhne (Dietikon/ZH) III/41. Die Orgel spiegelte mit Ihrem Aufbau deutlich die Orgelbewegung wieder mit der rein mechanischen Traktur bei statlicher Grösse mit 41 Registern. Die Rosette durfte nicht verdeckt werden, was die dezentrierte Positionierung im Mittelschiff erklärt.
1997 neue Chororgel mit mechanischen Schleifladen und mittig fest eingebautem Spielschrank, erbaut als Opus 594 als sogenannte Marienorgel von Orgelbauer M.Metzler & Söhne (Dietikon/ZH) II/17. Expertise Herbert Paulmichl.
2014 Feststellung von Verschleisserscheinungen und Schäden an der grossen Orgel.
2018 – 2019 Restaurierung und Neuaufbau der Hauptorgel – St. Gregorius-Orgel – mit Erweiterung um ein viertes Manual und 18 neue Register mit verändertem und modernisierten Spieltisch und Schwellwerk (orientiert an dem bisherigen aus Nussholz), eine Vario-Setzeranlage, Umstellung der mechanischen Registertraktur auf elektrische Registertraktur, Einbau einer Chamade und 32′ Register als Opus 666 durch Orgelbau Metzler (Dietikon/ZH) IV/59 + 2 Transmissionen – 3986 Pfeifen – Gewicht 15 Tonnen. Intonation Andreas Metzler. Einweihung am 06. September 2019 mit Olivier Latry mit Werken von Boëly, Vierne, Gigout, Bach, Widor, Liszt und Latry.
Disposition
Disposition ab 2019
I Rückpositiv C – g“‘Gedackt 8′ C – H Holz Quintatön 8′ ab c° Prinzipal 4′ Prospekt Rohrflöte 4′ Oktav 2′ neu Larigot 1 1/3′ Sesquialtera 2 2/3′ + 1 3/5′ Scharf 1′ 3-4 fach Krummhorn 8′ Tremulant neu
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II Hauptwerk C – g“‘Pommer 16′ C – h° Holz Prinzipal 8′ Prospekt C – b‘ Rohrflöte 8′ C – H Holz Traversflöte 8′ neu ab f° überbl. ab c“ – anstelle Voce umana 8′ Spitzgambe 8′ Oktav 4′ Nachthorn 4′ C – H gedeckt Quint 2 2/3′ Oktav 2′ Cornett 8′ 5-fach ab g° Mixtur 1 1/3′ 4-5 fach Zimbel 2/3′ 3-fach Trompete 16′ ab c° volle Länge Trompete 8′ Chamade 8′ neu Zimbelstern neu 8 Glocken |
III Schwellwerk C – g“‘ neuBordun 16′ C – f° Holz Prinzipal 8′ Hohlflöte 8′ C – H Holz Gambe 8′ Vox coelestis 8′ ab c° Oktav 4′ Traversflöte 4′ C – H gedeckt ab c‘ überblasend Nasard 2 2/3′ Waldflöte 2′ vorher im RP 2/3 Ton nachgerückt Terz 1 3/5′ Mixtur 2 2/3′ 4-5 fach Fagott 16′ Trompete 8′ Oboe 8′ Clairon 4′ Tremulant
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IV Brustwerk im SW C – g“‘Holzgedackt 8′ Spitzgedackt 4′ Prinzipal 2′ Sifflöte 1′ Terzian 1 3/5′ + 1 1/3′ Zimbel 1/2′ 2-fach Regal 16′ Holz Vox humana 8′ Tremulant |
Pedal C – f‘Untersatz 32′ neu C – f‘ gedeckt Prinzipal 16′ C – F offen, Fs° – a° Prospekt Subbass 16′ Holz 3 Töne gerückt Bordun 16′ Tr. III neu Oktav 8′ Hohlflöte 8′ Tr. III neu Pommer 8′ C – A Holz Oktav 4′ Nachthorn 2′ Mixtur 2 2/3′ 4-fach Posaune 32′ neu Posaune 16′ Trompete 8′ Clairon 4′ |
Stimmung a‘ 440 Hz bei 18,4° – leicht ungleichstufige Temperierung
Disposition 1964 – 2018 – Opus 370
I Rückpositiv C – g“‘Gedackt 8′ Quintatön 8′ ab c° Prinzipal 4′ Rohrflöte 4′ Waldflöte 2′ Larigot 1 1/3′ Sesquialtera 2 2/3′ + 1 3/5′ Scharf 1′ 3-fach Krummhorn 8′ |
II Hauptwerk C – g“‘Pommer 16′ Prinzipal 8′ Rohrflöte 8′ Spitzgambe 8′ Voce umana 8′ ab a° Octave 4′ Nachthorn 4′ Quinte 2 2/3′ Octave 2′ Cornet 5-fach 8′ ab g° Mixtur 1 1/3′ 4-fach Ripieno 6-fach Trompete 16′ Trompete 8′ |
III Brustwerk im SW C – g“‘Holzgedackt 8′ Spitzgedackt 4′ Prinzipal 2′ Terzian 1 3/5′ + 1 1/3′ Sifflöte 1′ Zimbel 1/2′ 3-fach Regal 16′ Vox humana 8′ Tremulant |
Pedal C – f‘Prinzipal 16′ Subbass 16′ Octav 8′ Pommer 8′ Oktav 4′ Nachthorn 2′ Mixtur 2 2/3′ 4-fach Posaune 16′ Trompete 8′ Clairon 4′
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Chororgel – Marienorgel 1997 Opus 594
I Hauptwerk C – f“‘Prinzipal 8′ Rohrflöte 8′ Oktave 4′ Spitzflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Superoktave 2′ Terz 1 3/5′ Mixtur 3-4 fach 1 1/3′ |
II Brustwerk C – f“‘Gedackt 8′ Rohrflöte 4′ Nasard 2 2/3′ Doublette 2′ Terz 1 3/5′ Vox humana 8′ Tremulant |
Pedal C – f‘Subbass 16′ Oktavbass 8′ Posaune 8′ |
Spielhilfen
Spielhilfen 2019
Außen bei linker und rechter Registerstaffel befinden sich je zwei Schaltungen Sequenzer rück/vorwärts
Mitte oberhalb des vierten Manuals: Digitalanzeige Setzeranlage Ebenen und Kombinationen
Unterhalb der Manuale II bis IV befindet sich je eine Sequenzerschaltung vorwärts mit je Einstellung SQ
Spieltisch unter Manual I als Druckknöpfe: ALT, NAV, INS, SQ, 0 – 4, Sequenzer rück/vorwärts, M, 5 – 9, DEL, R
Linke Seite als Registerzüge: SW-HW, RP-HW. BW-HW, HW-Ped, SW-Ped, RP-Ped
Rechte Seite als Registerzüge: BW-SW. HW-RP, SW-RP, BW-RP
Links unterhalb der Register ist die Schublade mit dem Touchscreen, von diesem Screen aus sind die Koppeln SW-HW 16′, SW-HW 4′, SW 16′ und SW 4′ zu schalten
Fuß: SW-Ped, OW-Ped, HW-Ped, Sequenzer rückwärts (oben), Sequenzer vorwärts, Schwellwerk (Schwelltritt III), Brustwerk (Schwelltritt IV), Decresc./Cresc. (Walze), Gen. SW, Cresc. (Absteller), Reg. SW, Re. BW
Spielhilfen 1964
Fuß: III-II, I-II, I-P, II-P als Fußtritte, Schwelltritt III, Prinzipalchor HW an/ab, Pedalzungen an/ab
Spielhilfen Chororgel 1997
Fuß: BW-HW, BW-Ped., HW-Ped. als Einhaktritte
Gebäude oder Kirchengeschichte
1180 -1222 Errichtung einer ersten Kathedrale im romanischen Stil anstelle einer Kirche aus dem 5./6. Jahrhundert. Aus der Kathedrale existiert noch eine Muttergottesstatue in der Gnadenkapelle des heutigen Domes.
Um 1190 Erhebung zur Pfarrkirche.
Circa 1310 Bau der neuen spätgotischen Kirche.
1380 – 1420 Entstehung des Umgangschores.
1387 Erweiterung des Kirchenraumes.
14. Jahrhundert Entstehung des nördlichen Seitenportales.
1420 Entstehung des Kruzifix.
1443 Entstehung des ersten Hochaltares.
Um 1490 Entstehung des Epitaphs von Wilhelm III. von Henneberg-Schleusingen.
1506 Glockenguss von Giesser Hans Seelos (Innsbruck).
1519 Errichtung des Kirchturmes mit der Höhe von 65 Metern nach Plänen von Burkhard Engelberg (Augsburg) und Hans Lutz (Schussenried). Zu dieser Zeit entsteht auch die beeindruckende Kanzel von Hans Lutz und die bedeutenden Wandgemälde, welche auch bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
1716 Entstehung des Hochaltares durch Meister Ranghieri (Verona).
1743 – 1745 Entstehung der Chorscheitelkapelle.
1771 Entstehung des Deckenbildes der Chorscheitelkapelle durch Maler Carl Henrici (Marienleben).
1845 Guss der grossen Glocke durch Bartholomea Chiappani (Trient).
1922 Aufzug von Glocken des Giessers Daciano Colbachini.
1943 – 1944 schwere Beschädigung der Kirche durch Kriegseinwirkung.
1949 Wiederaufbau- und Instandsetzungsarbeiten.
Seit 1964 gilt Bozen als Konkathedrale, der Sitz des Kapitels verblieb in Brixen.
1968 Aufzug und Weihe dreier Glocken der Giesserei Grassmayr (Innsbruck) – Nominale c‘ (1845) + e’+ g’+ a’+ c“ (1506).
1973 Abtragung der angrenzenden Friedhofskapelle.
1975 – 1986 umfangreiche Sanierungsarbeiten am Kirchturm.
1977 neuer Volksaltar des von Bildhauer Michael Höllrigl (Lana).
1992 Sanierung des Altares mit neuem Ambo und Kathedra, der Altar beherbergt seither die Reliquien des Vigilius von Trient.
2009 – 2010 Dachsanierung.
2010 neues Glockenspiel der Firma Grassmayr im Pfarrturm.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Gian Andrea Caratsch
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Gian-Andrea Caratsch
Ergänzende Innen- und Aussenaufnahmen + Bild Hauptorgel Ursprungszustand – siehe Lizenzhinweise zu den Autoren unter der Bildgalerie (Bilder ohne Wasserzeichen) – Autoren Tuxyso, Zairon, Palickap und Sailko
Kirchengeschichte: Angaben der Kirchgemeinde, Wikipedia-Artikel mit Informationen basierend auf Daten von Josef Weingartner, Alois Spornberger, Leo Santfaller, Anton Maurer, Josef Ringler, Edmund Theil, Hannes Obermair, Bernhard Mertelseder, Karl Maria Mayr, Franz Bischof, Bruno Mahlknecht, Josef Gelmi und Helmut Stapfer.
Orgelgeschichte: Eigene Sichtung Gian-Andrea Caratsch im Zuge der Orgelsanierung, Angaben der Dommusik, Angaben der Kirchgemeinde, Festschrift Bozner Domorgeln, zitiert aus Artikel von Prof. Alfred Reichling und Dr. Matthias Reichling, alte Disposition Hauptorgel und Disposition Chororgel aus Dommusik Bozen
Orgelvideo von VKM Verband der Kirchenmusik Südtirol auf Youtube – Kanal
Internetauftritt der Dompfarrkirche
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