Orgel: Bern – St. Peter und Paul (Hauptorgel)
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Gebäude oder Kirche
St. Peter und Paul (Hauptorgel)Konfession
ChristkatholischOrt
BernPostleitzahl
3011Bundesland / Kanton
Kanton BernLand
SchweizBildergalerie + Videos
Glockenvideo „Bern BE, Kirche St. Peter und Paul, Vollgeläute“ von User Robin Marti KirchenGlocken auf Youtube – Kanal
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Orgelgeschichte
1864 – 1885 ist ein Harmonium zur Gemeindebegleitung in Nutzung.
1884 werden Offerten von Orgelbau Friedrich Goll (Luzern), Orgelbau Theodor Kuhn (Männedorf) und Joseph Merklin (Paris) eingeholt.
Derzeitige Hauptorgel
1885 mechanische Kegelladenorgel mit freistehendem Spieltisch mittig vor dem Orgelgehäuse (Blickrichtung Chorraum), erbaut als Opus 45 Friedrich Goll (Luzern) II/28 (1608 Pfeifen).
Einweihung am 16. Mai 1885 durch den Oltener Organisten Karl Munzinger und den Berner Münsterorganisten Carl Hess. Das Werk besitzt einen Barkerhebel für das Hauptwerk.
Nach 1918 Einbau eines elektrischen Gebläses.
1932 Renovierung und Ausreinigung durch Ernst Wälti.
1941 Renovierung und geringfügige Umdisponierung durch Orgelbauer Ernst Wälti (Gümligen). Die Intonation wird bei einigen Registern gemildert.
1948 umfangreicher Umbau und Umdisponierung im orgelbewegten Stil durch die Erbauerfirma Goll (Luzern). Die Registertraktur wurde auf Pneumatik umgestellt, der Spieltisch erhielt Registerwippen anstelle der bisherigen Züge. Zudem wurde eine Walze eine neue Pedalklaviatur eingebaut und der Winddruck verringert von 88 auf 78 mm – II/28.
Ab 1958 Wartung durch Orgelbau Wälti (Gümligen).
1989 Revision durch Orgelbau Wälti.
2011 Restaurierung und Rückführung auf den Originalzustand durch Orgelbau Goll und Thomas Wälti (Gümligen). Die Erbauerfirma Goll war für die Intonation und die Restaurierung des Pfeifenwerkes (Metallpfeifen und teilweise Holzpfeifen) verantwortlich, während Orgelbau Wälti die mechanischen Arbeiten und die Rekonstruktion des Spieltisches und der Holzpfeifen übernahm. Einweihung am 26. Juni 2011 durch Organist und Orgelsachverständigen Jürg Brunner (Bern). Dieser hatte bei dem Restaurierungsprojekt zusammen mit Rudolf Bruhin Orgelfachberater der Denkmalpflege die Beratung inne II/28.
Link zum Restaurierungsbericht
Disposition
Disposition 2011 / 1885 (Ergänzungen zum Pfeifenwerk gemäss Bericht Orgelbau Wälti/Goll)
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ (Rek. ab c‘) Principal 8′ Gamba 8′ (nur c°-d“‘ alt, Rest Rek.) Bourdon 8′ (Rek. ab fs°) Flöte 8′ neu Dolce 8′ (Rek. aus Lagerbestand ab Fs°)* Octav 4′ Flöte 4′ (Rek. ab c°) Octav 2′ Mixtur 6-fach 2 2/3′ (teilw. Rek.) rep. bei c°/c’/c“/fs“ Trompete 8′ neu (70% Zinn)
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II Schwellwerk C – f“‘Liebl. Gedeckt 16′ neu (Wälti / ab c‘ Goll) Geigenprincipal 8′ Viola 8′ (Rek. ab c° – 70% Zinn) Liebl. Gedeckt 8′ (Rek. ab fs°) Wiener Flöte 8′ neu Aeoline 8′ (nur Fs und Gs alt, 70% Zinn) Voix céleste 8′ ab c° (angelängt) Gemshorn 4′ Traversflöte 4′ (Rek. ab c°, ab c‘ gedrechselt) Flautino 2′ (Expressionen ergänzt) Oboe 8′ neu (70% Zinn) |
Pedal C – d‘Principalbass 16′ Harmonicabass 16′ (angelängt) Subbass 16′ Flötbass 8′ Violoncello 8′ (angelängt) Bombard 16′ |
Das Register Dolce * wurde ursprünglich von Orgelbau Wälti aus der Gollorgel in Vevey Opus 74 (ab 1909 im Gampelen) ausgebaut und eingelagert.
Tonhöhe 438.5 Hz – 18°C (vorher 435,3 Hz – 18 C)
Diposition ab 1941 / 1948 (Ergänzungen zum PfeifenwerkBericht Wälti/Goll)
I Hauptwerk C – f“‘Gedackt 16′ C – h° alt aus Bourdon 16′ Principal 8′ alt, umintoniert Gemshorn 8′ neu Rohrflöte 8′ C – f° alt aus Bourdon 8′ Oktav 4′ alt Nachthorn 4′ tiefe Octave alt Quinte 2 2/3′ teilweise alt u.a. aus Mixtur Oktav 2′ alt, umintoniert Mixtur 4-fach 2′ grösstenteils alt Zimbel 3-4 fach 2/3′ neu Trompete 8′ neu |
II Schwellwerk C – f“‘Prinzipal 8′ alt, umintoniert Gedackt 8′ C – F alt Salicional 8′ alt aus Viola umgearbeitet Oktave 4′ alt, umintoniert Spitzflöte 4′ C – H alt Flageolet 2′ alt umgearbeitet aus Flautino Larigot 1 1/3′ aus Aeoline/Voix celeste umgearbeitet Scharf 4-fach 1′ neu Trompette harmonique 8′ neu Schalmei 8′ neu aus Lagerbestand Clairon 4′ neu Tremulant alt |
Pedal C – f‘Prinzipal 16′ alt, umintoniert Subbass 16′ alt, umintoniert Oktav 8′ umgearbeitet aus Harmonicabass Flöte 8′ alt Oktav 4′ aus Cello umgearbeitet Bombarde 16′ alt umintoniert |
Originaldisposition 1885
I Hauptwerk C – f“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Gamba 8′ Bourdon 8′ Flöte 8′ Dolce 8′ Octav 4′ Flöte 4′ Octav 2′ Mixtur 6-fach 2 2/3′ Trompete 8′
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II Schwellwerk C – f“‘Liebl. Bourdon 16′ Geigenprincipal 8′ Viola 8′ Liebl. Gedeckt 8′ Wiener Flöte 8′ Aeoline 8′ Voix céleste 8′ ab c° Gemshorn 4′ Flöte travers 4′ Flautino 2′ Oboe 8′ |
Pedal C – d‘Principalbass 16′ Harmonicabass 16′ Subbass 16′ Flötbass 8′ Violoncello 8′ Bombard 16′ |
Spielhilfen
Spielhilfen 2011 / 1885
Einzelabsteller einzelner Register oberhalb der Handregistratur (es handelt sich um keine freie Kombination!)
Linke Seite: Manual-Kopplung (II/I) in der oberen Reihe, Pedal-Kopplung z.I.M. (I/P) in der unteren Reihe
Fuß: Pedal-Kopplung z.II.M. (II/P), P., MF., F., FF., Tremolo (II. Manual) als Rastentritte, Schwelltritt II
Spielhilfen ab 1948 – 2011
2 freie Kombinationen
II/I, I/P, II/P als Registerwippen
Oberhalb Manual II: 4 Zungeneinzelabsteller, Man. 16′ ab, Scharf ab
Spieltisch unter Manual I: C (FK II), B (FK I), A (HR), Auslöser, Tutti
Fuß: II/I, I/P, II/P, C (FK II), B (FK I), A (HR), TT. als Einhaktritte, Schwelltritt II, Walze, Walze ab, Koppeln aus Walze, Zungen ab, Mixturen I ab, Auslöser als Hebel
Gebäude oder Kirchengeschichte
1798 finden nach der Reformation erste katholische Messen im Chorraum des Berner Münsters statt.
Ab 1804 stellt die französische Kirche den Raum für die Abhaltung der Messen zur Verfügung.
1859 – 1864 Bau der Kirche St. Peter und Paul im neugotischen Stil nach Plänen der Architekten Pierre Joseph Edouard Deperthes (Reims/F) und Henri Maréchal (Reims/F) und des Bauleiters Friedrich Salvisberg (Bern). Grundsteinlegung 13. November 1859 – Einweihung 13. November 1864 nach exakt 5 Jahren. Die Kirche besitzt 26 stützende monolithische Säulen.
13. November 1864 Feier des ersten Gottesdienstes. Aufzug dreier Glocken der Giesserei Rüetschi – Nominale d‘ + f‘ (1939) + a‘.
1875 Zusprechung der katholischen Kirche an die christkatholische Gemeinde.
1889 Sanierungsarbeiten am Sandsteinfundament.
1903 Ausmalung der Gewölbe durch Maler Otto Haberer (Zürich/Muri bei Bern).
1905 werden neue Chorfenster geschaffen.
1939 Ersatz einer Glocke durch die Giesserei Rüetschi.
1963 Kirchenrenovierung.
1998 Umgestaltung des Chorraumes durch Furrer und Partner (Bern).
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Andreas Schmidt
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Andreas Schmidt
Kirchengeschichte: zitiert aus Schweizerische Kunstführer, Jan Straub „Die christkatholische Kirche St.Peter und Paul in Bern“ – ISBN 978-3-03797-045-4, Serie 91 Nr.904 Jahr 2012
Orgelgeschichte: Informationen Aurore Mércèdes Baal, Link zum Restaurierungsbericht, Eigene Sichtung Andreas Schmidt, Angaben Orgelbau Thomas Wälti und Orgelbau Goll, Angaben der Kirchgemeinde – Internetauftritt
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