Orgel: Berlin / Treptow-Köpenick – Verklärungskirche Adlershof
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Gebäude oder Kirche
Verklärungskirche AdlershofKonfession
EvangelischOrt
Berlin / Treptow-KöpenickPostleitzahl
10965Bundesland / Kanton
BerlinLand
DeutschlandBildergalerie + Videos
Orgelgeschichte
1899 Stiftung einer Orgel für die neue Kirche durch Agnes von Oppen, der Frau des damaligen Amtsvorstehers.
1900 Neubau einer mechanischen Kegelladenorgel II/25 durch die Kirchenorgelbauanstalt Folkert Becker/Hannover.
17.11.1900 Einweihung der Orgel. Prüfung und Abnahme, das Werk wurde für gut befunden.
1919 werden Mängel an der Traktur der Orgel sichtbar. Die Fa. Sauer besichtigt die Orgel und empfiehlt den Einbau eines pneumatischen Regierwerkes.
1921 Überholungen an der mangelhaft gebauten Orgel durch Fa. Gebrüder Dinse (Berlin) – durch die Inflation war eine Generalüberholung nicht möglich.
1926 stellt Kantor Herold wiederholt fest, dass die Orgel von Anfang an schlecht und billig gebaut worden war – die Orgelbauanstalt Becker hatte den Auftrag wegen des günstigsten Preises erhalten.
1933 fanden die Orgelfeierstunden nicht mehr an der Orgel statt.
April 1933 Besichtigung der Orgel durch Vertreter der Fa. Walcker&Cie., die ein vernichtendes Urteil fällten: Die Orgel sei das Werk eines Pfuschers, sie ist als Kircheninstrument unwürdig und billig gebaut.
11.5.1933 der GKR erteilt Walcker/Ludwigsburg den Auftrag zur Überholung der Orgel – zur Kostenersparnis wurden Teile der alten Orgel weiter verwendet.
23.5.1934 Festlegung der Disposition der neuen Orgel – Walcker bezeichnet es als „Umbau und Wiederherstellung der Orgel“.
16.12.1934 Einweihung der neuen Orgel, die als äußerst gelungen bezeichnet wurde – die alten Windladen wurden weiter verwendet. Es entstand eine elektropneumatische Kegelladenorgel II/24+1 mit freistehendem frontalen Spieltisch – Opus 2450.
1946 notdürftige Reparatur der Orgel nach dem Kriege.
1956 Überholung und Dispositionsänderung durch Fa. Sauer/Frankfurt, der Spieltisch wurde beibehalten II/26+1.
1980er Jahre erneute Überholung der Orgel durch Fa. Sauer.
1998 Generalinstandsetzung durch Orgelbau Sauer für 75.000 Mark.
1.11.1998 Einweihung der Orgel.
Disposition
Derzeitige Disposition (2021)
Manual I – Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Principal 8′ Gedeckt 8′ Octav 4′ Hohlflöte 4′ Quinte 2 2/3′ Octav 2′ Terz 1 3/5′ Mixtur 3f. Cymbel 3f. |
Manual II – Oberwerk C – g“‘Grob-gedackt 8′ Quintatön 8′ Jtal. Principal 4′ (sic) Block-flöte 4′ Flach-flöte 2′ Quinte 1 1/3′ Sifflöte 1′ Scharff 2-3f. Krumm-horn 8′ |
Pedal C – f ‚Principal 16′ Subbass 16′ Octav-bass 8′ Gedeckt-flöte 8′ Choral-bass 4′ Bauern-flöte 2′ Trompete 8′ (aus HW) Krumm-horn 8′ (Tr.II) |
Disposition Walcker 1934
Manual I – Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Prinzipal 8′ Gedeckt 8′ Octava 4′ Hohlflöte 4′ an Stelle von Hohlflöte 8′ Flûte harm. 4′ Quinte 2 2/3′ an Stelle von Gamba 8′ Octav 2′ Mixtur 3fach Cymbel 3fach an Stelle von Cornett 1-3 fach Trompete 8′ neue Intonation |
Manual II – Schwellwerk C – g“‘Grobgedackt 8′ an Stelle von Liebl. Ged. 16′ Quintatön 8′ an Stelle v. Liebl. Ged. 8′ Ital. Principal 4′ an Stelle von Geigen Princ. 8′ Hohlflöte 4′ statt Salicional 8′ Flachflöte 2′ statt Vox celeste 8′ Sifflöte 1′ statt Geigenpr. 4′ Terzian 1 3/5′ + 1 1/3′ statt Fl. traverso 4′ Krummhorn 8′ statt Waldflöte 2′ |
Pedal C – f‘Principal 16′ Subbaß 16′ Octavbass 8′ an Stelle von Violon 16′ Gedecktflöte 8′ Bauernflöte 2′ statt Posaune 16′ Krummhorn 8′ Tr.II |
Disposition Becker 1900
Manual I – Hauptwerk C – g“‘Bourdon 16′ Prinzipal 8′ Hohlflöte 8′ Gamba 8′ Gedeckt 8′ Oktaven 4′ Flûte harm. 4′ Octaven 2′ Mixtur 3fach Cornett 1 – 3 fach Trompete 8′ |
Manual II – Schwellwerk C – g“‘Lieblich Gedackt 16′ Geigenprinzipal 8′ Liebl. Gedackt 8′ Salicional 8′ Vox celeste 8′ Geigenprinzipal 4′ Flöte traverso 4′ Waldflöte 2′ |
Pedal C – f‘Prinzipal 16′ Violon 16′ Subbaß 16′ Cello 8′ Gedackt 8′ Posaune 16′ |
Spielhilfen
Über dem Pedal links als Fußtritte zum Einhaken: II/I, II/P, I/P
Über dem Pedal mittig: Walze [Crescendo], Schweller [heute außer Funktion]
Über dem Pedal rechts, als Fußtritte zum Einhaken: Walze ab, Handreg. ab, Zungen ab
In der Vorsatzleiste unter Manual I als Druckknöpfe zum Einrasten: PEDAL PIANO [Pianopedal Man. II], Tutti, Auslöser, Fr. Komb.
Über den Registerschaltern in einer Reihe: Züge für freie Kombination
Zwischen den Registerschaltern mittig: Anzeige (Uhr) für Rollschweller
Als Registerschalter mittig rechts, von links: II/I, II/Ped., I/Ped., Unter II/I, Ober II/I, Unter II, Ober II
Als Registerschalter rechts: Tremolo [II]
Rechts am Spieltisch: Voltmeter für Trakturspannung
Dazu kommen insgesamt 5 unbeschriftete Registerschalter, die auf eine mögliche geplante Erweiterung der Orgel hindeuten.
Gebäude oder Kirchengeschichte
18.8.1899 Grundsteinlegung einer Kirche für die neue Gemeinde Adlershof, die wegen des immensen Wachstums des Ortes nach Plänen von Baurat Heinrich Klutmann (Berlin) und Architekt Robert Leibnitz (Berlin-Zehlendorf) erbaut wurde.
17.11.1900 Einweihung der Kirche im Beisein der Kaiserin Auguste Victoria. Es ist ein dreischiffiger, querschiffloser historistischer Bau mit 56 Meter hohem Kirchturm. Schon damals war die Kirche mit etwa 1000 Plätzen ziemlich überdimensioniert. Die Ausmalung oblag dem Maler Heinrich Heyl und der Corpus Christi stammt von Balthasar Keller (Oberammergau).
1917 Schäden an den Kirchenfenstern durch eine Explosion in einer nahegelegenen Feldmunitionsanstalt.
1917 Abgabe zweier Bronzeglocken für Rüstungszwecke.
1920er Jahre Guss dreier Stahlglocken in der Nominalfolge d‘- f‘- a‘.
Um 1945 Zerstörung der erneuerten Apsisfenster durch Kriegseinwirkung.
1950er Jahre Erneuerung der Apsisfenster durch eine Fa. Ernst Weigel/Zwickau.
1956 Einbau einer elektrischen Läuteanlage.
1988 Restaurierung der Fenster des Kirchenschiffes und Einbau einer Schutzverglasung.
2001 Sanierung der Innenräume und der bedeutenden Ausmalungen.
Anfahrt
Quellenangaben
Orgelbeitrag erstellt von: Wolfgang Reich (†)
Dateien Bilder Kirche und Orgel: Wolfgang Reich
Orgelgeschichte: Beitrag der Gemeinde zur Orgelgeschichte als PDF-Dokument, abgerufen am 16.12.2021
Kirchengeschichte: Beitrag auf der Seite der Gemeinde, abgerufen am 16.12.2021
Historische Disposition Walcker aus: E.F.Walcker Opusbuch 35, S.5ff.